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Bummmm, Explosion im Batteriekasten


oldchris

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Wir hatten gestern Mühe mit dem Starten des Motors, die Batterie (nach dem Wechsel des Alternators gerade voll aufgeladen) schien Mühe zu haben.

Nachdem der Flugschüler von Bern aus seinen 270 km Navflug beendet hatte wollten wir nach Zürich zurückfliegen. Als er auf den Starterknopf drückte knallte es hinter uns. Sofort alles abstellen, aussteigen, nachschauen. Die Batterie roch ziemlich stark, der Deckel des Batteriekastens war weg (?) und der Batteriekasten seltsam verzogen. Verschwunden war der massive Deckel nicht, aber er lag zuhinterst im Rumpf. Im Batteriekasten mussten sich Gase gebildet haben welche dann durch einen Funken entzündet wurden und mit einer recht massiven Explosion den Deckel wegsprengten. Eine Stunde vor Nachteinbruch, kein Mechaniker mehr da. Ein Mech der Pilatus wurde auf dem Heimweg umdirigiert und schaute sich die Sache an. Es war klar, dass das Flugzeug mindestens eine Nacht in Bern verbringen musste und nach dem filen eines NVFR Flugplanes holte ich "meine" Cessna aus dem Hangar (wenigstens strandete ich zum zweiten Mal in Bern, wo ich ein Auto oder ein Flugzeug nehmen kann) und um 1930 LT starteten wir nach Zürich. Was kann der Grund für diese Explosion gewesen sein ?

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(nach dem Wechsel des Alternators gerade voll aufgeladen)

Wenn die Batterie schon maximal aufgeladen ist und weiter mit Ladestrom vollgepumpt wird, beginnt die Batterie sehr stark explosives Gas zu entwickeln. Wenn dann beim starten des Motors ein sehr hoher Strom fliesst, kann bei schlechtem Kontakt an den Betterieanschlüssen ein kleiner Funke entstehen. Eventuell kann auch ein Kurzschluss in einer Batteriezelle der Grund sein, bei starkem Überladen kann Bleioxyd durch das Gasen von der Platte lösen und so einen Kurzschluss hervorrufen. Das Problem beim starten des Motors deutet meines Erachtens auf einen Kurzschluss in einer Batteriezelle hin.

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Hallo Chris

 

Ich war gestern noch kurz bei Koni. Der sagte Ihr kommt so gegen 18:00 zurück. Also zu Hause den Funk einschalten und auf dem Balkon Aussschau nach Euch halten. Aber bis 19:00 kein Aufruf auf 118.10 ich dachte schon was ist jetzt los ! Jetzt weiss ich es.... Hoffe das es kein grober Schaden ist.

 

CU

 

PS Ueli

 

Hast Du uns am Samstag um 09.30 beim Überflug vom Heligrill Fototechnisch festhalten können. Chris hat heftig gewunken ! :007:

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...und mit einer recht massiven Explosion den Deckel wegsprengten. ...
Beim Ladevorgang wird Wasserstoff und Sauerstoff frei und diese Gase vermischen sich zum leicht explosiven Knallgas.

Lass bitte dein Flugzeug auch richtig von der verspritzten Säure reinigen.

 

Ingo

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Danke für die Infos. Erstaunlicherweise sah die Batterie (auf den ersten Blick) unbeschädigt aus. Ist Knallgas schwerer als Luft und könnte noch vom Ladevorgang im Batteriekasten "gelegen" haben ?

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Knallgas ist ,wie schon geschrieben, ein Gemisch aus Wasserstoff und Sauerstoff.

Wasserstoff ist sehr viel leichter als Luft. Stichwort Hindenburg

 

Ingo

(Edit wegen doppelter Worte)

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Gast Hans Fuchs

Da sieht mans wieder mal. Alles ist luftfahrtgeprüft und absoluter Mist.

 

Eine Batterie darf etwas gasen oder muss es sogar. In einen luftdichten Kasten gehört sie aber ganz sicher nicht. Es gibt längst viel bessere Produkte als die alten luftfahrtgeprüften Bleibatterie, doch ihnen fehlt ein "Sesselfurzer" Zertifikat.

 

Nun mag jeder für sich selber entscheiden, on er mit einer potentiellen Bombe im Flieger, die allerdings zertifiziert ist, glücklich werden will.

 

Hans

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Hans, nun mal langsam.

 

Es gibt auch intelligente zertifizierte Lösungen.

 

Diese Gill-Batterie auf dem Bild ist eine doppelwandige und entlüftete Batterie.

Allfällige Gase werden über den weissen Zwischenbehälter (unten vor der Batterie) nach aussen geführt.

 

Für den Fall das die Batterie "kochen" sollte, gelangt dieses ebenfalls in den Zwischenbehälter und wird ggf. nach aussen und unten (siehe Schlauch) abgeführt.

Kostet aber "einen" Franken mehr. :)

 

Grüessli

Joachim

 

small110_1074.JPG

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Hallo Chris.

 

Habe gestern noch von diesem 'worst-case' erfahren. :)

Würde sagen, dass da jemand gewaltig Glück gehabt hat, dass das nicht in Altenrhein passiert ist... ;)

 

Was kann der Grund für diese Explosion gewesen sein ?

 

[sarkasmus ein]Nun, wenn ich da so an das Baujahr denke... :009: [sarkasmus aus]

 

*duckundweg* :D

 

Gruss

Johannes

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Nun ja, eine Batterie kann beim verwenden von einem Alternator so schnell nicht überladen werden. Um dies zu verhindern hat es einen Ladestromregler. Bei einem neuen Alternator sicher in Ordnung. Wenn die Batterie in einem nahezu luftdichten Behältnis steht, so kann durch die Ausgasung schon ein explosives Gemisch entstehen. In Werkstätten wo mit Batterien gearbeitet wird, herrschen bestimmte Vorschriften. Die am grössten geschrieben heisst „Raumlüftung“ Wie schon erwähnt, entstehen die Gase vor allem beim Laden.

 

@ Chris

in deinem Fall haben sicher ein paar unglückliche Zufälle zu dem Knall geführt.

Das kommt sehr selten vor. Habe ich als Automech auch nicht so viel gesehen. Und in den Autos werden die Batterien zum Teil im Font unter den Sitz verbaut.

 

Delhalb wir noch nicht ein Schleudersitz im Ausweis eigetragen. .. :007:

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Gast Hans Fuchs
Habe ich als Automech auch nicht so viel gesehen.
Könnte das nicht daran liegen, dass Autobatterien nicht teuer zertifiziert werden müssen, und daher tatsächlich noch gelentlich verbessert werden?

 

So wie mir meine Flugzeugbatterie abgelegen ist, ist mir in 30 Jahren weder eine Auto noch eine Schiffsbatterie abgelegen.

 

Hans

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Nun ja, eine Batterie kann beim verwenden von einem Alternator so schnell nicht überladen werden.

Wenn der Alternator ausgewechselt wurde, war wahrscheinlich die Batterie leer. Wenn dann mit einem Generator eine Schnelladung durchgeführt wurde, kocht es schon etwas heftiger. Dann eine kleine statische Entladung, und Bummmm, und der Deckel ist weg. (und vermutlich der Puls des Piloten etwas höher :p )

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Hallo zusammen!

 

Vielleicht noch ein Input aus technischer Sicht...

 

Der Batteriekasten ist zwar schon nicht 100% Luftdicht, aber doch schon ziemlich dicht. Der Sinn und Zweck besteht darin, dass die bei der Ladung entstehenden Gase nicht in den Flieger entweichen, sondern in einem bestimmten Raum bleiben. Dies vor allem wegen der Korrosion, zweitrangig natürlich auch wegen der explosionsgefahr.

 

Wie wir wissen, brauchen die Gase mehr Volumen als wenn sie noch flüssig wären. Deshalb ist jeder Batteriekasten (oder sollte ;) ) mit einem Röhrchen direkt mit Aussenluft verbunden sein. Damit können die überflüssigen Gase dann abgeführt werden.

 

Damit wäre dann das Problem der überschüssigen Gase gelöst.

 

Aber nicht das, dass es nach wie vor eine Gasansammlung im Kanister hat... Da nützt auch das Fläschchen voller Chemikalien nicht, die lediglich dafür sorft, dass die Säuredämpfe chemisch neutral (-->Korrosion) werden... ;)

 

Denn was in der Kleinflieger bei den wenigstens Installationen vorhanden ist, ist eine BE-lüftung. Also dass von irgendwoher Frischluft kommt, den Batteriekasten spült und dann - zusammen mit den entstandenen Gasen - wieder nach draussen geleitet wird. Bei den airlinern lässt sich dies relativ einfach mit der Druckkabine bewerkstelligen...

 

Deshalb ist also immer anzunehmen, dass der Batteriekasten explosive Gase enthält. Ausser man wäre in der glücklichen Lage, eine zeitgemässe Batterie einbauen zu dürfen, die dann meist bei gleicher Leistung kleiner und leichter sowie von der Bauart abgedichtete-Blei-Gel sind...

Allerdings eher etwas seltener in den Fliegern anzutreffen... ;)

 

Was mich eher wundert, dass so ein Fünkchen da drin entstehen konnte...? Installationsbedingt ist ja eigentlich alles fest und hat Kontakt, die Möglichkeit einer Funkenstrecke sollte also per Definition nicht gegeben sein...

 

Gruss vom Dani, sehr erleichtert, dass nicht mehr passiert ist...

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Also offenbar war der Regler defekt und pumpte Strom mit 16.5 Volt in die Batterie, welche deshalb natürlich leicht kochte. Zusätzlich war scheinbar ein Zellenschluss in der (6 Jahre alten) Batterie und zuguterletzt war der Anschluss beim Minuspol nicht ganz festgeschraubt, was dann offensichtlich den Funken erzeugte und die Explosion ermöglichte. PS Vor 2 Wochen war der Alternator defekt, wurde ausgewechselt und die entladene Batterie wieder aufgeladen. Nach mehreren "Erfahrungen" mit Maintenance Betrieben wünsche ich mir, dass jemand wie Dani Novet endlich seinen Betrieb eröffnet.........

 

Gestern wollte ich nun "meine" Cessna 182 wieder nach Bern fliegen. Kurz nach Oftringen, wo das Hochhaus schon recht gross war entschloss ich mich zum Umkehren nach Zürich. Auch mit viel Erfahrung und genauer Ortskenntnis schien mir ein Weiterfliegen nicht mehr sinnvoll und verantwortbar.

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mehreren "Erfahrungen" mit Maintenance Betrieben

 

genau die musste ich auch machen, seither habe ich meinen Vertrauensbetrieb in Grenchen gefunden. Für die Jungs ist die Fliegerei nicht nur 'Geldverdienen' sondern Verantwortung gegenüber dem zahlenden Kunden. Der PQE geht es seit dem Wechsel des Maintenance-Betriebes bestens, vorher wäre sie nicht alt geworden.

 

 

Gruss

Heinz

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@ Oldchris

 

Besten Dank dir trotzdem fürs Mitnehmen :)! Schade dass wir Bern nicht erreicht haben, konnte somit aber wieder einmalsehen, was eine gute Entscheidung ist um wetterbedingt umzukehren.

Und dass ich in der näxten Zeit wieder mal Kloten mit dem Flugi besuchen werde, ist auch so gut wie sicher :005:

 

Grüessli Chregu

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(...) Zusätzlich war scheinbar ein Zellenschluss in der (6 Jahre alten) Batterie und zuguterletzt war der Anschluss beim Minuspol nicht ganz festgeschraubt, was dann offensichtlich den Funken erzeugte und die Explosion ermöglichte. PS Vor 2 Wochen war der Alternator defekt, wurde ausgewechselt und die entladene Batterie wieder aufgeladen. (...)

Ich staune über meine Ferndiagnose, siehe meine Postings. :rolleyes: :008:

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