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Gyrocopter over Russia


BH47

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Hallo

 

Im Netz habe ich ein Video von einem russischen Gyrocopter gefunden und kam aus dem Staunen nicht mehr raus.

Vorgeflogen, da kann man fast schon sagen: Zirkusreif

Ich konnte es fast nicht fassen was alles aus solch einer Maschine rausgeholt wird.

 

Ein Gyrocopter ist sicher nicht jedermans Sache.

Woran liegts?

Sinds vielleicht Vorurteile?

Unkenntnis?

 

Nicht Flugzeug .... nicht Helicopter ....

 

... aber es fliegt, und wie es fliegt ...

 

http://www.rotorwingsportstv.com/russian700.wmv

Vorsicht, nichts für 300 Baud Modems :D

86MB für 17 Minuten

 

Mal sehen, was unsere Forums-Stammtischspezialisten dazu zu sagen haben. :)

 

Grüessli

Joachim

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Geil =)

Den wünsch ich mir auf Weihanchten, ist Perfekt um in die Schule zu fliegen ;)

 

Aber ob ich da wirklich reinhocken würde? Sieht irgendwie instabil aus :D

Und der Rasenmähersound :p

 

mfg m.

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Ist ein Gyrocopter (=UL?) oder so ein Ballon in der Schweiz überhaupt erlaubt?

 

Hoi Johannes, gute Frage :confused:

 

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist ein Gyrocopter in der Schweiz nicht erlaubt.

Aber: Ein BAZL-Mitarbeiter hat ein in Frankreich immatrikulierten Gyrocopter. Dieser ist in Bex stationiert/hangariert und fliegt auch in der Schweiz.

Dieses Ding habe ich schon mehrmals in Yverdon gesehen.

 

Naja, ob das ein Ballon in Sinne des Luftverkehrsgesetzes ist, wage ich zu bezweifeln.

Ich würde es als: "Luftfahrtgerät leichter als Luft mit Mehrkammersicherheitssystem" bezeichnen. :)

 

Grüessli

Joachim

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In Deutschland und in den USA gelten zulassungstechnisch und formell Autogyro(oder Gyrocopter) als "normale" Flugzeuge und dürfen insofern auch mit einer normalen PPL-A oder Ultralight-Lizenz geflogen werden. Auf dem ersten Blick etwas verwirrend, aber garnicht so übel, wenn man bedenkt, daß es LEIDER in Deutschland endgültig keine Lizenzklasse für Ultralight-Helis geben wird.

 

Und nun zu der Frage, woher kommt der Gyrocopter und wie dieses Gerät fliegt. Zurückzuführen ist die Idee auf dem spanischen Konstrukteur Juan de la Cierva. Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hat er versucht, in einer Konstruktion die Vorteile von einem "klassischen" Flugzeug mit festen Tragflächen mit denen eines Helikopters zu vereinen. Sehr schnell fanden sich auch Nachfolger, und es ist auch nicht verwunderlich, daß in diesen grauen Vorzeiten(wo es kaum mehr als eine Handvoll Helikopter auf der Welt gab), auch eine Menge spätere Heli-Konstrukteure sich mit der Konstruktion von solchen "Tragschraubern" beschäftigt haben. Da kommt man nicht umhin auch namen wie Nikolaj Kamov und Igor Sikorsky, sowie W. Tscheremuchin zu erwähnen.

 

Und für neugierige, wie fliegt eigentlich ein Tragschrauber? Ist es ein Hubschrauber, ein Flugzeug oder keins von beiden? Was ist mit dem Rotor? Wieso haben einige Tragschrauber Flügel und andere nicht?

 

Das Prinzip ist eigentlich einfach - der Vortrieb wird durch einen "normalen" Propeller oder(in einigen Experimenten) durch kleine Jet-triebwerke erzeugt. Mit dem Auftrieb dagegen sieht es etwas anders aus - der Rotor wird nicht permanent vom Motor angetrieben und ist für solche Belastungen auch nicht konzipiert. Er wird nur für Starts(und manchmal Landungen) kurzzeitig am Motor angekoppelt und "aufgedreht", ab dann wird er nur von dem Fahrtwind am Rotieren gehalten, bzw. kann kurzzeitig wieder am Motor gekoppelt werden, um die Drehzahl nicht zu weit absinken zu lassen. Je nach Bauart kann er auch über Helikopter-typische Kontrollmechanik wie Achsenverstellung oder Rotorblatt-Stellwinkelkontrolle, aber auch fest montiert sein. Es gibt auch das Gyrocopter-Analogon zu einem Segelflugzeug, wo man kein Antrieb und einen vollständig freilaufenden Rotor hat. Gutes Beispiel dafür wäre die Focke-Achgelis FW-198 "Bachstelze" - ein klappbares Gerät, was im zweiten Weltkrieg zur Standartausrüstung einiger U-Boote gehörte und auch praktische Einsätze flog.

 

Und wie verhält es sich in der Praxis damit? Eins vorweg - hovern ist mit einem Tragschrauber nicht möglich. Senkrechtstarts(bis auf wenige Ausnahmen wie die CAHI A-12) auch nicht, allerdings verkürzt sich die Startstrecke erheblich. Senkrechtlandungen im eigentlichen Sinne sind auch nicht drin, allerdings wäre eine "Punktlandung" ohne ausrollstrecke sehr wohl möglich(man fliegt den Landepunkt an, verliert an höhe und bremst immer weiter ab, bis zu dem Zeitpunkt, wo der Fahrtwind nicht mehr den Rotor antreiben kann, eventuell wird mit dem Triebwerk etwas nachgeholfen, um die Landung sanfter zu gestalten). Im "normalen" Flugbetrieb ist ein Tragschrauber bauartbedingt auch wendiger als Flugzeuge gleicher Größe.

 

Nach all den Erklärungen fragt ihr euch, wieso so eine einst so populäre Technik sang- und klanglos verschwunden ist. Grund für die Popularität in den 30er Jahren war die Konstruktion, die zwar eigenartig, aber beiweitem nicht so revolutionär war wie die ersten Hubschrauber. Der niedrigere konstruktive und produktionelle Aufwand, gekoppelt mit niedrigeren Anforderungen an Materialien und Fertigung hat es attraktiver als die zeitgenössischen Hubschrauber gemacht, besonders fürs Militär, da waren die Geräte wegen ihrer Wendigkeit und guter Langsamflugeigenschaften lange in diskussion als Nahkampf- und Artillerieaufklärer. Nun, gegen Ende der 30er und Anfang der 40er hat aber der Hubschrauber aufgeholt, es gab schon bessere Materialien, neue theoretische Erkenntnisse, die den "traditionellen" Hubschrauber erst recht flügge werden ließen. In Rußland(wo man sich zu der Zeit am intensivsten mit der Konstruktion von Tragschraubern beschäftigt hat) wurde die ganze Entwicklung nach einigen schweren Unfällen eingestellt. Was zurückblieb, war eine kleine Serie des Frontaufklärers A-7-3A, von denen nach unbestätigten Daten einige sogar im Fronteinsatz gewesen sind.

 

Und falls einem piloten unter euch jetzt die Lust auf einem Tragschrauber aufgekommen ist - es gibt sehr wohl welche zu kaufen, zum Teil auch recht preiswert als Ultralight-Bausatz. Hersteller gibt es mehrere, nur momentan fällt mir davon nur die US-Firma Bensen ein. Aber wer sich dafür interessiert, der könnte ruhig nach "autogyro" googlen.

 

SO...und jetzt beendie ich lieber dieses Posting, bevor es zu lang wird. Hoffe, der kleine Ausflug in die Geschichte der Tragschrauber hat euch Spaß gemacht.

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