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Schengen/Dublin und die General Aviation


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Geschrieben

Hallo

 

Das Schengenabkommen und die Bilateralen II sind zur Zeit ein Thema in Bundesbern und in den Medien. Losgelöst von den politischen Fragen und Ansichten zu diesem Thema habe ich mir meine Gedanken darüber für die GA gemacht.

 

Bei Wegfall der systematischen Grenzkontrollen etc. müsste auch die unselige Regelung über die kostenpflichtige Zollflugplatzpflicht bei Auslandsflügen der Vergangenheit angehören.

Es irritiert mich, das ich nichts von unseren Verbänden zu diesem Thema höre.

 

Es ist abzusehen, das es im Landverkehr zu grundlegenden Aenderungen im grenzüberschreitenden Verkehr kommen wird.

 

Wie sieht es nun in der GA aus?

Verschlafen unsere Verbände dort mal wieder eine Entwicklung, welche durchaus zu unseren Nutzen und Vorteil im praktischen Handling sein kann?

Hat man in den entsprechenden Gremien auch an die GA gedacht?

 

Ich hege Befürchtungen und hoffe das ich Unrecht habe.

 

Grüessli

Joachim

Geschrieben

Hallo Joachim

 

Du wirst wahrscheinlich nicht unrecht haben. Ich glaube nicht, dass GA ein Teil der bilateralen Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU war. Ich persönlich gehe davon aus, dass wir (leider) wie bisher verfahren müssen.

 

Lassen wir doch unsere Freunde nördlich des Rheins sprechen, wie das eigentlich funktioniert. So viel ich weiss ist Flugplan zwischen Schengen Staaten nötig (ausser zwischen D und A), es entfällt jedoch die Pflicht, auf einem Zollflugplatz zu landen. Ebenso hat(te) Frankreiche einige spezielle Requirements.

 

Gruss

Jürg

Geschrieben

Ich habe jetzt mal Kurzerhand eine schriftliche ähnliche Anfrage analog dem Eingangsposting rausgeschickt.

 

Das Schreiben ging an den Aeroclub, dem UVEK/Bundesrat Leuenberger und ins Büro von Bundesrat Blocher.

Mal sehen, ob ich jemanden "versehendlich" aufgescheucht habe. :D

 

Allfällige Antworten, was ich fast nicht glaube, werde ich hier posten.

 

Grüessli

Joachim

Geschrieben

Man staune!

Eine Antwort habe ich bereits vom Aeroclub Schweiz bekommen.

Den Text und die nötige Beurteilung muss ich Euch überlassen.

 

Grüessli

Joachim

 

*****************************************************Anfang

Besten Dank für Ihre Wachsamkeit im Interesse unserer Mitglieder.

 

Wir sind auf verschiedenen Ebenen aktiv:

 

1. In der AEROSUISSE (Dachverband der gesamten Aviatik)

Dort kämpfen wir für einen Sitz in der bilateralen Kommission, welche vom BAZL die Verhandlungen mit der EU führt. Bis jetzt allerdings ohne Erfolg.

 

2. In EUROPE AIR SPORTS (europäischer Verband der Leichtaviatik)

Diesem Verband sind wir letztes Jahr wegen supranationaler Gesetzgebung (Bilaterale, JAR, EASA) wieder beigetreten.

 

3. Vernehmlassungen

Bereits haben wir uns direkt und indirekt (über EUROPE AIR SPORTS, EUROPEAN GLIDING UNION) zu EASA Vernehmlassungen geäussert.

 

 

Bitte bedenken Sie, dass die Schweiz zur Zeit noch nicht Mitglied der EASA ist, wir (und das BAZL) also noch zum Beobachten verdammt sind. Aber das tun wir sehr wohl.

 

Ihre Irritation kann ich sehr gut verstehen. Immer wieder reklamieren Mitglieder, dass sie nichts von unseren Aktivitäten sehen oder hören. Bedenken Sie aber, dass wir unsere begrenzten Mittel in Aktivitäten investieren und weniger in PR.

Immerhin haben wir über all diese Aktivitäten jeweils in der AEROREVUE berichtet. Aber zum Teil sehr begrenzt oder eben nur mit einem Stichwort auf unserer Seite "Lucerne Tower". Es ist unser Ziel, vermehrt über unsere Aktivitäten zu berichten. So verfügen wir ab 1.1.05 über eine neue Stelle "Kommunikation".

 

Mit freundlichen Grüssen

 

Felix Kiser

Aero-Club der Schweiz

Lidostrasse 5

6006 Luzern

*********************************************************Ende

Geschrieben

Der Herr Kiser reagiert zwar jeweils auf solche Anfragen, aber Antworten hat er leider meist keine. Die von ihm aufgeführten Punkte sind Irrwege. Die Schweiz kann es beim Zoll handhaben wie sie will, das hat nichts mit der EU oder EASA zu tun.

 

Ich habe daher meinerseits schon vor Eröffnung dieses Themas bei der Oberzolldirektion nachgefragt, doch wie zu befürchten bekomme ich keine Antwort, und bisher nicht einmal eine Bestätigung, dass sie mein Schreiben überhaupt erhalten und zur Kenntnis genommen haben.

 

Wir müssen uns bewusst sein, dass wir (die Schweiz) zwar keine Personen an der Grenze mehr systhematsich kontrollieren dürfen; wie wir aber unsere Zölle eintreiben und nach allfälligen Verstössen fahnden, das ist unsere Sache. Nachdem ich bei vielen dutzenden Einflügen an Zollplätzen in der Schweiz innert 10 Jahren ganz genau 1 einziges mal einen Zöllner gesehen habe, wäre es absurd uns weiterhin an Plätze zu schicken, wo sowieso praktisch nie einer ist.

 

Wo aber bleibt die Antwort der Oberzolldirektion?

 

Hans

Geschrieben

Bei Wegfall der systematischen Grenzkontrollen etc. müsste auch die unselige Regelung über die kostenpflichtige Zollflugplatzpflicht bei Auslandsflügen der Vergangenheit angehören.

Dafür gibts dann auch keinen zollfreien Fuel mehr... :(

Geschrieben

Ich glaube Hans hat es richtig erkannt. Die Schweiz verhandelt u.a. über "offene Grenzen" im Personenverkehr mit der EU, meines Wissens gehört jedoch der Beitritt zur Zollunion nicht zu den aktuellen Verhandlungen der "Bilateralen II". Damit ändert sich im internationalen Warenverkehr zwischen Schweiz und EU eigentlich gar nichts und aus diesem Grund werden auch die Anflüge auf Zollflugplätze weiterhin notwendig bleiben.

 

Was mir bei dieser Sicht jedoch nicht ins Bild passt ist die Aufhebung des zollfreien Fuels ... wenn doch alles wie bisher bleibt, warum wurde das abgeschafft?

 

Ciao, Markus ;)

Geschrieben

Mahlzeit!

 

Hatte zwar zu Beginn des Threads meine Bedenken über den Ausgang, aber das artet wirklich in eine interessante Diskussion aus... :)

 

Ich stimme mit Markus überein:

WENN weiterhin die Einreise über Zoll notwendig ist, warum wurde dann der zollfreie Treibstoff abgeschafft? Dass es da um das Prinzip und den guten Willen geht, wage ich zu bezweifeln... Geld regiert die Welt...

 

WARUM wurde lediglich nur der zollfreie Treibstoff abgeschafft, wenn andere zollfreie Produkte weiterhin gehandelt werden? Beide Dinge hatten bis anhin den Sinn, dass es wenig Sinn macht Zoll an das Land abzugeben, wenn die Ware nicht im Land "konsumiert" wird.

Warum kann ich dann immer noch auf dem Linien-Flug nach weiss-der-Geier-wohin zwei Kilo Schokolade im Nuance duty-free-shop erstehen und mir dann in weiss-der-Geier-wohin einen immer-aktivierten-front-airbag anfressen kann, wo ich hingegen vorhin als kleiner, einzelner Bürger - der Nuance nicht interessant und damit nicht "schützenswert" oder "unterstützenswert" ist, da zuwenig Kaufkraft - nicht mal vom duty-free Einkauf profitieren konnte und jetzt zusätzlich noch den Treibstoff verzollen muss, den ich dann im Ausland verbrenne?

 

Wie's eine Charaktere in einer meiner Lieblings-Serie so schön im vom Sarkasmus triefenden Slang ausdrückte: "Yeah, Baby, you got that all straight on a line..."

 

Money rules the world - und die Quelle dafür ist die Bevölkerung. Und da man ja vôrteilshaft den Weg des geringsten Widerstandes wählt, wählt man sich den einzelnen, schutzlosen Bürger, da der sich am wenigsten Wehren kann...

 

Gruss vom Dani, den es langsam ein wenig nervt, als Teilnehmer der unteren Schicht Energie aufwenden zu müssen, sich der oberen Schicht zu rechtfertigen, warum ich jetzt soeben Energie aufwenden musste... :mad:

Geschrieben

Hallo zusammen!

 

 

Ich hab mich ehrlich gesagt noch nicht gross mit den Zollformalitäten der GA auseinandersetzen müssen.

Meines Wissens jedoch wird der Anflug von Zollflugplätzen aus dem Ausland garantiert obligatorisch bleiben!

Schengen/Dublin heisst ja auch für die Autofahrer nicht, dass sie irgendwie über die Grenze fahren können, auch sie müssen weiterhin über den Zoll fahren und dürfen nicht auf X-beliebigen Wegen in die CH fahren. Nur eben die "Kontrollmethode" ändert sich etwas...

 

Grüessli Chregu, der seinen ersten grossen Auslandtrip am vorbereiten ist....

Geschrieben

Tschuldigung

 

das ist doch Blödsinn. Die Autofahrer dürfen überall über die Grenze fahren, wo es einen Weg oder eine Strasse hat. Da gibt es wie ich aus eigener Erfahrung sehr gut weiss, unzählige Übergänge, die praktisch nie kontrolliert werden.

 

Warum sollten also wir, wenn wir nichts zu verzollen haben, Zollplätze anfliegen müssen, wenn dort ohnehin praktisch nie Kontrollen stattfinden?

 

Es wäre an der Zeit, dass sich auch unsere Verbände ernsthaft um sowas kümmern und nicht irgendwelche vorfabrizierte Ausweichantworten absondern.

 

Herr Kiser, wenn Sie es nicht wissen sollten, der Direktor der Oberzolldirektion heisst Rudolf Dietrich und spricht Deutsch.

 

Man hat uns ohne Anhörung das Zollfreibenzin weggenommen.

Genau gegen so eine Verbesserung, dass man künftig beim Grenzverkehr ohne Waren alle Plätze benützen darf, muss man einen solchen Bubenstreich einhandeln. Jammern, dass dergleichen zu versuchen sowieso keinen Wert hat, wird vom Grossteil der Piloten, die Sie vertreten sollten, nicht akzeptiert.

 

Man muss leider davon ausgehen, dass im Vertrag von Schengen über die Benützung von Zollflugplätzen nichts gesagt wird. Daher macht es Sinn, dass die Schweiz unilateal darauf verzichtet und von den übrigen Schengen Staaten in Gottes Namen im Nachgang Gleichbehandlung erbittet.

 

Hans

Geschrieben

Tschau Hans

 

Ich hab auch eher an die "normalen" Routen gedacht. Es ist mir schon klar, dass es immer und überall irgendwelche Schleichwege gibt, und es ist auch niemals möglich alle/s zu kontrollieren (ob es nötig ist, ist eine weitere Frage...)

 

Das man mit Waren an Bord über einen kontrollierten Zoll fahren muss, ist klar alles andere wäre (und bleibt!) illegal. Ob da eine Kontrolle stattfindet oder nicht, ist eine andere Sache. Soweit die Theorie...

Ich denke nun, dass es in der Fliegerei genauso gehandhabt werden wird, sprich es bleibt beim Alten. Klar, dass dies nicht optimal ist!

 

Gruess Chregu

Geschrieben

Nun, wie fast zu erwarten war, habe ich keine weitere Antworten von offizieller Seite erhalten.

Das schein auch „Art of Standard“ dort zu zu sein.

 

Die einzige Antwort, vom Aero-Club der Schweiz (siehe oben), ist eine Null- und BlaBla-Aussage.

Hans, ich gehe mal davon aus, das Du von der Zollverwaltung auch noch nichts erhalten hast.

 

Nicht nur hier bezogen auf diesen Thread, sondern generell kann man feststellen das die General Aviation in der Schweiz auf politischer Ebene keine ernst zu nehmende Stimme hat.

Die Verbände pflegen Ihren Konsens- und Schmusekurs.

Nur nichts bewegen ..... man könnte ja auffallen ..... Erbärmlich!

 

Grüessli

Joachim

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