Cesco - fv154 Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 Colin Powell tritt zurückUS-Aussenminister Colin Powell hat knapp zwei Wochen nach der Wiederwahl von Präsident George W. Bush seinen Rücktritt eingereicht. Das teilte ein Mitarbeiter von Powells Ministerium mit. Powell habe Präsident George W. Bush sein Rücktrittsgesuch bereits am Freitag übermittelt, berichteten US-Medien unter Berufung auf das Aussenministerium. Powell werde im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist, hiess es. Als Nachfolger sind unter anderem die nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und Uno-Botschafter John Danforth im Gespräch. In Washington war bereits seit längerem spekuliert worden, dass Powell amtsmüde sei und sich nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stehen wolle. Powell galt als einer der moderaten Kräfte innerhalb der Bush- Regierung und hatte sich in den vergangenen Jahren teilweise harte Richtungskämpfe mit den Falken wie Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Vizepräsident Richard Cheney geliefert. (mu/sda) Edit: Zudem noch: Vier weitere RücktritteVier weitere US-Regierungsmitglieder treten zurück. Das Weisse Haus werde ihre Rücktritte heute bekannt geben, sagte dessen Sprecher Scott McClellan vor Journalisten, ohne Namen zu nennen. Ein Sprecher des Aussenministeriums hatte zuvor den Rücktritt von Aussenminister Colin Powell angekündigt. Der US-Fernsehsender CNBC meldete, auch Energieminister Spencer Abraham habe heute seinen Rücktritt eingereicht. US-Justizminister John Ashcroft und Handelsminister Don Evans waren bereits am vergangenen Dienstag bei US-Präsident George W. Bush zurückgetren. Bush ernannte seinen bisherigen Berater Alberto Gonzales zum neuen Justizminister. (mu/sda) Quelle: tagi online MfG Cesco - fv154 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
blipper Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 schlecht. Powell war noch der einzige in Bushs Kabinett, dem ich ein bisschen Verstand zugetraut habe*. Mit dem Rücktritt hat er Respekt verdient, besser als 4 weitere Jahre gegen seine Prinzipien zu politisieren. Jetzt werden die Falken das Ruder vollends übernehmen. Alex *wenn man die lustige WMD-Präsentation vor der UNO absieht. War aber vermutlich auch nicht auf seinem Mist gewachsen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Galeforce1 Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 hallo! nein, ich finde das eine schlechte Entscheidung... Scheint als wollte er flüchten. Dabei gilt es doch sein Amt möglichst gut zu machen und seine Aufgaben zu erfüllen. Dies hätte er getan! Sein Rücktritt enttäuscht mich. Vielleicht sind da andere Faktoren im Spiel? Wird er eventuell unter Druck gesetzt? lg beat Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Hans Fuchs Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 Dieser Mann war der, der von der ganzen Bushclicke weitaus am meisten entäuscht hat. Denn er hat es immer besser gewusst und nicht den "Ranzen" gehabt, wie etwa der Britische Aussenminister aus Protest zurückzutreten. Man hat ihn einen braven loyalen Soldaten genannt. Für mich ist er nichts weiter als ein mieser Feigling und bewusster Lügner. Eine Schande für die Menschheit. Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Galeforce1 Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 Hey, ich bitte den Fuss etwas aufs Bremspedal sinken zu lassen... Powell hat einiges falsch gemacht, einverstanden, aber was nützt es Powell und dem Land, wenn er aus Protest zurücktritt?? (Frage richtet sich an Hans Fuchs) Gar nichts... Eine Schande für die Menschheit wäre es, wenn er zurücktreten würde und die Bürger der USA der jetzt sehr unvernünftigen Regierung aussetzten würde... g beat Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 Dieser Mann war der, der von der ganzen Bushclicke weitaus am meisten entäuscht hat. Denn er hat es immer besser gewusst und nicht den "Ranzen" gehabt, wie etwa der Britische Aussenminister aus Protest zurückzutreten. Man hat ihn einen braven loyalen Soldaten genannt. Für mich ist er nichts weiter als ein mieser Feigling und bewusster Lügner. Eine Schande für die Menschheit. Hans Das amerikanische Gegenstück zum Comical Ali Said el Sahhaf. Beide haben gelogen das sich die Balken gebogen haben. Wenn ich noch an Colins Powerpoint Slides mit diesen fahrbaren Chemielabors denke. Das war doch ein Spass als er sich mit Condi nachts auf George's Ranch diese Räubergeschichten ausgedacht hat. Und dann nichtmals rot geworden vor der UNO. Von Reagan zu Powell, Schauspieler in der Regierung braucht es immer. Aber für Bush war er noch zu liberal. Immerhin war er ja schon vor Bush weit gereist. Nun wirds wohl Condi richten dürfen. Nachdem QuotenMexikaner die nächste Quotenbesetzung. Faszinierend am Ganzen ist das man schön sehen kann das unabhängig von der Hautfarbe und der Herkunft dunkles Gedankengut wunderbar zusammenhält. Farbige Rednecks :D Na ja auch Colin wird noch seine gerechte Strafe kriegen. Fast wäre er noch als ein anständiger Mensch in die Geschichtsbücher eingegangen, aber die letzten 4 Jahre haben ihn in die Kategorie Witzfigur abrutschen lassen. gruz andreas @Galeforce1 Um deine Frage zu beantworten, z.B. aus Charakter ?! Das wäre doch ein Grund für einen Rücktritt. Nicht ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Galeforce1 Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 @andreas: Charakter?! Ja, wäre ein Grund für einen Rücktritt. Weil er einen Charakter hat, der nicht zu dem von der restlichen Regierung passt... Spricht doch für Powell, oder nicht? lg beat Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 @andreas: Charakter?! Ja, wäre ein Grund für einen Rücktritt. Weil er einen Charakter hat, der nicht zu dem von der restlichen Regierung passt... Spricht doch für Powell, oder nicht? lg beat Vergleich mal Videos vom Frühling 2001 und Frühling 2003, damals hat es sich gezeigt ob er Charakter hat oder nicht. Aus meiner Sicht hat er keinen. Jetzt tritt er zurück weil Bush ihn rauswirft. Ich hoffe wirklich das Condi seine Nachfolgerin wird :D gruz andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Flo-e Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 Eine Schande für die Menschheit. Wenn ich Schande für die Menschheit höre, wäre Colin Powell bei weitem nicht der, an den ich denken würde. So ein Urteil hat jemand wie er nicht verdient. Wenn er eine Schande für uns wäre, was wäre dann jemand ein berüchtigter Dikator? Schade, dass er zurückgetreten ist. Gruss, Florian Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Hans Fuchs Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 Nein, er tritt zurück, weil er für sich die Sache so auslegt, als habe er seine "Pflicht" als "Soldat" dieser Regierung erfüllt, zu deren Entscheidungen er innerlich ja gar nie gestanden ist. Für Bush und Konsorte aber war er das Deckmänteli, unter dem sie ihre Spielchen vor der Weltöffentlichkeit und vor der eigenen Öffentlichkeit getrieben haben. Wäre er unter Protest zurückgetreten, wahrscheinlich wäre dieser Krieg politisch in den USA nicht durchsetzbar gewesen. Powel hat leider nie verstanden, dass er sich nicht nur mitschuldig macht, sondern dass er sogar die weitaus grössere Schuld trägt als alle andern, weil er nicht seiner Überzeugungen gefolgt ist. Er weiss ganz offensichtlich nicht, dass ein Politiker mehr als allem andern seinem Gewissen verpflichtet ist. Wie war das noch beim Hit ler? nach dem Krieg gab es nur "unschuldige" Befehlsempfänger. Leute, grad Euch jungen sage ich, nur mit solchem Verhalten einer grossen Anzahl von Leuten ist Faschismus möglich, und mit nichts weniger als dem haben wir es hier zu tun. Man merke sich: Nicht die Despoten dieser Welt sind das Problem, sondern die die sie gewähren lassen. Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Ueli Wyss Geschrieben 15. November 2004 Teilen Geschrieben 15. November 2004 Genau! * Ausrufezeichen! * Hans, dem ist nichts beizufügen - gut gesagt! Colin Powel ist der Mann, der in dieser Clique am meisten enttäuscht hat. Ich hatte immer das Gefühl, dass er nie sich selbst war. Er war ja auch nicht wahnsinnig präsent, jedenfalls seit seinem oberpeinlichen Diavortrag vor der UNO in New York. Dort hat er komplett sein Gesicht verloren. Danach zeigte er es wohl nur noch wenn der Chef es verlangte.... Meine wohl eher unwichtige Meinung :009: Grüsse Ueli Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Pascal Friedli Geschrieben 16. November 2004 Teilen Geschrieben 16. November 2004 Habe soeben gehört, dass Bush's Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice Powel's Posten übernehmen soll. Und wie die zu Bush eingestellt ist, wissen wir ja alle. Und für die, die's nicht wissen - aber Englisch können - LEST DAS HIER: George: Condi! Nice to see you. What’s happening! Condi: Sir, I have the report here about the new leader of China. George: Great. Lay it on me. Condi: Hu is the new leader of China. George: That’s what I want to know. Condi: That’s what I’m telling you. George: That’s what I’m asking you. Who is the new leader of China? Condi: Yes. George: I mean the fellow’s name. Condi: Hu. George: The guy in China. Condi: Hu. George: The new leader of China. Condi: Hu. George: The Chinese guy! Condi: Hu is leading China. George: Now whaddya’ asking me for? Condi: I’m telling you Hu’s leading China. George: Well, I’m asking you. Who is leading China? Condi: That’s the man’s name. George: That’s who’s name? Condi: Yes. George: Will you or will you not tell me the name of the new leader of China? Condi: Yes, sir. George: Yassir? Yassir Arafat is in China? I thought he was in the Middle East. Condi: That’s correct. George: Then who is in China? Condi: Yes, sir. George: Yassir is in China? Condi: No, sir. George: Then who is? Condi: Yes, sir. George: Yassir? Condi: No, sir. George: Look Condi, I need to know the name of the new leader of China. Get me the Secretary General of the U.N. on the phone. Condi: Kofi? George: No, thanks. Condi: You want Kofi? George: No. Condi: You don’t want Kofi? George: No. But now that you mention it, I could use a glass of milk. And then get me the U.N. Condi: Yes, sir. George: Not Yassir! The guy at the U.N. Condi: Kofi? George: Milk! Will you please make the call? Condi: And call who? George: Who is the guy at the U.N.? Condi: Hu is the guy in China. George: Will you stay out of China?! Condi: Yes, sir. George: And stay out of the Middle East! Just get me the guy at the U.N. Condi: Kofi. George: All right! With ceam and two sugars. Now get on the phone. Condi (picks up the phone): Rice here. George: Rice? Good idea. And a couple of egg rolls, too. Maybe we should send some to the guy in China. And the Middle East. Can you get Chinese food in the Middle East? By James Sherman Zugegeben: Seeeeeehr alt (und Arafat gegenüber vielleicht etwas pietätlos), aber noch immer lachen sich Leute halb tot darüber. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 16. November 2004 Teilen Geschrieben 16. November 2004 Nein, er tritt zurück, weil er für sich die Sache so auslegt, als habe er seine "Pflicht" als "Soldat" dieser Regierung erfüllt, zu deren Entscheidungen er innerlich ja gar nie gestanden ist. Für Bush und Konsorte aber war er das Deckmänteli, unter dem sie ihre Spielchen vor der Weltöffentlichkeit und vor der eigenen Öffentlichkeit getrieben haben. Wäre er unter Protest zurückgetreten, wahrscheinlich wäre dieser Krieg politisch in den USA nicht durchsetzbar gewesen. Powel hat leider nie verstanden, dass er sich nicht nur mitschuldig macht, sondern dass er sogar die weitaus grössere Schuld trägt als alle andern, weil er nicht seiner Überzeugungen gefolgt ist. Er weiss ganz offensichtlich nicht, dass ein Politiker mehr als allem andern seinem Gewissen verpflichtet ist. Wie war das noch beim Hit ler? nach dem Krieg gab es nur "unschuldige" Befehlsempfänger. Leute, grad Euch jungen sage ich, nur mit solchem Verhalten einer grossen Anzahl von Leuten ist Faschismus möglich, und mit nichts weniger als dem haben wir es hier zu tun. Man merke sich: Nicht die Despoten dieser Welt sind das Problem, sondern die die sie gewähren lassen. Hans Dazu kommen noch die welche die Despoten installieren und Jahre lang beliefern und ausbilden. Aber wirklich sehr gut formuliert. gruz andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tomy Geschrieben 16. November 2004 Teilen Geschrieben 16. November 2004 Dazu kommen noch die welche die Despoten installieren und Jahre lang beliefern und ausbilden. Aber wirklich sehr gut formuliert. Da kann man nur noch hinzufügen, dass diejenigen, welche die Despoten installieren und unterstützen, sie fallenlassen sobald sie nicht mehr den "übergeordneten Interessen" von Nutzen sind...... Ansonsten, kann ich das statement von Hans nur unterstützen! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hannes S. Geschrieben 16. November 2004 Teilen Geschrieben 16. November 2004 Schade das Bush nicht zurück tritt, das wär wohl der beste Schritt in dieser Regierung. Ehrlichkeit ist für die gesamte Adminsitration Amerikas ein Fremdwort. Bye Hannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 16. November 2004 Teilen Geschrieben 16. November 2004 Schade das Bush nicht zurück tritt, das wär wohl der beste Schritt in dieser Regierung.Ehrlichkeit ist für die gesamte Adminsitration Amerikas ein Fremdwort. Bye Hannes Hier noch eine kleine Mittagslektüre: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,328081,00.html Und dazu: "President George W. Bush seized the opportunity presented by Colin Powell’s resignation as Secretary of State to outsource the State Department to India, the White House confirmed today. With budget deficits spiraling out of control, the president saw a chance for significant cost-savings by having all of the State Department’s diplomatic functions handled by a single calling center in Bangalore. Starting in January, all nations interested in engaging the U.S. in a range of diplomatic communications will be able to do so by dialing one easy-to-remember toll-free number, the president said. Around the globe, world leaders bemoaned the demise of the State Department, with France’s Jacques Chirac offering perhaps the harshest words of criticism for the president’s decision: “World diplomacy cannot be put on hold with music.” But President Bush brushed aside Mr. Chirac’s comment, telling the French president that if he had issues to discuss with the U.S., “Try us in the evening when calling volume is lighter.” In Bangalore, Surjit Ramesh, 31, said he was “very excited indeed” about being the sole employee of the one-room calling center that is replacing the U.S. State Department. While Mr. Ramesh said he would have his hands full conducting all of the business of the State Department by himself, he said the White House gave him helpful tips to make his job easier: “If anyone with a French accent calls, I’m supposed to hang up.” " gruz andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oldchris Geschrieben 16. November 2004 Teilen Geschrieben 16. November 2004 Ehrlichkeit ist für die gesamte Adminsitration Amerikas ein Fremdwort. Bye Hannes Wie immer : VERALLGEMEINERUNGEN sind GARANTIERT mindestens ebenso falsch wie das, was irgendeine Administration macht. Ausgenommen natürlich Du Hannes bist der liebe Gott und weisst wirklich ALLES. :001: Na ja vielleicht hast Du nur gemeint, dass niemand in der Amerikanischen Administration Deutsch spricht.....dann ist Ehrlichkeit natürlich wirklich für alle ein Fremdwort. :D Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Classic Geschrieben 17. November 2004 Teilen Geschrieben 17. November 2004 Ehrlichkeit ist für die gesamte Adminsitration Amerikas ein Fremdwort. Nun, ich würde dem Hannes das nicht ankreiden wollen denn sein Denkansatz ist bei all jenen, die sich nicht näher mit der Politik beschäftigt haben, weit verbreitet. Ein Phänomen, das man in vielen Foren findet ist der Versuch, moralische Kriterien aus dem bürgerlichen Milieu, also private Geisteshaltungen, auf die Prozesse der internationalen Politik zu übertragen. Da ist oft die Rede von Ehrlichkeit, Fairness, Gerechtigkeit etc. Diese Begriffe, so schön sie auch in unseren Ohren klingen mögen, stammen aus dem zwischenmenschlichen Bereich und sind nicht 1:1 auf die Ebene der internationalen Beziehungen zu übertragen. [Übrigens gibt es noch weitere solcher populären Irrtümer.....also Begriffe, deren politische Auslegung beim durchschnittlichen Tagesschau-Gucker zu regelmässiger Empörung führen. Nur zwei Beispiele sind der Begriff der Demokratie von dem immer noch viele erwarten, daß er den Volkswillen ungefiltert abbildet (Basisdemokratie vs. repräsentative Demokratie, Wahlsystem der USA) oder der Meinungsfreiheit, die viel eher an ihre Grenzen stößt, als die meisten denken (z.B. wenn es um den Schutz eines Gemeinwesens oder den Ehrenschutz geht)]. Aus einer vollkommen menschlichen Erwartungshaltung und einer gewissen Naivität heraus wird die transnationale diplomatische Auseinandersetzung an den Spielregeln des zivilen Zusammenlebens gemessen. So ist die allgemeine Empörung groß, wenn Colin Powell vor den Vereinten Nationen angeblich "gelogen" hat (Kriegsgrunddebatte). Tatsächlich aber sind die UN keine muntere Wahrheit-oder-Pflicht-Runde sondern ein ziemlich nüchternes Forum der Durchsetzung nationaler Machtinteressen, drapiert mit dem Fähnchen des internationalen Konsenses. Ist für die eigene Sache kein Konsens in Sicht, wird der Kollektivzwang ausgehebelt und die Koalitionsbildung forciert. Besonders deutlich tritt dies bei der Diskussion um die Neuvergabe der ständigen Sitze im Sicherheitsrat zu Tage, aber auch der letzte Irak-Krieg ist ein Beispiel für dieses Vorgehen. Das impliziert nicht, daß die internationale Diplomatie ein Hort der Amoralität ist. Sie gehorcht nur anderen Regeln des Verklausulierens, des Verschweigens und der Vorteilssicherung, als wir sie von unserer (hoffentlich) guten Erziehung von Mama her kennen. Dies ist nicht neu, sondern lässt sich schon bei der Analyse des Wiener Kongresses, des Berliner Kongresses oder der Kongo-Konferenz feststellen. Wer da in guter Absicht die "seid doch alle ehrlich zueinander"- Erwartung aufstellt, verkennt die Mechanismen der Realpolitik seit Metternich, Bismarck und (mit Verweis auf den Arafat-Thread) Balfour. Man mag das alles verwerflich finden, wird damit aber immer ein frustrierter Rufer im Wald bleiben, während die politische Welt sich nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten, die am ehesten professionelle Diplomaten beherrschen, weiterdreht. Colin Powell wurde zum Verhängnis , daß er zwar ein fähiger Offizier aber ein relativ unbeholfener Ränkeschmied auf dem diplomatischen Parkett war und so von kaltschnäuzigen Profis wie C. Rice und D. Cheney zur machtpolitischen Marionette gemacht wurde. Das ist das eigentlich Tragische an seiner Amtszeit. Stephan P.S.: Noch eine Anmerkung zu Hans´Kommentar: Er weiss ganz offensichtlich nicht, dass ein Politiker mehr als allem andern seinem Gewissen verpflichtet ist. Du verwechselst da was. ;) Diese Annahme gilt nicht für den Politiker (übrigens ein vollkommen undefinierter Begriff und als Berufsbezeichnung eher ungeeignet), sondern für den Abgeordneten. In der Realität ist die gesetzlich geforderte Gewissensbindung aber schon längst vom Fraktionszwang überrollt und verdrängt worden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 17. November 2004 Teilen Geschrieben 17. November 2004 da wird ständig kritisiert, die afroamerikaner seien benachteiligt, hätten immer das nachsehen und würden unterdrückt. doch nun ist mit condoleezza rice eine frau und erst noch eine schwarze zur neuen aussenministerin ernannt worden. trotzdem wird in diesem forum weiter geheult und gejammert, was das zeug hält. was wollt ihr eigentlich noch mehr? soll das die nächsten 4 jahre so weitergehen? nein danke. mfg @classic du hast ja schon recht, aber eine Kleinigkeit vergisst du dabei. In diesem speziellen Fall pachtet die angesprochene Nation das Recht die Welt zu befreien und mit Ihren offenen und perfekten moralischen Werten alle beglücken zu wollen. Glaub da springt der Bock. Bald erschlagen Sie die Iraker noch mit Bibeln. Gerade das man die anderen als Verbrecher darstellt, aber selbst das gleiche macht scheint vielen Leuten aufzustossen. Und in dem Ausmass wie der Colin versucht hat die ganze Welt vor so einem Gremium mit seinen Phantasiebildchen zu verarschen war bis jetzt ziemlich einmalig. Vielleicht wars doch zu offensichtlich ? @cactusami Das Kondolenza schwarz ist scheint ein genetischer Fehler, vom Gedankengut ist sie rechter als mancher Baseballschläger schwingender mit Springerstiefeln wandernder. Aber du hast recht, lassen wir das Dreamteam 4 Jahre machen :D 4 Jahre UltraNeoKons werden schon ihre Wirkung hinterlassen. :p gruz andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Burkhard Geschrieben 17. November 2004 Teilen Geschrieben 17. November 2004 Hallo Markus, mir scheint du lebst in einer anderen Welt. Du glaubst doch nicht das durch Frau Rice eine Annäherung an Europa stattfinden wird. Ich denke eher das Gegenteil wird eintreten. Noch härter, noch aggressiver, und was noch viel schlimmer ist, noch mehr dem Glauben verpflichtet nach G.W.B´s Gott!! Klasse fand ich ja gestern die Aussage von Mister Bush, dass er durch die Aussagen von Frau Rice weiss, wie Aussenpolitik aussieht und gemacht wird. Wer zum Teufel sitzt da drüben eigentlich am Machthebel. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
blipper Geschrieben 17. November 2004 Teilen Geschrieben 17. November 2004 natürlich sind wir wirtschaftlich von den Amis abhängig, sie kaufen uns die Produkte ab, aber sie bezahlen sie nicht wirklich, sondern häufen nur Schulden auf. Also nehmen sie unsere Waren, ohne einen reellen Gegenwert zu bieten. Dass das auf die Dauer nicht gut gehen kann, versteht sich von selbst. Dazu kommt noch die Riesenlast des Irakkrieges, und in ein paar Jahren werden die USA auf null abgerundet werden können. Computer, Autos, Flugzeuge, Chemie, Industrie - alles, was wirtschaftlich wirklich nötig ist, gibt es auch ausserhalb der USA, und erst noch besser und billiger. Wenn Du nämlich schaust, wie sich die Wirtschaft in US entwickelt, so glaube ich nicht, dass das gut gehen wird. Oder wie Emanuel Todd in der NZZ geschrieben hat: In Amerika gibt es immer mehr Arbeitsplätze, die aber immer weniger produzieren. So, wie in der Sowjetunion kurz vor dem Zerfall. Und die Bush-Regierung beschleunigt noch den Zerfall. Alex Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Burkhard Geschrieben 17. November 2004 Teilen Geschrieben 17. November 2004 ich habe nicht gesagt, dass die USA sich an Europa anzunähern haben. Aber ein Mitteinander scheint ja nach Sichtweise der so gläubigen USA Machthaber ja auch nicht gegeben! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Cesco - fv154 Geschrieben 17. November 2004 Autor Teilen Geschrieben 17. November 2004 bei all jenen, die sich nicht näher mit der Politik beschäftigt haben, weit verbreitet. Da Du Dich in diesem Fall näher mit Politik befasst, wirst Du den anderen auch erklären können, woher die Neo-Cons kommen. Das berühmteste Zitat des grossen Vordenkers der Neo-Cons lautet übrigens: "Der König darf das Volk anlügen, solange er der Meinung ist, dass dies dem Volk nützt." Deinem Beitrag nach zu beurteilen, scheinst Du auch dieser Meinung zu sein. @Cactusami Was hat das damit zu tun, ob Condi schwarz oder weiss ist? Viele sind einfach mit ihren konservativen Ansichten nicht einverstanden, welche Rolle spielt da die Hautfarbe noch? Edit: Betr. Links-und Rechtsradikale: Ich gebe Dir recht, der schwarze Block ist tatsächlich ein Problem, das m.E. zu wenig hart von den Behörden angegangen wird. Allerdings werden die Braunen leider genauso wenig ernst genommen. Daher erscheint es mir fahrlässig, zu behaupten, die Linksradikalen seien die grössere Gefahr. MfG Cesco - fv154 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Classic Geschrieben 17. November 2004 Teilen Geschrieben 17. November 2004 wirst Du den anderen auch erklären können, woher die Neo-Cons kommen. :) Der Begriff der "Neokonservativen" ist ein willkürliches Konstrukt, das von jedem Definitionsversuch mit einem anderen Inhalt gefüllt wird. Würde mich interessieren, wen du als ihren Vordenker ansiehst, denn das Zitat ist mir nicht geläufig. Tatsache ist aber, das die amerikanische Außenpolitik mit einer Ministerin Rice noch berechenbarer (nicht einsichtiger) wird. ;) Stephan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 19. November 2004 Teilen Geschrieben 19. November 2004 ich habe nicht gesagt, dass die USA sich an Europa anzunähern haben.Aber ein Mitteinander scheint ja nach Sichtweise der so gläubigen USA Machthaber ja auch nicht gegeben! Ein nebeneinander reicht vollkommen. Europa hat zum Glück nicht das Bestreben Weltpolizist zu spielen. Bei einzelnen flammt das Bedürfnis zwar ab und zu auf, aber im grossen und ganzen hat man da aus der Vergangenheit gelernt. Die Interessen der beiden sind zu unterschiedlich das es ein miteinander wird. Das Märchen ist seit mindestens 4 Jahren definitiv geplatzt. Vorher wars ein Märchen das aber durch wiederholtes erzählen überlebt hat. Und vom hören und sagen hat man es halt weiter geglaubt. Aber es war eher ein Miteinander der Gutsherrenart. Solange die Untertanen machen was der Herr will ist's miteinander :D Europa soll sich auf Europa konzentrieren gibt genug zu tun. Wieso muss man krampfhaft versuchen beste Freunde zu sein ? Mit Indien, China und Australien muss man das auch nicht immer so verzweifelt rausstreichen. Man macht aber zusammen Geschäfte und geht diplomatisch miteinander um. Das ist doch ok. Für Europa wäre es wichtiger Russland einzubinden, schliesslich gehört es zu Europa. Und ich sehe nicht warum die Russen eine Gefahr für Europa sein sollten. Also wozu eine Nato die sich gegen den Osten richtet ? Wozu eine Nato überhaupt ? Wäre Zeit das ganze mal anzupassen. :008: gruz andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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