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Frage an Fluglotsen in Zürich


Gast Alexandra

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Gast Alexandra

Mein Mann und ich besuchten letztes Jahr den Tower. Der Herr, der uns durch den Tower führte, erwähnte, dass man Leute suchen würde. Es war der Traum meines Mannes, dort zu arbeiten, und daraufhin bewarb er sich. Leider bekam er eine Absage mit der Begründung, er sei zu alt (30 Jahre). Das hat ihn tief getroffen und er hat nochmals per E-Mail Kontakt mit Skyguide aufgenommen. Man hat ihm daraufhin wiederum geantwortet, dass man keine Ausnahmen machen würde. Das weitere E-Mail meines Mannes wurde schlussendlich ignoriert. Dann kam das Grounding der Swissair, und für entlassene Swissair-Piloten wurde eine Ausnahme betreffend des Alters gemacht (ich habe gehört, bis 32 Jahre). Bis heute noch redet mein Mann von diesem Job, und ich las in einer Zeitung, dass Skyguide immer noch zu wenig Leute hätte. Ich sagte dies meinem Mann, und er besuchte noch einmals die Website von Skyguide. Dort heisst es, der Bewerber sollte "preferably between 19 and 27" Jahre alt sein. Preferably heisst für mich, es könnte auch etwas älter sein. Die Muttersprache meines Mannes ist englisch. Er hat gestern Abend erneut ein E-Mail an Skyguide geschickt, und wir erwarten mit Spannung die Antwort. Meine Frage an Euch ist nun: Weshalb ist man so stur bei Skyguide? Ist ein 30jähriger schon so verkalkt, dass man ihn nicht mehr einstellen möchte?

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Hallo Alexandra

 

Ich kann deinem Mann sehr gut nachfühlen. Ab 30 bekommt man in gewissen Berufsbranchen wirklich das Gefühl, ein alter Sack zu sein. Das kann schön frustrierend sein. Auch ich habe das schon zu spüren bekommen.

Vor ziemlich genau 10 Jahren wollte ich es wissen und mich bei der Swissair zur Pilotenausbildung bewerben. Ich war 28 und die Limite war 27. Antwort der Swissair: "Sorry, no chance. Sie sind zu alt!" Boing!

 

Ich denke mal, dass das aber weniger mit dem Alter als solches zu tun hat, sondern viel mehr mit reinem Finanz-Denken.

 

Eine solche Ausbildung kostet viel Geld und man will das irgendwie wieder reinholen und natürlich profitieren bis der Mann (die Frau wink.gif) wieder aus dem Berufsleben aussteigt.

 

Natürlich weiss ich nicht, ob das tatsächlich der Grund ist, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es irgendwie damit zu tun hat.

 

Ich drücke deinem Mann alle verfügbaren Daumen, dass es diesmal klappt!

 

Gruss

Mike

 

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Moderator Screenshots/Flugerlebnisse

da, wo Ihr Eure schönsten Shots und virtuellen Berichte postet....

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Gast Alexandra

Danke für Deine Antwort. Leider kam auch heute wieder die gleiche Antwort: sie hätten genügend Bewerbungen im vorgegebenen Altersrahmen, und deshalb würden sie keine Ausnahmen machen. Ich frage mich aber, weshalb hatten sie bereits vor einem Jahr zu wenig Leute, überbrückten dies mit ausländischen Fluglotsen, und weshalb schreiben die Medien, dass Skyguide immer noch zu wenig Leute hat? Wenn sie doch so viele Bewerbungen haben, weshalb holen sie die Lotsen dann aus dem Ausland? Ich verstehe es nicht...Das wegen der Absage von Swissair tut mir übrigens sehr leid für Dich. Ich glaube, heute wäre das vielleicht nicht mehr so. Als ich bei Swissair anfing (1999) war die Alterslimite für Flight Attendants glaube ich bei 34. Heute ist die Alterslimite einige Jahre höher.

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Markus Burkhard

Hallo Alexandra

 

Skyguide hat tatsächlich sehr sehr viele Bewerber gehabt in letzter Zeit. Die Ausbildungsplätze für dieses Jahr sind leider schon seit Monaten alle besetzt, weshalb ich nun bis im Oktober nächsten Jahres warten muss um mit der Ausbildung beginnen zu können, vielen anderen geht es genau so.

Tut mir leid für deinen Mann wegen dem negativen Bescheid, momentan sinds halt wirklich genug Leute die warten (und welche die Aufnahmeprüfungen bereits erfolgreich hinter sich gebrach haben).

 

Gruss Markus

 

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www.airliners.ch - Die grösste schweizer Website über Verkehrsflugzeuge

Redaktion ILS Vereinszeitschrift - glideslope@airliners.ch

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Hallo Alexandra

es gibt da 2 Problemkreise:

1. Die Ausbildungsplätze für Fluglotsen sind beschränkt, denk doch daran, dass die angehenden Fluglotsen nach der Grundausbildung unter Überwachung an Live-Sektoren bis zur Lizenzierung weitergeschult werden müssen. Diese Arbeitsplätze sind beschränkt und die aktive Fluglotsen müssen ja ihr Training auch noch aufrecht erhalten.

 

2. Pensionskasse: Flugverkehrsleiter bei Skyguide werden im Alter von 55 Jahren pensioniert. Das bedeutet bei einem Eintrittsalter in die Ausbildung von 25 Jahren bleiben dann gerade noch 30 Beitragsjahre für die Rente, die doch in etwa 80 % des Fluglotsengehaltes ausmachen sollte. Alle die später eintreten (z.B. die bereits lizenzierten Ausländer oder die ehem. Piloten) müssen riesige Summen in die Pensionskasse einbezahlen um sich auf einen vertretbaren Rentenstand einzukaufen.

 

Gruss von der ATC-Zürich

 

 

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Fredy, www.daeppen.net

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