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Schweizer Rituale?


FalconJockey

Empfohlene Beiträge

Und damit ist jetzt nicht der Sprung über den Röstigraben gemeint :D

 

Hallo Leute!

 

Eine gute Freundin von mir soll was für die Uni schreiben und hat mich als vermeintlichen Schweizexperten gefragt, ob ich ihr nicht helfen könnte. "Klar!", hab ich gesagt, ich habe doch das Flightforum, die werden hier bestimmt innert Stunden Seitenweise Antworten posten :)

 

Also, worum geht es? Ich zitiere einfach mal:

In diesem einen Projekt geht es um Interkulturelles und unter anderem um die Schweiz: kennst Du ein schweizer Ritual? ("Neutralität" passt nicht ganz in

folgende Definition :) )

 

"Rituale sind kollektiveTätigkeite, die für das Erreichen der angestrebten

Ziele eigentlich überflüssig sind, innerhalb einer Kultur aber als sozial

notwendig gelten: sie werden daher um ihrer selbst willen ausgeübt. Formen

des Grüßens und der Ehrerbietung anderen gegenüber, andere soziale und

religiöse Zeremonien sind Beispiele hierfür. Geschäftliche und politische

Zusammenkünfte, die aus scheinbar rationalen Gründen organisiert werden,

dienen häufig vor allem rituellen Zwecken, beispielsweise um den führenden

Persönlichkeiten Gelegenheit zur Selbstbehauptung zu geben."

 

 

 

Also, ich, bzw. die Kollegin von mir wären sehr dankbar über ein paar Zeilen an Informationen, die man gebrauchen kann! Wäre super!

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Mmmh, Fondue (+ Raclette) - wenn das keine Rituale sind :)

 

Mehr fällt mir sonst nicht ein, bin ja auch kein Schweizer. Was mich am Anfang etwas verwirrt hat, ist das Ciao zur Begrüssung + Ciao zum Abschied (sowie Tschüss / Tschüss ebenfalls), aber das ist wohl auch kein Ritual.

 

Ah, vor einigen Jahren hat's in der Migros gratis ein Buch gegeben, es hiess (glaub) "Feste und Rituale im Alpenraum", das wäre vielleicht mal was (obwohl sehr oberflächlich). Zählen so regionale Bräuche / Feste auch dazu (Fasnacht, etc.)?

 

Gruss

Johannes

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Nachtrag:

 

In einer ostschweizer Stadt gibt es noch so einen etwas seltsamen Brauch:

 

http://www.sechselaeuten.ch/

 

Dann haben wir noch eine etwas eigene Auslegung des Ringens:

 

http://www.esv.ch/

 

Mit kaltem Schauer über dem Rücken erinnere ich mich an einen Brauch in Sursee, in dem es einer Gans wortwörtlich an den Kragen geht:

 

http://www.kulturregionsursee.ch/adressen.php?ort=&ksrid=5&ksid=234&show=detail

 

Oder der einzige Weg der Demokratie zu entrinnen und für einen Tag König zu sein:

 

http://home.balcab.ch/r.l.sperandio/schweiz_02.html

 

Weitere Bräuche:

 

http://home.balcab.ch/r.l.sperandio/schweiz_01.html

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Hoi Andreas

Aber bitte nicht allzu ernst nehmen :D :

 

(...aus einem dt. Reiseführer)

 

Allgemeines

* Die Schweizer bringen unter ein 'Sennechäppli', was normale Menschen nicht einmal unter einen Sombrero brächten.

* Das wesentliche Merkmal des Kantons Aargau ist es, dass er zwischen Zürich, Basel und Bern liegt.

* Wenn die Welt untergeht heisst das noch lange nicht, dass das die Schweiz auch betrifft.

* Ironie wird im Zweifelsfalle eher nicht verstanden.

 

Sprache

* Der 'Deutschschweizer Dialekt' als Ganzes ist mit dem Hochdeutschen etwa so eng verwandt wie ostfriesisches Platt mit der niederbayerischen Mundart.

* Die Pflicht, sich im Auto anzuschnallen, heisst Gurtenobligatorium.

* Die Ständerlampe ist eine Stehlampe und keine Genitalbeleuchtung.

* Wenn Sie die Schweiz besuchen: Bitte sagen Sie zum 'Gipfeli' (Hörnchen,

Croissant) nicht 'Kipfelchen'.

* Lassen Sie bleiben, was Sie zu beherrschen glauben, klingt in Schweizer Ohren übel: Grützi, grüüzi oder grüzzi! Bleiben Sie bei 'Guten Tag', bis Ihnen jemand für Ihr Grüäzi die Prüfung abgenommen hat. Oder wenden Sie den Verschlucktrick an und sagen Sie ~-zi. Das machen auch viele Schweizer so.

* Ein Harass ist kein Schäferhund, sondern eine Getränkekiste. Wenn von einem Mödeli Anke die Rede ist, so ist kein Mädchen namens Anke gemeint, sondern ein Stück Butter. Und wer Sie fragt, ob Sie ein Zältli möchten, der will Ihnen keine kleine Campingausrüstung aufschwätzen, sondern ein Bonbon anbieten. Chriesi sind keine Krisen, sonder Kirschen. Bluffen

* Bestellen Sie in einer Kneipe (Schpunte, Beiz, Chnelle) Tschumpeli Dohl. Das Risiko dürfte sich lohnen, wenn alles glatt läuft, bekommen Sie ein Gläschen Rotwein (Dôle). La grande nation, die Schweizer & das Essen *Café, Restaurant, Coiffeur (ja nicht Friseur!), Trottoir, Billet, Jupe statt Rock, pressant (statt in Eile), Apéro, Dessert, Sauce, Glacé, Radio statt Rundfunk. Gewöhnen Sie sich an das leise Lächeln des Schweizers, wenn Sie sich mit Städtenamen wie Vevey abmühen (Es sei hier

verraten: Wöwe).

* Wenn Sie in der Schweiz ein Müsli bestellen, grinsen Ihre Gastgeber in sich hinein, denn Sie scheinen eine kleine Maus verspeisen zu wollen. Die in der Schweiz von Dr. Bircher entwickelte Frucht-Joghurt-Flockenmischung ist hierzulande nämlich ein Müesli.

* Spargeln ist in der Schweiz kein Verb (ich habe gespargelt), sondern schlicht die Mehrzahl von Spargel, wie sie in Deutschland nicht existiert.

 

Heiterkeit

* Zu Heiterkeit geben dem Deutschen immer wieder hochdeutsche schweizerische Formulierungen wie 'Fehlbare Automobilisten werden gebüßt' Anlass, oder schriftliche Warnungen in Trams, dass Fahrgäste ohne Billet 50 Franken für die Umtriebe zahlen müssen. Telefonieren

* Die putzigste Eigenart des Schweizers beim Telefonieren: Wie kurz auch immer Ihr Schweizer Telefonpartner das Gespräch unterbrechen muss, er wird es mit diesen Worten wiederaufnehmen: 'Sind Sie noch da?' Antworten Sie mit einem schlichten 'Ja', und wundern Sie sich nicht. Es ist nun einmal eine Redensart am Telefon, und die ironische Antwort: 'Nein', Sie hätten sich gerade eben in Luft aufgelöst, würde Ihren Gesprächspartner nur unnötig befremden. Wenn ein Engländer Sie mit 'How do you do?' begrüßt, erklären Sie ihm ja auch nicht, wie Sie es am liebsten treiben. Ebenfalls geht der Verabschiedung

- vorallem in Berner Regionen - immer ein gedehntes Aaauusoo voraus und deutet somit an, dass der Gesprächspartner das Telefonat beenden möchte.

* Wenn die Schweizer jemanden anrufen, dann "machen" sie ein "Telefon": "I ha geschter no ä huufe telefon gmacht" (Ich habe gestern noch viele Anrufe getätigt). Wenn man jemanden darauf hinweist, dass man sich wieder telefonisch meldet, wird ein "telefon gegeben": "I gib dr de später no es telefon" (Ich ruf dich dann später nochmal an).

 

Einkaufen

* Für die Papiertüte im Supermarkt müssen Sie 30 bis 50 Rappen bezahlen. Das ist kein hinterhältiger Angriff auf Ihren Geldbeutel, sondern eine erzieherische Massnahme, um die Wegwerfgesellschaft zu bekämpfen. Wenn Sie also einen Schweizer mit einer leeren Papiertüte antreffen, ist er vermutlich auf dem Weg zum Einkauf. Volkssport, Pünktlichkeit, Militärdienst...

* Schwingen, Hornussen, Skifahren, Holzhacken, Abstimmungen ignorieren, Jassen

* Über die Pünktlichkeit der Schweizer wird zu Unrecht gelästert. Sie gehen damit viel lockerer um, als Sie glauben. Wenn man Sie um 19.30 Uhr bestellt hat, können Sie durchaus eine Minute zu früh bis zwei Minuten zu spät kommen. Das wird immer noch als passabel pünktlich empfunden.

* Militärdienst leisten, Militärdienst verweigern': Jeder Schweizer schuldet dem Staat 9 Monate Rekrutenschule (die 'Lehrzeit' in der Armee) und jährliche 'WK's' (Wiederholungskurse, das Absitzen von ein paar Wochen, in Uniform). Die geleistete Dienstzeit wird in einem 'Dienstbüchlein' niedergeschrieben. Es ist wahr, dass jeder Schweizer (der 'Dienst leistet' mit der Waffe) zu Hause sein eigenes Sturmgewehr liegen hat. Es ist ebenso wahr, dass viele Schweizer sich lieber dem Dolce Vita (selten) oder der Karriere widmen (öfter), als 'Dienst zu machen' und sich mit - Verzeihung - fadenscheinigen Gründen 'vom Militärdienst befreien' lässt. Allerdings muss er dann während etwa 30 Jahren einige hundert oder einige tausend Franken 'Militärdienst-Ersatzpflicht-Steuer' bezahlen - egal, ob er keinen Dienst leisten will oder wirklich nicht kann.=

 

Griessli

Daniel

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Hallo Andreas

 

explizizt wegen Ritualen, ein paar kleine Rituale, die mir spontan in den Sinn gekommen sind (kurzer Brainstorm):

 

- man zieht die Schuhe aus, bevor man in eine Wohnung eintritt.

- man fragt im fast leeren Zug immer noch, wenn im Abteil nur eine Person sitzt: "isch da no frei?"

- man prostet sich immer nur einmal zu, wenn man sein Getränk bekommen hat (nicht mehrmals, wie bspw. in südlicheren Ländern). man macht auch Dutzis eigentlich ganz offiziell mit einem Glas Wein.

- wenn der Nachbarn vorbei kommt, kann man stundenlang vor der Türe schwatzen, obschon er bei der Begrüssung nach Aufforderung zum eintreten noch sagt "nei, nei, ich hann nid vil zyt,", oder "ich wott nit störe, nur ganz churz"

- um Mitternacht ertönt am Nationalradiosender die Nationalhymne

- ...

 

wer kennt noch mehr?

 

saludos

 

Francis

 

nachtrag 1: Ich denke, viele Rituale sind uns gar nicht mehr so bewusst, weil wir tagtäglich damit konfrontiert sind, diesbezgl. hat Deine Freundin (ach ja, sagt man in Deutschland zu allen weiblichen Freundschaften Freundin? hier in der Schweiz sagt man das nur explizit zur "festen" Freundin, in der Du verliebt bist, die anderen sind "Kolleginnen" :005:) recht, Du kennst vielleicht besser die Eigenarten dieses Hirtenvolkes, weil Du es von "aussen" siehst...

 

nachtrag 2: gerade auch so eine Eigenart des Schweizers (unserem Deutschen Firmenvertreter aufgefallen): "wir schreiben gerne laaange und möglichst verschachtelte Sätze" (siehe mein nachtrag1 :D)

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Hallo Andreas

 

Ich habe heute morgen lange nachgedacht, und ausser dem Walliser Katholizismus kein Ritual gefunden. Und dieses wollte ich nicht nennen, weil man es als Ritual sehen kann, es aber nicht unbedingt eines sein muss. Aber nachdem ich nun den Text von Daniel lass, wurde mit ein Ritual ganz besonder bewusst:

 

Der Militärdienst passt doch voll auf die Definition von Ritual.

- kollektiveTätigkeite

- für das Erreichen der angestrebten Ziele eigentlich überflüssig

- innerhalb einer Kultur aber als notwendig gelten

- um ihrer selbst willen ausgeübt

- Formen des Grüßens und der Ehrerbietung anderen gegenüber

- Zusammenkünfte, die aus scheinbar rationalen Gründen organisiert werden

- führenden Persönlichkeiten Gelegenheit zur Selbstbehauptung zu geben

 

Passt 100 %, oder?

 

Gruss

Silvio, der heute den Marschbefehl für den 17.01.05 im Briefkasten hatte :-)

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@Daniel (OT):

"Schmecken" nicht vergessen! Als ich neu in der Schweiz war, im Chemieunterricht, hiess es, wir sollten mal kurz an diesem Röhrchen "schmecken" -- daraufhin habe ich fast einen Schluck genommen, bis ich gemerkt habe, dass die anderen nur vorsichtig daran geschnüffelt haben :). Sooo schnell kriegt man die Ausländer wieder los :D.

 

+ das baslerische "Jah" und "Jooo": bin nicht ganz sicher (korrigiert mich, wenn ich's falsch habe): "Jah" = "Ja, stimmt", "Jooo" = "Ich sags mal aber glaube dir kein Wort" :)

 

 

Die Hexenabfahrt im Wallis finde ich sonst noch was tolles!

 

Gruss

Johannes

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- man zieht die Schuhe aus, bevor man in eine Wohnung eintritt.

- man fragt im fast leeren Zug immer noch, wenn im Abteil nur eine Person sitzt: "isch da no frei?"

- man prostet sich immer nur einmal zu, wenn man sein Getränk bekommen hat (nicht mehrmals, wie bspw. in südlicheren Ländern). man macht auch Dutzis eigentlich ganz offiziell mit einem Glas Wein.

- wenn der Nachbarn vorbei kommt, kann man stundenlang vor der Türe schwatzen, obschon er bei der Begrüssung nach Aufforderung zum eintreten noch sagt "nei, nei, ich hann nid vil zyt,", oder "ich wott nit störe, nur ganz churz"

- um Mitternacht ertönt am Nationalradiosender die Nationalhymne

- ...

 

Hallo Francis

 

Ich denke auch, dass die Frage nach Ritualen so gemeint ist (und nicht so wie die meisten anderen Antworten). Ich hätte da vielleicht auch noch was:

 

- Der "Zwang" jemandem nach dem Niesen Gesundheit zu wünschen.

- Sich beim Einkaufen für das Erhalten des Wechselgeldes zu bedanken.

- Beim Telefonieren: Nach kurzem weglegen des Hörers sich wieder beim Gesprächspartner zu melden mit "Sind sie no da?".

 

 

Ich bin sicher es gibt noch mehr! Bin gespannt was da noch kommt!

 

Gruss, Andreas

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Hallo zusammen!

 

Nun, ich habe bereits in einigen Ländern ausserhalb der Schweiz einige Zeit verbracht und die bereits beschriebenen Rituale treffen sicherlich zu. Was mir jedoch am meisten aufgefallen ist, ist die schweizerische Apéro-Kultur. Ich habe noch in keinem anderen Land soviele Apéros erlebt wie in der Schweiz: Apéro für dies, Apéro für das und alle gleichen sich meistens bis ins Detail: Zweifel Pommes Chips, Nüssli, Schinkengipfeli, Chäschüechli, Weisswein, Orangensaft und Papierservietten.

 

Eigentlich ein schönes Ritual, auf das ich nicht verzichten möchte :)

 

Beste Grüsse

 

Daniel

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Mehr fällt mir sonst nicht ein, bin ja auch kein Schweizer. Was mich am Anfang etwas verwirrt hat, ist das Ciao zur Begrüssung + Ciao zum Abschied (sowie Tschüss / Tschüss ebenfalls), aber das ist wohl auch kein Ritual.

 

Von wo das wohl kommt? :D :005:

Zwar kein Ritual, aber es ist schon eine Besonderheit der Schweiz, dass wohl etwa 50% der Leute in den letzten 3 Generationen Verwandte aus einem anderen Land haben :)

 

Beim Telefonieren: Nach kurzem weglegen des Hörers sich wieder beim Gesprächspartner zu melden mit "Sind sie no da?".

Machen nur wird das? :eek: :005:

 

Also ich persönlich finde ja das Sechseläuten den schönsten Brauch, aber eben das ist ja ein Brauch und kein Ritual :)

Hmm....Rituale? Bräuche? Besonderheiten? Was denn jetzt? :confused: :D

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ein typisches schweizer "ritual" ist meiner ansicht nach der urnengang. in keinem anderen land der welt wird die direkte demokratie mehr gelebt, als in der schweiz. ich glaube das ist etwas sehr typisches für die schweiz. :008:

 

Stimmt, dafür sind wir bekannt und werden beneidet :)

 

In diesem Zusammenhang sicherlich Bräuche im Sinne der Definition aus dem ersten Posting sind die Landsgemeinden und unsere verschiedenen Formen der Gemeindeversammlungen.

 

Gruess, Flo

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Hehe, der Reiseführer ist gut :) Gibt's davon noch mehr?? :) Hab mich halb schiefgelacht :)

 

(Achja:

 

- "laufen" meint in der Schwei 'gehen', und nicht wie in Deutschland 'rennen'.

- "komisch" heisst in der Schweiz seltsam, und nicht wie in Deutschland 'lustig, amüsant' )

 

Äääähm, ja, Rituale der Schweiz.

 

Wie von catusami schon angetönt hat, hat die Schweiz eine sehr spezielle Regierungsform, die halbdirekte Demokratie

 

In kaum einem Staat der Welt gibt es so weitgehende Mitbestimmungsrechte des Volkes wie in der Schweiz. Sie ist eine halbdirekte Demokratie, das heisst, dass ausser dem Parlament auch das Volk die Verfassung und die Gesetze direkt mitgestaltet. Die Mittel dazu sind die Volksrechte Initiative und Referendum.

 

 

Daraus resultiert, vielleicht ist auch das als ein Ritual anzusehen (passt ja sogar genau :p : "die für das Erreichen der angestrebten Ziele eigentlich überflüssig sind, innerhalb einer Kultur aber als sozial

notwendig gelten: sie werden daher um ihrer selbst willen ausgeübt.", dass durch diese halbdirekte Demokratie irgendwelche Entscheide meist Jahre dauern können, bis auch die letzte Initiative geklärt ist, und jeder Einwohner sich irgendwie damit abfinden konnte, und kein Referendum mehr einreicht.

 

Vor zwei drei Tagen wurde in der Innerschweiz zum Beispiel ein Fernsehturm nach 13 Jahren Betriebszeit gesprengt und war somit eine Sache, deren Einführung (mit allen Streits und Initiativen) länger gedauert hatte, als ihr bestehen.

Ein anderes Exempel dafür ist der zürcher Stadionstreit.

 

 

Grüsse,

Tis

 

Achja, vielleicht ist auch das noch was :D

 

Die Schweizer sind gerne anders als die anderen

 

Des Schweizers Schwäche sei, dass er stets den gegenwärtigen Zustand behalten wolle, schreibt Hans Tschäni in seinem Buch "Profil der Schweiz". Es gab zwei Ausnahmen: 1291 schufen die Schweizer eine kleine demokratische Insel der Bauern in einem Europa des Feudalismus, 1848 einen modernen liberalen Staat in einem Europa der Monarchen und des Konservativismus. Diese Gegenläufigkeit machte damals Sinn, sie war ein grosser Schritt vorwärts. Sie zeigt einen weiteren Charakterzug der Schweizer, nämlich das Bestreben, etwas anderes zu machen als die Staaten ringsumher. Ob dieses Andersseinwollen – und gleichzeitige Beharren auf dem Status quo – heute Sinn macht, in einem sich weiterentwickelnden Europa, bleibe dahingestellt.

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Hallo zusammen

 

Es wurden im Zusammenhang mit Ritualen die Hexenabfahrt (find ich auch ganz geil :-)) und die Kuhkämpfe (bin ich nicht so Fan von, ziehen aber viele Leute an) genannt. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob dies wirklich Rituale sind, oder einfach Veranstaltungen respektive Brauchtum. Aber falls es sich um Rituale handelt, gebe ich zu beidem gerne dann noch weitere Infos falls gewünscht. :-)

 

Schönen Abend, schönen Ausgang (Freitag-Abend-Ausgang ist ein persönliches Ritual)

Silvio

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Ist zwar kein Ritual, sondern eine Besonderheit, aber ich nenn's jetzt trotzdem. Die Schweizer sind zur grössten Mehrheit ein Mietervolk, aber bei Abstimmungen werden mieterfreundliche Vorlagen meist deutlich abgelehnt. :confused:

 

MfG Cesco - fv154

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Hallo!

@Cesco - fv154: Kommt eh nicht mehr drau an, das meiste das da genannt wird sind eh nicht Rituale, sondern Spezialitäten oder Eigenschaften der Schweiz, bzw. deren Einwohner...

 

@Francis Baca: Was, duzis mit einem Glas Wein?? Da wurde ich aber bis jetzt schön benachteiligt... :D

 

Ein Ritual der oberen schweizer Klasse-Einwohner könnte auch das Putzen des Silberbestecks mit der Serviette vor dem Essen sein... (nein, ich nicht... :005: )

 

oder

 

beim *mithundgassigehen* die Drecke nicht aufzuputzen... :mad:

 

oder

 

immer vor Besuchen das Haus zu reinigen und möglichst alles perfekt darstellen

 

lg beat

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In einer ostschweizer Stadt gibt es noch so einen etwas seltsamen Brauch:

ist das ernst gemeint?

wenn ja: geografiekentnisse schaden nicht, oder geht bei dir der osten bis zürich?

 

@topic: naja, die meisten Bräuche, rituale machen wir wahrscheinlich unterbewust, sie sind einfach selbstverständlich und eine gewisse höflichkeit schadet ja nichts ;)

also im zug zu fragen finde ich selbstverständlich, als sich einmal einer einfach in mein abteil setzte obwohl eigentlich alles reserviert war (an der nächsten station stiegen noch 3 ein mit denen ich abgemacht hatte) hatte ich wirklich probleme dem klar zu machen das hier besetzt ist, der wollte das einfach nicht kapieren...

naja, es wurde schon vieles gesagt... eben haus aufräumen vor besuch, da hab ich mich schon einige male geschämt :D

mfg m.

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Hehe,

 

Zufälle gibts. Genau heute spricht mich ein englischer Spotterkollege darauf an, ob in der Schweiz wirklich jeder sein Militärgewehr einfach zuhause haben darf. Das ist natürlich auch irgendwie eine Besonderheit unserer Nation. Oke, nicht ganz ein Ritual, aber irgendwie auch schon :)

Ist es Paranoia, dass der neutrale Staat aus heiterem Himmel angegriffen werden sollte oder was veranlasst dazu? :)

 

Anyway, der Engländer war jedenfalls zu tiefst schockiert, als er das alles erfuhr, und dann auch noch, was für Waffen wir im Wohnzimmer rumliegen haben... . Final comment :D

 

The swiss. I thought it was happy people with chocolate and cheese, not happy people with chocolate cheese and machineguns :D

 

'Nacht!

 

Tis

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Guten Tag

 

ins Prättigau

 

ist das ernst gemeint? wenn ja: geografiekentnisse schaden nicht, oder geht bei dir der osten bis zürich?

 

Ich bin mir der Lage Zürich durchaus bewusst, mit der Bezeichnung OSTEN zeige ich etwas schmunzelnd die Sichtweise des Berners, also ein bisschen Kantönligeist, was ja auch ein kleines Schweizer Ritual ist.

 

So ist es in diesem Falle nicht der Berner, der Lücken in der Geographie hat, sondern der Bündner, der den Sinn der bernerischen Worte nicht versteht.

 

Doch eine Frage allgemeiner Art, ist es in diesem Forum wirklich nicht mehr möglich, auch nur den harmlosesten Beitrag zu schreiben, ohne gleich angepisst zu werden?

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  • Im Zug, beim hochlegen der Füsse immer Zeitung oder Aktenmappe drunterlegen.
  • Kommabeladene Schachtelsätze, die, weil kompliziert, meist zweimal, oder gar noch mehr, gelesen werden müssen.
  • Innerorts 70km/h, Ausserorts 110km/h , Autobahn 160km/h ;)
  • Armbanduhr mit Firmenstechuhr auf die Sekunde genau synchronisieren
  • Amüsiert geschockte "Neuzugezogene" Personen beobachten beim Sirenentest, Mittwochs 13:30...
  • Gipfeli so sezierend essen dass in und um die Kaffetasse ca. 10 Kilogramm Krümel liegenbleiben. :D
  • Beim sichten von Deutschen Strassenkarten über schräg-doofe-dumpfe Ortsnamen ablachen.

 

Gruss, Urs

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You know you’ve been living in Switzerland too long when:

 

you think it’s economically wasteful to have more than one brand of a product in a store.

you think spontaneity is OK, as long as it’s planned.

you think getting up early is good.

you get upset in the train when a foreign tourist opens the window causing a draft to go down your back.

you actually get interested in the local elections.

you know the words to the Swiss national anthem.

you expect the shop clerk to say goodbye and open the door as you leave the store after you purchase something.

you prefer to buy in small shops even though its more expensive.

you think joining clubs is an acceptable way of meeting people socially.

you get annoyed when the car ahead of you doesn’t turn off its motor at a traffic light.

you try to defend cartel based economics to a visitor.

you think that plaid jackets with flowery ties don’t look that bad.

you think it’s fair that you can only wash clothes once a month.

you wonder why anyone would want to shop outside of working hours.

you get concerned about all the foreigners moving into the country.

you don’t mind spending all day in the restaurant at a ski resort, and wonder why all the foreigners insist on skiing when the conditions are less than optimal.

you know the difference between Café Fertig, Café Träsh, and Café Lutz, and get upset when others don’t know.

you become suspicious of people who think independently.

you can comment on the quality of English schools in southern England and California.

you think it’s OK to drive slow on Sundays.

you pull out in front of another car, to reserve your place.

you reserve your table first, before getting food in a cafeteria.

you don’t worry about your jacket being stolen in a restaurant.

you feel like you’re broke if you have less that SFr. 300 in your pocket.

you dress up to go grocery shopping.

you wear white socks with black shoes.

you wish the Swiss government would do something about their refugee policy.

you don’t get upset about US politics, because after all they’re American.

you understand why Chinese food should cost more than normal food.

you get embarassed when a visitor asks for a doggie bag in a restaurant.

you prefer Swiss wine.

you are willing to pay higher prices, because it ensures higher quality.

you wish that your town had expensive garbage bags too.

you consider target shooting a ‘sport’.

you assume that all blacks are foreigners.

you assume that all Asians are refugees.

you start judging restaurants and hotels, giving criticism when your expections are not met.

you think it’s OK for a Chinese restaurant to be run by a Swiss and staffed by Spaniards and Portugese.

you start refering to the French-speaking Swiss as Welsh.

you start thinking, ‘Why can’t they just speak Schwiizerdütsch?’

you don’t mind waiting in restuarants.

your German is better than the waiter’s.

you stop going out on Monday and Tuesday nights, because you have to work the next day, but always go out on Thursday nights.

you don’t think it’s funny when someone confuses Switzerland with Sweden.

you get upset when someone thinks Switzerland’s forth language is English.

you know the difference between a “Landessprache” and an “Amtsprache”.

you stop liking peanut butter.

you think that Generalversammlung is an important event.

you start preparing costumes for Fasnacht.

you join a Guggemusik band.

you think Thursday night shopping is really convenient.

you buy Swiss eye glasses.

you decline an invitation because you have to clean your apartment.

you think it’s normal for a family with kids to live in an apartment.

you don’t take part in a sporting activity, because you’re not dressed for it.

you consider it normal to make reservations to see a movie.

you are glad of the pause during a movie, so that you can smoke a cigarette and buy an ice cream.

you think that large American cars are ‘cool’.

you think it’s cool to drink expensive imported American beers.

you prefer fizzy mineral water to tap water.

you expect a slice of lemon in your coke.

you worry that you don’t have the right sort of glasses for the drinks you are going to serve.

you throw a party and expect everyone to leave by 11:30 pm.

you clean up during parties.

you expect dinner guests to help with the washing up.

you think that air conditioning makes people sick.

you begin to understand the subtlity of the Swiss cusine.

you appreciate the differences between the cantons.

you don’t get mad, you just answer ‘Bon appetit’, when someone asks you what’s English for ‘En guete’.

you don’t mind drinking Panache (shandy).

you feel really hungry if you don’t start eating lunch by 12:00.

you start disliking fast-food.

you prefer plain chocolate to candy bars.

you drink your coffee at “z’Nüni” like everyone else at work.

when it is your birthday, you bring the cake to the office.

you have breakfast cereal for dinner.

you consider it healthy to eat lots of milk products and lean red meat.

you say Grüezi to everyone, and consider it impolite when they don’t say it back.

you plan your life around the tram and train schedules.

you don’t mind paying SFr. 12.00 for a paperback book.

you think that PTT approved telephones are better.

you buy a new one instead of getting it repaired.

you realize the subversive implications of doing something “just for fun”.

you think that 3% unemployment is high.

you think it was through its own efforts that Switzerland stayed out of World War II.

you think that milk and butter prices should be regulated.

you worry about the economic hardships that Swiss farmers face.

you consider getting goats and sheep to graze in your backyard.

you think that wood is “heimelig” (cozy).

you start to think in kilometers.

you think that a pound is 500 grams and not 16 ounces.

you don’t feel embarassed when you order something non-alcolohic in a bar.

you only eat fondue in winter.

you complain to your neighbor about the noise when he flushes his toilet after 10pm.

you become interested in the myriad of insurance offerings.

you call the police when you see someone washing their car on a Sunday.

you think that Sunday should be a day of rest.

you take part in Jass tournaments.

you get interested in Schwingen.

you volunteer to help organize the Dorffest.

you buy a new TV because the old one doesn’t match the new furniture.

you expect to be delayed by road works.

you aren’t surprised when a perfectly good road is torn up and repaved.

you buy a new ski suit every year.

you feel comforted by public safety announcements.

you prefer hamburgers without the bun, and eat them with a knife and fork.

you think that only foreigners use catsup.

you expect bacon to have bits of bone in it.

you wonder why anyone would want such a big refrigerator.

you become concerned about the color of your neighbor’s curtains.

you put Aromat on all your food.

you start judging the quality of the whipped cream.

you think that Switzerland’s conservation efforts make a difference.

you think it’s OK to wear red (or yellow) Levis.

you refuse to leave messages on answering machines because it’s too impersonal.

you worry about getting a cold when there’s a draft.

you think that hard work is responsible for the stability of the Swissfranc.

you wake up one morning with blinders on.

you become offended when reading this.

 

Gefunden auf einer britischen Website.

Gruss, Urs :p

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Hallo zusammen!

 

 

Vielen lieben Dank für diese vielen Informationen! Werden ich sofort weiterleiten und hoffe auf gute Ergebnisse in ihrer Arbeit :)

 

Mein Favorit in diesem Beitrag: Amüsiert geschockte "Neuzugezogene" Personen beobachten beim Sirenentest, Mittwochs 13:30...

 

:)

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Einen alten Golf (und sonst gar nichts) fahren, je mehr Millionen man auf der hohen Kante hat.

 

Geschenke, die man gekriegt hat, neu verpacken und weiterverschenken.

 

Dankeskarten von der Krebshilfe oder der Hand- und Fussmalenden Vereinigung verwenden.

 

Nicht ins Theater gehen, wenn man am nächsten Tag Waschtag hat.

 

Bei einem guten Essen von anderswo schon gut gegessenen Erinnerungen schwärmen.

 

Harnhalten üben bei jeder Gelegenheit.

 

WC- Papier nicht in Grosspackungen nach Hause tragen, der Nachbar könnte meinen, dass man Durchfall hat.

 

Bei der Frage, wie man gestimmt habe, das Gegenteil behaupten.

 

Hühnerhaut bekommen, wenn im nahen Schiesstand das "Obligatorische" geschossen wird.

 

Nasse Augen vortäuschen, wenn am Airport von Timbuktu das Kreuz einer Swissmaschine aufleuchtet.

 

An der Fasnacht bis 3 oder vier Konfetti im Ueberschwang in die Luft werfen.

 

Sofort Einsprache erheben, wenn der Nachbar ein Treibhäuschen mit mehr als 62 cm Höhe und 98 cm Länge aufgestellt hat.

 

Vorbereitete Einsprache absenden, wenn dieser einen ausländischen Namen hat.

 

Den Touristen in der Bergbahn die verschiedenen Systeme der Zahnstangen erklären. (Abt, Riggenbach etc.)

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