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Provinzposse: "Der Knall kam von einem Kampfjet"


Felix Hippmann

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Der Knall kam von einem Kampfjet

 

Hannover (sw).
Das Rätsel um den großen Knall am Montag in Hannover ist gelöst: Ein Tornado-Jet hat gegen 10:10 Uhr über der Landeshauptstadt die Schallmauer durchbrochen und damit viel Aufregung am Boden ausgelöst. Während Feuerwehr und Polizei nach einem Großeinsatz auch gestern noch vor einem Rätsel standen, bestätigte ein Sprecher der Bundesluftwaffe einen offenbar ganz normalen, angemeldeten und keineswegs geheimen Übungsflug.

Wie Oberstleutnant Hartmut Beilmann vom Kölner Luftwaffenamt mitteilte, startete der Kampfjet um 9.49 Uhr auf dem Fliegerhorst des Aufklärungsgeschwaders 51 "Immelmann" im schleswig-holsteinischen Jagel und und Flog Richtung Süden. Es sei ein Routineflug gewesen, nach gut 15 Minuten habe der Düsenflieger in einer Höhe von etwa 11 Kilometern die Schallmauer durchbrochen. Die dafür notwendige Geschwindigkeit liege bei 330 Metern pro Sekunde oder 1188 Kilometern pro Stunde, wie der Offizier erläuterte. Wenn ein Jet die Geschwindigkeit überschreite, breiteten sich Schall- und Druckwellen kegelförmig zum Boden aus -- in einem Radius von bis zu 80 Kilometern.

Tatsächlich hatten am Montag Menschen in der Wedemark und bis nach Sehnde (Region Hannover) das Knallgeräusch und die Druckwelle wargenommen. Mehr als 100 besorgte Bürger alarmierten Polizei und Feuerwehr.

Nachfragen beim Flughafen Hannover und der Luftraumüberwachung in Bremen brachten keine Klarheit -- Hannovers Sicherheitskräfte fanden sich am Dienstag schließlich mit dem ungelösten Rätsel ab.

Hildesheimer Allgemeine Zeitung von heute, Mittwoch den 22.9.2004.

Hildesheim liegt etwa 30 km südlich von Hannover.

 

Hier ein kleines Randereignis, dass zeigt, dass es auch im Zusammenhang mit der Luftfahrt noch Überraschungen geben kann... ;) Klar, dass es den Fluglotsen nicht auffällt, wenn ein Tornado mal zu schnell ist. Aber ihr hättet den Artikel in der HAZ von gestern lesen sollen (die ich leider nicht mehr habe): Da wurde von einer "rätselhaften Explosion" schwadroniert, die ganze Stadtteile gehört hätten... :)

 

Ich denke mal, der Tornado-Pilot kommt auch nicht ganz ohne eine kleine Abreibung davon, oder? Ich meine zumindest, dass Überschallflug in Deutschland ohne Genehmigung nicht möglich ist, oder? Und ich bin mir ziemlich sicher, dass man keine Genehmigung bekommt um über Hannover die Schallmauer zu druchbrechen und damit 600.000 Leute zu beschallen! :rolleyes: :009:

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Hi Felix

 

[iDENT]Ich denke mal, der Tornado-Pilot kommt auch nicht ganz ohne eine kleine Abreibung davon, oder? Ich meine zumindest, dass Überschallflug in Deutschland ohne Genehmigung nicht möglich ist, oder? Und ich bin mir ziemlich sicher, dass man keine Genehmigung bekommt um über Hannover die Schallmauer zu druchbrechen und damit 600.000 Leute zu beschallen!

 

So wie ich deinen zitierten Artikel verstehe, ging das schon so in ordnung...

 

ich zitiere nochmals:

 

 

Der Knall kam von einem Kampfjet

 

Hannover (sw).
...bestätigte ein Sprecher der Bundesluftwaffe einen offenbar ganz normalen, angemeldeten und keineswegs geheimen Übungsflug.

 

 

cheerio

 

steve
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Es ist richtig, das der Sprecher das so gesagt hat. Aber dass der Übungsflug ein Routineflug war, heißt ja nicht, dass der Pilot Überschall fliegen durfte. Also, da wo ich wohne durchbricht man normal nicht die Schallmauer über Städten mit 500.000 Einwohnern. ;)

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Das Interessante daran ist, dass die Luftwaffen-Tornados keinen Überschall mehr fliegen können :confused:

 

Hängt mit dem Hydrauliksystem für den Lufteinlass bei Überschall zusammen. Somit kann es entweder nur ein Englischer oder Manchinger Tornado gewesen sein.

 

Grüße,

Björn

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In Süddeutschland (überall zwischen Nürnberg und Passau) konnte man in letzter Zeit auch des öfteren einen Überschallknall hören.

 

Wie der Tagespresse zu entnehmen war, wurde der neue Eurofighter in großer Höhe im Überschallbereich getestet. Die Presse sprach davon, daß die Wetterlage und Atmosphäre wohl dazu geführt hat, daß der Knall jeweils auch am Boden zu hören war. Trotzdem war ich sehr überrascht, daß über bewohntem Gebiet in Deutschland über längere Zeit hinweg Überschallflüge genehmigt werden.

Ich habe den Knall 30km nördlich von Nürnberg gehört; Neumarkt / Oberpf. war laut Zeitung (google) oft davon betroffen und selbst Österreicher nahe Passau haben sich beschwert ... man kann sich ausmalen, was für ein Gebiet da beschallt wurde...

 

Markus

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Ehm, könnt Ihr Euch noch an die Zeiten erinnern, als Überschallknalls (oder -knalle?!?) noch an der Tagesordnung waren? Scheint die Leute haben das alles bereits vergessen - dabei ist der Doppelknall doch so charakteristisch... ;)

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Hier gilt doch das gleiche wie bei allen Geräuschen, die mit der Fliegerei verbunden sind. Für unsereinen ist das Musik :008: oder Paukenschlag :eek: , für andere halt einfach nur LÄRM :002:

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Das hatten wir mal vor ca. 2 jahreen in zürich. damals startet eine Hornet bisschen schnell und durch die wetterlage die damlas herschte kahm es dann zum knall, war nichts schlimmes:-)

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Das Interessante daran ist, dass die Luftwaffen-Tornados keinen Überschall mehr fliegen können :confused:

 

Hängt mit dem Hydrauliksystem für den Lufteinlass bei Überschall zusammen. Somit kann es entweder nur ein Englischer oder Manchinger Tornado gewesen sein.

 

Grüße,

Björn

 

hallo björn

 

das ist leider nicht ganz so richtig.

 

bei den deutschen tornados wurden die sogenannten "Ramps" die im airintake für verdichtungsstöße während des überschallfluges deaktiviert.

Nun wird der allgemeinheit immer wieder erzählt, der tornado währe ohne die ramps nicht mehr überschallfähig.

tatsächlich kann er aber auch mit deaktivierten ramps bis zu M 1.2 fliegen, über dieser geschwindigkeit kann es gefährlich werden, da ohne diese von den ramps erzeugten verdichtungsstöße einen compressor stall erzeugen würde und somit kommt es bei dieser geschwindigkeit zu schweren beschädigungen im triebwerk.

 

der überschallflug in deutschland ist generell über 30000 ft erlaubt. er bedarf inzwar einer genhmigung aber, er ist erlaubt.

ich kenne den genauen wortlaut jetzt nicht, aber ganz grob lautet er so:

das einzige was den überschallflug in dieser höhe wieder illegal :D macht, wenn das lfz im sinkflug, also nicht aus eigener kraft die schallmauer durchbricht.

 

bei näheren informationen

 

www.mil-aip.de

 

hier steht alles genau

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hallo björn

 

das ist leider nicht ganz so richtig.

 

bei den deutschen tornados wurden die sogenannten "Ramps" die im airintake für verdichtungsstöße während des überschallfluges deaktiviert.

Nun wird der allgemeinheit immer wieder erzählt, der tornado währe ohne die ramps nicht mehr überschallfähig.

tatsächlich kann er aber auch mit deaktivierten ramps bis zu M 1.2 fliegen, über dieser geschwindigkeit kann es gefährlich werden, da ohne diese von den ramps erzeugten verdichtungsstöße einen compressor stall erzeugen würde und somit kommt es bei dieser geschwindigkeit zu schweren beschädigungen im triebwerk.

Selbst wenn diese Beschränkung nicht bei M1.2, sondern bei <M1.0 liegen würde, könnte der Flieger ja trotzdem theoretisch M1.02 fliegen -- und dann kaputtgehehen... ;)

 

der überschallflug in deutschland ist generell über 30000 ft erlaubt. er bedarf inzwar einer genhmigung aber, er ist erlaubt.

ich kenne den genauen wortlaut jetzt nicht, aber ganz grob lautet er so:

das einzige was den überschallflug in dieser höhe wieder illegal :D macht, wenn das lfz im sinkflug, also nicht aus eigener kraft die schallmauer durchbricht.

 

bei näheren informationen

 

www.mil-aip.de

 

hier steht alles genau

 

Sehr interessanter Link! Gibt es eigentlich auch den zivilen deutschen AIP in dieser Form online?

 

Ich habs mir mal angeschaut. Genaues steht in MilAIP ENR 1.1 Überschallflüge werden auf Seite 17 unter Punkt 3.15 behandelt. Ich zitiere hier die interessanteren Punkte:

 

3.15.1

Flüge bei denen die Schallgeschwindigkeit erreicht oder überschritten wird, sind grundsätzlich nur in der Zeit von 0700++ bis 1900++ zulässig. (...) Sofern Einsatzgründe es nicht zwingend erfordern, sind diese Flüge zwischen 1130++ und 1300++ untersagt.

 

3.15.2

Überschallflüge müssen im Flugauftrag festgelegt sein. (...)

 

3.15.3

Für Überschallflüge beträgt die Mindestflugfläche

- FL 360 über Landgebieten

- FL 200 über Seegebieten

(...)

 

3.15.4

Überschallflüge unter FL360 über Land sind verboten, sie dürfen zwischen FL360 und FL500 nur im Horizontal- oder Steigflug durchgeführt werden. Der Flugweg ist so anzulegen, dass der Überschallknall dichtbesiedeltes Gebiet nach Möglichkeit vermeidet.

 

Also kann der Überschallflug legal gewesen sein. Aber trotzdem nicht nett, dass sie sich nichtan den letzten Punkt gehalten haben... Na ja, wenn man M0.95 fliegt, ist man vielleicht doch schnell mal aus versehen drüber... Kümmert ja eigentlich auch keinen!

Interessant fand ich noch, dass im AIP eine Maximalgeschwindigkeit für Flüge unter FL100 festegelegt wird. Sie beträgt aber nicht 250 Knoten wie bei den Zivilisten, sondern 0.9 Mach oder 575 Knoten, je nachdem was tiefer ist. Hehe... :cool:

 

Ich hab aber wirklich nichts gegen militärische Flüge -- ich hab mich immer gefreut, wenn die Wunstdorfer mal zum Short Field Training mit Transalls nach Hildesheim gekommen sind! Wow, das sind nur 1100m bzw 940m zum landen für diese Brummer! :D

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Naja, also wer einen Schallmauer-Knall nicht erkennt, der ist meiner meinung nach schon leicht ungebildet.

 

Wir haben hier immer unsere Rammsteiner Himmelsflitzer. Es knallt jetzt noch einmal pro Woche.

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Naja, also wer einen Schallmauer-Knall nicht erkennt, der ist meiner meinung nach schon leicht ungebildet.

 

Wir haben hier immer unsere Rammsteiner Himmelsflitzer. Es knallt jetzt noch einmal pro Woche.

 

Ungebildet? Vielleicht nach Rammsteiner Maßstäben! Ich habe hier in der Gegend in den 21 Jahren die ich hier lebe noch nie einen Überschallknall gehört.

Ich weiß aber wie das klingt, den ich hab früher oft mit meinen Eltern Urlaub in den Vogesen gemacht, und da gab es manchmal mehrmals am Tag Mirages, die über einem die Schallmauer durchbrochen haben. Cool für mich als Luftfahrt-Fan -- aber für den Normalbürger der sowas nicht kennt klingt sowas wie eine Gasexplosion.

Ich fand es nur recht lustig, dass dadurch, dass aus dem ganzen Hannoverschen Stadtgebiet Anrufe bei der Feuerwehr und Polizei eingingen, gleich alle an eine Explosionskastrophe gedacht haben... Was ja auch nahe liegt. Und eher peinlich war doch auch, dass man fast zwei Tage gebraucht hat um zu verifizieren, das es KEINE Explosion war! Provinz halt... ;)

 

Schönen Abend noch!

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Mehr als 100 besorgte Bürger alarmierten Polizei und Feuerwehr.

 

Dieser Satz schmerzt mich am meisten.

Wie grenzenlos dumm muss man sein, um auf die Idee zu kommen dass man wegen einem "Ereignis", das offensichtlichst alle in der Umgebung wahrnehmen, als "kleiner Bürger" Alarm schlagen müsste???

 

Kommt mir etwa ähnlich krank vor, wie wenn beim Wahrnehmen eines leichten Erdbebens in den Notrufzentralen die Drähte heiss laufen, als hätten die dann nichts anderes zu tun. So im Sinne "Bitte, bitte, bitte schaltet das ab, ihr macht ja Risse in meine Fassade"... :001:

 

Gruss

Johannes, es lebe die Volksverblödung

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Dieser Satz schmerzt mich am meisten.

Wie grenzenlos dumm muss man sein, um auf die Idee zu kommen dass man wegen einem "Ereignis", das offensichtlichst alle in der Umgebung wahrnehmen, als "kleiner Bürger" Alarm schlagen müsste???

(...)

Gruss

Johannes, es lebe die Volksverblödung

 

Ziemlich übertrieben, da von Dummheit zu sprechen... Ich denke es ist mehr (sehr) flasch verstandende Zivilcourage -- so nach dem Motto, wenn ich nicht anrufe und alle so denken ruft keiner an. Blöd nur, dass die selben Leute dann oft zusehen, wie Leute auf der Straße krankenhausreif geschlagen werden, ohne was zu machen... :( :003:

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...wenn ich nicht anrufe und alle so denken ruft keiner an.

 

Genau das meinte ich auch! Weshalb muss ein einzelner Bürger wegen sowas anrufen?!? Etwas was wirklich alle hören, sollten ja auch diejenigen mitbekommen, die auf einer Notrufzentrale arbeiten. Ich habe gerüchteweise einmal vernommen, dass auch Behördenorgane mit einem menschlichen Gehör ausgestattet sind... ;)

 

Und auch wenn nicht - was bitte soll wegen einem "Knall" ohne nähere Angaben über die Örtlichkeit einer Explosion etc. von Seite der Polizei / Feuerwehr unternommen werden? Super also, ein solches Telefon; wie so oft etwas - umsonst!

 

Johannes

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Zunächst: Wenn man den Knall wirklich in einem Gebiet mit mehr als 100 000 Einwohnern (konservativ geschätzt) wirklich laut hören konnte, dann sind mehr als 100 Anrufer nicht viel, oder?

 

Außerdem, wenn ich hier einen Knall höre, denke ich: OK, ein Unfall. Oder nebenan ist irgendwer ist mit dem Stuhl umgefallen. ;) Aber wenn mich jemand aus 5 km Entfernung anruft, der das gleiche gehört hat, dann ist das schon eine zusätzliche Information. Finde ich zumindest.

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Bei mir war der Überschallknall der Eurofighter Testflüge über der Oberpfalz auch zu hören. Klang wirklich so als wäre im näheren Umkreis um mein Haus irgendwas in die Luft geflogen und, wenn man net weiß was es is kann ich mir gut vorstellen das man sich leichte Sorgen macht :)

 

Von meinem Beruf her kenn ich auch die Sicht von dem, der die Anrufe in der Notrufzentrale entgegen nimmt. Immer wenn irgendwo mal was lauter knallt oder ne Rauchwolke über der Stadt steht rufen etliche besorgte Bürger an. Machen kann man da natürlich nix. Wenn 50 Leute aus dem gesamten Stadtgebiet anrufen und sagen, es hat was geknallt dann kann ich das zu Kenntnis nehmen, aber wo soll ich denn bitte meine Polizei und/oder Feuerwehrautos hinschicken? ("Sucht den Knall" :p )

Ich denk bei solchen Anrufen gehts mehr darum, die Bürger zu beruhigen, meist ist die Ursache für so einen Knall oder ähnliches in der Einsatzzentrale immer bekannt.

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