capt. kört Geschrieben 21. Mai 2001 Teilen Geschrieben 21. Mai 2001 Hier noch ein interessantes Ereignis im Basler Äther: Sonntag, 20.5.2001 Euroairport Basel SR7001 (ORD-BSL, DC-10-30F, N605GC, Gemini Air Cargo) Landung, ca. 17.10LT SR7001 wurde von Basel Approach ins Holding ARPUS geschickt, da Verzögerungen bis zu 20 Minuten zu erwarten waren. Kurz darauf erklärte SR7001 plötzlich, dass sie "minimum fuel" hätten und in 10 Minuten auf dem Boden sein müssten. Weiter erklärte die Besatzung, dass sie nicht den geforderten VORDME34-Appraoch fliegen könnte, sondern nur einen Visual Approach auf die Runway 34. Etwas erstaunt und widerwillig gab Basel eine Approach-Clearance für SR7001. Nach der Landung fragte Basel Ground die Besatzung, was der Grund war für diese "Drängelei". SR7001 erklärte etwas von ungünstigeren Winden als erwartet (wohl über dem Nordatlantik). Noch während dem Rollen zum Standplatz schaltete sich eine Approach-Controllerin via Ground-Frequenz ein und forderte die SR7001-Bestzung ziemlich ultimativ auf zu erklären, was los war: Warum wurde kein Emergency oder zumindest keine Priority verlangt? Warum konnte der VORDME34-Approach nicht gefolgen werden? Die Besatzung versuchte sich zu verteidigen - was aber spätestens dann misslang, als die Controllerin der SR7001 erklärte, dass jedes ankommende Flugzeug Fuel für 30 Minuten Holding haben MÜSSE. Dann herrschte Funkstille ... Versuchte da SR7001 etwa, sich um das 20minütige Holding herumzumogeln? Oder kam es hier beinahe zu einem zweiten Fall "Hapag-Lloyd Wien"? Gruss, Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
markus Geschrieben 21. Mai 2001 Teilen Geschrieben 21. Mai 2001 Hallo Michael... Diese Aircraft konnte ich gestern über Oberwil beobachte... Was mir dabei aufgefallen ist, war dass Sie sehr leise war. Wäre schon noch interessant zu wissen ob das mit dem Spritmangel wirklich soo knapp war Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
petersutch Geschrieben 21. Mai 2001 Teilen Geschrieben 21. Mai 2001 Das ist aber nicht die feine englische Art ! Hat die Schweizer Luftaufsicht nicht einen Groundcheck am Flugzeug durchgeführt ? Dabei hätte man dann doch die entsprechenden Flugplanungsdaten mit den realen Tankwerten abgleichen können - und möglicherweise eine "Rüge" erteilt. Ich vermute aber mal ganz kühn das die Jungs umgehendes Tanken beordert haben und bei dieser Gelegenheit die Tankcircuitbreakers gezogen haben, so läuft und läuft es erstmal ohne das die Referenzanzeige am Stutzen etwas anzeigt. Irgendwann kommt dann der Tankwart und beschwert sich über den Mangel an Abschaltung - nd oh Wunder keiner im Cockpit hat gemerkt wie 6 Sicherungen geploppt sind. Aber das ist dann ja das kleinere Übel, oder ? Gruss. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
capt. kört Geschrieben 21. Mai 2001 Autor Teilen Geschrieben 21. Mai 2001 Hallo Peter, für Basel ist nicht die Schweizer Luftaufsicht, sondern die französische Luftaufsicht zuständig. Basel liegt nämlich ganz auf französischem Territorium, ist aber sonst ein schweizerisch-französisches Kooperationsunternehmen mit Schweizer Zollfreistrassen. Er soll der einzige binationale Airport Europas sein ... Gruss, Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ursmunger Geschrieben 21. Mai 2001 Teilen Geschrieben 21. Mai 2001 Hallo, nebenbei: Genf ist auch ein binationaler Flughafen! Genf hat auch einen französischen Sektor mit Zugangsstrassen direkt aus Frankreich. Zudem kann in Genf der Zoll für die Schweiz UND Frankreich erledigt werden - praktisch für Auslandsflüge im Kleinflugzeug.... Gruss Urs Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
petersutch Geschrieben 21. Mai 2001 Teilen Geschrieben 21. Mai 2001 Hab ich gerade nicht so wirklich drüber nachgedacht - kleiner Hänger, Sorry. Wurde die Luftaufsicht jetzt aktiv oder nicht ? Das Resultat eines Reviews würde mich sehr interessieren. Gruss Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 21. Mai 2001 Teilen Geschrieben 21. Mai 2001 Also, was wir Simmer so alles erlauschen und sinnieren, zuguterletzt werden wir noch als Referenz- Referenten, so als verlängerter Arm vom umtriebigen Sepp Moser zur Presse durchgelassen. Ja, ich meine schliesslich sind wir ja die Schnittstelle mit 2-Way- Connections par excellence. Robi und PG werden zwar vorläufig noch etwas zum Schmunzeln haben, aber die Zeit läuft für uns, es sei denn der verbale Funkverkehr wird bald abgeschafft. OK sicher weiss ich unsere Gesetzgebung zu schätzen, erlaubt diese doch ausdrücklich das Betreiben eines Flugfunkempfängers. Ungeschoren passiert man damit sogar die Sicherheitschleuse zur Zuschauerterasse, nichtsdestotrotz immer wieder Ohrenspitzenschmeichelnd, was man ab und zu abhören kann. Walti, mit einem Ohr immer im All Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ursmunger Geschrieben 21. Mai 2001 Teilen Geschrieben 21. Mai 2001 Hallo, noch ein allgemeiner Kommentaren zu der beschriebenen Situation - aus ATC-Sicht. Im Endeffekt ist es egal, ob das Flugzeug wirklich mit zuwenig Treibstoff angekommen ist oder ob es benutzt wurde, um ein Holding zu umgehen: Die Handlung der Piloten war nicht ganz koscher. Es kann passieren, dass Flugzeuge short of fuel sind - Beim CRX-Flug Gran Canaria - Zürich (MD80) ist das häufig der Fall...und öfters landet der Flug dann in Genf. Zum Vergnügen der Passagiere. Wir haben häufig Situationen, wo aus unserer Sicht die Piloten absichtlich falsche 'Probleme' melden, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Sehr häufig verlangen Piloten eine direktere Route, um CB's zu umfliegen. Laut Wetterradar ist aber blauer Himmel in der Region...komischerweise hat es auf einer direkten Route nie Gewitter. Ist es ein schwererer Fall (wie short of fuel) regt man sich zwar manchmal auf, evtl. gibt's auch Diskussionen auf der Frequenz. Ein Rapport wird aber selten gemacht - wir sind ja schliesslich nicht die Luftpolizei. Zudem kommen solche Situationen häufig in verkehrsreichen Zeiten vor - da fehlt dem Controller schlichtweg die Zeit, noch mit den Piloten oder Kollegen darüber zu diskutieren. Ein Rapport wird häufig nur ausgefüllt, wenn das Verhalten der Piloten die Sicherheit beeinträchtigt hat - aus Controllersicht, natürlich. Gruss Urs Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
FalconJockey Geschrieben 25. Mai 2001 Teilen Geschrieben 25. Mai 2001 Hallo zusammen, schön, dass Ihr die armen Piloten so fertigmacht. Habt Ihr eigentlich gewusst, dass man nach JAR-Reglement KEINEN TROPFEN Reservefuel für den Zielflughafen dabei haben muss? Die 30 Minuten Reserve sind gesetzlich für den Ausweichflughafen vorgesehen und dürfen vorher NICHT angegriffen werden! Ich bitte um etwas mehr Zurückhaltung, wenn Ihr über die Kollegen urteilt. Dass die Gemini schon nach JAR operiert glaube ich nicht, da sie ja eine amerikanische Firma sind, deshalb hätten sie 30 Minuten Holdingfuel für die Destination dabei haben sollen, aber letztendlich ist es der Käptn, der sich dafür verantworten muss. ------------------ Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten! Cheers, Fox [Dieser Beitrag wurde von EmbraerJockey am 25. Mai 2001 editiert.] Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.