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Mo 6.9.2004 SF-DRS1 22:20 Schweizer Kampfjets: Filz, Skandale, Abstürze


Christian Thomann

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Christian Thomann

So 12.9.2004 SF-DRS2 11149.gif 12:15 DOC. Schweizer Kampfjets: Filz, Skandale, Abstürze!

 

 

(Zweitausstrahlung vom 6.09.2004 um 12:15 von SF1) 11143.gif

 

 

 

 

Ehrgeizige Ingenieure, tollkühne Testpiloten, grössenwahnsinnige Militärs und überforderte Politiker – sie schreiben eines der spannendsten Kapitel der Schweizer Luftfahrtgeschichte in den 50er- und 60er- Jahren. «DOK – Spuren der Zeit» erzählt diese Geschichte von technischem Pioniergeist, Abstürzen und politischem Filz mit sensationellen und zum Teil unveröffentlichten Bildern.

 

 

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Eine Flotte von 800 Düsenjägern sollten die Schweiz während des kalten Krieges vor dem Feind im Osten schützen. Und diese Kampfjets wollte die Schweizer Luftwaffe in der Schweiz konstruieren und bauen lassen. Die Flugzeuge sollten sogar fähig sein, eine allfällige Schweizer Atombombe bis nach Moskau zu tragen. Die Schweizer Luftwaffe, die in diesen Tagen 90 Jahre alt wird, wurde in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts eher vernachlässigt. Doch der zweite Weltkrieg zeigte, dass eine starke Luftwaffe kriegsentscheidend sein kann. Zu Beginn des kalten Krieges waren die Politiker bereit, fast jeden Wunsch der Militärs zu erfüllen.

 

<O:p

 

Ende der 40er-Jahre begannen die Planungen für zwei völlig unabhängige Kampfflugzeugprojekte. Die Anforderungen der Militärs an die Schweizer Kampfjets gingen an die Grenze des physikalisch Möglichen. Die Jets sollten auch auf kürzesten Flugplatz-Pisten starten und sogar auf Graspisten landen können. In Emmen entwickelte man den Düsenjäger E-20, ein Flugzeug, das mit seinem Deltaflügel und seinen ursprünglich zehn Triebwerken seiner Zeit weit voraus war. In Altenrhein arbeiteten Ingenieure in den privaten Flugzeugwerken am P-16, einem äusserst wendigen Erdkampfflugzeug.

 

 

 

Die Konstrukteure im staatlichen Flugzeugwerk Emmen kamen anfänglich mit ihrem Projekt gut voran. Doch beim Triebwerkskonzept waren bald Abstriche nötig. Vier Triebwerke mussten genügen. Doch die damaligen Triebwerke waren zu schwach. Der E-20 schaffte nur gerade ein paar Hüpfer auf dem Rollfeld. Jetzt bekamen die Politiker kalte Füsse und verweigerten einen Zusatzkredit von drei Millionen Franken für stärkere Triebwerke. Das Projekt wurde abgebrochen. «DOK – Spuren der Zeit»-Autor Fritz Muri hat nun die eindrücklichen Filmaufnahmen der Entwicklungsarbeiten wiederaufgefunden. Sie zeigen die abenteuerlichen Testflüge, die Experimente mit Dampfraketen und die spektakulären Zwischenfälle.

 

<O:p

 

Den Konstrukteuren des P-16 erging es nicht besser. Im Film erzählen die Testpiloten, wie sie ihre teuren Prototypen wegen technischen Problemen im Bodensee versenken mussten und sich selbst mit dem Fallschirm retteten. Auch das P-16-Projekt wurde von den Politikern abgebrochen.

 

<O:p></O:p>

 

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Edit: Datum dieser Sendung als Wiederholung geändert (war vorher 6.12.04 auf DRS1), Chregel

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Christian Thomann

Nicht vergessen! Heute um 22:20 Uhr im Schweizer Fernsehen DRS-1, wenn schon mal ein Sender zu sehen ist, der nicht gerade nur hinter dem Urwald zu sehen ist! :007:

 

Gruss

Chregel

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Christian Thomann

Hallo Joachim

 

 

He, schau mal auf die Nacht vom Dienstag auf Mittwoch 8.9.04 an. Da muss du den Rekorder programmieren und gleichzeitig eine andere Sendung schauen. Gleichzeitig um 00:15 am Mittwoch früh!

 

Das gibt viereckige Augen!

 

Gruss

Chregel

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Danke, habs gestern schauen können. Interessant, gemäss Bericht hat die Luftwaffe mal über eine Flotte von 800 Jets nachgedacht.

 

Weitere Ausführungen zur Mirage Kollision in Payerne: Am 7. September 2004 im 10vor10, Hintergrundbericht, Interviews, etc. 1 Einsitzer, 1 Doppelsitzer, Schaden 80 Mio, und ein sehr prominenter Pilot. Läuft auf SF2, ähh SFi natürlich, noch als Wiederholung bis am Morgen!

 

Gruss

Adrian.

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Hallo zusammen,

 

Das war ja sehr interessant. Was mich noch interessieren würde, bei der Venom habe ich beim Start (Anlassen des Triebwerks eine starke Rauchentwicklung gesehen, ist das immer noch so?

 

Gruss Marco

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Christian Thomann

@Marco

 

Die Rauchentwicklung kam meines Wissens von der Startpatrone, welche ein durch ein "Anblasen" einer Hilfsturbine den Start ermöglichte. Es kann aber auch im Nachhinein noch andere Folgen gehabt haben.

 

Chregel

 

 

Edit: Ich habe den Startthread für die Wiederholungssendung vom 12.9.04 aktualisiert, für jene, die es trotzdem verpasst haben, wie ich. ;)

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Ciao Marco

 

Die DH112 Venom verwenden zum Anlassen eine pyrotechnische Starterpatrone, die elektrisch gezündet wird. Beim Abbrand dieses Treibsatzes entstehen Gase, die auf eine kleine Anlasserturbine geleitet werden. Die mit bis zu 40 000 U/min drehende Anlasserturbine beschleunigt über ein Untersetzungsgetriebe das Laderrad und die Arbeitsturbine des Ghost-Triebwerks, bevor die Zündung eingeschaltet und der Hochdruckhahn geöffnet wird. Die entspannten Verbrennungsgase der Starterpatrone werden über eine Öffnung an der Oberseite des Rumpfes ins Freie geleitet.

 

Diese charakteristische schwarze Rauchfahne konnte u. a. auch an der Air 04 in Payerne, beim Anlassen des DH-112 des Fliegermuseums Altenrhein, beobachtet werden.

 

Im Gegensatz dazu wird das Goblin 35 Triebwerk der DH-100 bzw. DH-115 Vampire elektrisch angelassen.

 

Viele Grüsse

 

Dan

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Hallo zusammen,

 

Besten Dank, für eure ausführliche Beschreibung. Das ist sehr interessant. Leider konnte ich das anlassen der Turbine in Payerne nicht mitverfolgen, da ich erst kurz nach 9 Uhr auf dem Flugplatz am Samstag war, ich sah nur noch die Venom landen. Ist sicher anspruchsvoll diese Maschine zu landen, diese hat ja ein sehr tiefes Landegestell? Gibt's noch andere Jet's die durch eine Starterpatrone gezündet wurde? Musst diese Patrone jeweils nach der Landung wieder ausgewechselt werden? Und gibt's was im Netz, dass über diese Technik beschreibt?

Merci

 

Gruss Marco

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