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Traumberuf Pilot


Herbert Frehner

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Herbert Frehner

Hi

 

Ist der im Spiegel-Online "aufgelesene" Bericht nicht einfach eine Sommerloch – Ente sondern tatsächlich Praxis? Was noch, frage ich mich dann, lassen sich junge Menschen bieten, die ihrem "Traumjob" Pilot nachrennen, wohlwissend und die harte Wirklichkeit ausblendend, nachher nur geringe Chancen auf Berufserfüllung zu haben?

 

Zum Bericht:

 

Frachtriese Cargolux lockt Billig-Piloten ins Cockpit

 

Über das Steuerparadies Isle of Man versorgt sich die luxemburgische Frachtfluggesellschaft Cargolux mit wenig erfahrenen Billig-Piloten. Schon nach kurzer Einübung fliegen sie die riesigen Frachtmaschinen rund um die Welt.

 

Hamburg - In einer "Penthouse Suite" der britischen Insel sitzt die Firma Parc Selection Limited, die "geeignete Personen" für die Cockpits der Cargolux-Frachtjumbos vom Typ B747-400 sucht. Voraussetzung für einen auf 12 Monate befristeten Job als Co-Pilot ("First Officer") sind eine Berufspilotenlizenz und 32000 Euro Kapital. Parc lockt so junge Flugzeugführer, die mit den Praxisstunden im Cockpit ihre Berufschancen aufbessern wollen.

 

Nachdem sein Geld auf einem Parc-Konto eingegangen ist, so ergaben Recherchen des SPIEGEL, durchläuft der Jumbo- Lehrling ein sechswöchiges Basistraining bei Cargolux in Luxemburg - Reise und Unterbringung auf eigene Rechnung. Nach erfolgreicher Einübung fliegt der B747- Eleve die Maschinen einer der größten europäischen Frachtairlines rund um die Welt.

 

Dafür zahlt Parc zwar ein Brutto-Monatsgehalt von 4000 Euro, behält aber monatlich 2667 Euro vom Kapital des Vertragspartners ein. Zudem muss er die 4000 Euro laut Vertrag in seinem Herkunftsland versteuern, alle Sozialabgaben zahlt allein der Pilot. Bedenklich an dieser Praxis, so ein Cargolux-Kapitän, sei auch, dass die Sicherheit des Flugbetriebs ausgehöhlt werde. Im Zwei-Mann-Cockpit der B747-400 etwa verdrängen die zahlenden Azubis erfahrenes Stammpersonal.

 

Herbert

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Das hat man nun davon, wenn man als Konsument im Grossverteiler das Kilo Lammgigot (eines des delikatesten Teile vom jungen Lamm) frisch aus New Zealand eingeflogen mit höchstens 9 Euro löhnt.

Wenn Ihr es nicht glaubt, ruft den Fleisch- Chef des betreffenden Marktes an, er wird Euch (wie mir kürzlich) bestätigen, dass es sich dabei um Frischware gekühlt und keinesfalls um tiefgefrorenes Lagerfleisch handelt.

 

Unser Beat kann vielleicht per PN für weitere Details angemailt werden.

 

Gruss Walti, habe ein verliebtes Auge auf den neuen KIA- Picanto geworfen, kann ihn aus ethischen Ueberlegungen aber leider nicht zulegen:rolleyes:

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Ueli, das Fleischgericht habe ich in 20 Minuten verputzt und niemand sieht es mir an.

Den KIA würde ich noch in 5 Jahren fahren und alle Nachbarn würden mit dem Finger auf mich zeigen:eek:

 

Hast Du gesehen, was dieser Kleine alles intus hat für schlappe 15 Grosse, und erst noch 3 Jahre unlimitierte Vollgarantie?

 

So, genug Off- Topic.

 

Gruss Walti

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Tja, Kollegen

 

wieder einmal zeigt die freie Marktwirtschaft, wo der Hammer hängt. Tatsache ist, dass z.Zt. ein Überangebot von (arbeitslosen) Piloten besteht. Egal ob "Frischlinge" oder Kollegen, die als Ergebnis einer Airline-Insolvenz auf der Strecke blieben.

 

Genau das wird sofort als neue Marktnische erbarmungslos ausgenutzt, indem man zumindest das Stundensammeln oder den Lizenzerhalt auf diese Weise "ermöglicht". So bitter das ist, Angebot+Nachfrage bestimmen den momentanen Wert einer qualitativen Arbeit. Friß oder Stirb...

 

Gruß Peter

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Aber hallo lieber Thomas, Deine Replik strotzt auch nicht gerade vor Erleuchtung;)

Stimmt denn diese Geschichte am Ende gar nicht?

 

Gruss Walti

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Hallo zusammen

 

Wirklich traurig. Übrigens nicht nur in dieser Branche wird mit solchen bedenklichen Mittel gearbeitet.

 

Informatiklehre für 50 000 Franken

Zürich - Das einzige Ziel der Zürcher Firma Global Communication Technolgoy (GCT) ist es, Informatiklehrlinge auszubilden. Statt eines Lohns erhalten die Lehrlinge für die vierjährige Ausbildung eine Rechnung von 50 000 Franken.

Firmenchef Max Holliger bestätigte eine Meldung des Tages-Anzeiger, wonach die Firma 14 an der Ausbildung zum Applikationsentwickler interessierte Jugendliche braucht, um das Projekt starten zu können. Sechs Anmeldungen lägen schon vor. Mitte August soll Lehrbeginn sein.

 

Diese Lehrlingsfirma ist einzigartig in der Schweiz. Das Zürcher Mittelschul- und Berufsbildungsamt (MBA) hat die grundsätzliche Bewilligung erteilt, bis zu 16 Lehrlinge - gegen Bezahlung - auszubilden.

 

Die einzelnen Lehrverträge müssen aber noch bewilligt werden. Die Lehrlinge werden die öffentlichen Berufsschulen besuchen.

 

Zweifel am Projekt

 

Erich Leumann, Vize-Chef des kantonalen Mittelschul- und Berufsbildungsamtes, zweifelt, ob genügend Lehrlinge in so kurzer Zeit für die bezahlte Lehre gefunden werden können.

 

Er habe gemischte Gefühle bei der Vorstellung, dass 50 000 Franken für eine Berufslehre entrichtet werden müsse. Wer aber einen Lehrvertrag mit der GCT abschliesse, habe wohl in vier Jahren gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

 

Wichtige Diskussion

 

Auch wenn das Projekt mangels Lehrlinge nicht zustande kommen sollte, habe es sicher eine wichtige Diskussion ausgelöst, die geführt werden müsse - auch bei der Bildungsdirektion.

 

So stelle sich beispielsweise die Frage, ob sich allenfalls der Staat finanziell engagieren müsste, wenn die Firmen nicht mehr zur Lehrlingsausbildung bereit seien, sagte Leumann.

 

Sechs Angestellte

 

Die Firma GCT beschäftigt sechs Angestellte für die Ausbildung der 16 Lehrlinge. Laut Hollinger erhalten die angehenden Informatiker eine breitere Ausbildung als beispielsweise bei einer eher spezialisierteren KMU, aber auch als bei einer Bank.

 

Kritik an diesem Berufslehremodell üben der Kaufmännische Verband Schweiz und das Schweizerische Komitee gegen Jugendarbeitslosigkeit. In ihren Mitteilungen bezeichnen sie diese "Kommerzialisierung der Berufslehre" als inakzeptabel. Sie führe zu einer Zweiklassengesellschaft.

Quelle: sda

 

 

Wenn das so weitergeht, muss ich für meinen Nachwuchs jetzt schon kräftig zu sparen beginnen. :001:

Gruess

Tom

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Tja, das sind halt die Blüten der „Freien Marktwirtschaft“ (von wegen „frei“). Nur, diese Praktiken gibt’s ja schon lange - auch bei den sogenannten „seriösen“ Firmen wie Lufthansa, Austrian Airlines etc., wo die Jungs nicht unerhebliche Teile der Ausbildungskosten zurückzahlen müssen. Die vorher gewährte „Jobgarantie“ manifestiert sich dann meist im Ticketabreißen am Check-in Schalter. Ob das langfristig der Flugsicherheit zuträglich ist, wage ich zu bezweifeln.

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Salü Tom,

nun, dieses Projekt ist vorerst gescheitert, wegen zu wenigen Anmeldungen, wie kürzlich im Tagi zu lesen war.

Doch so daneben finde ich diese Idee eigentlich gar nicht.

Es sind ja doch sehr spezielle Berufe der Neuzeit mit einem erklecklichen Salär nach späterer Anstellung.

Es gilt halt einfach, Prioritäten zu setzen. Statt Ferien 3x jährlich auf den Malediven und in der Karibik oder Ischgl und jener Menge schicker Klamotten, samt 3 Handy's und 2 Discobesuchen pro Woche, nebst einem eigenen Wagen mit 18 und stets die neusten elektronischen Gadgets, gilt es halt zugunsten einer professionellen und intensiven Fachausbildung, darauf vorerst zu verzichten. Ich als eher weniger verdienender Familienvater würde da finanziell auch mittun.

Letztlich halt auch eine Frage, soll der Setzling noch seine wertvolle Lernfähigkeits- Zeit in einem 10.- Schuljahr verbraten, um danach irgend in so einem Mc.- Job (bei dem eh schon ein Heer von Leistungsausweis- Habenichtsen aus Einwanderungsfamilien Schlange steht) seine Zeit zu vertrödeln, um mit 20 oder später sich ernsthaft nach dem Sinn des Lebens zu fragen.

M.E. sollte hier reingehauen werden, vorausgesetzt es handelt sich um Vollprofis, die da den Stoff und die Praxis vermitteln. Auch darf ruhig ein ziemlich starker Lerndruck aufrechterhalten werden, um die Jungs zu etwas zu bringen. In diesem Alter erträgt man das und hat auch für später das nötige Rüstzeug.

 

 

Gruss Walti, was war schon wieder das Eingangs- Thema?

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Servus Walter,

vorweg, Teenager mit den von Dir beschriebenen Attributen kenn’ ich kaum.

 

Die Idee selbst ist tatsächlich so absurd nicht. Absurd ist so Einiges, was die Wirtschaft daraus macht. Weshalb, frage ich mich, bilden diese Firmen ihre „Spezialisten“ nicht auf eigene Kosten aus und stellen sie anschließend mit dem versprochenen erklecklichen Salär verpflichtend an (von dem sie dann ja einen Teil der Kosten leicht zurückzahlen könnten)? Wohl deshalb, weil die sog. „Manager“ selbst nicht sicher sind, ob sie die Jungs in 2-3 Jahren brauchen werden, sich alle Optionen offen halten wollen und das unternehmerische Risiko damit einfach auf die Setzlinge bzw. deren Eltern abschieben können, und mit diesem Schmäh wird sogar auch gleich die firmeninterne Ausbildungsabteilung finanziert.

 

Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich befürworte sehr wohl jedwede fundierte Ausbildung mit höchster Qualität unter entsprechend starkem Lerndruck. Hier ist der Staat gefragt - auch in seiner Kontrollfunktion. Absolut unseriös, wenn nicht sogar unsittlich, ja fast schon erpresserisch ist es, von 16-18-jährigen eine derart hohe Summe zu verlangen!

 

Solche Firmen sind i.d.R. in der Tat Vollprofis, allerdings eher im Abzocken…

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Hallo Hans,

Du bist eindeutig zuviel in der Luft;)

Hier am Boden gibt es diese Teenager sehr wohl. Zum Beispiel hier in Höngg wimmelt es nur so davon. Weisst Du, durch meinen Beruf als Hausmeister gegenüber einem Schulhause- Pausenplatz kriegt man da so einiges mit. Hab die "Gielen" auch schon darauf angesprochen, um näheres in Erfahrung zu bringen.

Oder schau mal, was unsere Jungs hier im Forum schon so alles als selbstverständlich annehmen:rolleyes:

 

Nun, eine unabhängige Ausbildung hat m.E. auch den grossen Vorteil, dass ich niemandem etwas schuldig bin und meine Dienste dort anbieten kann, wo es mir passt und nicht an einer Stelle erst gnädigerweise die "Investition" abarbeiten muss.

 

Für die Katze ist so eine Ausbildung sicher nicht in so einer zukunftsträchtigen Sparte. Und ich als Personalchef würde gegenüber einem solchen Bewerber eher gut gewillt auftreten, sehe ich doch, wie der sich aus Eigeninitiative zielgerichtet auf seine Karriere vorbereitet hat.

Zudem hat jemand, der seine Zukunft dergestalt an die Hand nimmt, sicher auch eine grössere Lernbereitschaft und Einsatzwillen, als derjenige der mal eben so eine Informatikerlehre durchgeseucht hat, weil es halt so in ist, und grad eine Lehrstelle frei war.

 

Gruss Walti

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Markus Burkhard
Original geschrieben von Herbert Frehner

Voraussetzung für einen auf 12 Monate befristeten Job als Co-Pilot ("First Officer") sind eine Berufspilotenlizenz und 32000 Euro Kapital. Parc lockt so junge Flugzeugführer, die mit den Praxisstunden im Cockpit ihre Berufschancen aufbessern wollen.

Der Spiegel hat natürlich ein "winzig kleines Detail" vergessen (wollen):

 

http://www.parcaviation.aero/aviation/FlightcrewJobsDetail.asp?id=1534

 

Da steht klar und deutlich, dass man 1500 JET-Stunden braucht, insgesamt 2500 Stunden.

Wo liegt da das Problem? Soll man mit 1500 Jet-Stunden keinen Jumbo fliegen dürfen?

 

Auch der Spiegel hatte anscheinend ein Sommerloch...

Gruss

Markus

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Servus Walter,

gut möglich, daß ich in letzter Zeit wirklich zuviel fliege. Es heißt allerdings, dies erweitere den Horizont.

 

Falls Deine Verhaltensbeschreibung der Jungs Vorwürfe enthalten, so sollte man diese eher deren Eltern machen. Der Wohlstand dieser Minderheit ist doch wohl von einer anderen Generation zu verantworten, von der man immer wieder hört, sie hätte alles mögliche getan, damit ihre Kinder es einmal besser hätten - nun, zumindest materiell ist dies ja teilweise gelungen.

 

„Unabhängig“ ist eine derartige Ausbildung keinesfalls: Das Geld dafür mußte ja entweder vorher erst einmal verdient werden oder man muß die Schulden eben nachher abarbeiten, und wenn dann gerade dieser Job nicht nachgefragt wird, arbeiten sie aus der Not heraus halt beim Mc-X für Peanuts. Arbeitswilligkeit und Motivation werden wohl kaum dadurch gesteigert, daß die Eltern die Ausbildung bezahlen.

 

Natürlich kann man seine Dienste danach überall anbieten, aber ob firmeninterne, eigenfinanzierte Ausbildungsprogramme das Know-how auch für die Konkurrenz vermitteln, wage ich zu bezweifeln (siehe mein letztes Posting).

 

Und ich als Personalchef würde eher einem Bewerber den Vorzug geben, der weiß was er will, versteht, was ihn in meiner Firma erwartet und sich zielgerichtet darauf vorbereitet hat. Ich wäre vorsichtig bei Leuten, die ausschließlich ihre Schulden abarbeiten müssten (und wollten).

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Servus Markus,

 

Das Problem liegt im System der „Contract-Pilots“ (z.B. Parc). Dieses System nutzt das derzeitige Überangebot an Piloten schamlos aus - wie schon Peter treffend formuliert hat.

 

Dies unterwandert das Senioritäts-Prinzip, das sich über lange Zeit als Rückgrat einer sicheren Luftfahrt erwiesen hat.

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Salü Walti,

 

Grundsätzlich: Ein Schulabgänger ist wohl kaum in der Lage, eine solch teure Ausbildung selber zu finanzieren, die Eltern oder der Götti müssten her, zur Unterstützung von hinten rechts.

 

In deinen Argumenten, Walti, kann ich deinen Unternehmersinn erkennen (oder auch: dein Managerdenken:D) und ich kann deinen Gedanken auch folgen. Am alten Naturgesetz gibt's schliesslich nichts zu rütteln; die Besten überleben, der Rest... Dies auf den ersten Blick.

Gehen wir ein bisschen tiefgründiger (zwei Szenarien):

Seine Eltern möchten ja gerne, dass er ein supertoller Informatiker wird. Möchte der es denn wirklich auch oder tut er's nur, weil man ja "schliesslich ein Vermögen in deine Ausbildung" steckt?

Umgekehrt gibt's den äusserst intelligenten Filius eines Arbeiterpaares, das gerade mal von der Hand in den Mund leben kann. Er will unbedingt Informatik lernen, doch man hat nun einmal keine fünzig Tausender auf der hohen Kante. Pech, oder Schicksal, oder das Leben, oder was auch immer.

 

Zwei gegensätzliche Szenarien, die - gerade beim letzteren - als unfair zu bezeichnen sind: Wieso kriegt der Computerfanatiker keine Informatik-Lehrstelle und der .. vielleicht Möchtegernmusiker schon? Nur weil man sich's leisten kann?

Daher: Ich plädiere für das 'alte' System: Wer das Zeug dazu hat und die Lehrstelle wirklich möchte soll sie kriegen. Unabhängig davon, ob der Daddy 4'000.- oder 12'000.- Fränkli nach Hause trägt. Findest Du nicht auch?

 

Mit Grüssen,

Dominik

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War es nicht früher auch schon mal üblich, für eine Berufslehre zu bezahlen?

Aber ja doch, heute muss man im ersten Lehrjahr halt mindestens 800 Franken, im letzten dann 2000 verdienen, um dem verweichlichten Zeitgeist Tribut zu zollen.

Ja auf nichts verzichten. Wenn schon malochen (Ausdruck für mehr als 44 Std. Arbeit pro Woche), dann wollen wir auch Fun haben und konsumieren können.

Und Ferien satt! Mindestens 5, wenn nicht 6 oder mehr Wochen jährlich, das steht uns zu!

Und der Staat soll Lehrstellen schaffen, wozu bezahlen wir eigentlich Steuern? Und Krippen grad auch noch für die zukünftigen Lehrlinge.

Man kann mir widersprechen, aber man kann seine Augen vor der Realität nicht verschliessen.

Die Zeiten werden verdammt hart die nächsten Jahre für den, der weiterhin in seiner bequemen Hängematte weiterschaukeln will.

Ich bleibe bei meiner Meinung!

 

Gruss Walti, kein Freund von Montags- Demos

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Hallo zusammen.

 

Ja das Thema ist seit längerer Zeit bekannt.

 

Ich persönlich kann nicht verstehen wie jemand heutzutage bereit ist 32000 € für ein TR auf den Tisch zu blättern. Das ganze ist in Seattle bei Boeing für ca. 12000 USD zu haben... vielleicht soll da noch jemand kräftig mitverdienen...??

 

Gründe für solche Machenschaften gibt es aber sicher viele. Doch vorgängig ein paar Fakten:

 

1. Von den ersten 6 Kandidaten fielen 3 durch

 

2. CLX versuchte vor Jahren schon etwas ähnliches zu realisieren

 

3. CLX hatte mit gewissen Ex-Sabena Pilloten menschliche Probleme, und musste sich von diesen während der Probezeit in gegenseitigem Einverständnis trennen

 

4. Trotz Maximalgewinnen hat man bei CLX Angst, von Fracht Carriern aus dem Osten ausgebotet zu werden

 

Meine Gedanken:

 

Zu 1.)

Die genauen Gründe sind mir nicht klar. Doch unser Trainingsdepartment will offensichtlich die Leistung im Cockpit sehen - dies obschon der "Kunde" bezahlt. Wer aber schlussendlich für die Kosten bei den drei Unglücklichen aufkam, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

Zu 2.)

Das Projekt welches Anfang der 90er geschaffen wurde, Piloten unter den üblichen Tarifverträgen über eine Drittfirma aus MC anzustellen, wurde von "oben" nicht abgesegnet. Diese Piloten wurden nachher zu den üblichen Bedingungen angestellt.

 

Zu 3.)

Da diverse Piloten während der Probezeit das Unternehmen verliessen (teilweise auch wegen Fehlselektion), ist es möglcih, das Cargolux nicht mehr bereit ist teilweise die Ausbildungskosten für Piloten in den Sand zu setzen, welche jetzt anderweitig auf der B747-400 fliegen. Jeder Pilot hier im Forum weiss, dass bei gewissen Auswahlverfahren die Möglichkeit besteht, sich derart zu verstellen, um in ein gewünschtes Schema zu passen. Mit dem "PARC-System" sieht man jetzt genau ob jemand ins Team passt oder nicht - Wenn nicht, hat's wenigstens die Firma nix (oder nur wenig) gekostet. Offen (für nicht Insider) ist auch was mit diesen Kandidaten nachher geschehen soll. Ob diese nach 12 Monaten zu den normalen Bedingungen eingestellt werden, ob die Ausbildungskosten zurückbeazhlt werden, oder ob für diese "andere Pläne" bestehen, wissen wohl nur die Verantwortlichen.

 

Zu 4.)

Diese Info habe ich von einem Topmanager bei CLX - Mit der Lösung mit PARC kann sich die Möglichkeit ergeben, später billige Piloten einzustellen, um der wachsenden Konkurrenz die Stirn zu bieten - Ob dies ein richtiger Weg ist, wage ich zu bezweifeln. Nichts desto trotz erinnere ich an Cathay welche bereits eine sog. "D-scale salary list" haben welche weit unter dem Niveau früherer Jahre liegt....!!!

 

Fazit:

Ich hoffe, dass dieser Versuch in die Hosen geht. Ich möchte aber zugleich daran erinnern, dass die Idee des "Pay for your training" in Europa kein Novum ist:

 

- Germania und div andere deutsche B737 Betreiber

- Crossair für das ATPL

- Gerüchten zufolge auch bei Helvetic

 

Ich weiss, dass unsere Pilotengewerkschaft im Moment die Konformität dieses Projekt überprüfen lässt. In ein paar Monaten sind wir wohl alle schlauer.

 

Gruess von zuhause

Beat

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Servus Beat,

 

ich bin mir sicher, das derartige Projekte langfristig kräftig in die Hose gehen werden. Es kann und wird nicht angehen, daß einige cashgeile „Manager“ (also eben keine Unternehmer) sich an dem derzeitigen Überangebot bereichern, und es gibt ja gottseidank schon ansatzweise Gegentendenzen :).

 

Und an Walter:

Willkommen im 21. Jahrhundert! Solange Arbeit höher besteuert wird als Kapital, solange Shareholder-value das oberste Ziel ist, solange also der Manchester-Liberalismus die Oberhand hat und wir uns vom Irrglauben ausbeuten lassen, mit 60 Stunden Arbeit pro Woche und Urlaubsverzicht könne man Probleme lösen, solange Manager nicht wissen, wie man soziale Verantwortung buchstabiert, und solange man die Verantwortung bei jenen sucht, denen sie genommen wurde, solange werden wir uns tatsächlich auf harte Zeiten einstellen müssen!

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@Hans: wenn man Dich irgendwie erreichen könnte ausserhalb dieses Forums, so hätte ich Dich schon längst "aufgeklärt" über meine schelmische Provokation;)

 

Gruss Walti, trage nie Manchesterhosen;)

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Herbert Frehner

Hi

 

Ich denke, dass abgesehen von einzelnen Ausnahmen noch immer die häufigsten Einstiegspforten für den Beruf von Airline Piloten über Matur (Abitur), Militärpilot und eventuell Hochschulstudium führen. Nun frage ich mich aber, warum um alles in der Welt begabte junge Menschen mit Matur (Abitur) bei den heute mindestens zweifelhaften Berufsaussichten als Pilot nicht einen aussichtsreicheren Beruf ergreifen.

 

Zwar ist es heute für Absolventen von Hochschulen der Geistes- und Sozialwissenschaften auch schwieriger geworden sofort nach Abschluss des Studiums eine passende Anstellung zu finden. Hingegen fehlen in der Schweiz gegenwärtig nach Schätzungen (ETH) 30'000 Ingenieure und Informatiker. Das gilt proportional auch für Europa. (Informatik kann man übrigens auch an Hochschulen studieren).

 

Warum nur rennen junge Menschen diesem Mythos Airline Pilot nach? Die Faszination des Fliegens kann man doch auch privat und erst noch mit bedeutend grösserer Individualität erleben.

 

Herbert

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Servus Herbert!

 

Weil der Mythos sowohl von der Industrie als auch von der Mehrheit der Airline-Piloten hartnäckig aufrechterhalten wird. Die propagierten Highlights sind für junge Menschen wohl zu verlockend. Und eine B-747 zu steuern macht halt doch mehr Eindruck als eine Cessna 150, für die man auch noch zahlen muß.

 

Freiraum für Individualität bleibt auch in der Linienfliegerei genügend. Allerdings muß ich erwähnen, daß von den zahlreichen Berufs- und Verkehrspiloten, die ich ausgebildet habe, eher die Pragmatiker erfolgreich waren, welche eben eine weniger verklärte Vorstellung vom Beruf hatten.

 

Insgesamt kann ich sagen, daß ich noch immer Freude an diesem Beruf habe und versuche auch jene, die diesen Karriereweg in Erwägung ziehen, damit anzustecken. Bei vielen stellt sich die uberschwängliche Faszination ohnedies als (post-)pubertäre Erscheinung heraus, die genauso schnell wieder geht wie sie gekommen ist.

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Original geschrieben von B747

Nichts desto trotz erinnere ich an Cathay welche bereits eine sog. "D-scale salary list" haben welche weit unter dem Niveau früherer Jahre liegt....!!!

Beat [/b]

 

 

Danke für die Informationen. Wenn Du schon Cathay erwähnst, hättest Du vielleicht auch noch das "Niveau früherer Jahre" bei Cathay inklusive aller Zulagen, Wohngelder, Steuern etc erwähnen können... ;)

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@ Beat:

 

Danke für Deinen differenzierten Beitrag. Ich finde es gut, zu sehen, dass es unter den CLX-Piloten nicht nur Hitzköpfe wie in anderen Internetforen gibt ;)

 

So wie ich es sehe, ist das Hauptproblem für etliche (viele? alle? einzelne?) Piloten bei der CLX, dass sie befürchten, die Parc-Leute würden ihnen die Tarifvertragsbedingungen unterlaufen. Man kann diese Ansicht teilen oder auch nicht. Ich finde es aber absolut inakzeptabel, dass dann aus dem Hinterhalt in der Presse der Eindruck erweckt wird, die Cargolux holt sich Youngsters frisch von der Cessna 150, kassiert bei ihnen ab und lässt die Grünschnäbel dann die 747 um die Welt fliegen. Es wird ja gar ein CV-Captain mit der Bemerkung zitiert, dass dies die Sicherheit gefährde.

 

Nun frage ich mich: Wenn bei Parc die Einstellungsvoraussetzungen dieselben sind wie für CLX-Angestellte (Min 2500h TT incl 1500h Jet oder 3000h Turboprop mit Glascockpit) plus das CLX-Training, was sicherlich kein Pappenstiel ist - wieso sind dann die Parc-Leute schlechter für die Sicherheit als eigene Neueinstellungen? Wenn die Airline morgen 50 neue, eigene First Officers einstellen würde, würde dann die ALPL aufmucken, dass dies eine Gefährdung der Sicherheit sei?

 

Mit Sicherheit hat das meiner Ansicht nach wenig zu tun, eher mit Besitzstandswahrung. Aber das ist in den Medien im Sommerloch ja nicht so reisserisch wie die Vorstellung, dass Milchbubis die 747 um die Welt fliegen.....

 

Gruss,

Thomas

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