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Lufthansa Notlandung in Graz


daniels

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Habe gerade im Radio gehört dass gestern aben in Graz eine Lufthansa Maschine mit 56 Passagieren notgelandet sei. Das Höhen sowie das Seitenruder war nicht mehr funktionsfähig. Die Piloten haben die Maschine dann über mit der Schubregelung der Triebwerke gesteuert. Sämmtliche Passagiere konnten die Maschine nach gekückter Landung normal verlassen. Leider habe ich noch nichts über die Maschine, Typ etc. gefunden. Vielleicht weiss jemand von euch mehr.

 

Gruss, Daniel

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Jetzt habe ich grad noch eine Pressemeldung unter orf.at gefunden:

 

 

Notlandung einer Lufthansa-Maschine

Bange Minuten erlebten 56 Passagiere am Samstag in Graz. Bei einem Flugzeug der Lufthansa fiel vor der Landung in Graz die Steuerung aus. 40 Minuten später setzte der Flieger aber sicher auf der Rollbahn auf.

 

 

Kompliziertes Manöver der Crew

Die Besatzung der Lufthansa-Maschine hatte während des Fluges plötzlich Probleme mit dem Höhen- und Querruder bekommen, das Flugzeug war nicht steuerbar. "Die Piloten haben eine Meisterleistung vollbracht, um die Maschine doch noch sicher auf den Boden zu bringen", sagt Lufthansa-Sprecherin Renate Hocke.

 

Die Piloten haben das Flugzeug über den Motor gesteuert, ein extrem schwieriges Unterfangen, was überhaupt nur bei optimalen Wetterbedingungen möglich ist. So konnten alle 56 Passagiere unverletzt aussteigen. Für den Ernstfall stand ein Großaufgebot an Einsatzkräften bereit.

 

Das Flugzeug wird jetzt in Graz untersucht, der Rückflug nach Frankfurt, den die Maschine eigentlich absolvieren hätten sollen, wurde storniert.

 

Gruss, Daniel

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Hallo!

Ja ich dachte auch sofort an die DC-10 vion United.Aber wirklich Respekt, das muss man erstmal schaffen ein Flugzeug nur über die Schubreglung runter zubringen.

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Hier der Link zur vollständigen Mitteilung:

 

http://steiermark.orf.at/oesterreich.orf?view=bw&channel=8&id=335319

 

oder auch hier eine Diskussion: http://www.simpilot.net

 

Richtigerweise wird hier auf die UA232 und die JAL123 hingewiesen. Jedoch besteht ein Unterschied: Die RJ hat eine Kabelsteuerung während die DC10 und 747 rein hydraulisch gesteuert waren.

 

Es wird ausserdem interessant sein, zu erfahren, welche Elemente wirklich defekt waren, ob z.B Seitenruder und / oder Trimmungen der defekten Achsen noch irgendwie funktionierten. So wie es tönt, was auch Sinn macht, waren Höhenruder und Querruder blockiert, die beide unabhängig vom Seitenruder und den Trimmungen verkabelt sind. Ein RJ Pilot hier wies auch noch darauf hin, das die Steuersäulen Links/Rechts im Fall einer Blockierung auch getrennt werden können.

 

Wie auch immer, die Crew hat diesen Vorfall mit einer erfolgreichen Landung beendet, wofür Ihr Hochachtung und Gratulation gebührt!

 

Editiert: Kommentar Pilot.

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Stefan Allemann

Hier ein paar zusätzliche Infos die ich gerade gefunden habe:

 

"Banges Ausharren. Nach 42 Minuten, in denen die Maschine über Graz kreiste, setzte sie schließlich um 18.57 Uhr sicher am Flughafen auf. "Es war eine anspruchsvolle Landung. Die Cockpit-Crew musste den Ausfall über andere Systeme kompensieren", sagte eine Lufthansa-Sprecherin der Kleinen Zeitung."

 

und...

 

"Bei der notgelandeten Maschine handelte es sich um eine Maschine der Lufthansa-Tochter "CityLine", einer Avro RJ 85, Baujahr 1994. Das Flugzeug hat 93 Sitzplätze. Zum Zeitpunkt der Steuerprobleme befanden sich 56 Passagiere und vier Crew-Mitglieder an Bord."

 

[Quelle: http://www.kleine.at/nachrichten/chronik/artikel/_627962/index.jsp]

 

Gruss,

Stefan

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Wie war das schon wieder mit dem Crash einer DC-9 (MD-80?) der Alaska- Air in Florida (?)

Geh grad mal suchen.

 

Gruss Walti

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Das war ein Problem mit den Trimmklappen, aber hier hab ich noch was gefunden:http://www.wdr.de/themen/verkehr/luft/absturz_moskau/iljuschin.jhtml?rubrikenstyle=panorama

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So wie ich das sehe, ist eine Situation, wo ein oder zwei Flächen nicht mehr normal angesteuert werden können, eine "Standardsituation", die im Simulator trainiert wird. Airlinepiloten korrigiert micht, wenn das nicht stimmt.

Ich will die Leistung nicht irgendwie schmälern, aber ich glaube, sowas muss eine Crew eigentlich meistern können - das ist ihr Job, darauf werden sie vorbereitet. Das ist doch das, was in der Selektion und Ausbildung entscheidend ist: Ruhiger Typ, unter Stress richtig Analysieren und geeignete Massnahmen ergreifen - deshalb ist die Luftfahrt so sicher, auch wenn eigentlich kleine Mängel potentiell sehr gravierende Auswikungen haben könnten.

 

Gruss

 

Till

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Auch wenn hier von "Standardsituation" etc. gesprochen wird ist ein Steuerausfall eines oder mehrerer Ruder sicher eine der schwierigsten Situationen welche es in einem Cockpit zu bewältigen gibt. Meine Gratulation und Anerkennung gilt den Piloten welche diese schwierige Situation gemeistert haben. Zum Glück haben die Wetterbedingungen diesen "Tanz auf Eiern" zugelassen .....

 

Auch während meiner PPL-Ausbildung wurde der Ausfall von Steuerelementen (blockierte Höhen-, Quer- und Seitenruder) trainiert und da soetwas einem immer unerwartet trifft steigt der Adrenalinspiegel schon enorm.

 

Ciao, Markus ;)

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Walter,

 

die Air Alaska war ein definitiv anderer Fall, dort war nämlich der ganze Horizontale Stabilizer nicht nur einfach blockiert sondern frei bewegend. Die hatten wirklich keine Chance.

 

Till,

 

Damit wir hier vom gleichen reden: Die hatten keinen Elevator und keine Ailerons mehr, d.h. keine Höhenruder und Querruder. Das sind nicht nur ein-zwei Flächen, das sind 2 Achsen der Primärsteuerung!

 

Bisher sind praktisch alle solchen Fälle mit Unfällen ausgegangen, siehe UA232 und JAL123, ebenso die Turkish Airways DC10 in Paris. Der einzige Fall, den ich noch kenne, wo eine teilweise blockierte Maschine gelandet ist, war der sogenannte Windsor Incident, wo eine DC10 der American Airlines ein Cargo Door verlor und dadurch teilweise die Kontrolle über die Ruder und den Elevator. Sie landete unbeschädigt, kam aber von der Piste ab und musste evakuiert werden.

http://aviation-safety.net/database/1972/720612-0.htm

 

 

Auch wenn man das im Simulator übt, im Flugzeug ist es doch noch mal ganz was anderes. Auch bin ich mir nicht wirklich sicher, was im Sim geübt wird, sicher das Trennen der Achsen, aber ob man einen kompletten Steuerausfall regelmässig übt? Und ob die Flugmodelle der Sims wirklich gut genug sind, um solche Extremsituationen richtig darzustellen? Ich habe meine grossen Zweifel.

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Also bevor ihr mich zerfetzt...

 

Ich habe wirklich alle Hochachtung vor den Piloten, die in einer solchen Situation cool bleiben und den Flieger heil auf den Boden bringen. Ich wette, das ist nicht sooo eine grosse %-Zahl der Gesamtbevölkerung, die das einfach so mal machen würde, ohne in Panik zu geraten. Deshalb wird halt auch nicht jeder so schnell mal Airlinepilot. Sehe ich das falsch, dass wenn man genug Zeit hat und die Ruhe bewahrt, man den Flieger eben auch mit massiv reduzierter Anzahl Achsen eigentlich fliegen kann - dass es aber eben darauf ankommt, dass man das schön sanft macht, weil man dann nicht mehr schnell korrigieren kann.

 

Würde mich jetzt schon noch interessieren, wie das unsere Profis sehen, nur mit Triebwerk und Seitenruder zu fliegen.

 

 

Frage mich natürlich schon, wie es zu einem Totalausfall von Höhen- und Querruder kommen kann. Das sind ja je 2 eigentlich "redundante" Systeme (linke Säule die einen Flächen, rechte Säule die anderen und die Säulen sind mechanisch verbunden, lassen sich aber trennen), oder nicht?

 

 

Till

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Till,

 

Frage mich natürlich schon, wie es zu einem Totalausfall von Höhen- und Querruder kommen kann. Das sind ja je 2 eigentlich "redundante" Systeme (linke Säule die einen Flächen, rechte Säule die anderen und die Säulen sind mechanisch verbunden, lassen sich aber trennen), oder nicht?

 

Genau das ist zur Zeit die Frage.

 

Im ORF war die Maschine zu sehen, am Gate parkiert, und dort war offenbar ersichtlich, dass die Ailerons in einer nicht koordinierten Stellung waren, d.h. es scheint so, als ob die Trennung der beiden Steuer passiert ist.

 

Wenn das aber in der Luft trotzdem nicht zu einer Befreiung der Ruder geführt hat, dann ist es reichlich interessant, was dann die beiden Systeme unabhängig blockiert hat.

 

Ich habe mal von einem Fall gehört, wo in einem Jet wegen einer gebrochenen Wasserleitung vom Galley aus beide Höhenruder temporär durch Eis blockiert waren. Sie kamen allerdings wieder frei vor der Landung, doch es war recht interessant, was dabei herauskam. Muss den Fall mal raussuchen, wenn ich ihn noch habe...

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Joachim,

 

nach meinen Informationen hat die RJ85 eine mechanische Steuerung, wie die ganze Baureihe.

 

Dabei sind offenbar die beiden Steuersäulen links und rechts voneinander unabhängig, wobei sie im Normalfall verbunden sind. Sie kann aber durch Betätigen einer Notbedienung offenbar getrennt werden, wenn eine der beiden Steuersäulen blockiert ist. So wie die Bilder ausschauen, ist genau das u.a. geschehen, hat aber offenbar trotzdem nicht zum Erfolg geführt, d.h. die blockierten Ruder wieder freigegeben.

 

Beste Grüsse

 

Urs

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Hi!

 

Lustigerweise haben wir gestern fast genau diesen Fall mit der Citation im Simulator geuebt! Wir haben den Flieger nur noch mit Triebwerken, Seitenruderpedalen und Hoehenrudertrimmung gesteuert. Ich kenne den Jumbolino nun gar nicht was die Aerodynamik angeht, aber in der Citation ist es wirklich gar kein Problem, den Flieger so zu steuern (ist auch kleiner und wendiger). Das Problem, das bei solch einer Situation auftritt ist vorallem, dass man mit der Trimmung nur "verzoegert" steuern kann: Bis der Trim-Input effektiv wird vergehen einige Momente (die einem in der Situation ewig vorkommen!) und so ist man gezwungen vorausschauend zu fliegen: Weit vor der Landung Klappen und Fahrwerk ausfahren, damit man genug Luft zum ausgleichen hat, denn der Flieger verliert/gewinnt bei solchen Konfigurationswechseln Hoehe, die man eben nur mit der Trimmung ausgleichen kann. Vergesst nicht, dass sich ja nur noch das Trimmruder/die Trimmklappe bewegt, der Rest vom Hoehenruder ist blockiert!!! Schwierig wird es dann bei der Landung, man fliegt den Flieger wirklich in den Boden, man darf nicht gross flaren. Ich habe daher gestern ein etwas flacheres Anflugprofil eingenommen und wirklich auf den Bahnanfang gezielt - es ging alles gut, wir sassen "auf der Nummer" und standen weit vor der Bahnmitte.

 

Das Manoever ist sicherlich nicht ganz ohne, aber ich sehe es tendenziell auch wie der Till: Das ist sicher eine Meisterleistung gewesen, aber genau dafuer sind wir Piloten doch da! Das lernen und ueben wir! Den Kollegen kann man nur gratulieren, dass sie die Karre wieder aus dem Dreck gezogen haben, aber dann ist es auch gut.

 

Also, nochmal gutgegangen!

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Toll!Ich flieg morgen mit nem Avro von Lufthansa.:rolleyes: ;)

Aber mal was andres, hatten wir nicht genau die gleiche Situation im Februar oder Januar 2004 erlebt?:confused:

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Hallo

 

Es war nicht so, wie bis jetzt angenommen!!!!

 

Das Flugzeug war mit völlig intakten Höhen/Seitenruder gelandet. Lediglich beim 1. Anflug gab es für kurze Zeit Probleme, daher wurde dieser Anflug abgebrochen. Da die Crew bereits einen Notfall gemeldet hatte, standen die Rettungseinheiten halt noch bei der normalen 2. Landung bereit.

 

Gruss

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Original geschrieben von ExcelJockey

Stimmt: Im Februar haben wir das auch im Simulator geuebt :D Oder was meinst Du jetzt :) :)

 

:D

Ne, ich meinte eher den selben Notfall bei einer Lufthansa.;)

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Hallo Ueli!

 

 

Original geschrieben von Ueli Zwingli

Und somit ist aus einem Elefanten wieder eine Mücke geworden.... :(

 

 

Na, sei doch nicht so gemein zum Jumbolino! Das ist halt ein Elefaentchen, aber sicher keine Muecke ;)

 

Sorry Leute, habe heute meinen Unsinnstag :)

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