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Crossair Crash als Folge von Lärmrestriktionen benannt.


Urs Wildermuth

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Urs Wildermuth

Hallo zusammen.

 

Ein Bericht des "Savety Regulation Group" der Englischen "Civil Aviation Authority" befasst sich mit "Sicherheit im Zusammenhang mit Umweltrestriktionen". Er bezieht sich unter anderem auf den Absturz des Crossair Jumbolinos bei Nürensdorf vom November 2001.

 

Der Bericht, geschrieben von Professor Peter Brooker der Universität Cranfield, untersucht die Zusammenhänge von Umweltrestriktionen und Flugsicherheit. Er beleuchtet verschiedene Konsequenzen der Benutzung von sub-optimalen Pistenbenutzungen aus Lärmgründen wie etwa

- Benutzung von Nichtpräzisionsanflügen

- Seitenwind

- Rückenwind

und andere Faktoren, wo aus Umweltgründen von der normalen Flugoperation abgewichen wird.

 

In der Sektion über die Benutzung von Nicht Präzisionsanflügen aus Umweltgründen wird sowohl der Crossair Absturz von Nürensdorf als auch die Bruchlandung einer Transavia B757 in Amsterdam erwähnt. In beiden Fällen wurde die Pistenbenutzung von Lärmbeschränkungen vorgeschrieben.

 

Die Studie kommt zum Schluss, dass es "schwierig einzusehen ist, wie die Benutzung von Nicht Präzisionsanflügen aus reinen Umweltgründen zu rechtfertigen ist, wenn Präzisionsanflüge verfügbar sind." Sie identifiziert in diesem Zusammenhang folgende Problemzonen:

 

"Die Benutzung von Nicht Präzisionsanflügen aus reinen Umweltgründen ist unangebracht. Dies ist eine Schlussfolgerung über Policy und keine Aufforderung für weitere Arbeiten."

"Es ist wichting festzustellen, dass Nichtpräzisionsanflüge sicher geflogen werden können, wenn sie in normalen Operationsbedinugungen und unter voller Pilotenkontrolle geflogen werden, unabhängig davon, welcher Flugzeugtyp verwendet wird."

 

Der Bericht wurde vor dem endgültigen Flugunfallbericht über den Crossair Absturz vorgelegt. Der Autor stellt gegenüber Flight International fest, dass er im anderen Fall "anderst" geschrieben hätte und dass der Fall seine bestehenden Schlussfolgerungen voll unterstütze.

 

 

Bleibt anzumerken, dass Zürich wohl weiter als negatives Beispiel für solche Studien dienen wird...

 

Die Studie kann man finden unter:

 

http://www.caa.co.uk/publications/publicationdetails.asp?id=1346

 

Prädikat: Lesenswert...

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Gast Hans Fuchs

Aha!

 

Es stellt sich also nun auch ernsthaft die Frage, warum die Bundesanwaltschaft nicht auch ein Strafverfahren gegen den zuständigen Minister in Erwägung zieht .....

 

Hans

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Danke für den Link, Urs - ich hatte den entsprechenden Artikel im Flight International auch gelesen. Tatsächlich lesenswert - grade auch im Kontext der aktuellen Lärmdiskussion und des Verteilkampfs um den Flughafen Zürich.

 

Gruess, Flo

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Auch ich finde den Artikel interessant. Aber trotzdem hilft er nicht viel in den aktuellen Diskussionen.

 

Die Luftfahrt hat sich an die Grenzen, die die Umwelt, die Physik, die Leistungsfähigkeit etc. setzt, zu orientieren. Natürlich wäre es besser, man würde nur Präzisionsflüge durchführen, dann passiert kein Unfall. Aber mit derselben Optik liesse sich auch - etwas überspitzt - argumentieren, dass jeder Jumbo in Zukunft maximal 20 Pax mitnehmen sollte, damit er sicher nicht überladen ist und damit das Risiko, einen Terroristen oder Randalierer an Bord zu haben, geringer wird.

 

Es kommt immer auf die persönliche Optik drauf an. Als Pilot argumentiere ich natürlich auch eher in Richtung maximaler Sicherheit, denn meine Aufgabe ist es, die Leute heil wieder runter zu bringen. Als Luftfahrtbetreiber ist meine Optik bereits anders: meine Aufgabe ist es, Geld mit Lufttransporten zu verdienen. Als Anwohner unter den Anflugsrouten ist sie nochmals anders.

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Gast Hans Fuchs

Aus Sicht der Leichen gibt es leider dann nur noch ein Optik.

 

Der Herr Minister, der auf den Strassen NULL Opfer fodert, hat dies auch in der Luft so zu halten und entsprechend zu handeln.

 

Hans

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Diesem Herrn Minister geht es eigentlich nicht um Null Opfer, sondern eher um Null-Verkehr.

 

Ein schöner Verkehrsminister. :confused:

 

Gruss: Hugo

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Original geschrieben von vdg

Als Anwohner unter den Anflugsrouten ist sie nochmals anders.

 

Die Frage stellt sich dann aber auch, welche Optik die Anwohner in Nürensdorf heute beispielsweise haben...

 

Dass der Artikel in der Diskussion nicht hilft ist mir schon klar, jede Seite argumentiert da mit ihren eigenen Studien, wobei sich bekanntlich immer irgendjemand findet, welche einem eine Studie macht um irgendwas zu beweisen oder einer andern Studie zu widersprechen :)

 

Dennoch: Safety first muss in meinen Augen oberstes Gebot bleiben, und genau da haben viele Bedenken. Dieser Bericht bringt das Thema wieder auf den Tisch, und das ist gut.

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Wie lange schon gibt es denn die Anflüge auf die 28? Seit 1989 regelmässig. Genug Zeit für ein ILS würde man meinen, doch der Flughafen hat sich zu lange auf die damals herrschende politische Realität verlassen. Seit den deutschen Anflugbeschränkungen ist alles anders, nur eines ist noch gleich: (Noch) kein ILS. Konsequenterweise müsste man also den Flughafen zu den Sperrzeiten schliessen wenn nur noch die "sichersten" Anflüge von Norden her erwünscht wären. Eine Alternative? Wenn wir alle nach "Maximaler Sicherheit" schreien durchaus.

 

Michael

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