vBobbypilot Geschrieben 24. Juli 2004 Geschrieben 24. Juli 2004 Abend, zuerst möchte ich mich mal vorstellen, ich bin der Kim, wohne in Bottrop (das ist in NRW, Deutschland) in der Nähe von EDLD und bin sehr luftfahrtinteressiert, vor allem was die Technik angeht. So, und nun kommt der eigentliche Beitrag (bezieht sich auf Airliner): Vor dem Start, normalerweise beim rollen, werden ja bekannterweise die Ruder auf Gängigkeit überprüft. Damit das Bugrad beim Seitenrudertest nicht mitlenkt, kann man beim Airbus durch drücken eines Knopfes auf dem Bugradsteuergriff die Pedale von der Bugradsteuerung trennen. Frage: Gibt es auch bei den Boeings eine Möglichkeit die Bugradsteuerung von den Pedalen zu trennen oder muss man das Seitenruder im Stand testen? Ich denke die Airlinerpiloten unter uns können mir da sicherlich weiterhelfen:) Zitieren
Quax37 Geschrieben 25. Juli 2004 Geschrieben 25. Juli 2004 Servus, bei der 737 muß man den "Tiller" (das kleine Lenkrad) während des Rudertests festhalten, dann bewegt sich das Bugrad nicht. Zitieren
vBobbypilot Geschrieben 26. Juli 2004 Autor Geschrieben 26. Juli 2004 Ahh, so funktioniert das, vielen Dank Hans!:) Zitieren
DNovet Geschrieben 29. Juli 2004 Geschrieben 29. Juli 2004 Als Vergleich beim Embraer: Dort kommt der Input für die Bugradsteuerung elektronisch von den Pedalen und vom Tiller. Wobei man mit dem Tiller vollen Ausschlag hat und mit den Pedalen lediglich einen beschränkten (7° oder 9°). Wird nun der Ruder-check während dem Taxi ausgeführt, so muss der taxelnde einfach dem kontrollierenden entgegensteuern. Wenn ich mich richtig erinnere, gehts beim Airbus ungefähr gleich... Bei der Saab2000 wird der Input zur Steuerung mechanisch übertragen, dafür sind aber Bugradsteuerung und Seitenruder nicht miteinander verbunden, Bugrad geht lediglich auf Tiller, Seitenruder lediglich auf Pedalen... Beim RJ das selbe... Wie's bei den Boeings aussieht, weiss ich leider nicht... Gruss, Dani Zitieren
vBobbypilot Geschrieben 29. Juli 2004 Autor Geschrieben 29. Juli 2004 Moin! Vielen Dank für die Antwort. Gegensteuern, also einer tritt ins Ruder, der andere tut den Tiller leicht in die andere Richtung bewegen, verstehe ich das richtig? Ich nehme an das muss recht koordiniert ablaufen damit das Bugrad halbwegs gerade bleibt, stimmt? P.S: Wo du gerad von CRJ sprichst: Da gibt es neben den Schubhebeln 2 rote Knebelgriffe, "PITCH DISC" und "ROLL DISC", sind das Emergency Disconnect Handles für die Autopilotenservos? Oder vielleicht doch Gustlocks? Zitieren
DNovet Geschrieben 30. Juli 2004 Geschrieben 30. Juli 2004 Salü Kimi! Beim Gegensteuern, richtig. Allerdings bleibt sich da die Frage, obs überhaupt was zu Gegensteuern gibt, denn normaler wird da ja nicht Stundenlang ins Ruder gestanden und dann auch noch kurz links, dann kurz rechts... Ich könnte mir gut vorstellen, dass der taxelnde gar nicht viel von merkt, da ein Flieger beim taxeln (man würds nicht glauben...) aufgrund der Bodenunebeheiten und Gefälle eh ständig ein wenig à la GTI nach links oder rechts wegzieht... Bitte nicht verwechseln: ERJ und CRJ... ERJ = Embraer Regional Jet, CRJ = Canadair Regional Jet. Wies beim CRJ läuft, weiss ich nicht... Wie gesagt, kenne ich den CRJ nicht genau. Die Funktionen, von denen du sprichst, tönt für mich nach der entkopplung der Verbindung zwischen der linken und rechten Hälfte der Steuerung für die entsprechenden Steuerorgane. Zu finden in den meisten kleineren Linien-Fliegern, wo noch mit Seilen gearbeitet wird (also fly-by-cable... :D ). Bei den kleineren Flieger funktioniert die Steuerung meistens so, dass das linke Steuerhorn direkt mit dem linken Höhenruder verbunden ist, und das rechte direkt mit dem rechten und beide Steuerhörner miteinander. Dies ist eine Sicherheit, falls irgendwo im System ein Klemmer vorkommen sollte und damit das gesamte System verklemmt wäre. Zieht man nun den Hebel, so wird in der Regel die Verbindung zwischen linken und rechten Pilotsteuerung unterbrochen (möglich auch via manueller break-out, also gegenseitiges Steuern links und rechts, wodurch die Verbindung ebenfalls getrennt wird) und die Verbindung zwischen den Rudern direkt (welche beim Querruder nötig ist, um upfloat zu unterbinden, upfloat = gleichzeitiger, aerodynamisch erzeugter Ausschlag beider Querruder nach oben). Durch die Betätigung dieser Mechanismen verliert zwar der eine Pilot die Möglichkeit, den Flieger zu steuern und auch das verklemmte Ruder verbleibt in der geklemmten Stellung, aber immerhin bleibt dann der zweite Pilot mit dem zweiten Ruder übrig. Der Flieger ist dann zwar nimmer so wenig wie vorher, da ja nur noch mit der Hälfte der Steuer gesteuert wird, was ja aber immer noch besser als gar nix ist... Gruss vom Dani Zitieren
vBobbypilot Geschrieben 30. Juli 2004 Autor Geschrieben 30. Juli 2004 Ok, damit wäre alles geklärt, vielen Dank;) Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.