Claudio Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Hi Leuts!! Ihr müsst mir dringendst helfen. Bin soeben an meinen Kollegen geraten bezüglich des oben angesprochenen Themas: Also nochmals: Ist die Flugdauer abhängig von der Zeitverschiebung oder nicht? Resp. spielt die Zeitverschiebung in irgend einer Art und Weise eine Rolle? Ich bräuchte eine handfeste Erklärung an Hand eines Beispiels mit dem Non-Stop-Flug von LSZH nach LAX wenn ich die genau gleiche Rute hin und zurück fliege? Mit freundlichem Gruss Claudio :D Zitieren
BrunoK Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Hallo Claudio Also eine wissenschaftliche Abhandlung kann ich dir nicht bieten:) Aber die effektive Flugdauer, also die Zeit die ein Flugi in der Luft ist, ist meiner bescheidenen Meinung nach unabhängig von den Zeitzonen. Die "überfliegst" du ja nur, sprich du kannst die Uhr jeweils um eine Stunde vor resp. zurückstellen. Die unterschiedlichen Flugdauer auf dem Hin- und Rückflug ergeben sich zum Beispiel durch den Jetstream oder anderen Wettergegebenheiten. Gruss Bruno Zitieren
Heinz Richner Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Hoi Claudio das ist ja das schöne, wenn du um 08.00 UTC in Zürich startest und z.Bsp. um 19.00 UTC in LAX landest, hat der Flug genau die vorausgesagten 11 Stunden gedauert. Also spielt die Zeitzone nur in Localtime eine Umrechnungsrolle. Gruss Heinz Zitieren
Markus Burkhard Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Hoi Claudio Was dein Kollege anscheinend nicht weiss, in der Luftfahrt wird durchgehend mit UTC Zeit geflogen, das heisst ATC und Piloten, in den Flugplänen der Passagiere steht Local Time ;) , daher kommt evtl. die Verwirrung. Somit fallen sämtliche Zeitzonen automatisch weg. Die Zeit wie lange der Flug gedauert hat, die sogenannte Blockzeit wird daher auch in UTC festgehalten. Gruss Markus Zitieren
Claudio Geschrieben 8. Juli 2004 Autor Geschrieben 8. Juli 2004 Vielen Dank für Eure Antworten! Ich sag jetzt lieber nicht, wer was behauptet hat :rolleyes: :D Schon schlimm genug, dass ich einen Champis verloren habe...... Mit freundlichem Gruss Claudio :D Zitieren
Micky Miranda Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Nun ja, und was ist mit den JetStreams? *duckundweg" Jimmy Zitieren
Claudio Geschrieben 8. Juli 2004 Autor Geschrieben 8. Juli 2004 Original geschrieben von BrunoK Die unterschiedlichen Flugdauer auf dem Hin- und Rückflug ergeben sich zum Beispiel durch den Jetstream oder anderen Wettergegebenheiten. Zitieren
Johannes Müller Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Achtung, wenn aufgrund des Jetstreams die Reisegeschwindigkeit nochmals zunimmt, wird die Reisedauer für die Reisenden nochmals kürzer, wenn auch nur geringfügig (Zeitkrümmung, Relativitätstheorie). Auf die Person, die am Flughafen wartet, hat das jedoch keinen Einfluss (das sog. "warten bis der verd**** Flieger endlich mit den Verwandten kommt und man endlich weiter kann", oder Twin-Paradoxon). Siehe auch NZZ Folio - Das Experiment und Hafele and Keating Experiment (english) Gruss Johannes Zitieren
IFixPlanes Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Original geschrieben von mburkhard ...in der Luftfahrt wird durchgehend mit UTC Zeit geflogen, ... Kleine Kuriosität am Rande: Die Russen flogen (IMHO jetzt nicht mehr) nach Moskauer Zeit. Ingo Zitieren
Markus Burkhard Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 ...und wenn der Controller fragt "can you accept flight level 360 for cruise?" dann kommt die Antwort "stand by for that I've got to ask Moscow first" :D Nein Spass beiseite, weisst du wie lange dies so gehandhabt wurde? Gruss Markus Zitieren
Felix Hippmann Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Achtung, wenn aufgrund des Jetstreams die Reisegeschwindigkeit nochmals zunimmt, wird die Reisedauer für die Reisenden nochmals kürzer, wenn auch nur geringfügig (Zeitkrümmung, Relativitätstheorie). Auf die Person, die am Flughafen wartet, hat das jedoch keinen Einfluss (das sog. "warten bis der verd**** Flieger endlich mit den Verwandten kommt und man endlich weiter kann", oder Twin-Paradoxon). Das hättest Du nicht schreiben dürfen, Johannes! ;) Wenn man klug tun will, braucht man mehr als nur eine Suchmaschine. ;) Beispielsweise ein Physikbuch. :) Da steht nämlich drin, wie man die so genannte Zeitdilatation berechnen kann. Diese ist: Delta t = WURZEL( 1 - v²/c² ) Um diesen Faktor unterscheidet sich die Zeit T_v, die eine sich mit der Geschwindigkeit v bewegte Uhr misst, von der Zeit T_s, die eine still stehende Uhr misst. Es gilt also: t_v = t_s * WURZEL( 1 - v²/c² ) Wenn du jetzt Deinen Freunden eine Atomuhr dalässt, und eine andere, synkron laufende Atomuhr auf einen Flug nach LA mitnimmst, der hin und zurück insgesammt 22 Stunden dauert und eine angenommene Geschwindigkeit von 800km/h, dann zeigt deine Uhr bei der Ankunft eine Zeit, die um 0,0000000218 Sekunden von der Abweicht, die die Uhr deiner Freunde zeigt. Fliegst Du jetzt wegen eines Jetstreams von 50 Knoten Rückenwind mit einer Geschwindigkeit von 710km/h, dann ändert sich die Flugzeit auf 19,525 Stunden. Dadurch wird auch die Zeitdilatation geändert. Kommst Du nun wieder zu Hause an, zeigt deine Uhr eine Zeit, die sich von der daheim gebliebenen um 0,0000000152 Sekunden unterscheidet. Die geringere Abweichung resultiert hauptsächlich aus der kürzeren Flugzeit, so dass die Zeit, in der die beiden Uhren unterschiedlich schnell gehen kürzer ist. Sorry, aber ich konnte nicht widerstehen... :D Die Zeitdilatation wurde übrigens durch ein Experiment bestätigt, dass hauptsächlich darin bestand, Atomuhren einmal um die Welt zu fliegen... :cool: Für das so genannte Hafele-Keating-Experiment wurde eine Gruppe von Uhren am Boden belassen, eine andere Flog in einem Jet Ostwärts, eine dritte Westwärts um die Welt. Da die eine sich nun mit der Erddrehung bewegte, eine schneller als die Erddrehung (Ostwärts), die dritte langsamer (Westwärts), konnte nun in dem zwei Tage dauernden Experiment die Zeitdilatation gemessen werden. Die abweichung der Uhren von den stationären betrug Westwärts: +77+-7 ns Ostwärts: -255+-10 ns Will man exakt sein, muß man auch noch berücksichtigen, dass sich die Raumzeit auch durch das geringere Schwerefeld der Erde in der großen Höhe verändert. Man kann beispielsweise messen, dass Atomuhren auf einem Turm schneller gehen als Uhren am Fuß des Turms. Die Uhren im Flugzeug gingen nach den zwei Tagen in ~10 km Höhe etwa 200ns vor. (Dadurch verbraucht ein Pilot, der 30 Jahre 120 volle Tage pro Jahr im Flieger verbringt etwa 0,00072 s weniger von seiner Lebenszeit, was aber wohl leider durch die Strahlenbelastung ausgeglichen wird und sich daher nicht in einer höheren Lebenserwartung niederschlägt. ;) Felix (Der jetzt eigentlich für eine Klausur in Quantenphysik I lernen müßte.... :( ) Zitieren
IFixPlanes Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 @Markus Sorry, aber da bin ich überfragt. :confused: Ingo Zitieren
Johannes Müller Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 @Felix: jedes bisschen zählt :) «Wenn Sie also länger leben möchten, könnten Sie einfach ostwärts fliegen», schrieb der bekannte Physiker Stephen Hawking, warnt jedoch vor übertriebenen Hoffnungen: «Der winzige Bruchteil einer Sekunde, den Sie gewännen, würde durch den Verzehr der Flugzeugverpflegung mehr als aufgewogen.» Gruss Johannes Zitieren
BH47 Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 0,0000000152 Sekunden Na ist doch Prima. Ich wollte schon immer wieder schnell nach Hause. :D Gruss Joachim Zitieren
B747 Geschrieben 8. Juli 2004 Geschrieben 8. Juli 2004 Hallo Felix. Du hast mir die Augen geöffnet :eek: Ich werde nun in Zukunft viel "Zeit-bewusster" um die Welt fliegen - Guter Post!! Gruss Beat Zitieren
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