Executor2001 Geschrieben 17. Juni 2004 Teilen Geschrieben 17. Juni 2004 Hallo zusammen! Heute war ich bei einem Fliegerarzt, um mir mein erstes Medical überhaupt ausstellen zu lassen, und zwar nach den US-amerik. FAA-Richtlinien (das JAR bekomme ich wegen zu starker Kurzsichtigkeit nicht, trotz mehr als 100% Sehleistung mit beiden Augen getrennt). Es hat mich ziemlich verblüfft, was da alles gemacht wurde: Urinprobe, Blutzuckertest (mit Fingerpieks), Blutfarbstofftest, EKG, Herz und Lunge Abhören, Lungenfunktionstest (in Röhrchen blasen), Vermessung vorhandener Narben (!), Hörtest mit verschiedenen Piepstönen etc. Ist das eigentlich normal? Zudem hatte ich nicht den Eindruck, dass der Arzt (hauptberuflich ein Internist, aber zertifiziert für US-Medicals) immer genau wusste, was jetzt die jeweiligen Anforderungen sind bzw. ob diese oder jene Untersuchung überhaupt vorgeschrieben ist. Das Medical habe ich (obwohl er mit den Ergebnissen wohl recht zufrieden war) jetzt noch nicht erhalten, da er noch einen augenärztlichen Befund bzgl. allem möglichen (Hintergrund, Sehschärfe, Muskelgleichgewicht, Gesichtsfeld, Farbsehen, Augeninnendruck, Dämmerungssehen, Akkomodationsbreite) haben will. Ich dachte, für FAA reicht die Feststellung einer ausreichenden Sehschärfe mit Korrektur (100% für Klasse 1 & 2, 50% für Klasse 3)...?? Na ja, mal sehen was das wird. Wie ist Eure Meinung dazu? Hat jemand Erfahrungen mit US-Medicals? Ich möchte vermeiden, dass mir durch Untersuchungen, die an sich gar nicht nötig / vorgeschrieben sind, evtl. Wege verbaut werden, habe aber selbst nicht genug Informationen bzgl. der Anforderungen (außer was man halt so im Internet lesen kann, und die Werte für Ohren und Augen). Vielen Dank schon mal für Eure Antworten, es grüßt herzlich Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
joh-k Geschrieben 17. Juni 2004 Teilen Geschrieben 17. Juni 2004 Hallo Stefan! Ich habe zwar ein JAR-Medicall, aber vor sämtlichen Untersuchungen, die Du über Dich ergehen lassen musstest, wurde auch ich vor zwei Monaten nicht verschont, somit muss es wahrscheinlich so sein... ;) Augen-/FAA-spezifisch kann ich nichts sagen. Viele Grüsse, und hoffentlich kommt es gut... Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Philip Geschrieben 17. Juni 2004 Teilen Geschrieben 17. Juni 2004 Hier kurz der einschlägige FAA-Paragraph zum Thema Augen: § 67.203 Eye. Eye standards for a second-class airman medical certificate are: (a) Distant visual acuity of 20/20 or better in each eye separately, with or without corrective lenses. If corrective lenses (spectacles or contact lenses) are necessary for 20/20 vision, the person may be eligible only on the condition that corrective lenses are worn while exercising the privileges of an airman certificate. (b) Near vision of 20/40 or better, Snellen equivalent, at 16 inches in each eye separately, with or without corrective lenses. If age 50 or older, near vision of 20/40 or better, Snellen equivalent, at both 16 inches and 32 inches in each eye separately, with or without corrective lenses. © Ability to perceive those colors necessary for the safe performance of airman duties. (d) Normal fields of vision. (e) No acute or chronic pathological condition of either eye or adnexa that interferes with the proper function of an eye, that may reasonably be expected to progress to that degree, or that may reasonably be expected to be aggravated by flying. (f) Bifoveal fixation and vergence-phoria relationship sufficient to prevent a break in fusion under conditions that may reasonably be expected to occur in performing airman duties. Tests for the factors named in this paragraph are not required except for persons found to have more than 1 prism diopter of hyperphoria, 6 prism diopters of esophoria, or 6 prism diopters of exophoria. If any of these values are exceeded, the Federal Air Surgeon may require the person to be examined by a qualified eye specialist to determine if there is bifoveal fixation and an adequate vergence-phoria relationship. However, if otherwise eligible, the person is issued a medical certificate pending the results of the examination. Beachte v.a. den zweitletzten Satz. Liebe Fliegergrüsse, Philip Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Executor2001 Geschrieben 17. Juni 2004 Autor Teilen Geschrieben 17. Juni 2004 Erstmal danke für eure Antworten! Philip, vielen Dank für die FAA-Bestimmungen. Das ist genau das, was mich interessiert. Wenn du mit dem zweitletzten Satz "If any of these values are exceeded, the Federal Air Surgeon may require the person to be examined by a qualified eye specialist to determine if there is bifoveal fixation and an adequate vergence-phoria relationship." meinst, dann trifft das aber bei mir nicht zu. Denn die vorstehend beschriebenen Sehstörungen Hyperphorie, Esophorie und Exophorie sind meines Wissens alle verschiedene Formen des Schielens und haben a priori erstmal nichts mit Brillen-Dioptrien oder ähnlichem zu tun. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren, bin leider nicht vom Fach. Heute war ich übrigens schon beim Augenarzt, da ich ohnehin eine Hintergrunduntersuchung anstehen hatte (ohne Befund), aber manche der verlangten Untersuchungen hätte der gar nicht durchführen können und hat mich an einen Spezialisten in der Umgebung weiterverwiesen (z. B. Dämmerungssehen), bei dem ich mich nun eben mal um einen Termin bemühen werde. Irgendwie erscheinen mir diese Untersuchungen etwas sehr detailverliebt, gerade wenn ich den § 67.203 lese, dessen Anforderungen ja eher lax klingen. Aber gerade in Absatz (e) kann man wohl eine Menge hineininterpretieren, was abgecheckt werden muss. Nun ja, mal sehen, wie's weiter geht, werde ggf. wieder berichten... Viele Grüße, Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Hans Fuchs Geschrieben 17. Juni 2004 Teilen Geschrieben 17. Juni 2004 Stellt sich noch die Frage nach dem Zweck der Übung. Ein FAA Medical macht ja nur Sinn, wenn man dann auch eine US Ausbildung machen will und kann. Fliegen bei uns danach nur mit validierter Lizenz oder allenfalls auf N registrierten Flugzeugen. Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Roy Feller Geschrieben 17. Juni 2004 Teilen Geschrieben 17. Juni 2004 Hallo zusammen Ich habe auch versucht für das PPL ein Medical zu erhalten. Bin beim Augenarzt gescheitert. Und zwar wegen Stereosehen, dh: ich sehe nicht 3d und schiele ganz ganz leicht. :002: Ich nehme mal an, dass ich damit auch nach US-Regeln am Boden bleiben muss. Leider werde ich aus den Begriffen im Regelwerk nicht schlau. Passt jetzt mein Problem zu Begriffen wie Hyper...., Eso.... und Exo..... ? @Stefan: Jedenfalls bin ich sehr interessiert an der Fortsetzungsgeschichte. :) Viele Grüsse Roy Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Executor2001 Geschrieben 17. Juni 2004 Autor Teilen Geschrieben 17. Juni 2004 Hallo nochmal! @ Hans: Zweck: den Traum vom Fliegen irgendwie verwirklichen trotz zwischen die Beine geworfener Knüppel durch unsinnige / antiquierte JAR-Regelungen. :003: Beispiel: mit -7,5 Dioptrien und 100% korrigierter Sehleistung jedes einzelnen Auges ist man nach besonderer Begutachtung flugtauglich nach JAR. Mit -8,5 Dioptrien nicht mehr, selbst wenn man deutlich mehr als 100% korrigierte Sehleistung vorweisen kann. Hier stellt sich m. E. die Frage nach dem Sinn viel dringlicher! :confused: In USA kommt es hingegen nur auf die korrigiert erzielte Sehleistung an (nebst einiger anderer Kleinigkeiten, wie mir an Hand des von Philip geposteten FAA-Paragraphen langsam klar wird). :) @ Roy: Tut mir leid, dass es mit deinem Medical nicht geklappt hat. Wenn du Interesse hast, in den USA zu fliegen, würde ich an deiner Stelle trotzdem einfach mal das FAA-Medical probieren (es gibt etliche zertifizierte Ärzte in D/A/CH). Zu verlieren hast du ja nichts dabei. Wenn ich den §67.203 richtig interpretiere, sollte das Schielen an sich ja noch kein Ausschlusskriterium sein. Aber ehrlich gesagt verstehe ich das kryptische Fachvokabular auch nicht wirklich gut. Bin mir auch nicht ganz sicher, ob die Ärzte die Anforderungen alle einheitlich handhaben, oder ob da Interpretationsspielräume angewandt werden. :001: Na ja, ich werde über den Fortgang berichten. Gute Nacht allerseits, Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Philip Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Hyperphorie = Heterophorie: Latentes Schielen in der Form der Esophorie (latentes Einwärtschielen), Exophorie (auswärtschielen), Hypophorie (Abweichung des Auges nach oben oder unten) oder Zyklophorie (Verrollung um die Sagittalachse, also um die Horizontalachse in Blickrichtung). Dies ist dem Sinn nach dem Pschyrembel zu entnehmen, wobei die Ergänzungen zur Sagittalachse von mir hinzugefügt wurden. Wenn du Interesse hast, in den USA zu fliegen Muss ja nicht unbedingt sein. Wie Hans ja schon gesagt hat, kannst Du mit N-immatrikulierten Flugzeugen ja auch nach den FAA-Regeln in Deinem Land fliegen, OHNE Validierung in ein JAA-Medical. Übrigens: Interpretationsspielraum kommt in der Praxis oft zum Tragen. EDIT: Wie Du ja am Gesetzestext siehst, sind die Grenzen ja schwimmend und es ist daher dem untersuchenden Arzt überlassen, was er als "acute pathological condition" einstuft (etc.). Gruss, Philip Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
BerndPodhradsky Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Hallo! Original geschrieben von Executor2001 Beispiel: mit -7,5 Dioptrien und 100% korrigierter Sehleistung jedes einzelnen Auges ist man nach besonderer Begutachtung flugtauglich nach JAR. Mit -8,5 Dioptrien nicht mehr, selbst wenn man deutlich mehr als 100% korrigierte Sehleistung vorweisen kann. Hier stellt sich m. E. die Frage nach dem Sinn viel dringlicher! :confused: Das kommt darauf an, nach welchen JARs; in Deutschland wärst Du mit diesen Werten (-7,5 Dioptrie) maximal Class II tauglich, also ab dem CPL ist Schluss, da -3 bei der Erstuntersuchung das Maximum sind. In England (ebenfalls JAR-FCL) dürftest Du jedoch -5 Dioptrie haben. Liebe Grüße, Bernd Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Philip Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Hoi Bernd! Das stimmt nicht. Die JAR-FCL3-Reglemente sind überall die gleichen. Auch in Deutschland kannst Du mit -5 Dioptrien das Class1-Medical bekommen. Siehe Paragraph 2(a) von Appendix 13 B, JAR-FCL 3. Liebe Grüsse, Philip Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bluesky Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Hallo Philip, du hast Recht, in Deutschland wurden schon einige Kandidaten mit Sehfehlern bis zu -5 Dioptrien nach einem Gutachten vom Luftfahrt Bundesamt selbst für tauglich erklärt. Deutschland ist dazu verpflichtet aufgrund des JAR's, Personen mit bis zu +/-5 Diops für tauglich zu befinden, wenn die in den JAR genannten Bedingungen erfüllt werden (Kontaktlinsen (fakultiv), !!keine Krankhafte Veränderung !!) Näheres an der von dir genannten JAR Passage. Schöne Grüße Marcel Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
BerndPodhradsky Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Hallo! Original geschrieben von Philip Hoi Bernd! Das stimmt nicht. Die JAR-FCL3-Reglemente sind überall die gleichen. Auch in Deutschland kannst Du mit -5 Dioptrien das Class1-Medical bekommen. Siehe Paragraph 2(a) von Appendix 13 B, JAR-FCL 3. Liebe Grüsse, Philip Das ist meines Wissens nicht richtig. Mit einem deutschen Fliegerarzt habe ich darüber diskutiert und er hat mir gesagt, dass die JAR-FCL Regelungen Vorschläge sind, die aber bei der Übernahme in nationales Recht durchaus abgewandelt werden können. In Deutschland benötigt man - für eine Tauglichkeitsklasse 1 bei über -3 Dioptrien ein spezielles Ansuchen und Gutachten, während man in England ganz normal bis -5 Dioptrien an das Gutachten kommt. Es ist also nicht so, dass durch JAR-FCL alles 100 %ig genau gleich ist, es gibt sehr wohl nationale Unterschiede. Quelle: Deutsche JAR-FCL 3.220 (Sehrvermögen), (b), (1), (I): Bei der Erstuntersuchung darf die Fehlsichtigkeit +/- 3 Dioptrien nicht überschreiten. Liebe Grüße, Bernd Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bluesky Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 es ist also nicht so, dass durch JAR-FCL alles 100 %ig genau gleich ist, es gibt sehr wohl nationale Unterschiede. Das mag sein. In Deutschland allerdings bekommt man bis zu +/- 5 Dioptrien Tauglichkeit Klasse I, wenn keine der genannten Faktoren dagegensprechen. Um dies nachzuweisen, ist ein Gutachten zu beantragen. Über 5 Dioptrien bei der Erstuntersuchung ist in Deutschland, zum Leidwesen einiger, leider keine Tauglichkeit erreichbar. Schöne Grüße Marcel Burr Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Philip Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Deutsche JAR-FCL 3.220 (Sehrvermögen), (b), (1), (I): Bei der Erstuntersuchung darf die Fehlsichtigkeit +/- 3 Dioptrien nicht überschreiten. Nein, Du musst Dir denn Anhang 13 anschauen, wie ich oben erwähnt habe. Dort steht das klipp und klar. Falls eine nationale Regelung in Österreich strenger wäre, dann müsstest Du mir nun aber schon diesen Artikel zeigen - in welchem Umfang das möglich ist wäre aber sowiesoe ein andere Frage. Also konsultier doch bitte folgende Stelle: Paragraph 2(a) von Appendix 13 B, JAR-FCL 3 Gruss, Philip Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
BerndPodhradsky Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Hallo! Also konsultier doch bitte folgende Stelle: Paragraph 2(a) von Appendix 13 B, JAR-FCL 3[/b] Das habe ich bereits getan, aber darum geht es doch nicht. Es geht darum, dass dieser Eintrag hier eine "Sondergenehmigung" ist, während ich die -5 Dioptrien in manchen JAR-Ländern als "normal" ansehe (nämlich unter dem von mir genannten Punkt mit der Erstuntersuchung). In Österreich gilt kein JAR-FCL, daher kann ich Dir unseren Artikel nicht heraussuchen. Worum es mir grundsätzlich geht ist: JAR-FCL ist nicht gleich JAR-FCL, da die Umsetzung in nationales Recht (logischerweise) Unterschiede mit sich bringt. Liebe Grüße, Bernd Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Philip Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Dass bei Euch JAR noch nicht implementiert ist, das ist mir klar (wann ist es eigentlich soweit? Dachte, das müsste schon mitte Jahr der Fall sein?). Bei uns in der Schweiz sieht das folgendermassen aus - und so sollte es eigentlich auch im Ausland sein: Die Umsetzung der JAR in nationales Recht geschieht dadurch, dass die JAR vollständig übernommen werden und das nationale Recht nur noch die Sachgebiete regelt, welche im JAR aussen vor gelassen wurden. Beispiel: Erwerb von Kunstflugerlaubnis, Segelflug etc. Deine Deutung, dass es sich hier um eine "Sondergenehmigung" handelt, die Teile ich nicht. Gemäss dem bezeichneten Paragraphen hat nämlich jeder Pilot Anspruch darauf, dass ihm bei Erfüllung der medizinischen Bedingungen ein medical 2 ausgestellt wird. Das hat überhaupt nichts mit Sonderkonditionen zu tun. Entschuldige, dass ich mich hier so wehre, aber genau diesen Eindruck der Sondergenehmigung sollte man nicht erwecken, sonst wird es für angehende Piloten noch schwieriger, eine Lizenz zu erlangen. Und in Deutschland habe ich bisher auch keine Anzeichen dafür gefunden, dass irgendwelche strengeren Normen Anwendung finden würden (wie gesagt, über die Zulässigkeit müsste man dann sowieso Fragen aufwerfen). EDIT: Übrigens bekommen auch die Engländer nicht "einfach so" bei -5 ein medical. Auch nur dann, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. Liebe Grüsse, Philip :) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Jonimus Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Stefan, Philip, für ein FAA Student Pilot oder PPL braucht man nur ein 3rd-Class Medical (nicht 2nd-Class). Da sind die Anforderungen sogar noch einfacher als oben von Philip zitiert (2nd-Class ist für Berufspiloten). Hier der entsprechende Auszug (FAR §67.303): Eye standards for a third-class airman medical certificate are: (a) Distant visual acuity of 20/40 or better in each eye separately, with or without corrective lenses. If corrective lenses (spectacles or contact lenses) are necessary for 20/40 vision, the person may be eligible only on the condition that corrective lenses are worn while exercising the privileges of an airman certificate. (b) Near vision of 20/40 or better, Snellen equivalent, at 16 inches in each eye separately, with or without corrective lenses. © Ability to perceive those colors necessary for the safe performance of airman duties. (d) No acute or chronic pathological condition of either eye or adnexa that interferes with the proper function of an eye, that may reasonably be expected to progress to that degree, or that may reasonably be expected to be aggravated by flying. Ich bin nicht Mediziner, habe aber schon den (scheinbaren) Eindruck, dass bei dir, Stefan, etwas übertrieben wird. Auch beim Gehör sind in den Vorschriften nur Werte für Töne von 500 bis 3000 Hz definiert und wenn der Arzt mit "Piepstönen" darüber hinaus ging, dann mag das auch übertrieben sein. Von Narben vermessen steht nichts in den Vorschriften. Sicherlich gibt es auch eine Interpretationszone. Ich kenne einen FAA-Doktor (leider in den USA), der sagt, er will jedem ein Medical ermöglichen, solange irgendwie innerhalb der Vorschriften möglich. [Edit: Empfehlung entfernt.] Heinz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Hans Fuchs Geschrieben 18. Juni 2004 Teilen Geschrieben 18. Juni 2004 Original geschrieben von hjohner Je älter der Arzt, desto vernünftiger ist er. Noch besser ist's, wenn er schon senil ist. :D Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bluesky Geschrieben 19. Juni 2004 Teilen Geschrieben 19. Juni 2004 Es geht darum, dass dieser Eintrag hier eine "Sondergenehmigung" ist, Das stimmt nicht. Jeder Pilot hat, wie Philip schon gesagt hat, einen RECHTSanspruch auf Tauglichkeit (JAR-FCL ist rechtlich verbindlich in Deutschland), wenn er die genannten Bedingungen erfüllt. Allerdings muss das Erfüllen durch einen Gutachter nachgewiesen werden. Der Anspruch bleibt aber bestehen. Schöne Grüße Marcel Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Executor2001 Geschrieben 21. Juni 2004 Autor Teilen Geschrieben 21. Juni 2004 Holla he, da hab' ich ja eine schoene Diskussion losgetreten! Interessant, wie trotz aller Reglementierungen und Vorschriften der Teufel doch so im Detail stecken kann! Fakt ist und bleibt aber wohl, dass die JAR-Regelungen mir bei meiner Brillenstaerke keine Tauglichkeit ermoeglichen wuerden, sei es nun ueber Sondergenehmigung oder nicht. Daher bleibt fuer mich nur der Weg ueber FAA. @ Heinz: der Punkt, den du ansprichst, ist sehr interessant. Die Anforderungen an die Augen sind beim 3rd class medical (FAA) offenbar noch geringer als hierzulande fuer den normalen (frueheren) Klasse 3-Fuehrerschein. Wenn ich die von dir gepostete Liste der Anforderungen lese, erscheint es mir kaum verstaendlich, warum ich all die genannten Augenuntersuchungen ueber mich ergehen lassen muss. Allenfalls wieder im Hinblick auf Punkt (d), wo halt dann praktisch alles abgeklaert werden soll, was irgendwie mit dem Auge nicht in Ordnung sein kann. Wenn ich mir andererseits das Formular 8500-7 der FAA ("Report of Eye Evaluation") ansehe, ist da eine ganze Menge auszufuellen. Wenn ich aber nun diesen "grossen Befund" (Zitat Augenarzt) machen lasse (naechste Woche), frage ich mich, an Hand welcher Richtlinien der Fliegerarzt dann ueber die Tauglichkeit entscheiden will, denn offenbar gibt es exakt definierte Anforderungen ja nur bzgl. der erzielten Sehleistung. Wie sind die Anforderungen bzgl. Gesichtsfeld, Daemmerungssehen etc. etc.? Kann es passieren, dass ein Fliegerarzt die vom Augenarzt gemessenen Werte noch o.k. findet, waehrend ein anderer mich schon fuer fluguntauglich haelt? Vor solcher Willkuer habe ich schon etwas Sorge. Ausserdem - wie kommen denn die Ergebnisse in einwandfreier (unanfechtbarer) Form von Arzt zu Arzt? Die Augenaerzte, mit denen ich bisher gesprochen habe, haben wenig Motivation erkennen lassen, ein ihnen unbekanntes englischsprachiges Formular auszufuellen, bei dem sie noch nicht mal alle Fragen verstanden, und das dann auch noch zu unterschreiben. Demzufolge gehe ich davon aus, dass die Ergebnisse dann wohl irgendwie anders vom Augenarzt schriftlich niedergelegt und dem Fliegerarzt uebermittelt werden. Und der faengt dann an, das alles zu interpretieren, oder wie muss ich das verstehen...? Weiterhin frage ich mich, ob die Untersuchung beim deutschen Augenarzt bzgl. der Sehleistung (nah/fern) ueberhaupt den FAA-Regelungen Genuege tut. Wenn z. B. von einer Nahsehleistung von 20/40 (entsprechend 50%, nehme ich an?) in einer Entfernung von 16 inches die Rede ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass in deutschen Augenarztpraxen ueblicherweise in genau 40,64 cm Entfernung gemessen wird, oder ist das etwa international genormt? Braucht der Fliegerarzt aber nicht genau die Ergebnisse, wie sie in den FAA-Richtlinien vorgeschrieben sind? Oder existiert hier etwa auch Spielraum zum Interpretieren / Interpolieren?? Je mehr ich mich mit dem Thema beschaeftige, desto mehr Fragen / Unsicherheiten tauchen auf. Und dabei dachte ich, ich haette mich vorher gut informiert...! Leider kann ich meinen Fliegerarzt nicht selbst fragen, da er momentan in Urlaub ist. Ich hatte aber sowieso den Eindruck, dass er JAR und FAA gerne ein bisschen durcheinander bringt. Die notwendigen Sehleistungen hatte er jedenfalls nicht im Kopf, im Gegenteil, er hat mich gefragt, ob ich die denn wuesste! Tut mir leid, dass ich euch hier so mit Fragen bombardiere, aber die Konstellation FAA-Medical in Deutschland ist offenbar ein bisschen ungluecklich. Ich kann aber halt jetzt nicht mal eben auf Verdacht in die USA duesen, um dort ein Medical machen zu lassen, egal ob's nun klappt oder nicht! Mit herzlichem Dank an alle Mitdiskutierenden, Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Jonimus Geschrieben 21. Juni 2004 Teilen Geschrieben 21. Juni 2004 Stefan, es gäbe viel zu sagen - ich fasse mich mal kurz (es ist schon spät): Wenn dein Arzt mit dem Form 8500-7 ("Report of Eye Evaluation") hantiert, dann hat er offenbar schon entschieden, dass du untauglich bist (sorry!). Dieses Formular kommt nur z.B. nach Augenoperationen oder dann zum Tragen, wenn man eine "Ausnahmeregelung" nach FAR 67.401 beantragen will, und nur deshalb ist dieses Formular so detailliert. Bei einem normalen 3rd-Class Medical brauchts dieses Formular nicht. An deiner Stelle wäre ich etwas wütend (und misstrauisch), wenn mich mein Arzt in eine Ehrenrunde schicken würde, ohne mich entsprechend zu informieren oder mir die Sachlage zu erklären. Überhaupt, ein Arzt ist ein Fachmann und ich würde nie zulassen, dass ein Fachmann über mich befindet, ohne mir die entsprechenden Details nennen und erklären zu können. Wenn du nun aber diesem Arzt nicht mehr vertrauen willst und die Untersuchung abzubrechen gedenkst, dann kann es ein Problemchen geben, wenn der Arzt das halbfertig ausgefüllte Formular trotzdem einreicht. Die FAA ist scharf auf halb ausgefüllte Formulare, denn da riecht sie "Ausweichtäter", wie z.B. Drogensüchtige, und dann werden sie erst recht neugierig, insbesondere auch weil du beim nächsten Untersuch ankreuzen musst, dass dir ein früheres Medical verweigert wurde. Mein Rat: Suche das Gespräch mit dem Arzt und lass dir die Sache im ruhigen Ton erklären. Sei freundlich, aber bestimmt. Lass dir exakt die Paragraphen nennen, welche deine Hürde darstellen sollen. Hier kann dein Arzt noch einiges nachlesen: http://www.leftseat.com/ame994.htm Noch was: Bist du sicher, dass dir dein Arzt das richtige 3rd-Class Medical ausfüllt? Du brauchst nicht das normale, weisse Medical, sondern - weil du ja fiegen lernen willst - das orange Student Pilot Certificate (gleichzeitig auch ein 3rd-Class Medical). Letztlich nochmals der Hinweis, dass ich nicht Mediziner bin und daher über deinen aktuellen Fall nur spekulieren kann. Heinz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Executor2001 Geschrieben 22. Juni 2004 Autor Teilen Geschrieben 22. Juni 2004 Heinz, vielen Dank für die ausführlichen Infos! Keine Sorge, das Formular 8500-7 habe ich selbst bei meiner Internet-Recherche ausgegraben. Meinen Fliegerarzt habe ich damit nicht gesehen (auch nicht mit irgendeinem anderen Formular, weder weiß noch orange - bis jetzt hat er sich alles separat notiert). Das Einzige, was mich wundert, ist dieser extrem genaue Augenbefund, den er haben will (mein Augenarzt macht die Untersuchungen teilweise gar nicht, muss jetzt extra zu einem anderen gehen), nix von wegen nur auf ein paar Buchstaben gucken und vorlesen. Das wäre auch das Allerwichtigste, hat er gemeint, die ganzen anderen Untersuchungen (EKG, Blut und Urin etc.) wären im Regelfall sowieso kein Hindernis. Falls sich allerdings nachher herausstellt, dass ich mir die 60 Euro für den Augenbefund hätte sparen können (da unnötig), wäre das schon ärgerlich. Viele Grüße, Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Executor2001 Geschrieben 30. Juni 2004 Autor Teilen Geschrieben 30. Juni 2004 Hallo zusammen, für die Interessierten: gestern habe ich nun beim Augenarzt einen ausführlichen Befund machen lassen. Ergebnis (in Kurzform): - Fernvisus monokular 1,0 auf beiden Augen - Nahvisus monokular 1,0 auf beiden Augen - Augenmuskelgleichgewicht: o.k. - Gesichtsfeld: o.k. - Farbensehen: o.k. - vordere Augenabschnitte: unauffällig - Augenhintergrund: unauffällig - Dämmerungssehen: o.k. - Akkomodationsbreite: o.k. - akute, chronische oder progressive pathologische Veränderungen der Augen oder ihrer Anhangsorgane (Glaukom etc.): keine Sprich: alles in bester Ordnung, keinerlei Abweichungen von der Norm. :) Nachdem die ganzen anderen Untersuchungen beim Fliegerarzt auch zufriedenstellend verlaufen sind, sollte der Ausstellung des Medicals (sogar Class 1!) jetzt ja eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Bin mal gespannt, morgen habe ich wieder Termin... Viele Grüße, Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
joh-k Geschrieben 30. Juni 2004 Teilen Geschrieben 30. Juni 2004 Hallo Stefan. In dem Fall war es ja doch nicht so schlimm wie befürchtet. Herzliche Gratulation, freue mich für Dich. Das morgen wird nun sicher auch gut gehen...! ;) Viel Spass bei der bevorstehenden Piloten-Ausbildung! Viele Grüsse Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Roy Feller Geschrieben 30. Juni 2004 Teilen Geschrieben 30. Juni 2004 Hallo Stefan Gratuliere.... Eine Frage noch: Hattest Du auch Tests mit 3D sehen ? so verschiedene polarisierte Bilder wo man etwas sehen sollte, das einem entgegenragt ? Hattest Du auch einen Test mit so Krüsimüsi, wo auch was in 3D erscheinen sollte, wenn man sich darauf konzentriert ?? Sorry für meine Neugier, aber das war genau der Grund fürs Scheitern bei mir.... grmpf... Besten Dank und Gruss Roy Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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