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Landung auf dem Gletscher


Päde

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Auch wenn's dafür keine Garantien gibt... ;), das ist doch mal was Brauchbares. Merci Hans.

Eine etwas komische Frage vielleicht, aber es würde mich trotzdem noch interessieren: Sind Fälle bekannt, wo das "Gefälle" vom Jungfaujoch in Richtung Konkordiaplatz nicht mehr gereicht hat um diese Abwindfelder zu "kompensieren" und Flieger (von N nach S fliegend) "gestrandet sind? Habe das Joch bis jetzt immer in respektabler Höhe (1000ft plus / vom Wallis kommend eher noch höher) im leichten Sinkflug überflogen und mir nicht so richtig vorstellen können, dass ich es nicht über den Konkordiaplatz schaffen würde - selbst mit stehendem Prop.

 

Gruess

HaPe

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Hallo Hans

 

Vielen Dank fuer deine Illustration.

 

Eigentlich wage ich (Greenhorn) dir (Meister) gar nicht zu widersprechen. :D:D

 

Es kann sein dass trotz Bisenlage, im Rhonetal Westwind herrscht. Insbesondere kann im Loetschental ein flottes Lueftchen von Westen her wehen. Dann koennte es sein, dass hinter der Loetschenluecke (Grosser Aletschfirn) mehr oder weniger starke Abwindzonen vorkommen.

 

Oft habe ich es erlebt, dass (auch bei Bisenlage) vom Aletschgletscher herkommend, bis zum Konkordiaplatz praktisch keine Winde wehen. Dann aber beim Konkordiaplatz die Abwinde von der Loetschenluecke angreifen, die oft so stark sind, dass man die Hoehe nicht mehr halten kann. Umkehren ist dann das einzig Moegliche.

 

Deshalb wuerde ich die gruene Zone am unteren Rand der Karte mit Vorsicht geniessen.

 

Freue mich ueber eure Erfahrungen in diesem Gebiet.

 

Lieben Gruss

 

Dominik

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Besten Dank, Hans!

 

Das ist wirklich eine vorzügliche und einleuchtende Erklärung...

 

Das einzige, was mir daran nicht so gefällt: Wenns wirklich nur an einem Abwind gelegen hat, warum macht man dann ein so grosses Geheimniss draus? Ich meine, dann könnte man doch dem Piloten sogar auf die Schulter klopfen, da er nicht im fatalen Messerflug die 180°er Variante probiert hat...

 

Gruss vom Dani, immer noch gespannt, was die offizielle Erklärung wird...

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Gast Hans Fuchs

@Dominik

 

Es ist durchaus möglich, dass im Rhonetal unter ca. 5000 Fuss bei NE Lagen ein thermischer Wind das Tal hinauf bläst. Etwas weniger oder kaum der Fall wird das im viel kleineren Lötschtental so sein. Über 10'000 Fuss und davon reden wir ja, habe ich eine Umkehrung der Hauptwindrichtung durch thermische Effekte im Wallis noch nie erlebt.

 

Abwinde im Breich Konkoridaplatz (immer bei NE Lagen) kommen wenn schon, dann sicher nicht durch Winde, die die Lötschenlücke quais von West nach Ost überspringen, vor. Es ist das beschrieben Abwindfeld des Jungfraufirns, das sich mehr der weniger weit gegen den Platz ausdehnt.

 

Eins ist sicher allen klar: es gibt keinen Wind, der den Gletscher hinab bläst und dann irgendwo auf dem Konkordiaplatz in einem Loch verschwindet und dort die Flugzeuge auf den Boden saugt. Ich kann einfach sagen, dass ich im grünen Bereich beim Dreiecks und Aletschhorn bei solchen Wetterlagen noch nie Abwind angetroffen habe.

 

@Dani und alle andern

Ich bedauere tatsächlich, dass dieser exemplarische Fall nicht offiziell untersucht wird, ist er doch bei einer typischen Wetterlagen in einem sehr stark beflogenen Gebiet erfolgt. Die genauen Flughöhnen, der exakte Flugweg und der Landeort würden bereits einen wichtigen Aufschluss darüber geben, wie die konkreten Verhältnisse gewesen sind. Daraus könnten unzählige Piloten, die genau diese Route immer wieder befliegen etwas für ihre eigene Sicherheit lernen.

 

Es ist zu befürchten, dass der summarische Bericht, der nur auf der Darstellung des Piloten beruht, genau diese Details nicht herausarbeitet.

 

Hans

 

edit: Schreibfehler korrigiert

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Spitfire Mk XIX

Ciao Hans

 

Ich gebe Dir recht, dass man in der von Dir aufgezeigten Richtung noch einiges herausarbeiten könnte. Allerdings ist die Flugwegrekonstruktion in dieser detaillierten Weise meistens schwierig, da Radardaten entweder die notwendige Auflösung nicht aufweisen oder aufgrund der Abschattung nicht vorhanden sind. Auch GPS-Geräte zeichnen leider nicht immer Daten auf oder diese können z.B. nach einem Stromunterbruch/Ausschalten des Geräts nicht mehr ausgelesen werden. (Handheld-Geräte sind hier meistens besser, aber in zunehmendem Masse werden festeingebaute Geräte verwendet, die i.a. nur Flugpläne speichern).

 

Im vorliegenden Fall ist die Sache aber klar: Von der Verordnung her sind die Voraussetzungen für eine vollumfängliche Untersuchung nicht gegeben. Wenn sich hier das BFU über das gültige Gesetz hinwegsetzen würde, wäre der Vorwurf der Beamtenwillkür wohl nicht mehr weit. Kommt dazu, dass immer noch rund 60 Fälle hängig sind (Tendenz fallend, es wird kräftig abgearbeitet). Unter diesen Umständen eine Untersuchung zu eröffnen, die nicht hundertprozentig gerechtfertigt ist, hätte blitzartig eine Reaktion im Sinne von "Die spinnen wohl - jetzt sind sie im Rückstand und suchen sich noch zusätzliche Arbeit, die sie gar nicht tun müssten" zur Folge.

 

Du siehst - wie man's macht, ist's falsch...;)

 

Viele Grüsse

 

Dan

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Gast Hans Fuchs

Du, mein Bedauern ist keinesfalls als Kritik am BFU zu verstehen. Es ist und war mir klar, dass man gar keine Untersuchung eröffnen darf.

 

Das Bedauern bezog sich einzig darauf, dass die breite (Flieger-) Öffentlichkeit in solchen Fällen kaum je erfahren wird, wie es genau abgelaufen ist, obwohl natürlich die besten Voraussetzungen dafür bestünden, da ja drei direkte Zeugen überlebt haben und berichten könnten.

 

Es ist aber natürlich auch klar, dass wer ein solches Missgeschickt erlebt hat, nicht gerne mit den Details hausieren geht. Wer würde das schon?

 

Soweit ich orientiert bin, wird die Sache intern beim Halter analysiert, und Erkenntnisse daraus allenfalls künftig in die Ausbildung einfliessen. Vielleicht erfährt man dann ja doch noch, wo nun genau der Abwind lauert. :)

 

Hans

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  • 1 Monat später...

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