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Passenger Briefing


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Geschrieben

Hallo Fliegerkameraden!

 

Mich würde es 'mal interessieren, wie Ihr normalerweise ein Pax-Briefing durchführt.

 

Meines bspw. sieht folgendermassen aus:

 

- Richtiges "boarden" des Flugzeuges (wo auf Flügel treten)

- Anschnallen und Gurten lösen

- Während Flug angeschnallt bleiben

- Benutzung des Headsets und Verständigungsprobe

- Airsickness Bags

- Melden, falls Ohren-, Zahnschmerzen oder Übelkeit während des Fluges auftreten

- Öffnen der Tür/canopy (inkl. emergency-release)

- Verwendung des Feuerlöschers um Fenster einzuschlagen

- Funktaste

- Ventilation

- Natel aus

- look out for traffic

 

 

Bin gespannt, was es nach Eurer Meinung vielleicht noch zu ergänzen gibt.

 

Gruss,

Philip

Geschrieben

Ciao Philip

 

Naja, das mit dem Natel lasse ich bleiben, da die Flieger, die ich bewegen darf in dieser Beziehung nicht soooo empfindlich sind.

Was allerdings bei mir noch drin ist:

Funktionen der Steuerungen (falls der Pax mal selber steuern möchte).

 

Gruess Jimmy

Geschrieben

Das Natel ist für mich eine der Prioritäten. Denn auch in einem PA28 bringt ein eingeschaltetes Natel Probleme: Jedesmal, wenn das Natel eine Netzsuche startet schlägt das auf der Kontrollfrequenz durch (ihr kennt's ja vom Autoradio usw....das gleiche Geräusch empfängt der Controller, was stört und im Extremfall sogar kurz die Frequenz blockieren kann).

 

Also: Bitte immer schauen, dass alle Natels ausgeschaltet sind - wobei ich als Pilot immer eins dabei habe, denn so kann ich auch nach einem Ausfall des Funkgerätes noch in Genf landen (und die clearances per Telefon einholen).

Geschrieben

Hallo zusammen

 

Die störende Handy-Geschichte haben wir am Samstag auch bei Wilko in der Centi erlebt...auf die Dauer kommt neben den Punkten von Urs noch dazu, dass es schlicht endlos nervt :D

 

Kann mich nur aus Pax-Sicht äussern: Was ich jeweils noch positiv finde wenn ich auf den Copi-Platz sitze ist, wenn der Pilot Dinge wie ein Departure-Briefing nicht nur still für sich macht, sondern so, dass im Falle eines Falles doch einigermassen weiss, was Sache ist - auch wenn ich grundsätzlich nicht selber am Steuer sitze.

 

Wenn ich mich recht erinnere hat Tom jeweils ein Kärtchen mit den wichtigsten Dingen, welche er an die Passagiere zum studieren abgibt vor dem Flug - sozusagen eine Safety-Card. Stell doch das Ding mal hier rein, Tom.

 

Gruess, Flo

Geschrieben

Naja, das habe ich in der Form noch nie erlebt, weder während der Schulung (da waren i.d.R. zwei Natels in der "ersten Reihe") noch bei meinen (wenigen) Pax Flügen bisher....

 

Aber ich werde es in Erwägung ziehen....

 

Gruess Jimmy

Geschrieben

Hallo Philipp

 

Ich nehme mir vor einem Flug ebenfalls etwas Zeit die Passagiere vorzubereiten.

Ich habe sogar - wie Flo schon erwähnt hat - eigens eine Art Safety-Card erstellt, welche ich mit den Paxen vor dem Flug durchgehe.

 

Folgende Punkte werden thematisiert:

 

Vor dem Boarding:

 

Medizinische Faktoren:

- genügend trinken (Dehydration)

- Übelkeit, Ohrenschmerzen usw. Präventionstipp - Verhalten

- vor dem Flug noch aufs Klo gehen.

 

Technische Eigenschaften

- kurzer Abriss zum Thema Turbulenzen

- Kommunikation im Flieger (Intercom)

- ganz wichtig: Verhalten von Mensch und Maschine bei einer Notlandung (Engine failure / Flugverhalten Flieger / Verhalten Passagiere / Türe öffnen usw.) Hier erachte ich den Hinweis, dass ein Flugzeug auch ohne Motor noch fliegbar ist als sehr wichtig. Wird auch tematisiert.

 

Kurze Prüfung von 5 Minuten über human aspects und Aerodynamik. :D

 

Im Flieger:

- Erklärung Handhabung der Gurte

- praktische Erklärung der Türen

- Reinfolge beim Aussteigen nach einer Notlandung

- Intercom praktische Handhabung. Hinweis, dass nicht mehr gesprochen werden soll, wenn ich es verlange (ATC Priorität)

- Pax vorne rechts: Finger weg von allen Instrumenten und Steuereinheiten

- Kurzer Abriss der Steurelemente und ihre Wirkung

- Pax vorne rechts: Erklärung von Transponder und Funk, falls ich ausfallen sollte.

- Mithilfe Luftraumüberwachung

 

In der Luft:

- Checks werden von mir immer laut aufgesagt. Hab ich so gelernt, ausserdem klingt es cool ;) und kompetent. Im Ernst es wirkt unter Umständen auf Passagiere beruhigend.

- sofern es die Ressourcen erlauben, versuche ich - wenn gewünscht - die Vorgänge während des Flugs zu beschreiben.

 

Die Saftety-Card kann ich momentan nicht onlinestellen, da es ein Excel-File ist. Ausserdem müsste diese erst mal überarbeitet werden, damit sie auch für andere Piloten spruchreif wäre.

 

Gruess

Tom

Geschrieben

Danke Euch vielmals für Euer Input!

 

Tom: Die Checks sage ich auch immer laut auf. Finde ich eine gute Idee - sowohl für die Passagiere, als auch für mein eigenes Training.

 

Dein Pax-Briefing überzeugt mich. Ich werde mein eigenes daher um ein paar Punkte bereichern.

Bisher hatte ich übrigens immer etwas Hemmungen meinen Passagieren den Funk zu erklären. Lässt ja nicht viel Vertrauen aufkommen. Bin froh zu hören, dass Du das auch so machst.

 

Gruss,

Philip

Geschrieben

Philip, ich kann aus Paxensicht (und Sammler der teedoubleyou-frequent flyer-miles :D) Toms Pax-Briefing wirklich weiterempfehlen! Keine Fragen bleiben dabei offen, und es wird viel Vertrauen in Mensch und Maschine geschaffen! Das fiel mir selber auf, als wir mal eine Kollegin von mir mitnahmen die zu Beginn noch leicht skeptisch war, danach aber hell begeistert.

 

Gruess, Flo

Geschrieben

Tom, kann ich einen Kurs für Dein PAX-Briefing buchen, oder können wir dies das nächste Mal im Pub bei einem Bier durchführen.... :)

Geschrieben

Explizit wurde das Thema noch nicht erwähnt, das für einen right seat PAX mein erstes Thema ist: Nicht ins Ruder steigen. Während es relativ logisch ist, daß der Passagier nicht ans yoke fassen sollte, sieht er meistens die Ruder überhaupt nicht, weiss evtl. auch nicht über die Bremsfunktion bescheid. Habe schon des öfteren Geschichten gehört von right seat Pax, die beim Landen auf den Bremsen standen....

 

LG,

 

Robert

Gast Hans Fuchs
Geschrieben

Als Rundflugpilot war ich früher immer im Sommer mit folgender Situation konfrontiert:

 

Die Passagiere kommen für einen Alpenrundflug in kurzen Hosen und Sandalen ohne Socken, haben natrülich zwar Unterhosen, aber sonst keine Unterwäsche an, sind im kurzen Hemd und haben keine Jacke.

 

Eigentlich ein No go, aber im kommerziellen Betrieb verbietet es sich, die Leute einfach wieder heim zu schicken.

 

Sagt mir nicht, das hätte man vorher am Telefon regeln sollen. Viele Passagiere entscheiden sich ja erst auf dem Platz für einen Flug.

 

Ich hab die Flüge damals gemacht, aber natürlich nicht ohne eine ungutes Gefühl.

 

Fazit: 1. das Briefing fängt nicht erst auf dem Platz an. 2. Die kommerziellen Anbieter sollten die richtige Bekleidung für einen Alpenrundflug bereits in ihren Prospekten ansprechen., ev. sogar bei Bedarf zur Verfügung stellen.

 

Hans

Geschrieben
Original geschrieben von robertzrim

Explizit wurde das Thema noch nicht erwähnt, das für einen right seat PAX mein erstes Thema ist: Nicht ins Ruder steigen. Während es relativ logisch ist, daß der Passagier nicht ans yoke fassen sollte, sieht er meistens die Ruder überhaupt nicht, weiss evtl. auch nicht über die Bremsfunktion bescheid. Habe schon des öfteren Geschichten gehört von right seat Pax, die beim Landen auf den Bremsen standen....

 

LG,

 

Robert

 

Hallo Robert

 

Willkommen im Forum!

 

Unter dem Terminus "Steuerelemente" verstehe ich auch die Ruder/Pedale. :D

Deine ergänzende Bemerkung ist aber absolut korrekt. Danke

 

Hans, da ich meine Paxe nicht spontan treffe, gibts erste Instruktionen und Infos schon per Mail/Telefon. Da gehört auch die Kleidung dazu. Rote Strapse, Stringtanga... naja :cool: :D

Im Ernst: Je nach Wetter kann es auch nicht schaden, dass man erwähnt die Sonnenbrille (muss nicht RayBan sein ;) ) allenfalls einen Sonnenhut mitzunehmen.

 

Flo, danke für die Blumen

 

Philipp, nichts ist in Stein gemeiselt. Bevor ich überhaupt mit irgendeinem Briefing beginne, versuche ich möglichst viel über die Person herauszufinden (Erfahrung Fliegerei, Hobby's, Job, Befinden usw). Je nach dem ist es besser, wenn man auch mal was weglässt.

 

Michael, Kurs? Ouh... das wird teuer...

Gruess

Tom

Geschrieben

tschau zäme

 

Ein sehr lehrreicher Beitrag.

 

Zum Thema Steuerorgane: Lässt ihr eure Paxen nicht "mitfühlen"?

 

 

Gruss

Stefan

Geschrieben
Original geschrieben von stebu

Zum Thema Steuerorgane: Lässt ihr eure Paxen nicht "mitfühlen"?

Nö, ich lasse sie fliegen und vor allem: ich lasse sie landen: dann habe ich eine 1a Ausrede, wenn es zum lachen aussah.... :D ;) :D

 

Jimmy

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