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Swiss: Gratis-Flüge für Verwandte von Crewmitgliedern?


Dominic

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen!

 

Ich habe eine Frage, die ehemalige oder aktive Swiss(air)-Mitarbeiter am besten beantworten können:

 

Ein Arbeitskollege hat mir erzählt, dass eine Nachbarsfamilie fast gratis bei Swiss fliegen kann, weil der Bruder des Familienvaters Pilot bei dieser Airline ist. Also dass die unmittelbaren Familienangehörigen eines Piloten/FA (d.h. 1. Verwandtschaftsgrad) fast gratis fliegen können, könnte ich ja noch glauben, aber auch Schwägerin und Nichte, also 2. und 3. Verwandtschaftsgrad? Glaube ich fast nicht, die Swiss schwimmt ja nicht gerade im Geld...

 

Deshalb meine Fragen:

 

1. Stimmt das?

 

2. Wieviel Mal im Jahr ist dies erlaubt und was heisst fast gratis?

 

3. Gibt es Unterschiede diesbezüglich zwischen heutiger Swiss und ehemaliger Swissair, zwischen Piloten und FA bzw. Nicht-Fliegendes-Personal?

 

 

Ich weiss, viele Fragen, aber das nimmt mich jetzt doch ziemlich Wunder.

Ich hoffe auch, nicht auf ein Tabu-Thema gestossen zu sein, denn über Geld spricht man ja nicht so gern in der Schweiz...

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Ich kann die Frage zuwenig beurteilen, und... ich will ja niemandem zu nahe treten; aber ich kenne Firmen, denen geht's fînanziell wesentlich besser und da hat nicht noch die halbe Verwandtschaft Vorzugskonditionen....!!

 

Reto

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Hi!

 

Naja, das sind ganz normale Regeln wie sie in der Airline-Industrie gelten.

 

Bei SWISS hat ein Pilot pro Jahr zwei Gratis-Tickets (zahlt nur Flughafengebühren, ist also nicht ganz gratis).

 

Weiterhin darf er Tickets für seine Frau/Freundin und die Eltern für 10% des höchsten (!!!) Economy-Preises kaufen - das sind dann aber Standby-Tickets. Man kann also durchaus in Benghazi stehenbleiben und die Airline ist einem nix schuldig...

 

Weiterhin kann jedes Crewmitglied der SWISS pro Jahr 6 Tickets an Freunde vergeben, die ebenfalls wie die 10% Tickets berechnet und behandelt werden.

 

Beispiel: Ich hatte noch ein Ticket von Basel nach Berlin und habe so am Ende 100 SFr gezahlt. Standby wohlgemerkt! Nach USA kostet es aber etwa dasselbe. Ich war vor ca. einem Jahr in Neuseeland und habe für die Flüge Zürich-Bangkok-Auckland-Christchurch und zurück ca. 450 SFr gezahlt. Ist also nicht sooooo billig. Und ich bin zwei Mal fast nicht mitgekommen, weil die Flieger belegt waren!

 

EDIT: Die Firma verliert somit NICHTS! Der Flieger fliegt sowieso und man kommt nur mit, wenn ein Platz frei ist. Bitte also den Neid wieder einpacken.

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Daniel Solinger

Hallo Diggi

Nun, wie es Andreas schon erklärt hat bekommt jeder MA, egal ob fliegend oder am Boden 2 Gratis Tickets pro Jahr. Für die übrigen Tickets müssen dann 10% bezahlt werden. Diese sind unbegrenzt und gelten für den MA und dessen Familie (Ehepartner, Kinder, Common law spouse). Bei den weiteren Familienangehörigen geht es dann pyramidenartig abwärts. Eltern und Geschwister sind so viel ich weiss dann ID75 (25% des Preises aber trotzdem Stand By).Frag mich jetzt nicht nach den genauen Regeln. Dies sind alles Stand By Tickets und wer schon einmal auf einem Flughafen irgendwo auf der Welt Stand By war und die zahlenden Passagiere beim einsteigen mit schlotterden Knien und klappernden Zähnen mitgezählt hat (obs wohl noch reicht?) weiss was für eine Lotterie dies sein kann. Daneben kann man aber auch sogenannte ID 75 oder ID 50 Tickets kaufen. Da bezahlt mann dann 25% respektive 50% des Preises, hat dafür aber einen reservierten Sitzplatz. Wobei auch dies nicht immer ein Garant fürs mitkommen ist (selber schon erlebt).

Anrdreas hat auch die sogenannten Friend Tickets erwähnt. Von diesen hat man pro Jahr 6 zur Verfügung und sind in Europa identisch mit den 10% Stand By Tickets für den MA. Diese Tickets kann man verschenken wem man will. Für Uebersee müssen 2 Tickets vom Kontigent hergegeben werden und dafür kriegt man ein ID 50 Ticket.

Dies gilt für MA mit normalen Arbeitsverträgen. Für Kaderangestellet gibt es noch ein paar zusätzliche Goodies.

 

ABER: Es gilt die eiserne Regel, nachdem der voll zahlende Passagier immer Vortritt hat. Das heisst das der Flieger auf jeden Fall fliegt. Falls der Flug nicht ausgebucht ist fliegt dieser entweder mit einem leeren Sitz oder aber mit einem MA oder Angehörigen mit reduziertem Ticket. Somit verliert oder gewinnt die Airline am reisenden MA eigentlich nichts.

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die genannten Regeln sind sozusagen die Regel, wobei bereits Reisebüromitarbeiter für ein Trinkgeld ein Ticket erhalten. Als Flightcrew kann man entweder für "umsonst" zwei oder drei Flüge (je 2 Legs) auf der regulären "Sitzplätzen" im gesamten Streckennetz machen, muß aber -airlineabhängig- dann ggf. stets den Status stdby akzeptieren, denn zahlende Kunden haben (logisch) immer Vorrang. Ist aber für Insider kein Problem und ein internes  reconfirming sorgt dafür, dass man man Destination nicht übrig bleibt.

 

Nach Absprache kann man als Flightcrew Member allerdings immer + überall mitfliegen, wenn ein Observerseat frei ist. Diese sind allerdings des öfteren belegt, durch Flightchecks, Supervision, Mitflug von hauseigenen Technikern oder auch Kollegen des LBA/Fluglotsen usw.

 

Gruß Peter

 

 

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Danke, Peter, Andreas und Daniel für eure ausführlichen Antworten!

 

Und mir fällt gerade ein:

Wenn ich mich richtig erinnere, hat ein ehemaliger Schulkollege, dessen Vater Swissair-Pilot war, mal erzählt, dass er gratis fliegen kann wenn der Vater die Maschine als PIC fliegt, er konnte dann auf dem Jumpseat sitzen und in der First Class schlafen, und das war sogar Langstrecke!

Geht das also wenn der Vater Kommandant ist? Dies war übrigens noch zur Swissair-Zeiten...

 

EDIT: Hatte das Posting von Peter noch nicht gesehen.

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Noch eine kleine Korrektur zu Andreas und Dani.

 

Die 10% Tickets (nicht gebucht...)für Eltern, Geschwistern und Freunde gelten nur für auf Europaflügen. Für den Rest der Welt muss 50% vom verfügbaren Tarif bezahlt werden und dies kann frühstems drei Monate vor Abflug gebucht werden. Was es da noch an günstigen Tarifen auf den begehrten Stecken übrig hat kann man sich denken...

 

Auch mit den 50% ist das Mitkommen leider auch nicht garantiert, da die Flieger vielmals überbucht sind. Wenn dann doch unerwartet mehr Passagiere als es Sitze hat erscheinen fliegen die Angestellten Tickets zuerst raus. Dies geschieht leider des öffteren. Speziell im Fernen Osten, Südamerika und USA.

 

Für alleinreisende mag dies gehen, jedoch mit einer vieköpfigen Familie buche ich lieber irgendwo zum Normalpreis im Reisebüro.

 

 

Gruss Andi

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Danke Andi für deine Antwort!

 

Was meinst du mit "nicht gebucht..." im ersten Satz?

 

Jetzt habe ich nur noch eine Frage, eben die oben gepostete bezüglich dem Sohn des Kommandanten, der hinter dem Papa auf den Jumpseat durfte und sich jeweils in der halb leeren First Class bequem machte (und das alles zum 10% Preis). War dies zu Swissair-Zeiten (und vor 11.9.) möglich oder wars nur Angeberei?

 

EDIT: Frage 1 habe ich verstanden, du meinst wohl die Stand-by tickets...

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Danke Wisi für deine schnelle Antwort!

 

Kannst du mir auch noch sagen ob es legitim wäre den Sohn dann auch noch auf einen freien First-Class Seat zu setzen und verpflegen zu lassen oder ob die Cabin Crew da etwas dagegen hätte...

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Original geschrieben von Wisi

um genaue Infos zu bekommen solltest Du Dich an den betroffenen Captain wenden..

Ich glaube nicht, dass der betroffene Captain sagen würde: "Nein, das war wirklich nicht legitim." :D

Der hat seinem Sohn bestimmt gesagt er solle in der Schule die Klappe halten. Dieser ist aber nicht der Typ, der oft aus Maul hockt, gell Michi?;)

 

Anyway, thanx Wisi

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Hoi Dominic

 

Als meine Freundin noch FA bei der Swiss war hatte ich auch mal ein solches Erlebnis, wie du es schilderst. Bei ihrem letzten Flug nach NY gönnte ich mir ein 10% Ticket in der Eco (meine zwei Gratisflüge hatte ich schon verbraucht). Das Bodenpersonal hat mich aus Eigeninitiative in die Business upgraded.

Als ich dann in meinem C-Class sitz sass, kam der MC zu mir und bot mir einen Sitz in der First an. Also für 225 Franken bin von Zürich via Genf nach NY in der First Class geflogen. Zurück ging's dann in der Business.

Es spielt also ziemlich viel Glück mit. Ein Commander darf wahrscheinlich nicht einfach so seinen Sohn in die First Class stecken. Da hat der MC auch noch was zu sagen.

Auf einer MD-11 hat das Cockpit sowieso einen Sitz für sich in der First. Es kann natürlich sein, dass der Sohn diesen Sitz bekommen hat.

Ich denke, die Ausnahme bestätigt die Regel.

 

@Wisi

 

Meine Freundin war auch für kurze Zeit noch bei der Swissair. So viel ich noch weiss, wäre ich nicht in den Genuss von Gratistickets gekommen. Das neue Reglement stammt aus dem Hause Crossair. Bei verheirateten Personen hat's aber anders ausgesehen. Da hat glaub der Ehepartner ein oder zwei Gratisflüge bekommen.

 

Gruss Chris

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Hallo Chris,

 

Nun, es war eine 747-300, aber es kann gut sein dass die ebenfalls First-Class-Seats für die Cockpit-Crew hatten...(weiss das hier jemand zufällig ? :confused: )

 

Auf jeden Fall kann ich aus den Antworten hier schliessen, dass es als Verwandter eines Airline-Angestellten durchaus möglich ist, zu einem günstigen Preis Business bzw. First oder sogar auf dem Observer-Seat zu fliegen. (ich glaube ich sage meinem Vater er solle seinen Job an der ETH an den Nagel hängen und schnell Airline-Pilot werden :D)

 

Nochmals danke für eure Antworten!

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  • 1 Monat später...

Hallo "Digi"

 

ich hab mal nen Praktikum bei AMECO Beijing (Air China und Lufthansa Technik Joint Venture). Da haben sie teilweise Lufthansa, Air China, weitere chin. Airlines etc. gewartet. Nun dabei hat sich herausgestellt, dass das von Flugzeug zu Flugzeug bzw. von Airline zu Airline verschieden ist. Als Beispiel. Die SAS A340 haben hinten auf der rechten Seite die letzten paar reihen mit wänden abgeschirmt. Für FA's auf LAngstreckenflügen. Doch im Gegensatz zu SAS hat Lufthansa das bei Ihren A340 nicht.

 

Dass heisst also anch meiner Erfahrung hängt das immer von Airline un Flugzeugtyp ab. Die es besser wissen sollten, mögen mich bitte korrigieren.

 

Gruss Armin

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