Ecureuil350 Geschrieben 11. März 2004 Teilen Geschrieben 11. März 2004 Hallo zusammen 1.) Ein Fachbuch behauptet, dass bei Gegenwind und gleichbleibender TAS der Rate of Climb gleich bleibt. 2.) Ein anderes Buch behauptet wiederum, dass sich der ROC bei Gegenwind vergrössert! Was ist nun richtig? Man steigt 5000 ft. mit ROC 500ft./min. TAS 60 kts. Gegenwind 20 kts. = GS 40 kts. = Reduktion der Grounddistanz um 3.35 NM.. man rechne. Climb Winkel mit Wind: 7.1° Climb Winkel ohne Wind: 4.7° Ergo, bei Gegenwind wird die Grounddistanz verkürzt und der Climb Winkel vergrössert sich! Nun, wie soll die zweite Behauptung interpretiert werden? Wer gibt mir ein Feedback? Gruss Bruno S. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Jonimus Geschrieben 11. März 2004 Teilen Geschrieben 11. März 2004 Bruno, die RATE of climb (ROC) kann nicht von den Windverhältnissen abhängen, es sei denn, mit dem Wind sind Turbulenzen verbunden, welche die Leistungsdaten eines Flugzeuges oder eines Helikopters in der Regel verschlechtern (nicht verbessern). Der ANGLE of Climb ist im Gegensatz dazu sehr wohl windabhängig, wie du selber rechnest. Die ROC ist natürlich weiter abhängig von Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Ein Flugzeug (oder Heli) hat stets die gleichen Eigenschaften in Relation zur umgebenden Luft, aber nicht in Relation zum Boden. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Umgebungsluft still steht oder sich als Wind bewegt. Ausnahme, wie gesagt, sind natürlich Turbulenzen. Nur bei tiefen Geschwindigkeiten kann durch Gegenwind die ROC bei einem Heli einiges besser sein, wenn der Heli dadurch früher vom Translational Lift profitieren kann. Translational Lift (oder Effective Translational Lift, ETL) ist definiert als bessere Steigleistung bei gleicher Motorleistung (bedingt durch bessere Rotoreffizienz dank weniger Turbulenzen um den Rotor und weniger induzierte Strömung). Krasses Beispiel dazu: Falls du senkrecht steigen möchtest, dann wäre die ROC mit 20 kts Gegenwind einiges höher als in ruhiger Luft. Bei 60 kts IAS spielt das keine Rolle mehr. Heinz P.S. Kleines Detail am Rande: Normalerweise werden Leistungsüberlegungen mit IAS oder besser CAS, nicht aber TAS, angestellt. Nennen deine Bücher wirklich TAS? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Ecureuil350 Geschrieben 12. März 2004 Autor Teilen Geschrieben 12. März 2004 Salü Heinz, besten Dank für deine Antwort. Schade, dass wir hier im Heli Corner einsam und alleine einen Dialog führen müssen! Ich habe von dir auch genau diese Erklärung bezüglich ROC bei Gegenwind erwartet. Es ist richtig, dass (vorausgesetzt die von dir beschriebenen Voraussetzungen liegen vor) der ROC bei Gegenwind gleich bleibt. Ich bin jedoch überzeugt, dass diese Behauptung nicht allen klar ist, zumal in einem Prüfungsrepitiorium schwarz auf weiss das Gegenteil beschrieben ist. Zu deiner Frage betreffend IAS, CAS, EAS oder TAS.: ganz korrekt wäre, wenn man die EAS zur Leistungsüberlegung beiziehen würde, vorallem für das aerodynamische Verhalten. Da der Kompressibilitätseffekt jedoch erst ab 200kts. und Flughöhen ab 15000 ft zum tragen kommt, kann man die EAS = CAS betrachten, wie du bereits geschrieben hast. Im "Fach"buch wird einfach das Wort Geschwindigkeit genannt. So, nun kann man das Thema als erledigt betrachten oder Heinz? I.d.S. ein schönes Wochenende - und eben: gegen den Föhn geht es nicht schneller gegen den Himmel, jedoch steiler und kürzer.... Bruno S. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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