retoisler Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Das ist bis jetzt eher an mir vorbeigegangen, dass die SAS, das Scandinavian Airline System, derart mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Wie ich heute im Radio und eben auch in der Online-Ausgabe von 20 Minuten gelesen habe, stets derart schlecht, dass man SAS zerschlägt, kleine nationale Airlines aufbaut und noch reduzierte internationale Dienste anbietet. Ob das wohl die Folge ist, wenn man als Kleinairline einer grossen Allianz beitritt....? Hier der Artikel von 20Minuten: Skandinavische SAS vor dem Ende Die finanziell angeschlagene skandinavische Fluggesellschaft SAS steht nach den Worten von Unternehmenschef Jochen Lindegaard vor der Aufspaltung. Der Schritt sollte am Mittwoch endgültig vollzogen werden. «Für SAS ist das die letzte Chance», wurde Lindegaard in einem Vorabbericht des «Handelsblatt» (Montagausgabe) zitiert. Unter dem Dach einer SAS-Holding sollten eine dänische, eine norwegische, eine schwedische und eine internationale Fluggesellschaft platziert werden, sagte Lindegaard. Mit der künftigen Struktur könne der Einfluss der Gewerkschaften auf das Unternehmen begrenzt werden. Derzeit müssten die Tarifverhandlungen für die rund 30 000 Beschäftigten in den drei Ländern mit 39 Gewerkschaften geführt werden. Die vier neuen Fluglinien sollten mit einem eigenen Namen, aber unter der Dachmarke SAS agieren. Die führende Fluggesellschaft Schwedens, Dänemarks und Norwegens hatte im Gesamtjahr 2003 Verluste verbucht, die höher als erwartet ausgefallen waren. SAS kündigte angesichts einer weiterhin schwachen Nachfrage, sinkender Ticket-Preise und eines harten Wettbewerbs weitere Kostensenkungen an. Quelle: SDA Schade, eine weitere Traditionsairline weniger !! Reto :-( Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oldchris Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Dass die internationalen Verbindungen reduziert werden, habe ich nirgends gelesen. Das Problem ist ganz klar, dass notwendige Kostensenkungen niemals erreicht werden können, wenn mit39 Gewerkschaften verhandelt werden muss. Dazu noch in Ländern, in welchen die Gewerkschaften sicher sehr stark sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tomy Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Da kann ich mich dem Chris nur anschliessen. Ich halte es noch für etwas sehr früh, schon vom Ende der SAS zu sprechen! Anderereits ist das nicht auch ein Hinweis, das es doch nicht so weit her ist mit diesen 3 oder 4 Airlines die in Europa überleben würden? Denn die hätten genau dieses Problem....... Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Flo Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Hallo zusammen Erlaube mir einen noch ausführlicheren Artikel zu posten (Quelle: Handelsblatt.com) *** STOCKHOLM. Die traditionsreiche skandinavische Drei-Länder- Fluggesellschaft Scandinavian Airlines Systems (SAS) steht vor ihrer Aufspaltung. Der Flugbetrieb unter der Hauptmarke SAS soll in drei nationale Fluglinien - eine dänische, eine norwegische und eine schwedische - sowie in eine internationale unter dem Holdingdach der SAS aufgeteilt werden. "Für SAS ist das die letzte Chance", betont Jörgen Lindegaard, Chief Executive Officer (CEO) der SAS, im Gespräch mit dem Handelsblatt in der Stockholmer SAS-Zentrale. Der Luftfahrt-Manager ist entschlossen, mit der Aufspaltung zugleich ein hartes Restrukturierungsprogramm einzuleiten. Noch steht er in schwierigen Verhandlungen mit den Gewerkschaften, doch am Mittwoch will Lindegaard dem Verwaltungsrat überzeugende Ergebnisse präsentieren, "vorausgesetzt, bis dahin sind alle erforderlichen Verhandlungen mit den Gewerkschaften unter Dach und Fach". Dabei ist die letzte Frist für SAS längst abgelaufen, denn im Februar musste Lindegaard mit einem Minus von umgerechnet 164 Mill. Euro das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der 1918 gegründeten SAS verkünden. Wie fast alle Konkurrenten fliegt auch die von Dänemark, Norwegen und Schweden betriebene SAS seit dem 11. September 2001 in Turbulenzen. Zudem setzen ihr seit einem Jahr die Billigflieger zu. Doch SAS kämpft noch gegen eine spezifische "skandinavische Krankheit": Dänemark, Norwegen und Schweden kontrollieren zusammen die Hälfte des Unternehmenskapitals der SAS. Die Konstruktion mit drei Staaten hat zu Spannungen im Management geführt und den Konzern schwerfällig gemacht. "Wir sind eben sehr verschiedene Nationen", umschreibt der Ingenieur Lindegaard, ein Däne, diplomatisch die sensible Lage. "Kopenhagen, Oslo und Stockholm vertreten hart ihre nationalen Interessen", berichtet ein skandinavischer Analyst, der es vorzieht, nicht genannt zu werden. Im Klartext: Die Ideologie der "nordischen Kooperation" ist gescheitert. Stärker noch als nationale Spannungen lastet ein anderes Dilemma des Drei-Staaten-Konstrukts auf dem Management: Tarifverhandlungen für die rund 30 000 Beschäftigten müssen mit 39 Gewerkschaften in den drei Ländern geführt werden. Diesem Zustand will Lindegaard mit der neuen Konzernstruktur den Garaus machen. "Wir müssen viel flexibler werden", umschreibt der Manager seine Stoßrichtung. Unter der neuen Organisation, das sieht er pragmatisch, "hat es das Management der einzelnen Unternehmen mit sehr viel weniger Gewerkschaften zu tun". Lindegaards Rettungsprogramm sieht auch drastische Einschnitte in den sozialen Besitzstand der Beschäftigten vor. Das neue Unternehmensmodell beurteilen Analysten unterschiedlich. "Sicherlich eine tragfähige Lösung für die kommenden zwei bis drei Jahre", urteilt Ulrich Horstmann, Experte für den Luftverkehrsmarkt bei der Bayerischen Landesbank, "am Ende muss aber die völlige Privatisierung stehen." Bedingte Überlebenschancen attestiert Hans Erik Jacobson, Verkehrs-Analyst bei First Security in Oslo, der geplanten SAS-Tochter für die internationalen Routen, überwiegend nach Nordamerika und Asien: "SAS sollte sich in diesem Marktsegment mit der Deutschen Lufthansa zusammenschließen." Die Deutschen wären auch Lindegaards Traumpartner, "wenn sich eines Tages herausstellen sollte, dass wir zur Sicherung unserer Marke SAS einen starken Partner brauchen". Lindegaard sieht die Risiken seiner Notoperation und ebenso die letzte Konsequenz: "Wenn die Operation fehlschlägt, muss der Doktor gehen." *** Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Stellt euch das mal vor 39 Gewerkschaftsvertreter an einem Tisch, dann kommen noch deren Assistenten dazu. Im Inland sind die sicher gut ausgelastet :D gruz andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
InnerMarker Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Hallo miteinander! Das ist wirklich schade mit der bevorstehenden Aufspaltung der SAS. War für mich quasi ein gutes Beispiel einer "funktionierenden Airline mit mehreren int. Hubs". Ich kann der Airline nur mein Bestes wünschen. Verhandlungen mit Gewerkschaften zu führen, vorallem mit Piloten, da kommen Erinnerungen hoch! Ich denke, dies war resp. ist das Ursprungsproblem der Swiss, sich von Beginn weg zu stark auf eine Gewerkschaft einzulassen! Resultat sieht man jetzt! Gruss Fabian Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tis Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Harte Nachricht aus dem Norden. Ich habe die SAS, wie auch oben schon öfters erwähnt, als ein Beispiel angesehen, dass es möglich ist dass eine Gemeinschaft mehrerer Länder zusammen eine rendierende Gesellschaft betreiben kann. Leider hat es nicht funktioniert und die Liste der mit "s" beginnenden, konkurs gegangenen Gesellschaften (Swissair, Sabena) wird erweitert, wodurch wir schon wieder eine traditionsairline verloren haben! Hoffentlich behalten sie wenigstens international die Bemalung bei! Tis Edit: Swissair korrigiert Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Tis Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Hoi Wisi, sorry, das war jetzt wirklich keine Absicht, sondern aufgrund des häufigen Gebrauchs des Wortes Swiss herausgerutscht. Tis Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 8. März 2004 Teilen Geschrieben 8. März 2004 Ja, das ist sogar mir in die Knochen gefahren, als ich las, dass die Verantwortlichen sich mit 39 verschiedenen Gewerkschaften auseinandersetzen müssen. Da würde ich auch lieber mit Nasenbluten in einen Teich Piranhias mich stürzen wollen, als diese seelische Demontage am lebendigen Leibe zu erwarten. Geht schneller und humaner, weil Tiere humaner sind... Gruss Walti, save auer sools Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 16. März 2004 Teilen Geschrieben 16. März 2004 Kleiner Update zum Thema 16-3-2004 Print article (IE & NS 4+) Scandinavian Airlines (SAS) is prepared to hand over a large share of the company's traffic to partner airline Lufthansa, if airline personnel refuse to acquiesce to spending cuts of SEK 2 billion SAS has threatened to let German airline giant Lufthansa take over all existing regional routes between Scandinavia and Germany: currently SAS' single-largest traffic market. Several loss-generating overseas routes could also be given to Lufthansa, if SAS fails to secure favourable agreements with its affiliated labour unions. The routes represent hundreds of thousands of passengers that SAS will be unable to transport profitably, unless the airline can successfully implement massive labor-side cost cuts. For SAS workers, the prospect of lost routes has put thousands of jobs on the line. The airline's Danish pilots and cabin crew personnel have yet to secure collective agreements with SAS management. The cutbacks were mentioned in the minutes of a meeting last week between SAS management and affiliated unions. Other alternatives to crippling wage cuts and longer working hours include the establishment of new, discount airlines in Denmark and Sweden, with workers hired under totally new, less lucrative labour agreements. SAS is also considering the closure of low-price venture Snowflake, and the shutdown of SAS commuter routes. "These are a few of the alternatives currently under consideration to restore profitability to SAS. The outcome will ultimately depend on negotiations with labour groups. The airline's executive board will make its final decision at a meeting on23 March," said Sture Stølen, director of investor relations at SAS. Labour groups affiliated with SAS in Denmark say alternative spending cuts could cost between 10,000 and 15,000 jobs throughout Scandinavia. Some cuts in overhead have already been secured, and cutbacks will affect personnel with varying degrees of severity. "Those labour groups that deliver the goods will reap the benefits, while those groups that fail to meet our standards will face the consequences," said Stølen, echoing last week's warning from SAS director Jørgen Lindegaard. SAS and Lufthansa currently operate Scandinavian routes in a joint venture, with a total of 58 daily departures between the two regions. SAS services the most departures, but the company has been unable to earn money on this regional traffic, due to price pressures and high overhead. Meanwhile, selected overseas routes are running up billions of kroner in losses for SAS, and this traffic may well be left to Lufthansa or other partners in the Star Alliance, such as United Airlines, Singapore Airlines, or Thai Airways. Most of the 39 unions affiliated with SAS have already reached new collective bargaining agreements with the airlines, but agreements are still in limbo with the largest unions. Cabin crewmembers are expected to meet again in Denmark today, but relations between airline management and cabin personnel are reportedly still chilly. "We're fighting a tough battle to save jobs, because the alternative isn't worth considering. But we've gotten absolutely no understanding from management in our refusal to take a 20 percent pay cut, while working 30 percent more," said Verner Lundtoft Jensen, chairman of the cabin workers' labour union, CAU. Danish pilots are also still in talks with management. The two labour groups are expected to shoulder nearly two-thirds of SAS' total personnel cost cuts. gruz andreas PS: folgt da bald die nächste Fusion ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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