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IFR-Minimum-Equipment for Single-Pilot-Operations


Johannes H.

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

ich habe eine Frage für die Vorschrifts-Fanatiker oder -In-und-Auswendig-Kenner unter euch. Kurz gesagt: ein theoretisches Problem, das sich praktisch wohl selten darstellt.

 

Wie ist die minimale IFR-Instrumentierung für IFR-Ops mit nur einem Pilot?

 

Braucht man nicht zum Beispiel wenigstens einen RMI? Wenn man wie bei Microsoft in der Cessna nur einen einfachen Gyro und zwei CDIs hat, dann ist das Holding-Fliegen an NDB-Stationen nur mit Relative Bearing Indicator oder gar das Einhalten von DME-Arc-Routen schon mit Copilot eine schwere Sache.

 

Ihr seht worauf ich hinaus will, wobei es mir ganz klar um die theoretischen Vorschriften geht, nicht um das, was praktisch machbar ist. Die praktischen Antworten kann ich mir ja selber geben, wie ihr an meinen Ausführungen zum RMI sehen mögt!

 

Viele Grüße,

Johannes

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Hallo Chris,

 

also so wichtig ist es für mich dann auch wieder nicht. Ich bin doch nur Simmer. :D Mich hätte aber interessiert, ob man mit den Instrumenten von Microsofts Cessna überhaupt IFR fliegen darf. Und Single-Pilot-Ops hat man im Sim ja bis dato immer ... ;) Weiß jemand sowas aus dem Kopf?

 

Gruß Johannes

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Johannes

 

Chris hat recht, die detailierte Liste gibt's beim BAZL. Soweit ich mich erinnere brauchts aktuell etwa folgendes Equipment:

 

- 1 x HSI (Horzontal Situation Indicator)

- 1 x NAV

- 2 x COMM

- 1 x Horizon

- 2 Altimeter

- DME

- Turn and bank coordinator (zusammen mit dem HSI zweites Lageinstrument)

- Marker (?)

 

 

Der ADF ist seit neustem nicht mehr notwendig.

 

Markus

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Hoi Markus,

vielen Dank für die Liste. Dass man kein ADF braucht, wundert mich! Und welcher Flieger hat denn 2 Altimeter? Und ein RMI brauchts nicht, aber ein HSI? Ein CDI tuts nicht?

 

Total verwundert, :eek: :confused: :001:

Johannes

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Tja Johannes

 

Der ADF ist seit neustem nicht mehr obligatorisch, wohl auf die Veränderung zum GPS hin (ist ohnehin sehr ungenau).

 

Jeder IFR-Flieger hat 2 Altimeter (da bin ich froh drum).

 

Der RMI hingegen ist nichts weiter als ein sehr komfortabler ADF bei dem die Kompassrose am Slaving-Gyro des HSI angehängt ist und automatisch nachgeführt wird. Ist bei NDB-Anflügen sehr erleichternd. Solche Anflüge hat's in der Schweiz aber nur noch sehr wenige (nur noch Bern soweit ich weiss).

 

Das HSI hat gegenüber dem normalen CDI den Vorteil der immer richtigen Anzeige. Das senkt den work-load und steigert die Sicherheit. Finde ich eigentlich auch gut. Allerdings kann's schon mal zu Konfusion führen, wenn Du nebst dem HSI noch einen normalen CDI (NAV2) im Panel hast; in Les Eplatures z.B. wenn du Localizer front beam outbound fliegst kanns schon mal vorkommen dass der CDI am HSI nach rechts (du bist links vom LOC) und der CDI2 nach links (nicht umgerechnete Darstellung des NAV2) zeigt.

 

Markus

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Hallo Markus,

 

soweit ist mir das schon klar, aber es wundert mich, dass man einen HSI braucht, aber keinen RMI! Ein RMI ist doch für die DME-Arc-Fliegerei unverzichtbar! Soll man da alle 20° den HSI umstellen? Ein RMI hat nämlich nicht nur eine ADF-Nadel, sondern auch - und das ist der springende Punkt - eine VOR-Nadel!

 

Edit: Der zweite Altimeter fehlt im FS aber immer! Wo ist der denn normal, wenn man kein EFIS hat?

 

Gruß Johannes

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Johannes,

 

Das RMI braucht man nicht aus dem gleichen Grund wie das ADF: Man fliegt kaum je NDB approaches oder DME-arc.

 

Gruss, Christian

 

P.S. DME-arc kann man auch fliegen ohne das HSI alle 20 Grad umzustellen.

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Hallo ihr zwei,

 

vielen Dank für eure Antworten!

 

Original geschrieben von cf394

Man fliegt kaum je NDB approaches oder DME-arc.

 

Wie bitte? Ich erinnere nur mal an Basel ILS-App. RWY16!

 

DME-arc kann man auch fliegen ohne das HSI alle 20 Grad umzustellen.

 

Wie geht das? Nur über die DME-Anzeige nach Gefühl und Wellenschlag?

 

Viele Grüße,

Johannes

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Hoi Johannes,

 

Ich wollte damit nicht sagen dass die DME-arcs nicht existieren, nur dass man Sie haeufig nicht fliegt. Meist gibt's Vektoren. Das ist wie beim NDB anflug in Bern. Denn gibt's zwar aber normalerweise wird ein ILS Anflug gemacht.

 

Denn DME Arc fliegen: Das Prinzip ist in etwa das gleiche wie mit dem VOR, einfach dass man drehen muss nach DME und nicht nach Radial.

 

Das funktioniert so: Nehmen wir an du fliegst einen 15 NM DME Arc. Du beginnst ihn ganz normal (normalerweise auf Track rein und dann 90 Grad rechts/links). Dann machst Du 20 Grad turns sobald du 1.5% vom Radius weiter aussen bist (hier z.B. 1.015*15 = 15.225 = ca. 15.2 NM). Dann fliegst Du wieder an den Arc heran, dann wieder raus bist Du wieder 15.2 hast, 20 Grad drehen, etc.

 

Vorteil der Methode ist dass Sie besser funktioniert in Cross-wind und dass man eben nicht die ganze Zeit am HSI rumschraubt sondern direkt den (normalerweise) inboud Kurs auf dem HSI einschraubt. Dadurch ist das Risiko auch verkleinert durch den Kurs zu sausen.

 

Komischerweise ist diese Methode offenbar ziemlich unbekannt.

 

Gruss, Christian

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Hallo Christian,

 

also deine Methode kannte ich wirklich noch nicht. Ich dachte mir aber, dass es irgendwie so gehen muss. Nur - ist das nicht zu ungenau? Da kommt man ja absichtlich von Arc runter!

 

Gruß Johannes

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Nur - ist das nicht zu ungenau?

 

Welche Genauigkeitsansprüche hast du?

 

Auf einem DME Arc hast du links und rechts je bis auf 4 NM eine sichere Höhe von mindestens 1000 ft über jedem Hindernis, in gebirgiger Umgebung sogar 2000 ft. Damit soll man nicht "spielen", aber ein Zickzackflug ist absolut OK.

 

(Das gilt jedenfalls in den USA; in der Schweiz gelten vielleicht andere Sicherheitsabstände.)

 

Heinz

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Hallo Heinz,

 

ich werde immer wieder bei diesem Thread verblüfft! Bei soviel Sicherheitsreserve kann ich ja bald eine rechteckige Platzrunde statt einem Kreisbogen fliegen!:eek: Ich dachte 0,1nm wäre so das Maß der Dinge. Mehr Abweichung ist zuviel!

 

Gruß Johannes

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dass die DME-arcs nicht existieren, nur dass man Sie haeufig nicht fliegt. Meist gibt's Vektoren

 

Johannes

 

Das wird wohl der Grund sein, dass man diese Approaches meist nie fliegt.

 

Gruss

 

Markus

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Jaaaaah, Super!!

Dieses Forum ist einfach ein unerschöpflicher Quell an guter info

:)

 

Jetzt weiss ich endlich, was mein FE damals am Ende der Prüfung gemacht hat: Der hat mir ständig so 20° abweichende headings vorgegeben um mich nach 3' wieder auf VOR zu beordern. Ich hab mich nur gefragt: Was soll das, was tut der da?

(Nach über 3h Prüfungsflug wollte ich das aber nicht mehr proaktiv hinterfragen)

 

DME-arc war das also!

 

Vielen Dank Chris & Markus, muss ich nächstens unbedingt mal testen!

 

erleuchtete Grüsse

Konrad

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