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Erklärs dem Cop in 60 Sekunden (-> Spottersorgen in den USA)


rudolf.m

Empfohlene Beiträge

Aus "FernExpress 1/2003"

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Florian Menius / Karl W. Koch / Zeichnungen Andreas Illert

1/2003

USA Railfans

 

 

Erklär's dem Cop in 60 Sekunden ...!

 

 

Harte Zeiten für "Eisenbahnfreunde" nach dem 11. September

Seit den Terroranschlägen am 11. September 2001 herrscht in den

Vereinigten Staaten eine große Furcht vor weiteren Attentaten. Die

Regierung der USA hat in den vergangenen Monaten deshalb zahlreiche

sogenannte Anti-Terror-Maßnahmen und Gesetze verabschiedet, unter

anderem verschärfte Visa-, Einreise- und Sicherheitsbestimmungen an

Flughäfen. Im Oktober 2002 warnte das FBI, dass möglicherweise auch

Eisenbahnen in den USA Ziele von Attentätern sein könnten. Seitdem hat

sich für Eisenbahnfans in den USA einiges geändert...

 

 

 

Um potentielle Terroristen leichter erkennen zu können, hat das FBI

ein "Täterprofil" erstellt. Verdächtige sind demnach Personen, die

detaillierte Fragen über den Eisenbahnbetrieb stellen, sich längere

Zeit und ohne erkennbaren Grund in der Nähe von Bahnanlagen aufhalten,

sich Notizen machen und fotografieren. Was den "Schreibtischtätern"

des FBI nicht auffiel, war allerdings, dass die Beschreibung ihrer

"Terroristen" mit jener des "gewöhnlichen" Eisenbahnfans übereinstimmt

...

 

 

In Zusammenarbeit mit den lokalen Sicherheitsbehörden und den

Eisenbahngesellschaften wurden sowohl Eisenbahner, insbesondere

Lokführer, als auch Polizisten angewiesen, ein Auge auf "verdächtige

Personen" gemäß dem FBI-Profil zu werfen und verdächtige Tätigkeiten

unverzüglich anzuzeigen.

 

 

Hinsichtlich der praktischen Umsetzung gibt es Unterschiede zwischen

den einzelnen Eisenbahngesellschaften. So wurden beispielsweise die

Lokführer der Union Pacific (UP) angewiesen, jegliche auch nur im

entferntesten "verdächtige" Tätigkeit zu melden. Auch sollten alle

Personen gemeldet werden, die Züge oder Eisenbahnanlagen

fotografieren, selbst wenn dies legal von öffentlich zugänglichen

Plätzen erfolgt und kein Eisenbahngelände betreten wird. Andere

Gesellschaften wie z.B. Norfolk Southern (NS), Amtrak, CSX

Transportation oder Burlington Northern Santa Fe (BNSF) hingegen gaben

Anweisung, Eisenbahnfans möglichst unbehelligt zu lassen, solange kein

Betriebsgelände betreten wird und nur Personen zu melden, welche nicht

zweifelsfrei als Eisenbahnfans erkennbar sind. Allerdings gibt es auch

hier die Anweisung, jede verdächtige Beobachtung weiterzugeben.

 

 

Selbst bereits vor den FBI-Anweisungen gab es eine deutliche Erhöhung

der Polizeipräsenz in der Nähe von Eisenbahnanlagen. Normalerweise

werden Eisenbahnfans von Polizei oder Eisenbahnpersonal lediglich nach

dem Ausweis gefragt, die Personalien notiert und gebeten, sich zu

entfernen.

 

 

Teilweise müssen Eisenbahnfans inzwischen aber auch mit recht

schikanöser Behandlung rechnen. Ein 52-jähriger Hobbyeisenbahner,

hauptberuflich pikanterweise selbst Polizist, der sich in seiner

Freizeit öfters in der Nähe eines stark befahrenen Abzweigs in Fort

Worth, Texas aufhielt, um vorbeifahrende Züge zu beobachten, wurde

Ende Oktober 2002 von Kollegen verhaftet. Er hatte sich Notizen über

die vorbeifahrenden Güterzüge gemacht, wobei er sich auf öffentlich

zugänglichem Grund befand. Dennoch wurde er insgesamt fünf Stunden

festgehalten. Nacheinander wurde er von der Polizei, einer

Anti-Terror-Einsatzgruppe und dem FBI verhört, nach jeder ins

Notizbuch geschriebenen Notiz ausgefragt, sein Auto durchsucht und

innen und außen fotografiert. Anschließend durfte er dann nach Hause

gehen, allerdings erst nachdem er eine Erklärung unterschrieben hatte,

sich nie wieder ("... never ever again") an der besagten Abzweigstelle

aufzuhalten ...

 

 

Ein anderes Beispiel: Ein leitender Angestellter einer kalifornischen

Privatbahn war auf Fototour, als sein Auto "verdächtig" in der Nähe

der Bahnanlagen gesichtet wurde. Die Ehefrau bekam nach Feststellung

des Fahrzeughalters postwendend Besuch von einer Polizeistreife und

kurz darauf einen Anruf von der Eisenbahngesellschaft ...

 

 

Besonders übel wird es, gerät der Eisenbahnfreund an Polizeibeamte,

die überhaupt nicht wissen, dass es die Spezies "Eisenbahnfan" gibt.

So war es einem Polizisten in Kalifornien bereits terrorverdächtig, in

einem in der Nähe von Bahnanlagen geparkten Auto auf dem Rücksitz

Fotoapparate und Eisenbahnzeitschriften zusammen mit zwei wartenden

Eisenbahnfans vorzufinden.

 

 

Zusätzlich hat das FBI begonnen, diverse Internet-Newsgroups und

Diskussionsforen zu beobachten und auszuwerten. Bei diesen in den USA

durchaus auch in Eisenbahnfreundeskreisen üblichen Foren finden sich

Fans auch zu Spezialgebieten zusammen. So gibt es Fachgespräche in

einer Bandbreite von den Transporten des Barnum&Bailey Circus Zuges

bis zu den Fahrzeiten der Castortransporte zu den Zwischenlagern der

Atomindustrie.

 

 

In einer Newsgroup hatte sich ein Mitglied in gebrochenem Englisch

nach spektakulären Brücken und Viadukten in den USA erkundigt und wie

man dort hin käme. Anlass genug fürs FBI, einen potentiellen

Terroristen zu sehen und Nachforschungen zu beginnen. Letztendlich

zeigte sich dann, dass der Fragesteller anstatt aus dem Nahen Osten

aus der Schweiz kam und Mitglied eines dortigen Eisenbahnfreundeclubs

war. (*)

 

 

Als Reaktion auf die unangenehme Polizeibefragungen hat sich in den

USA unter Eisenbahnfans inzwischen das "guerilla railfanning" breit

gemacht. Soll heißen: Ein Foto an einem Punkt, anschließend sofort ins

Auto (dieses steht gut getarnt an einer nicht einsehbaren Stelle) und

das Weite suchen... Manch einer wird sich, wie der bekannte kanadische

Eisenbahnfotograf Nils Huxtable, an die Zustände wie in Polen in den

60ern erinnert fühlen, als das Fotografieren von Zügen strengstens

verboten war... Huxtable macht mittlerweile einen Bogen um die USA, er

findet die Atmosphäre derzeit alles andere als "angenehm".

 

 

Der Webmaster der Internetseite <Trainorders.com> hat den sicher

treffenden Ratschlag für alle in Bedrängnis geratenen Bahnfreunde: "So

bescheuert es klingt, Ihr müsst den Cops In weniger als 60 Sekunden

Euer beknacktes Hobby erklärt haben, sonst habt Ihr ein Problem!"

 

 

Die Eisenbahnfans sind nicht allein in ihrer Not und mit den neuen

Problemen: Die "PlaneSpotters", neben den US-Amerikanern häufig

Niederländer oder Briten, berichten von ähnlichen Problemen.

 

 

Die überwiegende Anzahl der amerikanischen Eisenbahner und

Eisenbahnfans akzeptiert den Wunsch der Eisenbahnen nach Sicherheit,

"wenn wir aber Gefangene im eigenen Land werden, dann hört der Spaß

auf ..."

(frei nach "Washington Post", 14. Nov. 2002)

---- Ende ----------------------------------------------------------

 

Da wird man wohl an Flughäfen ähnliche Problemem bekommen können :001:

 

Gruss

 

Michael

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Wilko Wiedemann

Naja, es kommt noch so weit, das in den USA das Tragen, Kaufen und Besitzen von Fotoausrüstungen verboten wird.

 

Wieder ein Beispiel für das hochgradig paranoide Regime dort. Wann erkennt das Volk das und lehnt sich dagegen auf ?

 

Ein weiterer Grund, den USA fern zu bleiben.

 

Gruss

 

Wilko

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Im Prinzip sind wir doch alle hochgradig verdächtig, wenn wir hier unsere Fragen zur Fliegerei stellen (und dann vielleicht auch noch kompetente Antworten erhalten).

 

Vielleicht sollte hier im Forum ein eigener Bereich aufgemacht werden, wo sich alle Forumsmitglieder täglich melden können bzw. müssen. Dann haben wir wenigstens einen groben Überblick wer schon verhaftet wurde oder noch frei herumläuft.

 

Ähhh, Sarkasmus aus.

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Original geschrieben von Wilko Wiedemann

Naja, es kommt noch so weit, das in den USA das Tragen, Kaufen und Besitzen von Fotoausrüstungen verboten wird.

 

Wieder ein Beispiel für das hochgradig paranoide Regime dort. Wann erkennt das Volk das und lehnt sich dagegen auf ?

 

Ein weiterer Grund, den USA fern zu bleiben.

 

Gruss

 

Wilko

*dickunterschreib*:mad: :( :mad:

 

Ich bin absolut Wilkos Meinung.

 

Gruss

 

Michael:(

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Also jetzt spinnen die doch völlig !

 

Ich frage mich nur, wie die das bei Flugzeugen beurteilen. Als ich August 2002 in Key West, FL & Naples, FL am jeweiligen Flughafen war, da hat kein Mensch mich auch nur mal krumm angeguckt, als ich auf Kisten geklettert bin um parkende B1900 & C402 sowie ATR's über einen Zaun zu fotografieren, über den ich nebenbei bemerkt noch mit einem kleinen Satz drüber gewesen wäre. Ich verstehe dieses Land immer weniger ... Ich dachte eigentlich nach der Sache mit dem Cockpitverbot sei Deutschland das paranoideste Land, was Terror anbegeht. Aber diese Eisenbahn-Sache stellt die USA wirklich wieder an Platz 1.

 

MfG Michael F. EDDT,

 

der morgen mit der Deutschen Bahn fährt und Fotos machen wird ohne dabei als Terrorist behandelt zu werden.

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Also ich traue solchen Geschichten nicht immer so ganz. Ich halte es zwar für möglich dass sich alles tatsächlich so abgespielt hat, aber man weiss halt nie sicher ob und allenfalls was da dazugedichtet wurde um das ganze etwas dramatischer zu zeichnen. Mich würde z.B. interessieren ob es bei der Story mit dem Schweizer, der mit den Fragen über Eisenbahnbrücken den Behörden auffiel, auch eine verlässliche Quelle gibt (oder auch die mit dem Polizisten der verhört wurde).

 

Automatisch kommen mir da die Geschichten um die Stella-Awards in den Sinn bei denen immer wieder mal konstruierte (aber von uns gern geglaubten!?) Stories im Umlauf sind. Vergleiche dazu auch : Flightforum-Thread

 

Gruss

 

Andreas

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Naja, es kommt noch so weit, das in den USA das Tragen, Kaufen und Besitzen von Fotoausrüstungen verboten wird.

 

Wieder ein Beispiel für das hochgradig paranoide Regime dort. Wann erkennt das Volk das und lehnt sich dagegen auf ?

 

Ein weiterer Grund, den USA fern zu bleiben.

 

Wilko,

Hast Du den Artikel nicht sorgfältig genug gelesen? Es hiess, die überwachen die Foren von Eisenbähnler. Wieso sollte das bei uns nicht auch so sein?

Pass lieber auf was du sagst :D :D :D

 

Nein, ehrlich, meine Meinung:

Wenn ich zufälligerweise mal in die Staaten gehen sollte, dann werde ich bestimmt auch spotten. Und wenn sie mich dann irgendwie auflesen, mich 5h lang befragen ist mir das auch egal. Selbst wenn ich so eine Erklärung unterschreiben würde, dann würde ich mir einfach einen anderen Platz aussuchen.

MfG Cesco - fv154

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Christoph Mangold

Die alte Frage:

Sicherheit oder Freiheit?

 

Siehe Staatsfeind Nummer 1!

Erschreckend, wie sich die Realität anscheinend mehr und mehr in diese Richtung entwickelt!

 

Greets, Christoph

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Ich denke dass vieles einfach von den Polizisten da abhängt. Die Mehrzahl der Cops in den USA hat sicherlich Verständnis für unser Hobby, aber da gibt es sicherlich welche, die sich als wichtiges Organ zur Terrorbekämpfung fühlen, immer nur Fox News kucken und alles glauben und dementsprechend durchgreifen.

fv154's Einstellung kann ich nur zustimmen. Ich werde weiterhin in die USA fliegen und dort wenn es sich ergibt auch spotten. Die Staaten sind für mich immer noch eins der tollsten Länder der Welt und die Leute sind einfach supernett. Ich war im April 2003 da als Amerika gerade ziemlich böse auf Pazifisten-Deutschland war und alle haben mich nett behandelt und zum großen Teil auch meine Meinungen über Bush geteilt!

Lasst euch doch von den ganzen Geschichten nicht irremachen, das ist doch im Prinzip nichts anderes als die Amerikaner, die vor jedem Schwarzen Angst haben, nur weil sie in den Fernsehnachrichten immer böse schwarze Männer sehen, die Frau und Kind und Spaziergänger vorm Haus erschießen. Wenn ihr die USA wegen solchen Geschichten boykottiert ist das dasselbe als wenn in Amerika zum Boykott deutscher oder europäischer Produkte aufgerufen wird. Fliegt dahin wo ihr gerne hinwollt und lasst euch nicht kleinkriegen! :)

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Hallo zusammen,

ich halte mich öfters mal an den Flughäfen Boston Logan, JFK New York und Bradley Hartford auf. Dabei habe ich immer ein Fernglas und eine Kamera dabei. Bis jetzt bin ich noch nie, aber auch noch rein gar nie von irgend jemandem belästigt oder auch nur befragt worden. Im Gegenteil, in Hartford hat mir ein Polizist den weg zum Beginn der Piste gezeigt wo direkt daneben ein Platz zum Parkieren ist. Im Sommer sind immer ein paar Spotters da. Im Winter auch, da Dunken Donoughts nur 5 Minuten weg ist.....

 

Gruss

Chay Tee

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...also ich möcht jetzt doch mal ein wort "für die usa" einlegen:

 

nun hab ich doch schon einiges dieser welt gesehen und behaupte daher mal folgendes: bis es in den usa soweit ist wie in gewissen anderen ländern - das dauert noch...

 

versucht doch mal, in einem irgendwie exotischen land nach dem aussteigen aus dem flugzeug irgnendwas vom flughafen zu fotografieren...grosse fehlanzeige ! oder wehe dem, der zb in äypten grössere brücken oder andere "komische" bauwerke fotografiert....

 

überlegt euch mal, wieviele im spotter-forum bilder der galaxy gepostet haben, sicher 5 forums-mitglieder waren auch in der maschine drin (...me too) - wäre die amerikansiche mentalität auf der direkten ebene person-person schon derart "kaputt" wie vielerorts behauptet wird, das wäre wohl kaum möglich gewesen...

 

also kommt doch mal mit was neuem...

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Hallo Gianrico

Ich weiss nicht, welche exotischen Länder Du meinst und wann Du letztes Mal, wenn überhaupt eins dieser Länder besucht hast. Du nennst kein Land. Ich besuchte Moskau ( noch in der kommunistischen Zeit ), besuchte Peking, einmal vor und einmal nach dem Tianamengaufstand, ich war in Shanghai, Hongkong, Singapore, ich war 3x in Kuba von Ost nach West im ganzen Land, ich besuchte 3x Brasilien, 2x Paraguay, sicher 12x in Indonesien ( Java, Bali ), ich war in Kenia und überall konnte ich am Flughafen, im Bahnhof, diverse Brücken problemlos fotografieren. Nirgendwo habe ich so paranoide Kontrollen, wie sie jetzt in der USA durchgeführt werden, erlebt. Nur so nebenbei, keines der Länder kann als Demokratie bezeichnet werden.

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ueli,

 

es geht ja nicht darum, wann wer wann wo war, sondern um die ewige "anti-usa" stimmung. ok, die sind nervös und bush will sich irgendwie profilieren - und jetzt ? wir leben ja hier - und auch hier gibts ärger und schikane. ich war bisher 8 x in den usa und habe auch mehrere monate in kalifornien gearbeitet - im april flieg ich zum 9. und sicherlich nicht letzten mal rüber !

 

und was meine "sammlung" exotischer länder angeht, die brauch ich hier nicht breitzuschlagen, scanne dir aber gerne meine alten pässe wenn's dich interessiert...

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versucht doch mal, in einem irgendwie exotischen land nach dem aussteigen aus dem flugzeug irgnendwas vom flughafen zu fotografieren...grosse fehlanzeige !

Ich habe nur Deine verallgemenende Aussage widerlegt.

 

und was meine "sammlung" exotischer länder angeht, die brauch ich hier nicht breitzuschlagen, scanne dir aber gerne meine alten pässe wenn's dich interessiert...

Wenn Du einige Länder aufzählen würdest, wo Du nicht fotografieren konntest, wäre Dein Posting glaubwürdiger.

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Ich habe kürzlich in Hamburg ein paar Frachtschiffe fotografiert. Werde ich jetzt auch gleich verhaftet?

 

Ich habe auch schon schlimmeres erlebt; ich Djibouti durfte man nicht einmal in der Stadt (!) fotografieren. Dafür brauchte man eine Sondergenehmigung von Behörde XYZ. Als ich im Hafen (gleich vor dem Präsidentenpalast) ein paar Fotos machen wollte, kamen sehr schnell freundliche Leute mit MPs und haben gemeint, ich sollte doch bitte nicht fotografieren.

 

Immerhin ist Djibouti weiter als die USA. Ich wurde weder verhört noch verhaftet :D !

 

 

Gruss,

Alex

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also ueli, einige beispiele:

 

brasilien 2002 und 2003: keine bilder aus flugzeugen während zwischenlandungen auf internationalen flughäfen (zb swiss flug rio-sao paolo-zürich während stop in sao paolo aus der offenen tür: fehlanzeige).

 

botswana/namibia (90er): kein fotografieren beim grenzübertritt oder in der näheren umgebung des flughafens

 

zimbabwe (90er): kein fotografieren auf dem airport, obwohl noch altertümlich zu fuss (!) zum flugzeug marschiert wird und entsprechend gute bilder möglich wären. gut, die jungs sorgen vor, da hats dann auch kein "film safe" schildchen am x-ray....

 

sri lanka (2003): keine bilder von flughäfen / brücken

 

indien (2002): erklärungsbedarf bei fotografieren am bahnhof (bakschisch...) und grundsätzlich kein fotografieren bei militärischen einrichtungen (...ist ja nicht selten in indien).

 

ägypten (90er): keine bilder von amtlichen einrichtungen inkl. brücken und gewissen strassen....wird vom lokalen reiseführer kontrolliert - wenn du alleine unterwegs bist entsprechend wieder bakschisch-pflichtig...wenns interessiert

 

was die usa angeht, ok, da hab ich zweimal ein aktives fotoverbot erlebt:

 

zum einen war ich wohl mal frech genug und hab im bellagio in las vegas die schönen klimperkästen (banditos) fotografiert...das ging genau 20 sekunden bis ein kasten mit knopf im ohr mich und meine kamera an die frische luft beförderten (den film liess man mir...). und beim zweiten mal wars am ground zero, eine woche nach dem 11.september. fotografieren war am ground zero möglich. wurden jedoch opfer geborgen und vom ort weggefahren erging ein absolutes bilderverbot - meiner meinung nach diskussionslos zu akzeptieren und von allen anwesenden verstanden.

 

nyc1.jpg

 

nyc2.jpg

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Hallo Gianrico

Ich bin mit Dir absolut einig, dass es Pietätsgründe gibt, die ein Fotografieren verbietet, Ground Zero, verletzte oder tote Unfallopfer, in fremden Ländern Privatzonen ohne zuerst zu fragen etc. Anstandsregeln verbieten gewisse Fotos von selbst und müssten eigentlich nicht auch noch von Gesetzes wegen verboten werden. Militärische Anlagen zu fotografieren ist in den meisten Ländern verboten. In den 60er Jahren wurde mir in der Aeroflot verboten, aus dem Fenster zu fotografieren, auch beim Takeoff in Zürich. In Deutschland durften auch keine Luftaufnahmen ohne behördliche Genehmigung veröffentlicht werden. Im übrigen fotografiere ich alles, was mit Anstand und Vernunft zu gebrauchen, möglich ist.

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Wollte nur noch kurz erinnern, dass in Griechenland vor kurzem Spotter zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurden (wegen angeblicher Spionage). So viel ich weiss wurde zwar das Urteil später durch die zweite Instanz aufgehoben, aber trotzdem eine unglaubliche Sache!

 

Merke: Es sind nicht immer die Amerikaner die spinnen ;) .

 

-Andreas

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Hi,

 

eigentlich ist es doch gar nicht so kompliziert bei den Amis:

 

1911 A1 (Zimmerflak): kein Problem

 

Minolta Dimage Xt: ein Problem

 

Man muss sich nur danach richten.

 

Hans

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Hallo Christoph,

 

ich habe mich nicht gut ausgedrückt. Ich meinte Luftaufnahmen von militärischen Anlagen aber Du hast absolut Recht bzw. bringst einen interessanten Aspekt. Gemäss Art. 80 der LFV (Luftfahrtverordnung) sind Aufnahmen aus der Luft und die Verbreitung solcher Aufnahmen unter Vorbehalt der Gesetzgebung von Schutz für militärische Anlagen (mit Verweis auf SR 510.518) erlaubt. Die Frage für mich wäre ob das Überfliegen einer militärischen Anlage gemäss SR 510.518, Artikel 4, Abs. 5 als "besonderes Hilfsmittel oder spezielle Vorkehrung" ausgelegt werden kann.

 

Vielleicht liest ein Jurist mit und kann uns die Frage beantworten?

 

Ciao, Markus ;)

 

Original geschrieben von airpic

@Markus Danhel

 

Deine Aussage stimmt NICHT. 1990 trat eine überarbeitete Verordnung zum Schutz militärischer Anlagen in Kraft. Dort steht in Artikel 4, Abs. 5: "Was allgemein von aussen ohne besondere Hilfsmittel oder spezielle Vorkehren wahrgenommen werden kann, darf ohne Bewilligung aufgenommen und veröffentlicht werden. Vorbehalten bleiben die Bestimmungen des Strafgesetzbuches über den militärischen Nachrichtendienst."

 

Somit dürfen in der Schweiz militärische Anlagen (Fahr- und Flugzeuge gehören ebenfalls dazu) von ausserhalb fotografiert werden. Geh doch mal nach Dübendorf (militärische Anlage = Flugplatz) und schau ob Du dort noch Schilder findest, wonach fotografieren verboten ist).

 

Ich erwarte gern Deinen Bericht.

 

Christoph

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