Tommy Tomov Geschrieben 23. Januar 2004 Geschrieben 23. Januar 2004 Nachdem ich bei meinem letzten Flug in Anchorage angekommen bin, offenbarte die Rough Landing Inspection einige Schäden am Fahrwerk. Also hieß es erstmal eine Pause einzulegen. Da hörte ich hier und da von einigen interessanten Plätzen in Alaska, die einen Flug wert sind. Also nix wie hin, und so startete der erste Flug von Anchorage mit einer geliehenen Piper Cub zu einem seeeeeehr interessanten Flugplatz, der selbst Urs Lippuner, unserem Alaska-Spezialisten hier im Forum, unbekannt war: Frühmorgens beim taxeln: Climbout: Wie man diesen "geheimen" Ort VFR findet, ist einfach - erstmal von Anchorage nach Süden fliegen, dann nach Osten rein in die Sound und immer schön der Küste entlang: Unliebsame Gegend, selbst wenn das Bordgepäck aus Zelt, Schlafsack, Proviant und, Primus, Lötlampe und Röhren(sehr nützlich zum Vorheizen eines Flugzeugtriebwerks bei den Temperaturen draußen, sonst springt er garnicht an nach einer kalten nacht) besteht. Ach, und natürlich, man soll sich so kleiden, daß man für jedes Wetter am Boden enroute gut gerüstet ist. OK, den Bushfliegern unter euch ist ja das auch bekannt. Will jemand da unten (not)landen müssen: Dennoch sollte mich der Schicksal in Form einer gaaaaaanz lieben Wetterkapriole einholen. Fällt jemandem auf dem Screenshot was auf: So-so...ich nehme an, des Rätsels Lösung kennt ihr. Auf "kriechen" hatte ich keine Lust, also hieß es den nächstbesten Flugplatz aufzusuchen und den Trip zu unterbrechen. In dem Fall Hope(5HO). Für irgendwas ist die GPS auch gut, wenn man sich nicht ausreichent auf sein Flug vorbereitet hat und die 10 Gebote des Bush Flying mißachtet hat. Rechtskurve und marsch. Aber erst einmal unter den flockigen Wolken kommen, um den Flugplatz überhaupt erspähen zu können: Flugplatz in Sicht: und Touchdown: Leider ging der Rest der Landung gewaltig schief, und sehr schnell drehte sich meine Weltanschauung um 180 Grad. Das Bild will ich euch aber lieber ersparen. Nun, ich gebe nicht so leicht auf. Zufälligerweise bin ich auch nicht der einzige abenteuerlustige, der sich in Alaska rumtreibt, und so begegnete ich einen unbekannten finnischen Abenteurer mit seiner Maule M-7. Ihn von der Idee zu begeistern, mal zu diesem außergewöhnlichen Ort zu fliegen, war ein leichtes. Und so starteten wir am nächsten Tag zu einem kurzen Hüpfer. GRRRRRRRRR...sowas nennt sich im METAR "light clouds?": Nach einem SEHR kurzen Startlauf wieder einma in der Luft, und weiterhin schön der Bucht entlang: Und jetzt...links oder rechts? LINKS: Unser Reiseziel liegt irgendwo da unten an der Küste: Der Küste entlang...schöne aussichten: Unt im Sinkflug auf unser Reiseziel, Whittier, Alaska(PAWR): Das kleine Örtchen Whittier hat eine interessante Geschichte. Wegen seiner Lage wurde es schon während es zweiten Weltkriegs für das Militär interessant. Whittier liegt an der Mündung des Passage Canal am westlichen Ende der Prince William Sound und das Wasser ist rund ums Jahr eisfrei. Während des 2ten Weltkrieges wurde es zuerst als Militärhafen errichtet, 1943 hat es auch einen Eisenbahnanschluß bekommen. Und hier wird es interessant - gegen Ende des Krieges und mit dem langsamen Beginn des kalten Krieges hat das Militär Pläne entworfen, nachdem Whittier zu einem sehr großen Stützpunkt ausgebaut werden sollte, mit Platz für die Stationierung von über 30 000 Menschen. Die Pläne sahen vor, mehrere große Gebäudekomplexe zu errichten, durch ein extensives Tunnelsystem miteinander verbunden, um das ganze rund ums Jahr eis- und kältefrei zu halten. Die Gebäuden selbst wurden als "Stadt unter einem Dach" geplant, so daß man nie (außer im Falle eines militärischen Notfalls) nach draußen müßte. Finanzielle Probleme und die Verlagerund der Kriegsführung auf andere Waffen haben diesem unheimlichen Plan das garaus gemacht. Von den geplanten 8 großen Gebäuden wurden nur 2 fertiggestellt. Das Hodge Building(heute Begich Tower) dient bis heute als Zuhause für 90% der Bevölkerung, die Buckner Building steht leer und verlassen, nachdem es bei dem großen "good Friday"-Erdbebens 1964 beschädigt wurde. 1969 wurde Whittier als Stadt auch offiziell anerkannt. Die Nähe des Whittier Gletschers und der eisfreie Hafen haben aber mit der Zeit aus all dem eine interessante Touristenattraktion gemacht. Leider ist im Sim nichts davon zu sehen, als wir auf die kleine Landebahn von Whittier aufsetzen: So...(un)glücklicherweise stieg der Sim aus, als wir von der Landebahn gerollt sind. Naja, wenigstens ließ er uns landen. Jetzt ist an der Zeit, sich mal in Whittier umzuschauen. Und für alle, die es wollen, hier sind ein Paar sehr interessante Webseiten: City of Whittier - offizielle Website Whittier Webcam Eine Website mit seeeehr vielen Fotos von den leerstehenden Gebäudekomplexen. ABSOLUT EMPFEHLENSWERTER LINK Whittier - allgemeine Information So...das war's. Viel Zitieren
scandecor Geschrieben 23. Januar 2004 Geschrieben 23. Januar 2004 Sehr schöne Bilder, was haste denn bei der Landung gemacht, das es dich überschlagen hat:confused: . Viele Grüsse Manuel Zitieren
Tommy Tomov Geschrieben 23. Januar 2004 Autor Geschrieben 23. Januar 2004 @Manuel: bin bei "etwas" Seitenwind gelandet. Müßte beim Anflug "krabbeln" und habe einfach nach dem Touchdown Rudder losgelassen....das mag die Piper anscheinend garnicht Zitieren
Urs Lippuner Geschrieben 23. Januar 2004 Geschrieben 23. Januar 2004 Tommy Eins gleich vorweg: "Alaska-Experte" ist ein wenig übertrieben, denn: a.) Ich war noch nie real in Alaska b.) Ich habe im FS bisher nur einen Bruchteil aller Airports in Alaska angeflogen (in Whittier war ich z.B. noch nie) b.) Ohne GPS wäre ich meist schon kurz hinter Anchorage hoffnungslos verloren, wogegen ein wirklicher "Alaska-Experte" selbst noch bei unter einer Meile Sicht die abgelegene Lodge punktgenau anfliegen kann, weil er knapp über den Baumwipfeln dahinscheppert und sich dabei an alten aufgegebenen Feuerstellen orientiert.:D Ich fliege meist von bekannten grösseren Plätzen in irgendeine Himmelsrichtung los um unterwegs dann auf mir unbekannten kleinen Fluplätzen immer wieder Zwischen- oder (ahem)Notzulanden. Danach gehe ich ähnlich wie du mit dem Namen des Platzes ins Internet und suche nach Fotos und Dokumentationen. Das gibt dem ganzen Unternehmen noch mehr Atmosphäre, und es ist immer ein Vergnügen zu sehen auf was für einer himmeltraurigen Schlamm- oder Schotterpiste man in der Realität wirklich aufgesetzt hätte.:D Daher freue ich mich besonders über die Links am Ende deines spannend geschriebenen Berichtes. Gruss Urs, Whittier ich komme. PS: Haha, eine Ground Speed von 29 Knoten, da wandern ja die Elche schneller.:D Zitieren
Tommy Tomov Geschrieben 23. Januar 2004 Autor Geschrieben 23. Januar 2004 Hi Urs, Das mit dem "Alaska-Spezialisten" war eher Spaß ;) Meine "Flugplanung" sieht etwas anders aus, meistens fliege ich VFR, wobei ich mir zuerst die Route auf der Karte anschaue und mir die Orientierungspunkte merke. Das GPS kommt zum Einsatz, wenn was kapital in die Hose geht. Im Falle Whittier ist die Orientieurng auch VFR problemlos möglich. Von Anchorage zuerst nach Süden Fliegen, dann mit einer Linkskurve nach Osten rein in die laaange Bucht. Am Ende der Bucht den linken von den 2 Canyons nehmen, magnetischer Kurs ist ca 90 Grad. Mitten im Canyon soll ein kleiner See kommen. Kurz danach hast du dann die Prince William Sound erreicht. Linkskurve und der Küste entlang fliegen, dann müßte schon der schmale Landing Strip zu sehen sein. Als Orientierungshilfe - neben dem Strip gibt es an der Küste eine seltsame Struktur, die wie eine kleine Brücke aussieht. Wieso sie dort im Sim steht, weiß ich nicht. Auf Whittier wurde ich auch aufmerksam, BEVOR ich überhaupt wüßte, daß der Strip auch im Simulator existiert. Bin per Zufall auf eine der Whittier-Websites(die mit den vielen Photos von dem leerstehenden Gebäude) aufmerksam geworden, und darauf hin hatte ich die Idee, mal dahinzufliegen. Ich wünsche dir viel Spaß auf deinem Trip nach Whittier. Wenn es dir möglich ist, würdest du auch ein Screenshot-Bericht davon posten, das wäre interessant zum Vergleichen!! Always Three Greens!!! Tommy Zitieren
Micky Miranda Geschrieben 23. Januar 2004 Geschrieben 23. Januar 2004 Original geschrieben von Tommy Tomov [b...und habe einfach nach dem Touchdown Rudder losgelassen....das mag die Piper anscheinend garnicht [/b] Tja, wie hat mein FI das ausgedrückt: bei einem Taildragger ist die Landung erst abgeschlossen, wenn der Flieger im Hangar steht.... Gruess Jimmy, der das Ruder nie mehr loslässt.... Zitieren
Urs Lippuner Geschrieben 23. Januar 2004 Geschrieben 23. Januar 2004 Tommy Ok, ich werde heute Abend mit der Bellanca Scout mal von Anchorage nach Whittier rösten. Mal sehen, ob es das Real-Wetter auch erlaubt. Ansonst mache ich mir halt mein eigenes... Ein Bildbericht ist versprochene Sache und wird im Anschluss an den Flug selbstverständlich geliefert. Na, das sieht doch ganz vielversprechend aus: Edit: Haha, ich habe gerade gemerkt, dass das hierher verlinkte Bild der Webcam aus Whittier natürlich auch alle fünf Minuten mitaktualisiert wird. Als ich das Posting gestern erstellt habe, war es in Whittier halb zehn Uhr morgens bei wunderbarem Wetter. Doch durch die Zeitverschiebung ist es in Whittier natürlich Nacht, wenn wir Tag haben und somit kann das oben beschriebene "vielversprechend" im Bezug zum aktuellen Bild schon etwas schräg klingen...:D Gruss, Urs Zitieren
klaus Geschrieben 27. Januar 2004 Geschrieben 27. Januar 2004 hallo tommy und urs schoen das ich nicht der einzige bin der des oefteren (fast jeden abend ) vfr in alaska unterwegs ist und dort die post oder andere gueter in die entlegensten winckel bringt da ich das meistens auf vatsim online mache wuerde ich mich freuen wenn sich der eine oder andere hier aus dem forum dazu gesellen wuerde den wie es in eueren berichten ja schon angeklungen ist gibt es viele fliegerische herrausvorderungen dort in der einsamkeit also lasst uns doch mal ein trefen in alska ausmachen was haltet ihr davon schoene freeware scenerys gibt es ja genug viele gruesse klaus Zitieren
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