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Im Auge des Schakals! - Kapitel 1


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Empfohlene Beiträge

---- Im Auge des Schakals! – Kapitel 1 -----

 

 

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Disclaimer:

Hier also mein neuer Mehrteiler. Waldo Pepper habe ich in der Schublade verschwinden lassen, da dessen Charakter sowieso eigentlich eher eine Karikatur war. Ich hoffe aber dennoch, dass auch der neue Mehrteiler (auch ohne Waldo) Euch ein wenig Spaß machen wird. Wie immer gilt: Realismus steht hinten an, der Spaß soll im Vordergrund stehen, die ganze Sache mit einem Augenzwinkern, einem Bier und jeder Menge Popcorn betrachten.

 

Da ich auf die Politthriller der 70er stehe, habe ich nun auch versucht etwas in dieser Art im FS-Screenshotformat auf die Beine zu stellen, weswegen die Story auch historisch akkurat in dieser Zeit spielt. Ich hoffe, die Story gefällt euch und macht euch Freude auf mehr in den folgenden Kapiteln.

 

Betrachtet dieses erste Kapitel vielleicht mehr als Exposition um die verschiedenen Charaktere ein wenig kennen zu lernen. So richtig zur Sache geht es dann in den folgenden teilen.

Ich hoffe aber mit ein paar Gimmicks ein bisschen 70er Feeling aufkommen zu lassen .... ;)

 

 

Ach ja, zur atmosphärischen Untermalung sein noch ein kleiner Soundtrack zu diesem bericht empfohlen:

 

Elton John – Amoreena

Electric Light Orchestra – Evil Woman

Curtis Mayfield – Right on for the Darkness

Kool & the Gang – Summer Madness

MFSB – Sexy

Real Thing – You to me are everything

Double Exposure – Ten Percent

Harold Melvin & the Blue Notes – Bad Luck

Isaac Hayes – Shaft

Alan Parsons Project – Eye in the Sky

Herbie Hancock – Gentle Thoughts

Gloria Gaynor – Do it Yourself

 

Okay, Fangen wir an, Vorhang auf und viel Spaß. :):)

 

 

 

 

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20. November 1977, 7.10h, Luftraum über Adria/ Italien

 

Hakham Alduri rückte die Papiere zurecht, welche durch die Turbulenzen und die dadurch folgenden Erschütterungen der Cessna 421 vom Tisch zu gleiten drohten. Fliegen war noch nie seine Passion gewesen, obwohl er sich eigentlich inzwischen daran gewöhnt haben sollte. Schon mit 10 Jahren wurde er von seinen Eltern regelmässig in ein Flugzeug der Air Lebanon gesetzt, welches ihn nach London in sein Internat brachte. Seine Universitätsbesuche während seines Jurastudiums in Damaskus, Zürich und Paris waren ebenfalls stets mit Flugreisen verbunden gewesen, dennoch konnte er sich eine gewisse Nervosität während der Flüge niemals abgewöhnen. Gerade dieser war besonders unangenehm, führte seine Route nach dem Start in Beirut über Malta und Sardinien. Eigentlich absurd gewesen, diese Zwischenstops einzulegen, aber der delikate Grund seiner Reise nach Venedig machte solche Vorsichtsmaßnahmen notwendig, weswegen das von seinen Mandanten zur Verfügung gestellte Flugzeug mit falscher Kennung und er selbst unter falschen Namen nach Italien reisten.

 

 

 

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Er versuchte sich abzulenken, indem er noch einmal seine Unterlagen durchsah und sich die Begleitumstände seines Treffens ins Gedächtnis zurückrief.

Ilich Ramirez Sanchez war ihm schon länger ein Begriff gewesen. Als Vertreter zahlreicher Organisationen in Beirut hatte Alduri nicht nur die politischen Ereignisse der letzten Jahre aus einem Blickwinkel hinter den Kulissen miterlebt, sondern auch die Methoden, mit denen einige Organisationen versuchten ihre religiösen Fehlinterpretationen zu einer gesellschaftlichen Grundordnung zu machen.

Sanchez, genannt „Carlos der Schakal“ war Sohn wohlhabender venezuelanischer Eltern. Früh Ärger mit der Polizei. Dann Kontakte zu revoluzzerischen kommunistischen Milizen in Südamerika. In London, Kontakt zur Terrororganisation “Popular Front for the Liberation of Palestine”. War Ziehsohn von deren Chef Wadi Haddad persönlich. Planung und Ausübung mehrerer Anschläge darunter die Raketenangriffe auf Flugzeuge in Paris. Mitbeteiligung an der inzwischen legendären Entführung und späteren Sprengung dreier Verkehrsflugzeuge nach „Dawsons Field“ in Jordanien 1970 und der Planung der Geiselnahme während der olympischen Spielen 1972 in München. Sein bisher größter Coup war die Geiselnahme auf der OPEC Konferenz in Wien 1975 im Auftrag von Haddad. Nachdem mehrere Aktionen Haddads, u.a. die Entführung der Lufthansa 737 in Mogadishu vor einem Monat scheiterten, war Haddad zunehmend in Ungnade bei seinen Auftraggebern gekommen. Gerüchte sagten aus, dass Carlos seit fast einem Jahr daran arbeitete, eine eigene unabhängige Gruppierung aufzubauen, welche gegen Geld terroristische Aktivitäten verüben würde. Er würde sehen, inwieweit diese Gerüchte stimmten. Alduris Auftraggeber waren soweit überzeugt davon, dass Carlos die bessere Wahl für diese Aktion wäre als Haddad.

Alduri blickte aus dem Fenster. Es sah kalt dort draußen aus. Die Sicht war schlecht vom Morgennebel. Warum das Treffen gerade in Venedig stattfinden sollte war ihm schleierhaft. Er war von einem Treffen in Budapest oder in einem der anderen Ostblockstädte ausgegangen, da die Terroristen, welche gegen westliche Ziele vorgingen, dort seit Jahren Unterschlupf fanden. Aber wahrscheinlich war der Ort des Treffens wiederum so absurd, dass er eine gewisse Sicherheit garantierte. Gepaart mit Carlos´ Wandlungsfähigkeit sollten sie so gegenüber den westlichen Sicherheitsorganen keine Aufmerksamkeit erregen.

 

 

 

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Er bedankte sich bei dem Piloten, der ihn über die bevorstehende Landung informierte und nahm das Schwarzweißfoto aus dem Papierumschlag, welches vor eineinhalb Jahren auf dem Wiener Flughafen im Rahmen der OPEC Geiselnahme aufgenommen worden war. Carlos betrat dort mit den Geiseln die Bereitgestellte DC-9 der Austrian Airlines, welche sie nach Libyen brachte. Der österreichische Innenminister Otto Rösch hatte Carlos die Hand geschüttelt, was später große Empörung hervorrief und ihn zum Rücktritt zwang. Das Foto zeigte Carlos als einen stämmig gebauten Mann Anfang Dreißig. Das mittellange Haar war zurückgegelt, unter der knolligen Nase trug er einen Schnauzbart. Er sah eigentlich gar nicht gefährlich aus. Aber Alduri hatte durch die Kreise, in denen er sich seit mittlerweile zehn Jahren bewegte und die seine Dienste als Jurist und Vermittler in Anspruch nahmen gelernt, nichts auf Äusserlichkeiten zu geben. Die scheinbar freundlichste und niveauvollste Person war meist die grausamste.

 

 

 

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Alduri wurde durch das harte Aufsetzen der Maschine aufgeschreckt. Die brachiale Bremsung auf dem unebenen Lehmboden rüttelten die Cessna aufs Gröbste durch. Alduri lehnte sich zurück und tupfte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Während die Maschine zum Gebäude des Flugplatzes San Niccolo hoppelte, ordnete er seine durcheinander gewürfelten Unterlagen und schob sie in seine Aktentasche. Er ärgerte sich darüber, dass nicht der größere Hauptflughafen mit seinen asphaltierten Landebahnen als Ankunftsort gewählt worden ist, sondern der geradezu lächerlich archaische Inselflugplatz im Osten von Venedig. Aber die laxeren Sicherheitsvorkehrungen der gelangweilten Zollbeamten auf diesem ausgestorbenen Fleck hatten San Niccolo den Vorzug beschert.

 

 

 

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Er öffnete das kleine Päckchen, welches ihm vorseiner Abreise mitgegeben worden war. Es enthielt eine Sonnenbrille, die er zu Erkennung tragen sollte. Des weiteren würde er sich eine „Il Gazzetino“, die lokale Tageszeitung, kaufen.

Die Cessna 421 stoppte vor dem Gebäude. Der Pilot drosselte die beiden Motoren während der Copilot durch die Kabine ging und den Ausgang öffnete. Alduri schnallte sich ab und zog seinen schwarzen Mantel an. Kalte, feuchte Luft ströhmte durch die geöffnete Türe nach innen und gab einen Eindruck der klimatischen Verhältnisse.

Alduri nahm seine Aktentasche und lief gebückt durch die niedrige Kabine ins Freie, verabschiedete sich vom Copiloten und ging schnellen Schrittes durch die kühle Luft zum Zoll im Hauptgebäude.

 

 

 

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Nach einer kurzen Durchsuchung seiner Aktentasche, welche für den Zöllner in dem muffig feuchten und kahlen Hauptraum nur uninteressante Akten enthielten, sowie einem Vorzeigen seines Passes durfte er „einreisen“. Er lief gemäß der Beschreibung zu den Stegen am Ufer und bestieg das einzige dort stehende Wassertaxi, welches entgegen seinen Befürchtungen keine Gondel samt singendem Gondoliere, sondern ein gestandenes Motorboot war. Er bezahlte für die Fahrt zum Markusplatz und stieg zur beheizten Kabine herab, während das Boot tuckernd ablegte.

 

 

 

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Als Ziel hatte er den Piazza di San Marco angegeben und das Boot glitt durch den Canale an der Isola di San Giorgio Maggiore vorbei. Das Auftragsangebot, von dem er Carlos zu unterrichten hatte war seiner Meinung nach geradezu absurd abenteuerlich: Für solche Operationen, die in der westlichen Welt gemeinhin „Terrorakte“ genannt wurden galt stets ein Prinzip: Durch das Überraschungsmoment, das im Gegensatz zu „Kriegszeiten“ die Betroffenen in ihrer heilen Welt absolut unvorbereitet traf, wurde eine Atmosphäre des Schreckens verbreitet, das weit über die eigentliche Auswirkung der Aktion hinausging. Die Airraids des zweiten Weltkrieges bei denen in einer Nacht tausende Menschen ihr Leben verloren, besaßen durch den Zeitpunkt des allgemeinen Grauens eine geringere Schockwirkung als die Terroranschläge in Zeiten, wo die Menschen durch Ruhe und Frieden verwöhnt sind. Man brauchte keine Armee um seine Ziele durchzusetzen. Eine kleine Gruppe hoch motivierter Leute reichte vollkommen.

 

 

 

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Die Prämissen für diese Aktion waren allerdings vollkommen anders. Es lagen keine genauen räumlichen und zeitlichen Informationen über das Zielobjekt vor. Außerdem war es Alduris Meinung nach fraglich, ob sich der Wille seiner Auftraggeber durch diese Operation durchsetzen ließ. Aber sie erwarteten auch vielmehr eine indirekte Wirkung der Operation. Wirkung auf das zukünftige Verhalten derer, die durch diese Operation angesprochen werden sollen.

Das Wassertaxi hielt am Kanalufer des Markusplatzes im Schatten des Campanile. Er bezahlte den Bootsführer und kletterte ins freie. Die Luft war kalt, schätzungsweise nur wenige Grad über Null. Aber die hohe Feuchtigkeit sowie ein leichter Wind gaben einem das Gefühl von Minusgraden. Er faltete die mitgebrachte Touristenkarte auseinander und suchte den Campo del Mandola, einem kleinen Platz in der Mitte von Venedig. Nach einem Blick auf die Uhr überquerte er den Markusplatz, vorbei am Dogenpalast.

 

 

 

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Es war noch relativ ruhig, die Straßenhändler bestückten ihre Stände mit diversem Nippes und Souvenirs für die Touristen, welche selbst zu dieser Jahreszeit wie ein Heuschreckenschwarm über die Stadt herfielen. Davon war um diese Uhrzeit allerdings noch wenig zu spüren. Und so erreichte er zügig das Café Rosso, das er an der auffällig roten Markise erkannte, nachdem er bei einem der Zeitungshändler eine Il Gazzetino gekauft hatte.

Er betrat das Cafe und blickte sich in dem schmalen Raum um. Viel war nicht los: An der Bar lehnten zwei Venezianer und diskutierten über die momentane Politik der Christdemokraten. An einem der Tische saß eine vierköpfige Touristenfamilie, höchstwahrscheinlich Deutsche, mit ihren Kindern und planten über einem Reiseführer die Sehenswürdigkeiten des heutigen Tages. Insofern wählte er einen Tisch, der in der Nähre des Schaufensters war um die Passanten zu sehen.

Er bestellte einen Capuccino. Sein Magen war zu nervös um etwas zu essen. So legte er die Zeitung auf den Tisch, zündete sich eine Zigarette an und beobachtete die vorbeigehenden Passanten.

 

 

 

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„Entschuldigung, haben sie ein Feuerzeug?“

Alduri blickte sich um und sah den kräftig gebauten Mann an, der neben seinem Tisch stand. Er trug eine grüne Wildlederjacke, eine zu große Brille und einen knittrigen Hut. Um seinen Hals hingen zwei Spiegelreflex-Minoltas, an seiner Schulter eine Umhängetasche. Er war der absolute Prototyp des Venedig-Urlaubers.

„Nein, ich habe aber Streichhölzer.“ entgegnete Alduri und reichte dem Mann ein Streichholzbriefchen

„Die sind mir auch lieber, ich bin in einigen Dingen sehr altmodisch, wissen Sie?“

Alduri war irritiert. Sie hatten soeben wie die Laienschauspieler die Losung für das Zusammentreffen gespielt. Aber war das Carlos? Der Tourist verlor schlagartig seine naive Gutmütigkeit und setzte sich Alduri gegenüber.

„Was haben sie für mich?“ sagte er trocken und zog an seiner Zigarette. Seine Züge waren nun gestrafft, der Tonfall nüchtern und geschäftlich. Das war Carlos!

Alduri öffnete seine Aktentasche und zog ein Dossier hervor.

„Ich vertrete eine finanziell hervorragend ausgestattete Organisation, die sich ihrer Dienste annehmen möchte. Es handelt sich dabei um einen riskanten, aber für sie sehr lukrativen Auftrag. Vorausgesetzt natürlich, meine Informationen stimmen und sie sind bereit unabhängig von der PLFP Aufträge anzunehmen und in der Lage diese auszuführen.“

Carlos nickte. Alduri reichte ihm eine Akte.

„Meine Auftraggeber sehen mit Sorge auf Ägypten. Seitdem Anwar as-Sadat Nachfolger von Gamal Abd el-Nasser als ägyptischer Präsident ist, droht das Land einen Weg zu gehen der meinen Auftragebern gar nicht gefällt. Gerade in Bezug auf das Israel-Problem sind sie mehr als beunruhigt.“

„Richtig.“ entgegnete Carlos „Als Sadat noch gemeinsam mit Syrien 1973 Israel angriff hielt ich noch große Stücke von ihm.“

„Wir verstehen uns. Aber wir kennen ja den Ausgang des Jom-Kippur-Krieges. Allerdings gingen die Probleme gleich danach mit dem Truppenentflechtungsabkommen mit Syrien los. Als er noch dazu vor einem Jahr den Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion auflöste ergriff meine Auftraggeber geradezu Panik. Begründet, wie ich meine. Just in diesem Moment hält sich Sadat in Jerusalem auf, zum ersten offiziellen Staatsbesuch bei Ministerpräsident Menachem Begin. Beobachter gehen davon aus, dass US- Präsident Carter die Initiative zu einem Friedensvertrag ergreifen wird.“

Carlos runzelte die Stirn „Soweit sind wir schon?“

„Es kommt noch schlimmer. Außenminister Boutros Boutros-Ghali war vor zwei Monaten bereits zu Geheimgesprächen in Washington und Jerusalem. Er und sein Staatssekretär Maged el-Shair bereiten momentan die ägyptischen Bedingungen für einen Friedensvertrag aus. Vizepräsident Hosni Mubarak versucht zwar noch Syrien und Jordanien mit ins Boot zu bekommen, aber anscheinend ohne Erfolg. Dennoch: Die Anzeichen verdichten sich, dass Ägypten auf jeden Fall den Sonderweg gehen wird. Annäherung an die USA und Anerkennung des Staates Israel. Das muss nach Meinung meiner Auftraggeber unbedingt verhindert werden.“

„Und ihrer Meinung?“ Carlos hatte ein seltsames Lächeln aufgelegt. Alduri zögerte:

„Ich habe keine Meinung.“

„Das ist gut. Es erleichtert die Arbeit. Was kann ich für sie also tun?“

„Meine Auftraggeber sind der Meinung, dass es erfolgversprechend ist, wenn es gelingt, einen hochrangigen Ägyptischen Politiker in unsere Gewalt zu bekommen und Sadat zu zwingen den Friedensprozess abzubrechen.“

„Glauben sie, dass das zum Erfolg führen wird?“ Carols zog eine Augenbraue hoch.

„Nein, aber ist ein starkes Zeichen, dass Ägypten alleine steht. Wenn Sadat sieht, dass er dermaßen isoliert ist, dass sich seine ehemaligen Weggefährten gegen ihn stellen, dann wird er sich es entweder noch einmal überlegen, oder es wird revolutorische Kräfte in Ägypten zu Anschlägen ermutigen und so das Land destabilisieren. Sadat ist ein Machtmensch. Er wird es sich nicht leisten können sich auf die Seite Israels zu stellen.

Mubarak und Boutros-Gahli reisen geheim in staatlichen Flugzeugen. El-Shair ist allerdings stets mit normalen Fluglinien unterwegs. Eine weitere Reise des Staatssekretärs steht Ende Dezember an. Meine Auftraggeber haben einen Informanten, der uns informieren kann, wann el-Shair welchen Flug nimmt. Das Problem ist allerdings, das gilt nur für den Rückflug aus den USA und wir wissen nur ungenaue Angaben des Rückfluges. Der Informant bekommt die Passagierlisten erst in die Hände wenn die Maschine schon gestartet ist. Erst dann erfahren wir Flugnummer, Airline und Zielort, falls nicht direkt nach Kairo fliegt sondern umsteigt.“

Carlos hatte sich Notizen gemacht. Er blickte auf: „Wie lange nach dem Start?“

„Schätzungsweise eine halbe Stunde.“

„Gut.“ Carlos kniff die Augen zusammen und rechnete. „Dann bleiben knapp sieben bis neun Stunden Zeit Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“

„Haben Sie bereits einen Eindruck, was sie machen könnten?“ fragte Alduri.

„Hören Sie, für mich ist es besser, wenn ich nichts von ihrem Auftraggeber weiß, und für mich ist es besser wenn sie nichts von der Art der Auftragsausführung erfahren.“

„Ich verstehe.“ Alduri holte einen Scheck hervor. „Hier sind 100.000 Dollar abgemachte Vorrauszahlung. Die restlichen 2.900.000 Dollar werden im Laufe der Woche auf das besprochene Konto in Bern überwiesen.“

„Hervorragend.“ Carlos nahm den Scheck und stand auf „Sie werden von mir hören.“

Wortlos verließ Carlos das Café. Alduri setzte seinen inzwischen kalten Cappuccino an. Das Gespräch mit Carlos war sehr effizient und zielstrebig gewesen. Er hatte die ihm nachgesagte Dogmatik anscheinend tatsächlich über Bord geworfen. Ihm konnte das nur recht sein.

 

 

 

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Carlos wählte die Rialtobrücke um den Canale Grande zu überschreiten. Er war gerne in Venedig, da er die Schönheit dieser Stadt und ihre Atmosphäre liebte. Hier konnte man Geschichte spüren, sie lag in der Luft, man atmete die Schwingungen von Kultur, welche durch Reichtum und die damit verbundenen Kriege und Gewalt der Vergangenheit entstehen konnte. So langsam füllten sich die Gassen Venedigs mit ihrem Treiben aus Einheimischen und Touristen. Er fragte sich manchmal, ob die Einheimischen einer solchen Stadt ein normales Leben führen konnten. Aber das tat er ja auch nicht.

An der Viale de la Fortuna schritt er durch einen Eingang in einen finsteren Hinterhof. Dampf und Gestank aus den Ablässen der Restaurantküchen nebelte ihn ein. Als er hinter die Müllcontainer ging huschte eine Ratte an ihm vorbei. Er griff sich einen bestimmten Müllsack, der etwas abseits lag und riss diesen auf. Dasselbe tat er mit dem zweiten Müllsack, der in dem ersten lag. Dann zog er seine Jacke und seinen Hut aus und warf sie in den Müllcontainer. Den im zweiten Müllsack liegenden Mantel zog er sich an. Die zweifache Sicherung sorge dafür, dass er den Gestank nicht angenommen hatte, der in diesem Hinterhof herrschte. Ebenso tauschte er die Brille aus und setzte sich die in der Manteltasche steckende Mütze auf. Nun hatte er sein Erscheinungsbild geändert und trat wieder auf die belebte Gasse hinaus. Eine reine Vorsichtsmaßnahme war das gewesen, aber in seinem Geschäft half ihm Paranoia zu überleben.

Einen an einer Gassenkreuzung stehenden Polizist, der in seiner Uniformtasche nach seinem Feuerzeug suchte hielt gab er freundlich lächelnd sein Streichholzbriefchen, das dieser mit einem „Mille Grazie!“ quittierte. Der Polizist ahnte nicht, dass ihm „Carlos der Schakal“, der weltweit meistgesuchte Terrorist aus seiner Misere geholfen hatte.

 

 

 

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Carlos erreichte nach einem Fußmarsch von weiteren 20 Minuten den Teil Venedigs, der kaum einen Touristen anlockte: Den Hafen am Canale Scomenzera. Hier marschierte er durch ein Spalier aus Tankern, welche die Gastanks der Stadt füllten, sowie Fracht und Versorgungsschiffen. Auch war dies einer der wenigen Orte Venedigs die über die Ponte della Liberta mit dem Auto oder LKW zu erreichen war. Er ging an Gitterboxen und Palettenstapel vorbei zu einem Unterstand. Dort parkte ein Zitronengelber Audi 80 mit deutschem Kennzeichen in dem zwei Männer schliefen. Der Fahrer war ein Deutscher Mitte Dreißig, mit dem Namen Joachim Wiese. Er hatte einen Haarkranz, dicke Koteletten und einen Schnauzbart. Auf dem Beifahrersitz lehnte ein gleichaltriger Franzose namens Jean-Marie DuPont. Im Gegensatz zu seinem Kollegen hatte ihn der Haarausfall verschont und so trug er eine dieser wuchtigen aktuellen Herrenfrisuren, mit leichtem Seitenscheitel und abgestuften Haaren, die über die Ohren gingen.

Carlos hämmerte gegen die angelaufene Scheibe und schreckte die beiden auf. Sie waren in der Nacht getrennt von Carlos mit dem Auto aus Paris angereist. Sie strecken sich und stiegen aus dem Auto aus. Carlos lehnte sich an den vorderen Kotflügel und zog seinen Notizblock hervor.

„Ich hab etwas für uns. Das ....“ er riss den obersten Zettel ab reichte sie ihnen und faltete das darunter liegende Kohlepapier zusammen „ ... muss innerhalb von zwei Wochen einsatzbereit sein. Wir brauchen noch mindestens drei Leute für eine Operation. Sie sollten Erfahrung in Flugzeugentführungen und Geiselnahmen haben.“

DuPont und Wiese lasen die Liste durch.

„Da fällt mir spontan Shemra Menheddi ein, er war vor sieben Jahren in „Dawsons Field“ dabei und leitete die Gruppe, welche die BOAC VC-10 kaperte.“ sagte DuPont „Ich habe ihn vor drei Jahren in Damaskus kennen gelernt. Ein hervorragender Mann.“

Wiese blickte DuPont an „Vielleicht Emilie Gavois oder Matthieu Duval, der Belgier?“

„Das sind gute Ideen.“ Carlos blickte auf die Uhr. Sein Zug nach Mailand ging in einer halben Stunde, Zeit sich zu beeilen. „Organisiert das. Wir treffen uns übermorgen in Marseille im Hotel Trichet. Seht zu dass die drei auch da sind.“

„Wie soll das so schnell gehen?“ fragte Wiese „Gavois und Duval sind in Bukarest und Menheddi in Beirut?“

„Sie sollen ein Flugzeug nehmen,“ knurrte Carlos „wozu gibt es wohl so was?“

Er drehte sich um und verschwand Richtung Bahnhof.

 

 

 

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21. Dezember 1977, Köln, Ortszeit 22.20 Uhr

 

Claudius Michaelis hatte Probleme seine Augen aufzuhalten. Nicht dass er es nicht zu schätzen wusste, Zeit mit seinem Bruder und seiner Schwägerin zu verbringen. Aber in diesem Falle waren drei Arbeitskollegen aus seiner Firma mit ihren Frauen anwesend und dieses Paargeplänkel ging ihm an die Substanz. Diese Überflieger hatten allesamt ihre hübschen Frauen dabei während er alleine war. Er war ja auch nicht der Frauentyp schlechthin mit seinem Haarausfall, der dicken Brille und dem leichten Übergewicht.

Dann auch noch das inzwischen siebte Magazin an Dias des Italien- Herbsturlaubes. Irgendwie konnte er momentan keine Freude daran empfinden, mit anzusehen wie andere Leute Spaß haben, also fläzte er sich noch tiefer in die Couch im Wohnzimmer seines Bruders und starrte sein Glas Wein an, während sein Bruder und dessen Anwaltskollegen sich mit passenden Anekdoten zu den jeweiligen Motiven zu übertreffen versuchten. Für Michaelis gab es zugegebenermaßen nur noch seinen Job. Mehr hatte er ja nicht. Er war nicht übermäßig gut bezahlt, aber er erfüllte ihn mit Stolz und er erledigte ihn gerne. Nach seinem Studium der Politologie und Geschichte an der Universität Bonn war er zunächst als Analyst beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden beschäftigt gewesen. Kein unglaublich aufregender Job, das war Anfang der Siebziger Jahre. Nach der Terrorolympiade 1972 in München taten sich dann Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien zusammen und gründeten die EAK, die „Europäische Antiterror Komission“, welche als Schnittstelle für den Informationsaustausch zwischen den einzelnen Ländern im Bereich Terrorverfolgung und –bekämpfung. Auch ein Schreibtischjob ohne jede Geheimdienstromantik, aber es war für eine gute Sache.

„ ..... und da sind wir gerade mit den Kindern beim Frühstücken im Caffe Rosso in Venedig. Schön, nicht?“

Claudius Michaelis öffnete ein Auge leicht. Er sah die gut gelaunte Familie beim Verzehr eines italienischen Frühstücks in einem venezianischen Café. Es schien zu dieser Zeit noch wenig besucht gewesen zu sein. Außer zwei Herren an der Bar und zwei weiteren Männern die sich an einem Tisch am anderen Ende des Raumes gegenüber saßen ........der Diaprojektor klackerte als er das nächste Dia einlegte.

„Könntest du das vorherige Dia noch einmal zeigen?“ Michaelis war plötzlich hellwach.

„Ääähh .... ja, aber schau doch mal, da sind wir an der Seufzerbrücke.“ Die anderen Gäste sahen Michaelis leicht irritiert an.

„Das vorherige, BITTE!“ Michaelis war aufgestanden und ging durch das Wohnzimmer zur Leinwand. Der Projektor klackerte noch einmal, und das vorherige Bild erschien wieder.

Michaelis rückte sine Brille zurecht und starrte gebückt auf die Leinwand, wobei sein Körper die halbe Fläche unter Schatten setzte. Die Gäste blickten sich verwundert an.

„Meine ********, das gibt es doch nicht.“ Michaelis drehte sich hastig um und lief zum Projektor, der auf dem Wohnzimmertisch stand.

„Tut mir leid, aber ich werde mir dieses Dia ausleihen müssen.“ Er zerrte das Dia aus dem Projektor und schob es sich in die Hemdentasche und hastete heraus. „Ich melde mich bei Euch!!“

Sie blickten ihm nach und zuckten leicht als die Haustür zuflog. „Siegfried“, fand die Schwägerin als erste wieder Worte „dein Bruder ist manchmal schon irgendwie komisch.“

 

 

 

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21.Dezember 1977, Washington D.C., 17.00h Ortszeit

 

Jonathan Carlyle blickte durch die Scheibe des Taxis, das ihn zum Dulles International Airport brachte. Er würde im Dispatch noch genauere Wetterdaten bekommen, aber was er sah und durch die Nachrichten erfahren hatte war nicht ideal. Sämtliche Landmassen der Nördlichen Hemisphäre waren von Wolken und mehreren Tiefdruckgebieten überdeckt. Es war kalt und feucht und leicht windig, genau jene Art von Wetter, welche subjektiv am unangenehmsten war. Die Sicht war nicht die allerbeste. Es drohten Vereisung und später Schneefall. Jonathan Carlyle war nun seit acht Jahren Pilot bei Trans World Airlines und war seit zwei Jahren in Washington stationiert, wo TWA die dortige Dominanz von United Airlines für Internationale Flüge brechen wollte. Zuerst funktionierte das nicht so optimal, man flog mit meist halb leeren Flugzeugen an Ziele in aller Welt. Inzwischen aber schienen die Marketingmaßnahmen gefruchtet zu haben, so dass jetzt, kurz vor Weihnachten außerplanmäßig seine 747 statt einer 707 die Abendroute nach EDDF fliegen würde. Der Schneefall würde aber bedeuten, dass es zu Verzögerungen beim Abflug kommen würde. Insofern galt es einen der Passagen zu erwischen, wo man starten konnte bevor die Bahnen wegen den Schneepflügen und Salzstreuen für jeweils 20 Minuten gesperrt werden. Da kam es manchmal zu regelrechten Drängeleien auf den Runways.

Der Taxifahrer steuerte den beigen Plymouth Fury nun auf die Zufahrtsstrasse, welche zum Terminal und den Basen der einzelnen Fluggesellschaften führte.

 

 

 

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Seine Schulter meldete sich wieder auf schmerzhafte Art und Weise. Er erinnerte sich noch genau an seinen letzten Kriegstag am 26. März 1968. Die Tet-Offensive des nordvietnamesischen Generals Vo Nguyen Giap setzte den US-Streifkräften mächtig zu, welche mit einer Ausweitung der Luftangriffe konterten. Jonathan galt, obwohl er damals erst Mitte zwanzig war, nach zwei Jahren Stationierung und 285 Einsätzen bereits als erfahrener und zuverlässiger Pilot. Der 286ste sollte jedoch sein letzter sein. Gemeinsam mit einer MD-D F101 Vodoo, welche den Bodenangriff führen sollte flog er nördlich des 17. Breitengrades zu von US- Bodentruppen gemeldeten Stellungen. Diese waren von dort unter Beschuss genommen worden und hatten Luftunterstützung angefordert. Noch zwei Jahre vorher wäre ein solcher Einsatz relativ gefahrlos gewesen, aber seitdem die Sowjetunion und China den Nordvietnam mit einem riesigen Kontingent an leichten Boden-Luftraketen ausgestattet hatten mussten solche Einsätze stets von „Wild Weasel“ Maschinen begleitet werden. Diese Bezeichnung wurde den Thunderchiefs gegeben, welche die Radarpeilung auf sich ziehen sollten. Mit speziellen Raketen, welche die Radarquelle anpeilten, wurden diese Ziele dann zerstört.

So auch in diesem Falle. Zwei Meilen vor dem Ziel zeigten die Sensoren eine Peilung. Die Raketen wurden abgefeuert und explodierten im Dschungel. Ein sofortiger Stop des Signals ließ eine Zerstörung der Surface-to-Air (SAM) Stellungen vermuten. Die Vodoo warf ihre Phosphorbomben ab, welche den Dschungel in ein Feuermeer verwandelten. „Attrappen! Diese angebliche Stellung, das waren Attrappen! ********!“ brüllte die Stimme des Vodoopiloten aus dem Funkgerät. Und just in diesem Moment erschienen SAM Peilungen aus allen Richtungen auf Jonathans Schirm. Anscheinend eine neue Taktik. Jonathan versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken und drückte den Schubhebel komplett nach vorne. Der Nachbrenner des mächtigen Triebwerks zündete und drückte die Thunderchief mit gewaltiger Brutalität nach vorne. Die Warnlampe wechselte von Gelb zu Rot, ein Anzeichen, dass Raketen gestartet sind und ihn nun aktiv anvisiert hatten. Er jagte mit der Thunderchief knapp über die Wipfel des tropischen Waldes und blickte sich um und versuchte die Raketen oder ihren Rauchschweif zu entdecken. Just in dem Moment donnerte es rechts hinter und die Maschine wurde wie von einer Faust getroffen nach links gedrückt. Er sah, wie Fragmente seines Leitwerks an ihm vorbeigeschleudert wurden und instinktiv riss er die rote Schlaufe an der Seite seines Sitzes nach oben.

Von einem Start des Schleudersitzes bekam man als Pilot oft nicht viel mit, so brachial ist die Wucht mit der man zuerst nach oben geschleudert wird und der Fahrtwind, gegen dem man einer imaginären Wand gleich, knallt.

Er hatte den Schleudersitz keine Sekunde zu spät betätigt. Unter jagte die getroffene, nun führerlose und manövrierunfähige Thunderchief vorbei. Leitwerk und rechtes Höhenruder waren komplett abgerissen, die Maschine drehte sich auf den Rücken und bohrte sich in einen Hügel, wo sie in einem Feuerpilz explodierte. Jonathans Fallschirm hatte sich zwar entfaltet, beim Einschlag in die Baumwipfel riss die Seide allerdings, so dass er sieben Meter frei fiel und sich beim Aufprall auf dem Boden einen komplizierten Bruch der Schulter zuzog.

Es gelang ihm unter größten Schmerzen den Vietnamesischen Truppen, welche natürlich den Ausstieg gesehen hatten und ihn suchten, zu entkommen und nach 17h amerikanische Linien zu erreichen. Nach mehreren komplizieren Operationen in einem Militärkrankenhaus in Honolulu, welche die zertrümmerte Schulter wieder herstellten und drei Monaten Reha wurde er Anfang 1969 mit dem Silver Star ausgezeichnet und ehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen.

 

 

 

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Danach lief alles wunderbar. Die Schulter spürte er nur noch an Kalt-feuchten Tagen wie jetzt, er heiratete 1969 seine Jugendliebe aus dem College und bekam einen Job als Pilot bei Trans World Airlines in St. Louis. Nachdem sie 1975 nach Washington umzogen ging es allerdings bergab. Sie hatten sich zwar ein sehr schönes Haus an der Chesapeake Bay gekauft, aber mit Jonathans Umstieg in den internationalen Flugverkehr kam er nur noch selten nach Hause. Seine Frau vergnügte sich mit ihrem Chef von der Werbeagentur, während er den Großteil seines Lebens in der Luft oder beim Stop- Over in den Metropolen der Welt verbrachte. So kam es wie es kommen musste. Seit drei Wochen wohnte er im Watergate Hotel in Washington. Zeit sich eine Wohnung zu suchen war noch keine gewesen, aber er hatte vor, den Vorschlag seines Anwalts umzusetzen und ihr alles zu überlassen. Das Haus, den BMW 3.0 CS, die Möbel, alles. Dafür würde sie für den Rest ihres Lebens auf Unterhaltszahlungen verzichten. Ross würde zwar relativ besitzlos wieder von vorne anfangen müssen, aber er hatte Finanzsicherheit und war auch monetär gesehen frei, für den Rest seines Lebens.

Der Plymouth hielt vor dem Dispatching Office. Hinter ihnen ragte das mächtige, markante Terminal des Flughafens mit seinem geschwungenen Dach hervor, welches Eero Saarinen Ende der Fünfziger/ Anfang der Sechziger entworfen hatte. Jonathan bezahlte den Taxifahrer und wuchtete seine beiden Koffer und seine Skiausrüstung aus dem riesigen Kofferraum des Sedans. Seine Leg würde in Frankfurt beendet sein. Dann würde er in den Zug steigen und über München und Innsbruck nach St. Anton fahren. Wenn man schon alleine Weihnachten verbringen musste, dann doch wenigstens in einer schönen Umgebung.

 

 

 

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21.Dezember 1977, 22.50h, Bonn, Innenministerium

 

Zeitgleich stoppte Claudius Michaelis seinen Opel Rekord vor dem Innenministerium in Bonn, wo die EAK ihren deutschen Sitz hatte. Er hastete durch die Pforte, passierte die Kontrollen stürzte zuerst in das Labor, welches auch in der nach besetzt war und hetzte an seinen Schreibtisch. Er zog sein Telefonregister heraus und wählte eine ausländische Nummer.

„Bon Jour, Gaston Cluny.“ Gaston Cluny, der Leiter der internationalen Fahndung der EAK Paris war ein Besessener seines Jobs. Jemand der Nächte durcharbeitete weil ihn ein unglaublicher Jagdtrieb beflügelte.

„Gaston, Claudius am Apparat. Im Labor lasse ich gerade Abzüge eines Dias machen, das mir in die Hände gekommen ist. Die Aufnahme datiert vom 20. November dieses Jahres und zeigt meiner Meinung nach Illich Ramirez Sanchez gemeinsam mit einem Unbekannten bei einem treffen in Venedig.“

„Carlos? Bist du sicher es zeigt Carlos?“

„Ja, Gaston, ich bin mir sicher. Ich schicke dir einen Abzug per Fernleitung. Ich brauche eine Identifikation des Gesprächspartners. Eure Datenbank ist größer als unsere, vielleicht kannst du was finden.“

Gaston überlegte.

„Wir haben seine Spur im Mitte November verloren. Er hatte sich mit mehreren Leuten vom 22. bis 24. in Marseille einquartiert. Darunter waren wie wir vermuten die Altbekannten Joachim Wiese und Jean-Marie DuPont.“

„Nein, die zweite Person auf dem Bild ist keine von beiden.“

„Okay, vielleicht ist da was im Busch, ich werde sehen was ich für Dich tun kann, Claudius.“

“Danke, Gaston.“

 

21.Dezember 1977, Washington D.C., 17.58h Ortszeit

 

 

Sie nahmen in dem Van Platz, der sie zu ihrer 747 bringen würde. Der Dispatch hatte Wettertechnisch nichts Neues ergeben. Sie mussten rechtzeitig von Gate kommen, da in einer Stunde ein Schneeeinbruch drohte. Das Wetter würde aber entlang der Route oberhalb von 20.000 ft. keine Probleme machen. Am Ankunftsort Frankfurt war zwar eventuell mit widrigen Verhältnissen zu rechnen, aber nichts, mit dem die moderne Technik nicht fertig werden würde.

Regis McKenna würde als sein First Officer fungieren. Der WASP aus Boston mit dem hageren Gesicht und der Adlernase war als ruhiger und extrem zuverlässiger Kollege bekannt. Er sagte zwar nicht viel und privat gab er nichts von sich preis, dennoch sorgte sein trockener Humor dafür, dass ihm keine Aura der Unnahbarkeit umgab. Er selbst stand kurz vor seinem Kapitänspatent. Mit Gordon Parks dem Second Officer war er zwar noch nicht geflogen, aber dem Farbigen aus New York eilte der Ruf eines höchst umgänglichen und beliebten Bordingenieur voraus. Mit so eine Crew, was konnte da während eines Fluges schon passieren?

 

 

 

Tom Maine rutschte den Ford LTD in die Parklücke am Flughafen. Er war zu spät dran, wie auch momentan alles in seinem Leben zu misslingen drohte. Er sprang aus dem Wagen und zerrte seinen Koffer von der Rücksitzbank. Er schaute auf den Flughafenplan den er mit seinem Ticket für den Flug TWA 4471 nach Frankfurt bekommen hatte. Er war am Parkplatz in der Nähe der Flugzeug-Abstellflächen. Rund eineinhalb Kilometer vom Terminal entfernt. Aber ein Shuttlebus pendelte zwischen den Parkplätzen. Schnaufend joggte er los, genervt über die Umstände seiner Abreise.

 

 

 

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Der Außencheck des Flugzeugs hatte keinerlei Probleme aufgezeigt. Die Boeing 747-100 war im Herbst 1970 ausgeliefert worden. Und sie besaß noch die alte Konfiguration, sowie die alte Lackierung der TWA. Die alte Konfiguration bedeutete, dass das Oberdeck der 747 eine Bar mit Lounge enthielt und keine Sitzreihen. Des weiteren wurden momentan alle TWA Maschinen sukzessive in einem modifizierten Schema lackiert. Das alte „Rocketscheme“ mit der Keilförmigen Roten Rumpflackierung und dem klassischen „Double Globe“ – Logo wurde zugunsten einem eher Zeitgeistigeren Design mit neuem Logo überpinselt. Dies soll bis 1979 mit der kompletten Flotte geschehen sein, dabei würden die 747 auch ihre Lounges verlieren. Die Umlackierung störte Jonathan nicht weiter, viele Airlines änderten Momentan ihre Optik. United z.B. hatte bereits die ersten Maschinen mit dem neuen knallig bunten „Rainbow-Scheme“ versehen, die aus BOAC und BEA entstandene British Airways entschied sich ebenfalls für ein neues Design.

 

 

 

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„Möchten Sie etwas zu trinken, Sir?“ Tom Maine hatte gerade erst seinen massigen Körper in der Sitz fallen lassen und musste erst einmal nach Luft schnappen. Es war eine ziemliche Hatz gewesen, aber er hatte die Maschine rechtzeitig erreicht. Er bedankte sich bei der Stewardess und ließ sich ein Wasser bringen. Eigentlich brauchte er jetzt nichts mehr als einen Bourbon, aber die Bar im Oberdeck würde erst nach dem Start öffnen und der Spurt durch den Flughafen hatte ihn ordentlich mitgenommen, weswegen er erst einmal seinen Wasserhaushalt wieder in Ordnung bringen musste. Er lehnte sich zurück. Diese verdammten Schweine! Es war erniedrigend, dass er jetzt vor Weihnachten nach Europa musste, als ob das laufende Disziplinarverfahren gegen ihn nicht der Demütigung genug war. Dabei war er sich immer noch sicher dass es das Beste war, den Befehl zur Erstürmung der Bank zu geben. Daß dadurch zwei Geiseln starben war unglücklich gewesen, aber die Entscheidung war definitiv richtig gewesen, auch wenn das der Polizeipräsident anders sah und er eigentlich auf dessen Bewilligung hätte warten müssen. Aber der Zeitpunkt wäre nie mehr so günstig gewesen. Und so war Lieutanent Tom Maine gerade einmal zwei Monate Lieutanent gewesen, bevor er wieder zum Sergeant heruntergestuft wurde. Sein Name war beschmutzt, sein Ruf vernichtet. Und sein Vater, der alterwürdige Captain a.D. Buford Maine hielt ihn wieder für einen Versager. Und nun zwei Monate lang Verbindungsmann der Polizei mit der Militarypolice in Europa. Es gab keinen beschisseneren Job als diesen.

 

 

 

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„Das ist die 18.20h DC10 nach Rom. Richtig, seine Majestät Captain Gene Caufield in Command.“ Jonathan Carlyle blickte nach links zur DC10 der United Airlines, welche wie sie die letzten Vorbereitungen vor dem Pushback trafen. „Warum seine Majestät, Gordon?“

„Ganz einfach, Jon,“ antwortete der Bordingenieur „ich musste früher einige Male mit ihm fliegen. Selten so ein blasiertes ********* gesehen wie er. Wissen sie, er hat da so seinen persönlichen VIP-Service. Barry Manilow soll mal gesagt haben er würde am liebsten nur mit ihm fliegen, mit Ed McMahon ist er auf du und als z.B. mal Faye Dunawaye auf einem Flug von New York nach L.A. in der First mitgeflogen ist, hat er sich ab Knotenpunkt F2345 bis kurz vor Denver bei ihr in der Kabine aufgehalten und sie voll gesabbert.“

„Seien sie doch froh, dass er überhaupt zurückgekommen ist.“ grinste Jon

„Ja, das aber nur, weil Faye Dunawaye dann irgendwann laut Purserette gefragt hat, ob er als Pilot denn nicht eigentlich das Flugzeug fliegen sollte.“ Sie lachten alle „Sie hätten den First sehen sollen, als Caufield nach drei Stunden wieder auftauchte. Als er die Sauerstoffmaske wegen Anwesenheit des Kapitäns wieder abnahm hatte er von der Atemmaske einen fingerdicken roten Kreis im Gesicht bekommen, der erst nach einer Woche weggegangen sein soll.“

„Okay,“ lachte Jon, „dann können sie ja froh sein, dass sie jetzt bei uns sind, Gordon“.

„Das bin ich Sir, das bin ich.“

Sie gingen gemeinsam die PreStart Checklist durch und bekamen vom Ground Agent gemeldet, dass sie bereit zum Pushback waren.

 

 

 

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Ein Stockwerk weiter unten schloss Flugbegleiterin Jennifer Tucci die Türe der Maschine. Sämtliche 289 Passagiere waren nun an Bord. Zu dieser Zeit flogen sehr viele Staatsdienstler zu Weihnachten nach Hause, weshalb man die 707, welche normalerweise die Route KIAD-EDDF flog im Hangar ließ und mit einem „großen Vogel“ flog. Zeit die Passagiere noch einmal durchzuzählen. Sie spürte die leichte Erschütterung als der Pushback-Truck die 747-100 zurückschob und die Piloten die vier Triebwerke starteten. Die Musik, im Moment lief „Papa was a Rolling Stone“ von den Temptations, wurde unterbrochen und es erfolgte die Durchsage aus dem Flightdeck.

 

 

 

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„Einen schönen guten Abend, hier spricht ihr Kapitän ....“ Jenny hörte bei solchen Durchsagen schon gar nicht mehr hin. Sie bereitete die Kassette für den zu zeigenden Film vor, es war „Close Encounters of the Third Kind“. Den hatte sie vor wenigen Wochen im Kino bereits gesehen, mit ihrem damaligen Freund .... Ach, sie wollte an diesen Mistkerl nicht mehr denken. Sie nahm sich den Rollwagen schob ihn an der Wendeltreppe vorbei. Sie war seit zwei Wochen für die erste Klasse zuständig. Dies ist ein großes Kompliment, weil die Fluggesellschaften das nur an die Stewardessen vergab, die Optisch und im Verhalten zur Firmenspitze gehörten. Eine Grund sicherlich warum diese Privilegierten jungen Damen deshalb von ihren Kolleginnen beneidet und geschnitten wurden. Sie begann die leeren Servietten und Gläser und Teller der First Class einzusammeln. Bei TWA wurden die First Class Reisenden mit einem Glas Champagner und auf Wunsch mit Lachsschnittchen willkommen geheißen. Ihr war schon da der Herr auf dem Fensterplatz der Reihe 3 aufgefallen. Er hatte einen dunklen Teint. Sein sandfarbener Anzug saß perfekt. Er hatte nicht viel gesprochen, aber er hatte eine bewundernswerte, freundliche Würde ausgestrahlt. Sein Sitznachbar war das ziemliche Gegenteil von ihm. Auch er kam anscheinend aus dem Nahen Osten, doch war er gerade halb so alt wie sein Sitznachbar. Er besaß Borstenkurze Haare, was nicht gerade der momentanen Mode für Herrenfrisuren entsprach, ein gewaltiges Kinn und breite Schultern. Sein rotes Jackett saß erheblich schlechter, war der Passagier bereits groß, sein Jacket übertraf sogar diese Größe. Seinen Schneider sollte man feuern, dachte sie sich und vollendete ihre Arbeit, da nun die „Aerobic- Performance“ bzw. der „Safety- Squaredance“, wie die Sicherheitsinstruktionen vor dem Start im TWA- internen Jargon genannt wurden, anstanden. Vor einem Jahr hatten die Fluggesellschaften damit begonnen, die „Performances“ durch Videos zu ersetzen. Nachdem man aber festgestellt hatte, dass dadurch die Aufmerksamkeit der Passagiere rapide sank, war man dazu übergegangen neben dem Video zusätzlich die Stewardessen mit ihrer Performance aufzustellen. Das hatte den für die Passagiere angenehmen Nebeneffekt, dass einige junge Kolleginnen, die von TWA verwendete Hintergrundmusik des Videos (ironischerweise KC & the Sunshine Bands – „Thats the way I like it“, da musste jemand gehörig Humor gehabt haben, dachte sich Jenny) zu kleinen Tanzeinlagen verwendeten. Eine todsicherer Trick auch die Aufmerksamkeit der desinteressiertesten Passagiere (und die Desinteressierten waren meist Männlich) auf die Sicherheitsanweisungen zu lenken.

 

 

 

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Im Flightdeck beobachteten die Piloten leicht besorgt den Aufkommenden Schneefall. Dadurch dass er feuchtnaß war und die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt waren, würde sich die Nebeldichte auf der einen Seite verringern, aber es drohte auf der anderen Seite überfrierende Nässe auf der Startbahn. Insofern hieß es möglichst schnell in die Luft zu kommen, da es sonst zu Verzögerung wegen Streuarbeiten kommen würde.

Während Jon die Maschine über die Runways steuerte und Gordon mit Berechnungen beschäftigt war, gab Regis McKenna die ersten neun Wegpunkte in das Litton LN-72 Inertial Navigation System ein.

Jon schaffte es vor einer Allegheny DC-9 den Taxiway parallel zu Runway zu erreichen. Vor ihnen war eigentlich nur noch eine 727 der Eastern Airlines. Wenn er das Richtig abschätzte und ihnen nicht zu viele landende Flugzeuge in den Weg kamen, dürften sie eigentlich vor einer vorübergehenden Startbahnsperrung in die Luft kommen.

 

 

 

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Tom Maine betrachtete leicht belustigt das Gezappele der Stewardessen. Schwimmwesten, diese dämlichen Pfeiffen, was sollte das eigentlich? Wenn der Vogel über dem Wasser runterkommt, würden sie eh ersaufen. Er fasste in sein Jackett. Wahrscheinlich war es doch keine so gute Idee gewesen, die Pistole mit ins Flugzeug zu nehmen. Als Polizist war ihm das zwar gestattet, aber es machte kaum einen guten Eindruck auf die Passagiere, wenn er mit seinem Schulterhalfter herumlief. Naja, würde er eben das Jackett anbehalten, in diesen Flugzeugen war es eh immer saukalt. Die Stewardessen hatten nun begonnen zu kontrollieren ob man angeschnallt war und dieses ganze Blabla. Er schnaufte, stellte seine Lehne waagrecht und schloss die Augen. Start hin oder her, es würde eh nichts Neues kommen. Er versuchte zu schlafen, damit würde er sich wenigstens was Gutes tun, verpassen würde er nichts, was für ein Scheisstag.

 

 

 

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Sie hatten die Erlaubnis zum Line-Up bekommen und die Crew ging die Take-Off Checklist durch. Gordon schob die jeweiligen Schieber vor die abgearbeiteten Punkte auf seiner Tafel, während er mit den Piloten die letzten Vorbereitungen traf. Die Flaps waren gesetzt, Scheinwerfer, Trimmung und Packs eingestellt und Jon starrte auf den vom Scheinwerfer erleuchteten Startbahnbelag.

„Vertrauen Sie der Ground Crew oder würden Sie auch sagen, dass das verdammt glatt werden könnte, Regis?“ Der First Officer blickte auch vor und neben das Flugzeug.

„Dieses Pfeifen würde ich nicht mal einen Liter Wasser anvertrauen. Die hängen ja nicht immer Acker, wenn Es schief läuft.“

„Ground meldet 22 mm Naßschnee.“ Sagte Gordon „Das ist noch knapp innerhalb der Toleranzen.“

„Ich würde sagen, wir versuchen größere Korrekturen während der Beschleunigung zu vermeiden um nicht ins rutschen zu kommen, Jon.“

„Absolut ihrer Meinung, Regis.“ entgegnete Jon, bevor er die Starterlaubnis des Towers bestätigte. Jenny hatte die „Cabin prepared“ gemeldet. „Dann machen wir das mal genauso schön wie die Eastern 727 vor uns. Take off Power set.“, sagte Jon und schob die vier Schubhebel nach vorne.

 

 

 

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Donnernd schob sich die 747 nach vorne als jedes der vier Pratt & Whitney JT9D7A Treibwerke in nur einem Bruchteil von Sekunden Dutzende über Dutzende Kubikmeter der kalten Derzemberluft ansaugte, in sich verschlang und als heißer Abgasstrahl verdichtet brüllend wieder hinaus stieß. Die 18 Reifen der 747 walzten sich durch den Schneematsch der hinter der Flugzeug aufgewirbelt und durch die Abgasstrahle in Dunst verwandelt wurde.

 

 

 

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Sie hatten die Maschine gut austariert auf den Runway gefahren. Gemeinsam mit den nur geringen Seitenwinden waren nur wenige Korrekturen mit dem Seitenruder notwendig um die 747 gerade auf dem Runway zu halten. Sie jagten an der Allegheny DC9 vorbei, einer Gulf Air VC10, einer Delta Tristar, einer Evergreen DC8 und einer Swissair DC10. Sie alle wurden gerade vom Tower informiert, dass es wegen Schneeräumung und Streuung der Startbahn zu Verzögerungen kommen würde. Ein Grund, warum McKenna grinste, als er V1 ausrief.

 

 

 

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VR wurde schnell erreicht und Jon hob langsam die Nase der 747 auf 8%. Nach weiteren 200m wurde mit 182 Knoten V2 erreicht. Barometrische Höhe und Vertical Speed bestätigten das „Popometer“ und Regis rief „Positive Climb!“ aus. „Gear up!“ antwortete Jon, der nun die Nase auf 18 Grad hochzog, um V2+10 Knoten zu halten.

 

 

 

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Rumpelnd wurde das Fahrwerk eingefahren während die Maschine rasch an Höhe gewann und Dulles Intl. Airport unter ihnen zurückfiel. Jon bekam vom Tower die Freigabe zum erforderlichen Rechtsturn nach dem Transition-VOR. Sie gingen bei 1.500ft. von Start- auf Steigrate in dem Jon die Nase auf 10% drückte, während Gordon den Schub anpasste und Regis die Klappen Stufenweise einfuhr.

 

 

 

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Leichte Turbulenzen trafen sie, als in die Wolken hineinstießen. Mit 230 kts dröhnten sie durch die dunkle Masse während Hagelkörner auf die Windschutzscheibe einschlugen.

„Climb Checklist“ brüllte Jon gegen den vorübergehenden Lärm. Sie arbeiteten die Punkte ab. Gordon stellte dabei die Hydraulikpumpen auf LOW, stoppte die Ausgleichspumpe und schaltete die restlichen Packs wieder zu.

 

 

 

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Sie hatten ihr Transition VOR in 6.000 Fuß Höhe erreicht und leiteten die Rechtskurve ein, welche sie zu ihrem ersten Wegpunkt über New Jersey führen sollte. Bei 8.700 Fuß durchstießen sie die Wolkendecke, die Dunkelheit und der Lärm der einschlagenden Hagelkörner stoppte und das Flightdeck wurde vom Licht der untergehenden Sonne erfüllt.

 

 

 

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„Das sind die Privilegien unseres Jobs“ lachte Gordon Parks, während sich Maschine sich nun im konstanten Steigflug von 2.000ft./ min. befand. „Absolut richtig,“ antwortete Jonathan, „soll ich Jenny wegen Kaffee anklingeln?“

 

 

22.Dezember 1977, 3.30h, Bonn, Innenministerium

 

Claudius Michaelis wachte auf als der Fernschreiber neben ihm zu rattern und zu jaulen anfing. Er war im Geräteraum des Innenministeriums eingeschlafen gewesen. Es wäre eigentlich sein Aufgabe gewesen auch Giancarlo Lunati von der italienischen EAK, sowie die Briten zu informieren. Das würde er aber auch am Morgen nachholen könnenh, wenn die Gefahr geringer war, einen von ihnen unpassend aus dem Bett zu holen. Gastons Identifikation und die restlichen angeforderten Unterlagen mussten vorerst ausreichen. Während der Drucker ratterte schenkte sich Michaelis eine weitere Tasse Kaffee ein.

Nach einer weiteren Viertelstunde hatte der Drucker seine Arbeit beendet. Claudius riss das Papier an der perforierten Stelle ab und faltete die „Tapete“ an den Falzen zusammen, bevor er mit dem Stapel Papier zurück zu seinem Büro ging.

Das Material, das ihm Gaston geschickt hatte, enthielt eine vorläufige Identifikation des Gesprächpartners sowie eine Bewegungsprofil von Carlos dem Schakal in den letzten 24 Monaten. Der Gesprächspartner wurde als Hakham Alduri vermutet, ein Anwalt aus Beirut, dem Kontakte zu extremistischen Organisationen und der PLO nachgesagt wurden.

Er riss den Bogen ab, legte ihn beiseite und widmete sich dem Bewegungsprofil. Nach 30 Minuten des Durchlesens holte er seine eigenen Unterlagen dazu und verglich sie. Es gab ein erstaunliches Muster: Größtenteils zog er sich in den Ostblock oder die arabischen Länder zurück. Dort war es schwierig für die westlichen Fahnder, sich an seine Fersen zu heften. Jedes mal aber, wenn Carlos sich in westliche Gefilde wagte, erfolgte innerhalb einer 4 wöchigen Periode ein Anschlag. Dieses Muster ließ sich bis 1973 zurückverfolgen. Er schaute auf die Datumsanzeige seiner Uhr. Das Dia war knappe vier Wochen alt, aber keiner wusste, wo sich Carlos momentan aufhielt. Würde sich diese Gesetzmäßigkeit innerhalb der nächsten Tage ein weiteres Mal bewahrheiten? Er würde morgen früh mit dem Innenminister sprechen.

 

 

22.Dezember 1977, gleiche Zeit, Luftraum über Atlantik.

 

Über TWA 4471 hatte sich die die übliche Glocke der Trägheit gelegt. Sie waren nun knapp vier Stunden in der Luft. Das Abendessen ist gereicht worden und im Unterdeck kämpfe sich Richard Dreyfuss auf den Leinwänden gerade den Devils Tower herauf. Einige Gäste vergnügten sich in der Bar/Lounge im Oberdeck, soweit man diesen engen Raum so nennen konnte. Regis McKenna war gerade vom Rundgang zurückgekehrt. Alles war friedlich, die Maschine flog laut Parks wie eine Eins und im Moment hatten sie hier auf 36.000 Fuß Sternenklaren Himmel. Heute war ein Tag an dem nichts mehr passieren sollte. Dachte er.

 

 

 

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22. Dezember 1977, 5.30h, London, Stansted Royal Airbase

 

Die beiden Piloten der Royal Air Force kletterten in das winzige Cockpit der Avro Vulcan. Dieses Flugzeug war inzwischen ein wahrer Veteran des Kalten Krieges. Es konnte mehrere Atombomben mit Überschallgeschwindigkeit ins Ziel transportieren, flog sich aber dennoch wie ein Jäger. Über zwanzig Jahre Dienst hatten diesem Flugzeug inzwischen einen Reifegrad verliehen, der seinesgleichen suchte.

 

 

 

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Für die drei R.A.F. Piloten stand heute Morgen ein Testflug an. Dabei sollte es nach Norden bis nach Schottland gehen und über Irland zurück nach Stansted. Obwohl nicht notwendig waren die Tanks randvoll gefüllt worden, um die nichtvorhandene Nutzlast während dieses Fluges zu simulieren. Sie würden um 9.00h zum zweiten Frühstück wieder zurück sein. Aber was gab es schöneres als diesem ekligen englischen Winterwetter zumindest für kurze Zeit entfliehen zu können?

 

 

 

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Dicken Qualm zog die Maschine im Steigflug hinter sich her, was am Anfang die Piloten zu Scherzen verleitete, der Flugzeugname „Vulcan“ wäre auf die Rauchentwicklung der Triebwerke zurückzuführen. Man war sich am Anfang bei weitem nicht einig gewesen, welcher Kosename die Vulcan am ehesten zieren würde. Eine Fraktion meinte, „Octopus“ wäre wegen der Rundlichen Flugzeugnase und der Tintenfischkopf ähnlichen Cockpithaube mit den runden Seitenfenstern adäquat. Es setzte sich aber diejenigen durch, welche auf Grund der geschwungenen Delta-Flügel „Rochen“ bevorzugten. Ein Raubfisch wie der Rochen traf den Kern eines bedrohlichen strategischen Überschallbombers um einiges besser als ein Weichfisch, der in der südländischen Küche gerne paniert auf dem Teller landete.

 

 

 

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Wie ein Pfeil schoss die Vulcan aus den Wolken. Als Flughöhe war 41.000 ft. bei Unterschallgeschwindigkeit angemeldet. Eine Höhe, welche der Bomber in wenigen Minuten erreichen konnte. Den Piloten beschäftigte aber momentan hauptsächlich, wie er an Karten für das „Europapokal der Landesmeister“ -Spiel Aston Villa gegen Roter Stern Belgrad kommen würde.

 

 

 

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22.Dezember 1977, 5.40h, West Berlin

 

“Du blödes *********!” Stefanie Hofmann haute gegen den Lenkradkranz ihres VW Käfers. Der Fahrer des Mercedes SL, der sie gerade angeschnitten und von der Spur gedrängt hatte, hatte sie noch angehupt, als sie auf der festgefahrenen Schneedecke die Kontrolle über den Wagen verloren hatte und mit dem rechten Vorderrad auf dem Randstein knallte. Sie stieg aus und lief auf die rechte Seite des Wagens. Der rechte Reifen war durch den Bordstein aufgerissen- sie hatte einen Platten. Sie schaute sich um. Bis zum Flughafen Tempelhof waren es noch vielleicht 800 Meter. Das konnte sie auch noch mit einem platten Reifen fahren. Sie musste unbedingt ihren Flug nach Frankfurt erwischen, sonst konnte sie sich ihr Volontariat an den Hut stecken.

 

 

 

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Captain Dominik Famularo war eine Legende, nicht nur bei PanAm. Sämtliche Verkehrspiloten kannten ihn, der er am 26. Oktober 1958 als Copilot an der Seite von Captain Harold Varian den ersten Transatlantik- Linienflug einer Boeing 707 bei PanAm auf der Strecke New York- London unternahm. Zwölf Jahre sollten vergehen, bis er, nun im Range eines Kapitäns, am 20. Januar wieder einen Flugzeugtyp entjungferte: Er war es, der die 747 auf ihrem ersten Linienflug auf selbiger Strecke flog. Und stand er nach Dreißig Jahren im Dienste von Pan American Airlines mit 56 Jahren kurz vor seiner Pensionierung. Der Langstrecke hatte er schon vor zwei Jahren den Rücken gekehrt und so war mit Freude an den Ort zurückgekehrt, an dem er als Copilot eines „Rosinenbombers“ von Lucius D. Clays Luftbrücke 1948 mehrere Monate die Bevölkerung Berlins mit Hilfsgütern versorgte. So flog er wieder dieselbe Route wie damals. Politisch war West-Berlin immer noch eine Enklave des Westens, in der es nur den Fluggesellschaften der Siegermächte erlaubt war, Verkehrsflugzeuglinien aufzubauen. So wurde Anfang der fünfziger Jahre der „German Internal Service“ (GIS) gegründet, welcher mit Boeing 727 die Anbindung West-Berlins an Städt wie Hamburg, Köln, Frankfurt und München sicherstellte.

 

 

 

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Dom Famularo, der nichts dagegen hatte, dass man ihm eine starke Ähnlichkeit mit Ernest Borgnine nachsagte, zwängte seinen massigen Körper auf den Pilotensitz. Heute ab Tempelhof zu starten, war nicht vorgesehen gewesen, aber nachdem es in der Nacht einen kleinen brand in einer Flughafentoilette in Tegel gegeben hatte war entschieden worden, zumindest bis Vormittag den Flugbetrieb über Tempelhof laufen zu lassen. Seiner Meinung nach war das zwar unnötig gewesen, aber wenn die Deutschen etwas machten dann war das immer Tausendprozentig und gründlich. Für ihn bedeutete das allerdings, dass er sich die neue Abflugroute genauestens ansehen und später einhalten musste. Nach dem Start führte eine sofortige Linkskurve kurz über Ost-Berlin, dann ging es mit direktem Kurs nach Südwesten Richtung Frankfurt. Dieser war dann absolut korrekt einzuhalten. Ostblockstaaten reagierten auf Westlinien, welche die Korridore nicht genauestens einhielten absolut hysterisch. Und man musste keinen Ärger provozieren, immerhin befand man sich mit diesen Herrschaften im kalten Krieg.

 

Stefanie Hoffman ließ sich derweil in ihren zugewiesenen Sitz fallen. Dass es gerade heute Nacht in Tegel brennen musste. Der Preis war ein kaputter Reifen gewesen und eine unglaubliche Hatz nach Tempelhof sie verstaute ihre Jacke im Kompartment über den Sitzen und bemerkte beim Platznehmen einen üblen Geruch. Die Quelle dieses Miefs war die Person auf der anderen Seite des Gangs. Sie traute ihren Augen nicht, dieser Kerl war der Fahrer des Mercedes gewesen, der sie halb von der Straße gedrängt hatte. Besoffen war er auch noch. Um diese Uhrzeit. Der Biergestank hielt sie davon ab ihn auf das Geschehene anzusprechen. Wer weiß wie der Typ sich unter Kontrolle hatte und reagieren würde. Die Maschine war zwar recht gut mit Passagieren dieses Frühflugs gefüllt, aber sie entschied sich lieber den Ärger zu vermeiden und nach Weihnachten bei ihrer Werkstatt in Reinickendorf einen neuen Pneu aufziehen zu lassen. Alleine wie er eine vorbeikommende Stewardess am Arm festhielt und mit „Ey, wann jiebt et wat zu trinken?“ anging..... Schweißflecken auf dem Hemd hatte er auch noch und das bei diesen Temperaturen. Na sauber.

 

 

 

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Sie blickte zur anderen Seite aus dem Fenster. Die Triebwerke waren gestartet worden und die Boeing setzte sich in Bewegung.

Dom Famularo freute sich zugegebenermaßen auf seinem Rückzug aus dem aktiven Dienst. Als Instruktor würde er noch einige Jahre weiterfliegen, aber er würde mehr Zeit für seine Familie haben. Die junge Frau seines Sohnes war gerade schwanger und er war auch schon länger auf den Gedanken gekommen, mal wieder andere Prioritäten zu setzen und wieder in das Haus in New Jersey zurückzukehren.

 

 

 

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In der Kabine hatte eine der Stewardessen den Streit um den Zeitpunkt der Getränkeausgabe beenden können, in dem Sie ihn auf kurz nach dem Start vertröstete, was der Passagier mit einem „Dir ist wohl dein Posstn ssu Koppfe ges-stiegen, du kleine Königin! D-da wird doch der Block ... der Bock zum Gärtner ge-gemacht!“ quittierte. Die Gestik der Stewardess zu ihrer Kollegin zeigte aber eher das Gegenteil an, nämlich dass dieser Typ sternhagelvoll war und während des Fluges bis Frankfurt gewiss nichts Alkoholisches bekommen würde.

 

 

 

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Stefanie blickte sich in der Kabine um. Die meisten Passagiere versuchten entweder zu dieser frühen Stunde noch etwas Schlaf zu bekommen oder sogar waren erfolgreich damit. Nur die Dreiersitzreihe rechts vor ihr enthielt ein Grüppchen von Herren die gerade nach vorne starrten. Und die Dame direkt vor ihr auch. Naja, dachte sie sich, manche haben eben Flugangst. Sie lehnte sich zurück als die Maschine donnernd zum Start ansezte .

 

 

 

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Die Startbahn Tempelhof war vergleichsweise unangenehme. Sie war grenzwertig kurz für eine vollbesetzte Boeing 727 und hinter Startbahnende waren Wohnhäuser über die man beim Start nur knapp hinwegdröhnte. Dom Famularo taten die armen Teufel leid, die er gerade wohl aufweckte und die ihren Kopf wohl in ihrem Kissen vergruben und ihm sicherlich Tod und Teufel wünschten.

 

 

 

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Dom legte sofort nach Einziehen des Fahrwerks die 727 in eine Linkskurve um das Leitradial des VORs für den Kurs nach Frankfurt einzufangen. Die Höhe nahm mit einer satten Steigrate zu und bald würden sie einen herrlichen Sternenhimmel über sich haben, bzw. kurz vor Frankfurt dann den Sonnenaufgang erleben. Er blickte nach links aus seinem Fenster während die 727 über dem Palast der Republik nach Westen drehte. Die Mauer war klar zu sehen, die die Welt teilte. Was für eine verrückte Stadt, dachte er sich. Dann verschwand die PanAm 727 in der Wolkendecke.

 

 

 

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Stefanie dachte noch einmal über die Umstände des Starts nach. Bis Vormittag wurden alle Flüge nach Tempelhof umgeleitet, bzw. von dort aus gestartet, dabei waren die Tempelhofer Flughafenangestellten schon mit dem Andrang am Morgen merklich überfordert. Die Sicherheitskontrollen waren dementsprechend lax gewesen, da die Fluggesellschaften wohl Druck auf den Flughafen machten, rechtzeitig Starten zu können.

Konisch eigentlich, dass sie sich das mit den Sicherheitskontrollen just in diesem Moment gedacht hatte. Die drei Männer schräg vor ihr rührten sich. Einer nahm seinen Koffer unter dem Vordersitz hervor und öffnete ihn. Er enthielt unter einigen Akten eine gefütterte metallische Kassette, die er hinausnahm.

 

 

 

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Stefanie bekam große Augen, als das Anschnallzeichen ausging. Genau in diesem Moment öffnete der Mann die Schatulle und holte vier halbautomatische Pistolen hervor. Die beiden Männer rechts neben ihm, ein dunkelhäutiger, wahrscheinlich Pakistani, sowie ein blonder Wuschelkopf nahmen sich zwei davon, die vierte gab er der Frau vor ihr. Sie sprang gemeinsam mit ihm auf und lief zügig mit gezogener Waffe nach vorne, während sich der dunkelhäutige mit dem Schnurrbart und der Blondschopf in den Gang stellten und die Kabine überwachten. Es entstand eine stille Unruhe im Flugzeug. Obwohl keiner was sagte wusste es jeder. Der PanAm Flug GIS 205 wurde soeben entführt.........

 

 

 

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Jürg Bertschinger

Booaahh Eehh!

 

Ich krieg das Gesicht nicht mehr zu.......:eek:

 

Schon mal Angebote von der Filmbranche erhalten? ;)

 

Das ist ja echt heftig was Du da kreierst, Hut ab. Bin schon gespannt wie eine Triebfeder wie's weitergeht mit der Story.

 

Gruss

Jürg

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mann o mann!

 

sag mal, wie kommt man aus so ideen? und die umsetzung erst.. bin sprachlos..

 

:eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek: :eek:

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Wenn ich das so lese, könnte dass das Vorgängerbuch von Tom Clancys Roman "Operation Rainbow" sein.

Vielleicht läuft ja deine Geschichte darauf hin!

MALSEHENUNDÜBERRASCHENLASSEN!!

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Alex, Du kennst einfach wieder sowas von nichts! :eek:

 

Ich habe Dich doch schonmal gefragt, warum du deine Brötchen nicht mit Romanen verdienst. Und die Bilder dazu sind ja wieder fänomenal!

 

Nur nicht Müde werden, gell...;)

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Alex, echt genial.

Hat total Spaß gemacht zu lesen und ich bin sehr gespannt wie's weiter geht.

Mach weiter so, und danke für den 1. Teil.

 

Gruß Toby

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Hallo Alex,

 

eine gut gemachte Story, die einen schon neugierig auf den nächsten Teil warten lässt :) Die Screenshots sind ebenfalls hervorragend gemacht und spiegeln den text ausgezeichnet wieder wie ein Film...

 

Einmal hast Du den TWA-Captain übrigens "Waldo" genannt, so ganz scheint Waldo Pepper also doch noch nicht in der Schublade verschwunden zu sein ;)

 

Nur mal eine Frage : Ich bin seit Wochen auf der Suche nach AI-Traffic der 60er oder 70er Jahre, habe aber vor allem für Europa nichts gefunden. Welches Adon hast Du denn dazu verwendet?

 

Gruss,

 

Thomas

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Hallo,

 

@ all:

 

Herzlichen Dank für die Komplimente :)

Es freut mich sehr zu sehen, daß auch der Text gelesen wird. :)

 

@ Burkhart:

 

Nein, sei gespannt. :)

 

@ Mike Strasser:

 

Vielleicht könnte es eines Tages klappen, das zum Beruf zu machen. Aber nachdem mein Studium nun erfolgreich beendet ist, folgen erstmal die fachnahen Bewerbungen :D

Danke für den Zuspruch.

 

@ Thomas Klein:

 

Oops, da hat anscheinend der Lektor geschlafen ......

Danke für den Hinweis, wurde bereits geändert, müssen die Geister der Vergangenheit sein. ;)

 

Das mit dem Traffic AddOn: Ja, schön wäre es, wenn es sowas gäbe. Ein Freund von mir hat es mal für kurze Zeit geschafft, die CalClassic Propliners via ttools einzubinden, hat aber am Schluß damit seinen kompletten FS abgeschossen, so dass er neu installieren musste.

Und auch selbst das zu versuchen, wäre mir viel zu viel Arbeit, weril bis die richtigen Vögel am richtigen Flughafen stehen .....

 

Nein, ich bin einen anderen Weg gegangen. Bei allen Bildern war der Traffic komplett aus. Die anderen 70er Jahre Maschinen sind alle reinretuschiert. Aso wenn man mehr als ein Flugzeug auf dem Bild sieht, ist max. eines "echt", der rest ist reingeschnitten.

Auch der Blick von den Cockpits zu anderen Flugzeugen. Wobei das noch relativ einfach ist:

Du machst einen Screenshot von deinem Cockpit View (idealerweise vor blauem Himmel), dann schneidest du alles was nicht zum Cockpit gehört mit einem Grafikprogramm raus und "klebst" diese Schablone als zusätzlichen Layer über einen zweiten Screenshot, der ein Flugzeug von Aussen zeigt, Fertig.

 

Bei den anderen ist das aber ein ziemliches Gepfriemel, da Perspektive und Licht stimmen müssen, sonst sieht das unrealistisch aus, bzw. die Flugzeuge "hängen" schief auf dem Runway. Besonders kniffelig wird das auch bei Perspektiven wie der aus dem Terminal heraus durch das getönte Glas, weil dabei zusätzlich zum Winkel des Flugzeuges der Winkel zu Glas stimmen musste, weil die Glasstreben beim Reinschneiden sonst verzerrt/verzogen/schief gewesen wären.

Auch wenns eine Schweinearbeit war, mir war wichtig, daß durch das Flughafenumfeld etc. die richtige 70er Athmosphäre aufkommt. Deswegen habe ich mich auch in gewissemSinne mit meinem ersten Paint versucht und den Innenraum der RFPB einen 70er -Jahre Look verpasst ...... fehlt nur noch die Discokugel :D

 

 

Dennoch sollte es jemals ein "MyTraffic 70s" geben, wäre ich sofort erster Kunde. :D

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Heavy,

 

Mir fehlen echt die worte!!!

 

Bei allen Bildern war der Traffic komplett aus. Die anderen 70er Jahre Maschinen sind alle reinretuschiert.

 

Das nehm ich dir jetzt wirklich nicht ab, dafür sehen die bilder

zu echt aus.

 

 

P.S. Gratulation zum bestandenen Studium. :D

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Hallo,

 

danke für die Glückwünsche.:)

Aber du kannst mir das getrost abnehmen, inzwischen bin ich mit Grafikprogrammen recht fit, schau dir z.B. die Waldo Pepper Stories an. ;)

 

Auch wenn ich mit der Retuschenqualität zufriedener bin als beim "Eine Frage der Ehre" kann man immer noch diverse Spuren der Retuschen sehen, soo perfekt ist das immer noch nicht. Beispielbild siehe unten.

 

 

4000109619deccc6.jpg

 

- Der Mast über der Qantas 707 ist in der Mitte abgeschnitten und versetzt. Da hab ich den Winkel nicht hundertprozentig getroffen.

- Der Zaun zwischen der Qantas 707 und der Braniff DC8: auch dieser ist plötzlich leicht versetzt, ähnliches Problem, da ich noch den Shcatten der DC 8 mitnehmen mußte. Da war aber ein leicht anderer Blickwinkel, so das die Schnittstelle nicht 100%ig stimmt.

- Die Braniff DC8 hat kein Bugfahrwerk ..... habe ich wohl überpinselt, als ich das fehlende Stück vom Mast wieder davorgesetzt habe.

- Böser Fehler: Die GulfAir VC10 war noch im "Versetzen-Modus" als ich sie positioniert habe. Deswegen auch das getiltete Hauptfahrwerk-

- Bei der Delta Tristar haben die Lichtverhältnisse nicht gestimmt, weshalb ichden Schatten von Hand gezeichnet habe. Desweiteren Retuscheränder unter der Nase etc.

 

Oder der Fiat in San Niccolo ... der steht in der Szenerie auch nicht da ;) :D

 

Also perfekt ist das nun wirklich nicht. Teilweise hatte ich dann auch die Schnauze voll und habe es so gelassenwie es war. ;)

Aber ich habe inzwischen einen Trick gefunden. Wenn man aus der "Towerperspektive" ein Flugzeug fiotografiert, ein zweites läd und in der selben Towerposition das zweite Flugzeug verschiebt und nochmal fotografiert, dann kann man hervorragend das erste ausschneiden und an passender Stelle auf das Bild der zweiten kleben. Prompt stehen zwei Flugzeuge nebeneinander. Das erleichter die Arbeit erheblich. Allerdings sollte man mit Towersichten sparsam umgehen, weil durch den Zoom dir Proportionen verzerrt werden.

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Hi Alex

 

Nachdem ich schon alle deine bisherigen Stories gelesen habe konnte ich natürlich kaum erwarten dein neustes Werk (Teilwerk) zu verschlingen. Deine Geschichte ist wirklich der Hammer, die Spannung, die Bilder einfach alles stimmt, besonders gefallen mir die kleinen Anekdoten und Nebengeschichten. Diese sind schön ausgeschmückt aber genau detailiert genug um nicht in den Details zu ersticken, bzw. davon erdrückt zu werden. Deine Geschichten führen dahin wo sich John J. Nance bewegt, er, ein ehemaliger Pilot, schreibt genau so spannende Geschichten wie du. Der einzige Unterschied: Seine kann man kaufen:)

 

Falls du noch nie ein Buch von ihm gelesen haben solltest, klick doch den folgenden Link an! Es lohnt sich.

John`s Werke - Hier klicken!

 

Ich freue mich schon jetzt auf die weiteren Teile und natürlich auf weitere Geschichten, wie wäre es mal mit einer Geschichte in der Gegenwart?

 

Danke für die Mühe und den Aufwand den du getrieben hast!

 

Gruss Sales

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Norbert Schruff

WOW!!!!

 

:eek: :eek: :eek:

 

Also damit toppst du deine bereits legendären Waldo Pepper- Screenshotromane, Alex!!

 

Das ist so gut geschrieben, daß ich eine Gänsehaut bekomme. Ich kann mich noch gut an die gefürchtete Terrorgruppe um Carlos erinnern. Du hast den geschichtlichen Aspekt 100%ig akkurat getroffen. Bildung zahlt sich eben aus. ;)

 

Deine Sreenshots sind mal wieder der absolute Oberhammer und düncht uns Normalsterbliche dazu, unsere Screenshotversuche in den Windowspapierkorb zu schieben.

Deine Grafikarbeiten sind mal wieder absolut professionell. Und gute Grafikarbeit erkennt man daran, daß man sie nicht erkennt. :D

 

Auch dein 70er Jahre VC ist Wahnsinn! Kannst du mir die Files eventl. mailen?

 

Alles in allem DAS Screenshothighlight überhaupt. Dein Mehrteiler ist der "Herr der Ringe" unter den Screenshotberichten.

 

Ich warte schon hibbelig auf den nächsten Teil. :) :)

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Der deutschen Sprache fehlen die Begriffe, wie gut das geworden ist.

 

Das ist der absolute Oberwahnsinn. Das toppt alles jemals dagewesene. :)

 

Was ist denn das für eine Selten geniale Vulcan?

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Hi Alex,

Wieso finde ich diese Geschichten eigentlich nicht in unserer Bibliothek, hier, in unserem Kaff? Jedenfalls, in der Abteilung 'Romane' habe ich sie bisher nie gefunden. Vielleicht hätte ich doch lieber in der 'Bildbände' oder 'Sachbücher'-Ecke suchen sollen. Jedenfalls garantiert nicht in der 'Occasion-Schachtel'. Oder vielleicht doch bei den 'Kinderbüchern'? Nein, in keinem von allen. Dein 'Buch', deine Geschichte, die steht in der Mitte.

 

Es ist eine wunderbar geniale Mischung aus allem; ein Meisterwerk. Bestehend aus einer Mischung zwischen Roman, Bildband, Sachbuch und doch so leicht zu lesen wie ein Kinderbuch. Nur eins weiss ich; in der 'Occasion-Schachtel' finde ich es garantiert nicht! Was du uns hier servierst ist nicht aufgewärmt oder verbraucht, es ist backofenheiss und taufrisch!

 

 

Roli

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Original geschrieben von Roli

Hi Alex,

Wieso finde ich diese Geschichten eigentlich nicht in unserer Bibliothek, hier, in unserem Kaff? Jedenfalls, in der Abteilung 'Romane' habe ich sie bisher nie gefunden. Vielleicht hätte ich doch lieber in der 'Bildbände' oder 'Sachbücher'-Ecke suchen sollen. Jedenfalls garantiert nicht in der 'Occasion-Schachtel'. Oder vielleicht doch bei den 'Kinderbüchern'? Nein, in keinem von allen. Dein 'Buch', deine Geschichte, die steht in der Mitte.

 

Es ist eine wunderbar geniale Mischung aus allem; ein Meisterwerk. Bestehend aus einer Mischung zwischen Roman, Bildband, Sachbuch und doch so leicht zu lesen wie ein Kinderbuch. Nur eins weiss ich; in der 'Occasion-Schachtel' finde ich es garantiert nicht! Was du uns hier servierst ist nicht aufgewärmt oder verbraucht, es ist backofenheiss und taufrisch!

 

 

Roli

 

Roli! Du warst zuerst :( Genau das wollte ich auch sagen :D

 

 

Schlicht und einfach genial was du uns hier präsentierst Alex - ich will mehr! :)

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Gratulation 5/5 runterknallenden Kinnladen - damit gehe ich sehr sparsam um, bisher haben das aber ALLE Deine Geschichten erreicht.

 

Es ist einfach unglaublich wieviel Arbeit Du da reinsteckst!

 

Gruss,

 

markus

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@Sales:

 

Danke. :)

 

@ Nobert:

 

Auch an dich ein herzliches Dankeschön. :)

Wenn du das grelle Interior magst, dann schicke ich es dir gerne.

 

@ Markus.

 

Wow, Fünf Kinnladen. Mal sehen, vielleicht bekomme ich beim nächsten Teil gleich sechs davon, ich werde mich anstrengen. :)

 

@ Roli

 

Formulierungstechnisch bist du aber auch nicht auf den Mund gefallen. :) Vielen Dank. Das gilt natürlich auch für Thomas, der auch das gleiche schreiben wollte. ;)

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