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Die Fahrt zum Flugplatz. Ist sie gefährlicher als der Flug?


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Geschrieben

Urs, schäme Dich;)

Du bist jetzt ein Sicherheitsrisiko

 

Gruss

Joachim, der beim Fliegen immer Abstand hält:D

Geschrieben

Stefan, du hast recht, die berüchtigte Aussage bezieht sich wohl auf die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfalls zu sterben zu der Wahrscheinlichkeit bei einem Fliegerunfall ums Leben zu kommen.

 

Der Unterschied liegt darin, ob von der Autofahrt vom fliegen nach hause, oder von der Autofahrt überhaupt gesprochen wird...

 

Und genau dieses Detail nervt wohl viele Leute und veranlasst bestimmte Reaktionen.

 

Auch kommt dann noch der Unterschied zwischen Linien- und Kleinfliegerei, denn bei den Kleinen kommen ja weniger Pax pro Pilot als bei der Linie, fragt mich jetzt aber bitte nicht, in welche Richtung sich daher die Statistik verschieben würde, denn es ist schon zu spät am Abend für mich... ;)

 

Das ein gewaltiger Unterschied zwischen Autofahren und Fliegen besteht, darin stimme ich mit dir überein. Beim Fliegen hält uns bereits schon eine leichte Erkältung ab, beim Autofahren mögens bei ein paar Exemplaren nicht mal 1,8 Promille den Fahrer vorm Einsteigen bewahren...

Das Autofahren wird nebenbei gemacht, dem Fliegen ist hingegen meist die volle Konzentration gewidmet. Allerdings findet fürs Fliegen auch nicht so eine starke "Auslese" statt...

 

Auch ich bin der Meinung, dass ich besonders an einem Sonntagmorgen vor der Frühschicht an einem enorm grösseren Risiko ausgesetzt bin, im Auto zu sterben.

Trotzdem halte auch ich nix von der bestimmten Aussage, da sie in meinen Augen eine gewisse Ignoranz gegebüber der durchaus realen Gefahr zeigt.

 

Wenn man den Text komplett gelesen hat und meine obige Aussage überdenkt, so ist die Aussage von Michel zwar verdammt hart und schwarz-weiss, aber auch sehr wahr... *AugenzwinkeranOldChris*... ;)

 

Solange wir unseren Taten und vor allem deren Folgen bewusst sind, und die Dinge dafür benutzen, wofür sie konstruiert wurden, so wird alles gut gehen.

Missachten wir jedoch eine Regel (welche ja meistens aufgrund eines Vorfalles erstellt wurde) und erzeugen dadurch einen Fehler in einem grösseren Regelkreis, schaffen wir die Grundlage für die Kaskade einiger Fehler, welche am Schluss zur fatalen Folge kommt.

 

Wie schon weiter oben angetönt, sind die meisten Flugunfälle rein technischer Natur. In fast allen Fällen spielte der Pilot eine zentrale Rolle.

Mir wurde beigebracht, dass ein Pilot fähig ist, seine Situation ständig und objektiv neu einzuschätzen, einen Entscheid zu treffen und diesen dann durchzuführen.

Dies ergibt dann einen Regelkreis, welcher unseren Flug ständig begleitet. Erst wenn wir eine Situation nicht richtig einschätzen (sei es jetzt aus Leichtsinn, Unwissenheit, purer Ignoranz oder sonstigen Fakten des Faches "human factors"), sorgen wir mit der falschen Aktion unsererseits für eine Verschlimmerung der Situation, was in eine Spirale übergeht, welche meist fatal endet. Aber eben genau die Fähigkeit des Piloten soll dafür sorgen, diese Spirale zu durchbrechen und wieder in den normalen Regelkreis zu gelangen.

 

Aber dieses Denken ist zumindest heutzutage auf der Strasse so gut wie verschollen, da herrschen ja mittlerweile fast schon Bürgerkriegs-ähnliche Zustände, verglichen mit der Fliegerei...

 

In diesem Sinne ein kameradschaftlicher Gruss von Dani, der sich bewusst ist, selbst immer wieder Fehler zu machen, sich jedoch bemüht, dem oben beschriebenen Ideal nachzuleben...

Geschrieben

Dani, ein Riesenkompliment für Dein Posting!

Besser kann man es fast nicht ausdrücken.

 

Gruss

Joachim

 

PS: Ich glaube das nächste Bier muss ich bezahlen

Geschrieben

Der Thread wird immer interessanter....

 

Mein Statement ohne andere zu werten oder auf andere bezugzunehmen:

- Keines von beiden ist "ungefährlicher" oder "gefährlicher", ausser man sieht es aus der Perspektive irgendwelcher Statistiken, welche von ihrer Natur her eigentlich immer dubios sind.

- Die Chance, dass ein Fehler meinerseits einen schlimmen Unfall verursacht, ist meines Erachtens in etwa gleich gross, die Art des Fehlers kann allerdings nicht verglichen werden. Ebenso die Gefährdung dritter.

- Die Chance, dass ein Fehler eines anderen mich betrifft, erachte ich im Strassenverkehr allerdings als wesentlich höher aufgrund der Verkehrsdichte.

 

Daraus ergibt sich folgendes Fazit:

In der Fliegerei hängt meine Sicherheit fast ausschliessich von mir selber ab (was Bruno G. in seinem Vortrag auch sagen wollte...), im Strassenverkehr bin ich gefährdet, sobald irgendjemand einen Fehler macht (siehe Vollmond- Klischee).

Ein Unfall in der Fliegerei hat jedoch aufgrund des meist folgenden Absturzes die physisch "schlimmeren" Folgen als ein Strassenverkehrsunfall, bei dem oft "nur" Blechschaden auftritt.

 

In diesem Sinne

 

Gruess Jimmy

Geschrieben

Hallo zusammen!

 

Ob man die Fahrt zum Flughafen bzw. von dort weg als gefährlicher einstufen kann als den nachfolgende Flug, kann man sicher nicht statistisch belegen. Denn man kann in eine Statistik nicht alle Rahmenbedingungen hineinnehmen, wie z. B. Übermüdung, Konzentration bzw. Ablenkung, Emotion (nach einem tollen Flug oder nach dem Gegenteil) etc... .

 

Wie schon mehrfach erwähnt ist die Fahrt mit dem Auto eher beiläufig und sicher nicht so geplant wie ein Flug. Ausserdem fehlt auf der Strasse die ATC.

 

Gäbe es so ein System für die Strasse könnte man sicher mehr als 80 % aller Unfälle vermeiden. :D

 

Ich bin in meiner aktiven Zeit im Notarztdienst zu etlichen Unfällen gekommen (tödliche und glimpfliche) die nur durch eine kleine Unkonzentriertheit verursacht worden sind. Auch hier sieht man, wie von Daniel angesprochen, daß ein kleiner Fehler ausreicht, um den Regelkreis zu verlassen und schon beginnt sich die Spirale des Unglücks zu drehen. Beim Auto dreht sich diese Spirale meistens innerhalb von Sekunden ab. Beim Fliegen hat (meistens) mehr Zeit (Flughöhe, Situation).

 

Aber in beiden Fällen gilt: Je besser Du Dich selbst vorbereitest - Dich vor dem Start mit Auto/Flugzeug damit befasst was Du machst im Falle des Falles - desto größer ist die Chance die Spirale zu durchbrechen und wieder in den Regelkreis zu kommen.

 

Mir ist es selbst schon mehrmals passiert, dass mir ein Auto auf meiner Spur entgegengekommen ist (u.a. auch in der Nähe eines Flughafens), aber unter Anwendung der o.a. Regel habe ich ausweichen können, weil ich immer im voraus schaue wo breitere Strassenzonen, Haltebuchten etc. sind.

 

Ein letztes Beispiel aus meiner Rotkreuzzeit als Einsatzfahrer: Wenn du zu einem Notfall unterwegs bist, gibst du schon mehr Gas als es eigentlich die Verkehrsituation erlaubt. Dort gilt als eiserne Überlebensregel: Denke für ALLE Anderen mit und Du hast gewonnen.

 

Was ich damit sagen will: Wenn man das Autofahren gleich ernst nimmt wie die Fliegerei steigen die individuellen Chancen auf ein langes Leben beträchtlich an.

 

Ich wünsche Euch allen und Euren Familien ein schönes Weihnachtsfest

 

Michi :)

Geschrieben

Subjektiv fühle ich mich in der Luft deutlich sicherer als auf der Strasse.

 

Objektiv haben die Segelflugvereine in Innsbruck permanent etwa 200 aktive Mitglieder. In den letzten 25 Jahren bin ich siebenmal hinter Särgen von Fliegerkameraden hergegangen (aus dem Windenstart abgeschmiert, im Schleppflugzeug verbrannt, in der Landekurve abgetrudelt, Beim Rettungsflug verunglückt, vergeblicher Versuch einer Außenlandung vor der Gewitterwalze, mit dem Motorselgler in eine Nebelwand geraten, beim Langstreckenflug abgestürzt).

 

Deutlich größer ist die Liste der Totalschäden aus denen unsere Piloten mit geringen bis dauerhaften Verletzungen ausgestiegen sind oder hinausgetragen wurden.

 

Noch nie in all diesen Jahren haben wir einen Fliegerkameraden durch Autounfall verloren oder war auch nur eine schwere Verletzung aus so einem Grund zu verzeichnen.

 

Woran liegt der Unterschied zwischen Gefühl und Statistik? Warum fürchten sich Passagiere von Linienmaschinen viel mehr als Piloten von Segelflugzeugen im Föhnsturm? Gefühle wie Angst haben wohl viel weniger mit objektiven Risikostatisitiken als mit der Möglichkeit zu tun eine Situation beeinflussen zu können bzw. ihr ausgeliefert zu sein.

 

Wolfgang

Geschrieben

Wobei wir beim Thema sind:

 

 

Gerade waren wir vom LateNight-Check zurückgefahren vom Flughafen EDDM nach Nandlstadt (kleines Kaff), ungefähr 25km entfernt.

 

Uns wäre um ein Haar ein Rowdi der's nötig hatte, schnell zu fahren, frontal reingekracht...

 

 

...mal sehen wie der Flug morgen wird :D

Geschrieben

Ich fuhr einmal zum Fliegen. (das erste mal mit meinen Schwiegereltern) Ich schaute kurz aus dem Fenster nach den Wolken. Der Vordermann bremste, und ich baute einen Crash.

Schaden ca. 3000 €.

Ist natürlich statistisch nicht relevant.

 

(Fritz Tremmel)

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