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Immer wieder....?!


MarkusP210

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Geschrieben

Hallo allerseits

 

Aufgrund des Unfallberichts im neuen Flieger-Magazin möchte ich eine Frage an all diejenigen richten, welche beruflich oder privat, VFR oder IFR zwischendurch die Alpen überqueren.

 

Zunächst aber kurz zum Unfallhergang:

Der Pilot einer Cessna 340 (potentes, zweimotoriges Reiseflugzeug mit Druckkabine) fliegt am 21. August 2000 trotz manigfaltiger Anhaltspunkte und Warnungen über den Alpen (von Albenga kommend) auf einem Flug nach VFR-Regeln(!) willentlich in eine Kaltfront mit heftigen Gewittern und Sturmböen ein. Der Rest der Geschichte könnte einem endlos laufenden Videotape mit Flugunfalluntersuchungsergebnissen entnommen sein.

 

Nun meine Frage:

 

Warum kommt genau dies, welches wohl für alle von uns ein Horror-Szenario darstellt, immer und immer wieder vor? Welcher Teufel reitet uns, wenn wir ein derartiges Glücksspiel veranstalten ('wir' deshalb, weil sicher jeder mal in einer brenzligen Situation war)?

 

Ich hoffe auf rege Beteiligung an dieser Diskussion und freue mich auf die Antworten.

 

MarkusP210 der ob solchen Ereignissen immer ziemlich nachdenklich ist...

Geschrieben

Ich habe diesen Unfallbericht nicht gelesen und kann daher nur allgemein antworten. Verschiedene Gründe kommen - grobschlächtig beurteilt - in Frage:

 

1. Fast jeder Mensch neigt dazu, unter selbst-induziertem Stress grössere Risiken auf sich zu nehmen. Die zwei bekanntesten Formen sind Prahlerei und die gefürchtete "get-there-itis" ("ich will unbedingt noch vor XX Uhr da sein"). Bei "Stress von aussen" tritt das viel weniger auf, da haben die Leute eher den Mut, "nein" zu sagen. Solche Leute sind "Macho-Typen" und antworten auf Problemsituationen typischerweise mit "ich kann dass, ich werde es euch zeigen, wie ich das kann".

 

2. Piloten ohne solide IFR-Ausbildung überschätzen immer wieder ihre fliegerischen Fähigkeiten in Situationen, wo der Horizont verschwindet. Ich erinnere mich an eine Studie an einer Universität (sorry, wo und wann leider vergessen), wo 20 VFR-Piloten im Simi solchen Situationen ausgesetzt wurden. Alle haben die ersten 5 Minuten relativ gut geradeaus fliegen können, aber nach 40 Minuten wären sie alle tot gewesen. So etwa 20 Minuten ist die kritische Zeit, wo die meisten umkippen und ihren Sinnen, statt den Instrumenten gehorchen. (Der Unfallbericht von Kennedy Jr. ist in dieser Beziehung sehr interessant.)

 

3. Der "unverletzliche" Typ neigt dazu, Risiken zu unterschätzen. Das sind häufig etwas scheue, zurückhaltene Typen (ganz im Gegensatz zum Macho-Typ). "Es wird schon gut kommen; es wird auch dieses Mal gut gehen" ist seine typische Antwort auf Stress- und Risikosituationen - manchmal wird es dann halt zum Verhängnis.

 

Darum ist es wichtig, seine eigenen Neigungen zu kennen, um in Risikosituationen nicht die typen-spezifischen Fehlreaktionen zu zeigen. Und andererseits sollte man sich immer wieder einprägen, dass Wolken, bzw. schlechte Sicht, gefährlicher sind, als manche glauben. Fliegen hat sehr viel mit Gleichgewichtssinn zu tun, und dieser Sinn orientiert sich zu 80% mit den Augen, höchstens 20%mit dem Gleichgewichtsorgan.

 

... aber das sind nur Spekulationen, keine Erklärungen, weshalb es trotzdem immer wieder vorkommt ...

 

Heinz

Geschrieben

Hallo,

ich wage auch einmal eine Bewertung! Viel hat Heinz in seinem

Beitrag schon erwähnt.

Zur Situation:

1. Strecke ist dem Piloten bekannt.

2. Die Wetterprognosen sind schlecht.

3. Die Maschine ist gut und tauglich für kritische Situationen.

 

Diese Faktoren, gepaart mit der Selbsteinschätzung des Piloten und eines Faktors X, der nicht bekannt ist, startet der Pilot trotz seines vermittelten Wissens über das VFR fliegen, zu diesen absolut kritischen Flug! Was können Gründe sein?

Seine Bewertungskriterien müssen im persönlichen Check so gewesen sein, dass er es sich zutraute, die Flugsituation zu meistern.

Viele Piloten überschätzen das eigene Können! Die intropektive Bewertung fällt bei entsprechenden Piloten in Überschätzung aus! Er hatte schon einmal einen Unfall mit einem klaren Pilotenfehler! (Fahrwerk vergessen) Normalerweise wird man durch einen derartigen Unfall dauerhaft geprägt - eine logische Vermeidungssituation entsteht. Deswegen hilft es schon, wenn man in der Ausbildung mal eine kritische Situation erlebt hat, dass die fliegerische Luftbahn danach störungsfreier verläuft.

Ich glaube, dass die Selbstüberschätzung oder ein nicht bekannter externer Zwang ihn zu diesem Flug geführt hat.

Die Lehren daraus sind klar:

Für VFR-Piloten ist das Fliegen in IMC eine absolut kritische, "tödliche" Angelegenheit. Auch wenn man es sich "zutraut"! Heinz hat in seinem Beitrag einige Beispiele genannt.

Geschrieben

Hallo Leute.

 

Psychologie ist ein neues Schlagwort unter Piloten. Human Faktors das andere.

 

Da gesicherte wissenschaftliche Forschung im Bereich der Psychologie sehr sehr teuer, sprich arbeitsintensiv ist, gibt es fast keine gesicherten Erkenntnisse in diesem Bereich.

 

Zum einen öffnet die Tatsache vielen Laien eine scheinbar professionelle Spielwiese. Zum anderen mag etwas Wahrheit an den Aussagen sein.

 

Aber VORSICHT ist GEBOTEN! Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

 

Alles hat Grenzen. Ich scheitere derzeit am Aufbau meiner C170 B, da ich erstmal Wissen aufbauen muß. Gott sei Dank gilt da zumindest die Physik.

Bei den Human Faktors ist das komplexer. Denke ich nur an meine Freundin, meine ich, ich werde sie nie verstehen. Wollte ich nun "Frauen" noch gesichert statistisch Untersuchen wollen, hätte ich etwas zutun!

 

Da Piloten nun noch mehr zicken können, bin ich vorsichtig, mit den Human Faktors,...

Geschrieben

Hans: ich stimme Dir zu. Zumal die Maschine dazumal auch nicht

mal mit einem WX Radar ausgestattet war.

 

Im F.M.-Artikel wird auch noch berichtet, dass eine schlechte Vorbereitung des Fluges durchaus auch eine ausschlaggebende Rolle gepielt haben könnte (Start ohne einen Blick auch nur auf irgendeine Wetterkarte, Metar oder TAFs geworfen zu haben.

 

Im selbigen Magazin befindet sich auch eine Reportage wie 2 Piloten VFR mit einer Archer von Landshut nach Kreta v.v. fliegen. Gerade im Kapitel der Alpenüberquerung hat es für meinen Geschmack jedoch ein paar Zeilen die nicht gerade von Professionalität (=safety awareness) zeugen (kaum Bodensicht und Fliegen Ausschließlich mit Hilfe des GPS...)

Geschrieben

Hallo

 

Bei gewissen "erfahrenen" Piloten ersetzen eben die Flugstunden, Ratings und Jahre im Cockpit, die Fähigkeit, auch mal zuzugeben, dass man besser mal am Boden bleibt und den Flug sein lässt.

 

Selbstüberschätzung, gepaart mit einer gewissen Arroganz und Einbildung ist eines der gefährlichsten Phänomene, dass in der Fliegerei vorkommt. Leider immer wieder zu beobachten bei älteren, flugerfahrenen IFR-Piloten in VMC, aber auch leider zunehmends bei jungen, unerfahrenen Piloten.

 

Sicheres Fliegen ist und bleibt eben Charaktersache.

 

Gruss

 

Wilko, der keine Mühe hat, mal Nein zu sagen und am Boden zu bleiben

Geschrieben

OK, habe Unfallbericht mittlerweile auch gelesen und war mit These 1 (siehe weiter oben) wahrscheinlich nicht weit weg (konkrete Beweise fehlen allerdings), aber sicherlich trifft These 2 zu. Das Radarbild zeigt es schön und hat sich so schon in vielen anderen Fällen gezeigt.

 

Noch etwas: Das soll jetzt nicht etwa Wortklauberei sein, aber ich sehe einen Unterschied zwischen "Selbstüberschätzung" und "Gefahrenunterschätzung". Ersteres ist schwer zu bekämpfen, da es je nach Typus Mensch tief in uns sein kann und ausserdem von aussen leicht beinflussbar ist (z.B. durch Stress, Anwesenheit einer bestimmten Person, etc.). Letztes ist eher eine Intelligenzleistung und daher - hoffentlich - eher trainier- und kontrollierbar. Dazu gehört natürlich eine gründliche Ausbildung über mögliche Gefahren und ich behaupte mal, dass das nicht unbedingt nur mit Erfahrung zu tun hat. Man muss nicht unbedingt in einen Unfall verwickelt gewesen sein, um diese Gefahr später zu erkennen.

 

Und noch etwas eher allgemeines, wenn es um Unfallverhütung geht. Wir Menschen lassen uns bezüglich Stressverhalten - grob gesagt - in fünf Typen einteilen:

- der antiautoritäre Typ (mir hat niemand was zu sagen)

- der unverletzliche Typ (mir passiert schon nichts)

- der Macho-Typ (ich werde es denen schon zeigen)

- der resignierende Typ (was solls, ich kanns ja doch nicht ändern)

- der impulsive Typ (jetzt aber erst recht, das krieg ich hin)

 

Jeder dieser Typen reagiert auf seine ganz spezifische, meist voraussehbare Art und Weise auf Stresssituationen. Häufig ist das dann der bekannte erste Schritt in einer Kette von Fehlentscheiden, welche schliesslich zu einem Unfall führen kann. Wenn es uns als Piloten also gelingt, diese ersten, typischen (Fehl-) Reaktionen an uns selber zu erkennen und zu durchbrechen, dann haben wir selber - jeder für sich ganz alleine - einiges zur Unfallverhütung beigetragen.

 

Heinz

Geschrieben

Danke für die vielen Postings. Nun aber trotzdem noch eine Frage:

 

Die Randbedingungen die zu diesem Unfall führten können sehr wohl als selbstmörderisch (ebenso für IFR-Piloten) bezeichnet werden.

 

In diesem Fall wurde ja dann aus der Selbstüberschätzung des Piloten nackter Fatalismus. Jedes Kind weiss doch, dass eine Kaltfront mit den gefährlichsten Wetterphänomenen verbunden ist. Daher muss ich mich fragen, gibt's einen Punkt, an dem der unbedingte Wunsch heimzufliegen so gross wird, dass jedwede Vernunft beiseite geschoben wird?

 

Markus

Geschrieben

Hallo Markus,

 

selbstmörderisches Verhalten kennt die Psychologie! Siehe Sprengstoffanschläge.

Es gibt ein offenes und ein latentes Verhalten. Die Sprengstoffattentäter wissen was sie tun; sie tun dies mit klarem Vorsatz! Leider!!!

Kein Flieger gehört zu diesem Typ, es sei denn, ein Faktor X zwingt ihn dazu!

Der Pilot der Unglücksmaschine gehörte leider zu den unglücklichen

Menschen, die die Neigung haben, sich selbst zu überschätzen. Ich glaube schon, dass er ein Wetterbriefing gemacht hat. Beim Fliegen, wie beim Bergsteigen gibt es subjektive und objektive Gefahren. Subjektive Gefahren liegen im menschlichen Verhalten, objektive im Flugzeug, Wetter und Gelände! Verhalten wird immer durch mehrere Faktoren bestimmt. Er kannte das Gelände und seine Maschine. Ein möglicher Faktor X ist unbekannt bzw. wurde nicht untersucht.

Der Unfallbericht sagt ganz klar, dass die Maschine okay war. Bleiben also nur noch die anderen Faktoren.

Fazit: Er wollte sich nicht umbringen - er überschätzte sich!

Geschrieben
Daher muss ich mich fragen, gibt's einen Punkt, an dem der unbedingte Wunsch heimzufliegen so gross wird, dass jedwede Vernunft beiseite geschoben wird?

 

Ganz klar JA wie uns die Unfallberichte immer wieder aufzeigen.

 

Ciao, Markus ;)

Geschrieben

hat mir zugestimmt während ich mein Posting wieder gelöscht hatte. Hier zur Klärung.

 

Meine Aussage war, mit diesem Flugzeug und seiner Ausrüstung wäre auch ein versierter IFR Pilot auf besagter Höhe nicht durchgekommen. Vielleicht aber hätte er eine Umkehrkurve geschafft.

 

Alles in allem ist dieser Unfall aber ausserordentlich untypisch. Dieser Mann flog relativ agressiv, wahrscheinlich sehr wohl wissend wie miserabel die Verhältnisse sein würden.

 

Die meisten IMC Unfälle aber passieren bei sehr viel besserem Wetter, weil die Piloten unsicher und eher passiv den einmal gefassten Flugweg durchpeitschen, obwohl durch Abweichungen vom Flugplan durchaus das Ziel locker zu erreichen wäre. Fürs VFR Fliegen bedarf es dazu grosser geistiger Flexibilität. Das Fluggerät muss dabei derart im Schlaf beherrscht werden, dass absolut alles vollautomatisch abläuft. Also so, wie die meisten Leute Autofahren und dann in einer Stadt den richtigen Weg suchen und finden, ohne dass sie grad den nächsten Pfosten oder ein anderes Auto rammen.

 

Wer also bei marignalem Wetter noch Checklisten lesen muss, ist fast schon tot.

 

Hans

Geschrieben

"...Das Fluggerät muss dabei derart im Schlaf beherrscht werden, dass absolut alles vollautomatisch abläuft..."

 

Genau Hans,

 

und woher soll das kommen bei Minimum-Minuten-Zählern-Piloten?

Genau hier schliesst sich der Kreis wieder!

 

Gruss

Joachim

Geschrieben

Hallo Leute.

 

Hans hat im Prinzip den Nagel auf den Kopf getroffen. Marginales Wetter ist nicht schlimm, wenn man sehr flexibel reagieren kann und 60 bis 80% seiner Kapazitäten frei hat.

 

Nur ich sehe es nicht ganz so extremistisch wie Hans. Fehler macht jeder und jeder fängt einmal mit Üben an. Und ganz witzig ist, daß die Fehlertoleranz beim Fliegen sehr hoch ist. Erst wenn fünf Fehler zusammen treffen und durch nichts kompensiert werden kracht es. - Das ist meine Erfahrung!

 

In eine Kaltfront VFR ein zu fliegen ist damit ein Fehler. Günstigsten Falls hätte der Pilot es durch ein Plus kompensiert. Meines Erachtens sind mindestens vier weitere unkompensierte Fehler dazu gekommen, sonst würde er noch leben.

 

Das mit der Psychologie ist meines Erachtens ein anderes Thema. Behaupten kann man sehr viel. Es statistisch empirisch zu beweisen ist etwas anderes. Ich kenne ja nicht alle wissenschaftlichen Untersuchungen. Im Falle der "Selbstüberschätzung" fällt mir nur die manische Psychose ein, die relativ sicher Untersucht ist. Wobei die Diagnose nicht ganz trivial ist.

 

Über Hinweise über "saubere" Untersuchungen zu Selbstüberschätzung und Fliegen, wäre ich dankbar.

 

Daher denke ich, ist es das wichtigste in der Fliegerei, nicht im psychologischen Kaffesatz zu lesen, sondern technische Fehler rechtzeitig zu erkennen und technisch kompetent zu kompensieren. Man muß immer schneller Fehler kompensieren, als sich 5 Stück aufsummieren können. Ein zu hoher und zu schneller Landeanflug sind z. B. zwei Fehler, kann man dafür gut Durchstarten und Klappen in geringer Höhe einfahren, ist z. B. alles im grünen Bereich!

Geschrieben
auch ein versierter IFR Pilot auf besagter Höhe nicht durchgekommen

 

Das kann ich voll und ganz unterstützen!

 

 

Vielleicht aber hätte er eine Umkehrkurve geschafft

 

Davon ist auszugehen.

 

 

wenn man sehr flexibel reagieren kann und 60 bis 80% seiner Kapazitäten frei hat

 

Hier gehe ich davon aus, dass nach dem Einflug in eine Kaltfront (und den damit verbundenen Ereignissen wie heftigste Turbulenz, Niederschläge und extreme Vereisungsbedingungen) jegliche freien Kapazitäten schlagartig (über)belegt sind. Hinzu kommtdie psychologische Belastung durch die visuellen und akustischen Eindrücke. In diesem Fall wäre die Umkehrkurve wohl der einzige Ausweg (von Hand geflogen, da der A/P wahrscheinlich seinen Dienst versagt).

 

Markus

Geschrieben

Hallo Markus.

 

Dein Statement ist mir zu dramatisch!

 

ICH LIEBE KALTFRONTEN !!! :) :D :D

 

Vor der Kaltfront hat man in der Regel super Wetter und sehr gute Sichten. Ich bin oft voll VFR On - Top geflogen und der Kaltfront entgegen. Die Wolkenformationen sind nur geil. Super geil!!!

 

Man fliegt in 5000 ft MSL mit über 100km Sicht On - Top! Kommt man der Kaltfront näher, liegen die ersten Tops bei FL 90 bis FL 130. Die zweiten Untergrenzen liegen dann schätzungsweise bei FL 200 und drüber. Ergo unerreichbar für einen E-Klasse - Flieger.

 

Ich möchte nur wissen, was ihr mit eurer Umkehrkurve und der IFR - Ausbildung habt? Man kann locker hoch mit sehr guten Sichten an den Mist ran fliegen. Das schüttelt nicht mal. Man kann locker zwischen den Wolken herum turnen und hat Platz ohne Ende, mit Sichten von weit über 100 km!!! Die Front sieht man über der ersten Wolkenschicht auf 200 bis 500 km. Das schlimmste was mir je passiert ist ist, daß ich 5 Minuten im Regen bei Sichten über 10 km geflogen bin, da ich zulange herum geturnt habe!

 

Fliegt man natürlich 100 km in Wolken der Front entgegen, packt z. B. auch eine 2 - Mot mächtig Eis. Aber dazu zwingt einen niemand!!!!!!

 

Kennt ihr die Sufer - Bilder auf dem Meer, wenn Wellen über Wellenreitern zusammenschlagen und sie unten durch surfen? So bin ich schon mit einer Zlin voll legal VFR zwischen den Wolken entlang einer Kaltfront durch. Das hat tierisch Spaß gemacht und war kein Risiko. Die Sichten waren echt über 100 km!

 

Und das ist die Krux. Ein Fluglehrer muß Spaß am Fliegen vermitteln. Denn ein relaxter Pilot dreht ohne mit der Wimper zu zucken um! Voll locker und VFR! Man kann Kaltfronten, Gewitter und Schnee lieben, wenn man Fehler rechtzeitig kompensieren kann und nicht wie ein Stier ohne Hirn fliegt.

Geschrieben

Hallo Wolfgang

 

und das Ganze in den Alpen?:001: :001:

 

 

Gruss

Heinz

Geschrieben
Original geschrieben von MarkusP210

Danke für die vielen Postings. Nun aber trotzdem noch eine Frage:

 

Die Randbedingungen die zu diesem Unfall führten können sehr wohl als selbstmörderisch (ebenso für IFR-Piloten) bezeichnet werden.

 

In diesem Fall wurde ja dann aus der Selbstüberschätzung des Piloten nackter Fatalismus. Jedes Kind weiss doch, dass eine Kaltfront mit den gefährlichsten Wetterphänomenen verbunden ist. Daher muss ich mich fragen, gibt's einen Punkt, an dem der unbedingte Wunsch heimzufliegen so gross wird, dass jedwede Vernunft beiseite geschoben wird?

 

Markus

 

Hallo Markus.

Die Kommentare "Machotyp", etc. mögen in gewissen Fällen zutreffen. Doch ich sehe den Hauptgrund eher woanders liegen. Ich glaube, dass die meisten "Opfer" sich in der Überzeugung befinden, dass Unfälle nur anderen Piloten passieren - Dies aber nicht aus einem "macho"-Empfinden heraus, sondern eher im Zusammenhang mit einer Fehleinschätzung der Situation und der Gewissheit, dass es ja beim letzten Mal schon "gut" ging.

 

Dazu kommen:

- Druck des "Nach hause kommens" (selbst auferlegt oder durch Paxe)

- Finanzieller Druck, weil die Maschine einen Tag länger gebucht werden muss plus Hotel kosten

- Fehleinschätzung der Flugleistungen des Flugzeuges (speziell bei "Pseudo-Twins")

 

Gruss

Beat

Geschrieben

Hallo Heinz.

 

Damals bin ich ab EDDS geflogen. Da liegt eine dreiviertel Stunde zwischen den Bergen und EDDS. Das sind 45 Minuten Zeit zum Überlegen ob es geht oder nicht!:D

 

Andere mögen lachen, aber ich bin "LUSTFLIEGER". Ist zwischen FL50 und FL130 nicht alles frei, fliege ich nicht rein. :) Und ist in der Höhe noch alles frei, hängt die "Kalktfront" noch in den Vogesen oder im Schwarzwald.

 

Ein typisches Beispiel mit Fön ist das:

 

Lenticularis.jpg

 

 

Das ist das was ich seit Jahren bemängle. Ich hatte eine IFR zugelassene Cessna und eine IFR lizensierten Piloten an Bord. Risiko war das keines. Er Griff auch nicht einmal ein!!! :cool: Das war VFR problemlos möglich. Aber man lernt sowas nur mit FREUNDEN. Da muß das Wort Fliegerkamerad einen Wert haben! Leider ist das sehr selten. :002:

 

Die Belohnung war dann der Ausblick:

 

Lycoming-toi-toi-toi.jpg

Geschrieben

Philip, musste nicht so eng sehen. In den Bergen fliegen viele "Flachlandtiroler" :D

 

Woher sollen sie wissen was Föhn ist. Achja, glaube steht im Lehrbuch ...

 

Nichts für ungut

 

Gruss

Joachim

Geschrieben

Philip,

 

wenn ich unter die eine Wolke geflogen wäre, wäre es Fön gewesen. Aber wer fliegt unter so Wolken oder gar in einen CB??? Ich nicht! :D

Geschrieben

Wolfgang, Föhn ist kein lokales Phänomen unter einer einzigen Wolke. Das bist Du Dir aber schon bewusst?

 

Bin zwar kein so erfahrener Pilot wie einige andere hier im Forum, darum möchte ich auch nicht lehrmeistern, aber bei Föhn in den Alpen hört der Spass meines Erachtens auf. Das ist Regel Nr. 1 für jeden Alpenflug.

 

Ich nehme aber an, dass Dein Posting nicht als Werbung für Föhn-Flüge in den Alpen gedacht war, oder? ;)

 

Gruss,

Philip

Geschrieben

Wer hier weder Föhn, noch eine Kaltfront sieht, möge sich trösten. Er ist nicht alleine.

 

Hans

Geschrieben

@ Hans:

Da bin ich aber beruhigt! Ich war schon ganz irritiert, weil ich auf der Aufnahme von Wolfgang keine Föhnsymptome erkennen konnte.

 

@Phillip:

Das sehe ich genau so: Föhn ist auch für mich ein ganz klares 'no go' für Alpenflüge! Bin sowieso kein Freund von Turbulenzen.

 

Ganz generell bin ich der Ueberzeugung, dass 'feige' Piloten länger leben. Wenn ich ernsthafte Zweifel habe oder bekomme, drehe ich um und breche mein Vorhaben ab, bzw. ändere ich mein routing. Ich bin kein Linienflieger, der an sein Ziel kommen muss. Ich fliege aus Vergnügen. Verschwitzt und verkrampft den Steuerknüppel zu halten und zu hoffen, dass es nicht mehr schlimmer kommt, ist kein Vergnügen.

 

Natürlich fliege ich auch bei schlechtem Wetter. Wenn sich aber ein flaues Gefühl im Magen einstellt, werte ich das als Zeichen, das ich dabei bin, meine persönliche Grenze zu überschreiten.

Kleiner Tipp: als erstes verkrampfen sich meistens die Lippen.

(Habe ich beim zügigen Motorradfahren schon herausgefunden.)

Achtet selber mal darauf. Das ist ein weiterer Indikator, dass man sich seiner individuzeller Grenze nähert.

 

Gruss Reto

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