RSierra Geschrieben 15. November 2003 Geschrieben 15. November 2003 Hallo allerseits! Habe nun die erste kleine Hürde übersprungen bei der Skyguide-Selektion, ich wurde zum 1. Testtag eingeladen! Darüber freue ich mich natürlich sehr, gleichzeitig macht mich dieser Testtag aber auch ein wenig nervös. Ich stöberte schon in anderen Beiträgen herum, wo über dies gesprochen wurde. Übe schon fleissig mein Gedächtnis- und Denkvermögen auf Vordermann zu bringen :-) Gibt es noch nützliche Tips, resp. Sachen die ich beachten sollte, welche Ihr mir mit auf den Weg geben könntet? Vielen Dank und ein schönes Wochenende! Raffael Zitieren
ursmunger Geschrieben 16. November 2003 Geschrieben 16. November 2003 Hoi, kann mich da dem Wisi nur anschliessen.......sei einfach immer Dich selbst und versuche NIE, etwas vorzuspielen, denn das wird durchschaut - wenn nicht während der Selektion dann während der Ausbildung. Und für die erste Stufe einfach versuchen, mental fit zu sein. Gross vorbereiten kann man sich nicht, aber es hilft sicher wenn die Gehirnzellen ein wenig geölt sind - aber nicht mit hochprozentigem Oel, natürlich ;) Zitieren
Rogerfly Geschrieben 16. November 2003 Geschrieben 16. November 2003 Ciao Raffael, ich wünsche Dir ebenfalls viel Glück beim Test. Wann ist der "grosse Tag"? Solltest Du bei einer Aufgabe einmal Pech haben, nicht den Kopf hängen lassen, sondern sofort Deine Kapazität der neuen Aufgabe zukommen lassen. Damit erreichst Du meines Erachtens die beste Performance. Also machs gut und lass uns wissen, wie es Dir ergangen ist. Gruss Roger P.S. sollte Deine Anstellung schlussendlich von einem Sprachaufenthalt abhängig gemacht werden (wie es bei mir der Fall war), dann zögeren nicht eine Sekunde. Ein paar Wochen/Monate weg von zu Hause ist wirklich ein super Erlebnis. Zitieren
Raffael Geschrieben 16. November 2003 Geschrieben 16. November 2003 Hallo Raffael Ich habe diesen Jahr vor ca. einem Jahr auch gemacht und möchte dir ein wenig versuchen zu schildern wie es waren. Im Detail kann ich es allergins nicht mehr wiedergeben. Räumlichkeit und Infrastruktur Der Test fand in einem Klassenzimmer grossen Raum am Flughafen Zürich statt. Jeder Testplatz war mit einem PC ausgestattet. Atmospähre Die Atmosphäre war für mich überraschen loker und es herrschte keine Hektik. Jede Prüfunksaufgabe wurde im vorherein gut erklärt. An den Test nahmen bei mir ca. 8 Personen Teil. Wenn ich es richtig im Kopf habe werden nie mehr als 12 Personen auf einmal getestet. Die Tests Hier kann ich leider nicht mehr alles im Details wiedergeben. Es kamen in etwa folgende vor: Schriftliche Tests Typische IQ Tests Gehör Über ein Headset wurden bestimmte Buchstabenkombinationen vorgesagt. Wie der Test genau funktioniert hat weiss ich leider nicht mehr. Es ging jedoch darum zu schauen, wie gut man sich die einzelnn Buchstaben und Buchstabengruppen merken konnte. Radar Ist eine Art Radarsimulation bei welcher es darum geht Flugzeuge zu einem Flughafen zu lotsen. Dazu musste nur die Tastatur benutzt werden. Es gab verschiedene Kriterien die einzuhalten waren (Separation,...). Englisch Ein Englischtest. Ich fand ihn ziemlich anspuchsvoll. Dieser wird jedoch nicht als Entscheidungskriterium verwendet ob du bestanden hast oder nicht. Psychologischer Test Verschiedene pysichologischbe Fragen wie z.B ob du schon mal gelogen hast oder ob dir Glück oder Geld wichtiger sind. Ich hoffe, ich konnte dir damit ein wenig die Angst nehmen. Gruss Raffael Zitieren
RSierra Geschrieben 17. November 2003 Autor Geschrieben 17. November 2003 Vielen Dank für all eure Beiträge! Und Raffael für deine detaillierte Beschreibung, bist du denn dort durchgekommen? Werde mein Bestes geben und natürlich mich selbst sein. Obwohl ich unbedingt durchkommen möchte, rechne ich nicht zu fest damit um eine eventuelle Enttäuschung tiefzuhalten, falls es doch nicht klappen sollte (was hoffentlich hoffentlich nicht der Fall sein wird!!). Viele Grüsse, Romeo (PS: Raffael ist mein 2. Name, welchen ich immer in Foren benütze in denen ich noch neu bin. Habe mich aber so langsam im Flightforum eingelebt!) Zitieren
Raffael Geschrieben 17. November 2003 Geschrieben 17. November 2003 Hallo Raffael Diesen ersten Test habe ich bestanden, bim zweiten bin ich dann aber leider durchgeflogen. Zuerst war ich auch sehr enttäuscht doch mitlerweilen arbeite ich in der Computerbranche und das gefällt mir auch sehr gut. Ob ich mit dem Stress als Fluglotse glücklich geworden wäre sei dahin gestellt und es gibt schliesslich ja auch noch Vatsim. Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück bei den Tests, sei einfach dich selbst und leiste das was du kannst. Wenn nicht klappt, dann wärst du vermutlich so oder so nicht glücklich geworden als Controller. Zitieren
BH47 Geschrieben 17. November 2003 Geschrieben 17. November 2003 Das ist eine gesunde Einstellung! Gruss Joachim Zitieren
Tobisky Geschrieben 21. November 2003 Geschrieben 21. November 2003 Hallo Romeo Mich hat es beim 2. Testtag auch erwischt! Der Streifentest, welcher dort kommt, war wohl nicht mein Ding! :) Was du auf keinen Fall tun darfst ist, dich auf diesen Beruf festlegen. Geh die Prüfungen locker an und verkrampfe dich nicht allzusehr! Die Chancen die Prüfungen zu bestehen sind, wie du sicher selber weisst, nicht sehr gross! Ich wollte dir jetzt damit keine Angst machen, aber etwas aufzeigen, was sicherlich anderen (mir) schon zum Verhängnis geworden ist! Auch ich bin inzwischen glücklich in meiner anderen Berufswahl als Sozialpädagoge. Gruss Tobi Zitieren
ivomaiolo Geschrieben 21. November 2003 Geschrieben 21. November 2003 Hallo Vielleicht noch ein kleiner Tip zum Streifentest. 1.) Fix checken 2.) Zeit am Fix checken 3.) Flightlevel checken Soviel ich noch weiss, geht es ja bei diesem Streifentest darum, mögliche Konflikte an den einzelnen Kreuzungspunkten zu erkennen. Dies ist eine der Hauptaufgaben der ACC-Losten und darum ist dieser Test ziemlich wichtig. Wenn nun ein Prüfling dies überhaupt nicht kann ( ist nicht negativ, ist nämlich noch recht anspruchsvoll ), dann sind die Voraussetzungen für eine der Hauptaufgaben schonmal nicht gut. Also, es stimmt sicher dass du relaxed dahin gehen sollst und den Test möglichst unbekümmert machen sollst. Jedoch solltest du dir auch Mühe geben und dein bestes versuchen. Der Test geht glaub 10-15 Minuten und wenn du am Anfang schon den Faden verloren hast, dann kämpfe um ihn wieder zufinden. Falls du noch nicht am Test warst, dann viel Glück und sonst hoffe ich, dass du den bestanden hast. Zitieren
blackswan Geschrieben 21. November 2003 Geschrieben 21. November 2003 hallo raffael Eigentlich wurde alles sehr gut erklärt ! Du musst dir einfach im klaren sein, dass du nie alles lösen kannst. D.h. meistens :D Ich habe die drei Tests vor 2 Monaten gemacht... p.s. Bei den Streifen, einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen... 1.) Fix checken 2.) Zeit am Fix checken 3.) Flightlevel checken ok Was auch noch wichtig ist... Immer Ordnung halten... d.h. Arrival Time am Fix Zuerst Lokale Conflicts am entsprechendem Fix Oppositt conflicts checken Viel Glück mfg tobi Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 23. November 2003 Geschrieben 23. November 2003 Also, Friend's, ich lausche ja sehr viel dem Flugfunk hier in Zürich, und was ich da zu hören kriege, animiert mich immer wieder dazu, den nächsten Satz vorauszusagen. Oft stimmt der dann auch. Es ist im Normalfall alles gewiss Routine und relativ einfach für jemand wirklich Begeisterten im Tower oder im Radar, und wie ich vermute, werden die hohen Anforderungen aus dem nachvollziehbaren Grund gestellt, um im aussergewöhnlichen Fall einer Notlage oder einer An- und Abflug- Umverschiebung die hoffentlich richtigen Anordnungen zu treffen, ohne dass im Nachhinein die Chefpiloten mit roten Köpfen an der Reception der Himmelsleiter mit dem Diensthabenden Chef- Lotsen ein Hühnchen rupfen wollen:D :D :D Randbemerkung nebenbei: Man hört im Hintergrund öfters viel Gelächter, Geschäcker und dergl., sooo heavy scheint der Job für einen abgebrühten Profi ja auch nicht zu sein ;))) Es ist ja übrigens gar nicht unerwünscht, bei VATSIM und Co. der Realität nachzueifern, was mit grossem Einsatz der Macher dort ja immer besser gelingt. Gruss Walti Zitieren
ursmunger Geschrieben 23. November 2003 Geschrieben 23. November 2003 Walti, es stimmt zwar, dass recht häufig eine 'Standardlösung' funktioniert - das widerspricht aber nicht der Tatsache, dass JEDES Problem von Grund auf analysiert und gelöst werden muss.....so die Routine ist dieser Job auch nicht, auch ohne 'emergencies' usw. Aber: Es stimmt, wir haben's häufig lustig. Das heisst aber nicht, dass wir wenig arbeiten. Erstens ist häufig eine gute Diskussion im Sektor nebenan im Gang, ich als Radar-Controller kann aber alle Hände voll zu tun haben. Zudem ist die Multitasking-Fähigkeit eine Grundqualifikation jedes Controllers: Wir müssen eine Instruktion herausgeben können, gleichzeitig schon das nächste Problem analysieren und auch noch gleichzeitig mit einem Ohr zuhören können, was am Sektor nebenan oder am Telefon läuft........oder auch einem Witz zuhören, obwohl wir ziemlichen Stress haben. Mit ein bisschen Training klappt das prima, und dazu hat man's auch lustiger :D:p Zitieren
ThomasBauer Geschrieben 25. November 2003 Geschrieben 25. November 2003 Hallo Zusammen, jede Tätigkeit wird früher oder später zu einem grossen Teil Routine. Alles andere wäre ja nicht zum Aushalten. Ich hatte diesen Sommer die Gelegenheit den Tower in Bern zu besuchen. Obwohl Bern ja nicht gerade ein Grossflughafen ist, war ich tief beeindruckt von der Arbeit der beiden Fluglotsen. Hut ab, Leute! Ich kann eigentlich, wann immer ich will, mich zurücklehnen, auch in grosser Anspannung die Gedanken mal wandern lassen, mal aufstehen, einen Kaffee holen. Das scheint mir im Tower nicht möglich, ständig war irgend etwas los, der Bildschirm muss pausenlos überwacht werden. Auch wenn wahrscheinlich viel Routine ist, verlangt die Arbeit höchste Konzentration. Oft höre ich auch den Funk ab und staune, was da an einem schönen Samstag, offenbar oft von einem Lotsen alleine, bewältigt wird. Helis, Motorflieger, Segelflugzeuge, Linienflieger. Und es gibt keine Möglichkeit, das Ganze einfach mal anzuhalten, alles ist im Fluss. Die Fähigkeit mit dieser Anforderung umzugehen, muss im Voraus genau abgeklärt werden. Gruss, Thomas Zitieren
Laires Geschrieben 29. November 2003 Geschrieben 29. November 2003 Naja, aber in wirklichkeit "lotst" du die Flugzeuge auch nicht über ein Spinnennetz.... "SWR123 via 4,5,2 und 6 aufs ILS...." ;-) Gruss Simu Zitieren
ivomaiolo Geschrieben 29. November 2003 Geschrieben 29. November 2003 Hallo Naja, das Spinnennetz gibt es eben auch in der Realität. Nur heissen da die Punkte nicht 1,2,3,4,5,6,usw. sondern, BAMUR, BODAN, GARMO, NEGRA, ROMIR, SAFFA, ZUE, TRA, KUDES, usw. Dann heissts eben nicht über 4,5,2 und 6 aus ILS sondern BERSU, BASKI und EKRIT oder BLM, GOLKE und EKRIT, usw. Aber das Spinnennetz bleibt bestehen ;) Der Unterschied ist nur darin, dass man den Weg (STAR) nicht selber suchen muss, sondern dass dieser schon besteht. Zitieren
Laires Geschrieben 29. November 2003 Geschrieben 29. November 2003 Genau, und plötzlich heisst es BERSU gespert und alle Flugzeuge die Inbound BERSU sind, können leider nicht mehr umdrehen, und der automatische Boxhandschuh fliegt dem Controller direkt ins Gesicht, oder so ähnlich... ;) Zitieren
Markus Burkhard Geschrieben 29. November 2003 Geschrieben 29. November 2003 Immerhin hat man real keinen so dämlich stressigen Zeitbalken der verdammt schnell immer kleiner wird, und wenn der unten ist darf man dem Flieger nichts mehr sagen. Wenn das real so wäre, dann wäre der Job definitiv zu stressig :D Gruss Markus Zitieren
ursmunger Geschrieben 30. November 2003 Geschrieben 30. November 2003 Stimmt Markus, in der Realität hast Du nur einen imaginären Zeitbalken, und wenn der unten ist dann macht irgendwer ein 'passenger announcement' auf der Frequenz.....kommt aufs Gleiche raus ;) Zitieren
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.