Christian Thomann Geschrieben 3. November 2003 Geschrieben 3. November 2003 So 09.11.2003 18:30 ZDF Traumreisen zu Traumpreisen Der Boom der Billigflieger Für 19 Euro von Deutschland nach Rom inklusive Steuern und Gebühren - bei Billigfliegern wie Germanwings, Hapag Lloyd Express oder Ryanair gibt es Traumreisen zu Traumpreisen. Immer mehr Deutsche nutzen die Schnäppchenangebote. Ein Kurzurlaub in Rom oder Lissabon zum Taxipreis - möglich ist das nur durch knallharte Kalkulation der Billigfluglinien. Die Billigflieger sparen an allen Ecken und Enden, um die Preise pro Passagier so niedrig wie möglich zu halten. Das Sparen beginnt schon beim Buchen. Das läuft in der Regel per Internet und nicht, wie sonst üblich, im Reisebüro. So fällt schon mal keine Provision an. Zudem steuern die Billigflieger nur Regionalflughäfen mit niedrigen Landegebühren an. Dort stehen die Maschinen nicht an bequemen Gangways, sondern draußen auf dem Rollfeld. Die Passagiere können beide Ausstiege benutzen - wieder wertvolle Minuten eingespart. Je schneller ein Flugzeug wieder in der Luft ist, desto billiger. Vier Flüge pro Tag sind Standard - entsprechend kurz die Zwischenstopps: In einer knappen halben Stunde müssen die Flugzeuge gereinigt, neu beladen und betankt werden. Auf teures Reinigungspersonal verzichten die Billigflieger, das macht die Crew und beim sicheren Verstauen von unförmigen Gepäckstücken legt auch mal der Pilot Hand an. Ein 10-Stunden-Arbeitstag ist die Regel. Wer allerdings für die werbeträchtigen Schnäppchenpreise fliegen will, muss früh buchen. Nur jeder zehnte Platz ist ein 19-Euro-Angebot. Wer zu spät kommt, zahlt mehr. Bis zu 200 Euro pro Flug. Den Service an Bord müssen alle extra zahlen: 4 Euro für ein belegtes Sandwich, 2 Euro für einen Kaffee. Im Angebot auch Billigflug-Souvenirs aus Plüsch, dazu Bodylotion und Parfüm. Und was ist mit der Sicherheit? Die Billig-Airlines beteuern, daran nicht zu sparen. Die Auflagen des Luftfahrt-Bundesamtes ließen das hierzulande gar nicht zu. Vom Boom der Billigflieger profitieren auch die Flughäfen. Köln Bonn Airport wird in diesem Jahr in die Gewinnzone fliegen - dank Airlines wie Germanwings oder Hapag Lloyd Express. Die Passagierzahl stieg um 40 Prozent auf 7,5 Millionen Passagiere. Zurzeit wird das Zentralterminal nach Plänen des amerikanischen Stararchitekten Helmut Jahn ausgebaut. Das Geschäft mit dem Billigflug. Was ist dran und profitieren wirklich alle von diesem Boom? Bernd Nied und Sebastian Galle werfen einen Blick hinter die Kulissen. Zitieren
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