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Mi 05.11.2003 23:25 WDR B-52!


Empfohlene Beiträge

Christian Thomann
Geschrieben

Mi 05.11.2003 23:25 WDR 11193.gif B-52!

 

Dokumentarfilm, BRD/USA 2001

 

Die B-52

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Die B-52 wurde 1947 entwickelt als eine extreme Waffe im Kampf um globale Hegemonie und nukleare Vormacht. Es war der erste von Düsenmotoren angetriebene Langstreckenbomber, der während des Fluges betankt werden konnte und damit unabhängig war von überseeischen Stützpunkten. In erster Linie war das Flugzeug gebaut als Träger von Kernwaffen. Eine enorme Flughöhe war notwendig, um das Flugzeug möglichen Angriffen zu entziehen - aber auch, um im Falle eines Abwurfs den Folgen der Detonation und der Bestrahlung zu entkommen. Bei allen amerikanischen stratosphärischen Nukleartests wurden die Bomben von B-52 abgeworfen. Nie wurde eine Atombombe in einem Kriegsakt abgeworfen, aber das Flugzeug hat Bomben verloren - in den USA, in Spanien, auf Grönland. In den 60er Jahren wurde das Flugzeug für Tiefflüge umgebaut und mit konventionellen Bomben ausgerüstet. Es wurde extensiv im Vietnam-Krieg benutzt, kam im Golfkrieg, im Kosovo- und im Irak-Krieg zum Einsatz.

 

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Spannweite: 55,50 m. Länge: 46,80 m. Höhe: 14,50 m. Leergewicht: 78.744,50 kg. Maximalgewicht: 204.120 kg. Maschinen: 8 Turbojets Pratt & Whitney J57-P-43 Ws von je 6.278,23 kg Schubkraft durch Wasser-Alkohol-Injektion. Geschwindigkeit: max. 1.020.80 km/h. Reichweite: 13.420,80 km. Flughöhe: max. 14.820 m. Bewaffnung: 4 Maschinengewehre 12,5 mm Kaliber, zuzüglich Bomben. Besatzung: 6 Mann.

 

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Der Bomber ist noch heute im Dienst, fünfzig Jahre nach seinem ersten Erscheinen. Es gibt zur Zeit kein Flugzeug, das so viele verschiedene Funktionen und Waffensysteme bedienen kann. Es ist damit zu rechnen, dass das Flugzeug weitere zwanzig oder gar dreißig Jahre im Dienst bleiben wird.

 

Der Bomber ist nicht nur die exakte Parabel der Fortdauer des Kalten Krieges über sein historisches Datum hinaus, er ist auch die perfekte Metapher für die unermessliche Macht, technische Kapazität und Produktivität einer Nation, die den Großteil des Surplus, der von der Volkswirtschaft, der Arbeit und der Intelligenz erzielt wird, in die Militärmaschinerie steckt.

 

 

Red: Viel Spass an dem Apparätli! ;)

Christian Thomann
Geschrieben

Halloo!

 

Hat jemand diese Sendung auch gesehen? Was sind eure Eindrücke?

 

Hier die Meinigen:

Erst mal ein abendfüllender Report. Er hat mich begeistert und dennoch nachdenklich gestimmt. Ein Riesenprojekt mit heroischen Absichten. Kriegerische Ziele wurden schlagartig erfüllt. Ich möchte hier nicht auf Altlasten zurück schauen. Tausende Arbeitsplätze geschaffen. Selbst für die Vernichtung können Arbeiten niedlich mit kräftigen hydraulischen Maschinen angetan werden, dabei knapp ein handtuchgrosses Stück aus einem Schrottflugzeug herausgebrochen werden und dann ehrfurchtsvoll mit demselben überdimensionierten Knabberbagger auf die Schrotthalde sanft abgelegt werden. Ich hab richtig gekichert. Als hätte man nicht schon lange riesige Gartenschredder für diesen Zweck erfinden können.

 

Dennoch! Die B-52. Eine riesige Henne mit ihren hängenden, ausgestreckten Schwingen! Kann diese Superjacht mit Flügeln überhaupt fliegen? Anders kann ich dies nicht ausdrücken. Wann hebt die endlich ab? Aha, die ist so gross. Ein Kraftsprotz. Ein Mehrfamilienhaus. Grösser als jeder McDonald. Hauptbolzen in der Dicke einer Cola-Flasche. Einfach beeindruckend.

 

Die Erinnerung über die schrecklichen strategischen Einsätze sind vergessen und gehören nicht hierher. Es ist ein Flugzeug. Eine Faszination.

 

Eine Legende. Eine Ikone in der Fliegerei!

Geschrieben

Hab die Sendung früher schon mal gesehen und erinnere mich noch, wie in fast verehrerischen Worten gewisse Exponenten des Films die Killerfähigkeiten im nuklearen Bereich und die wunderschön grossen Bombenteppiche im konventionellen Bereich dieser Maschine gelobt haben.

 

Leider kann ich soviel Englisch, dass bei mir die Begeisterung voll angekommen ist.

 

Die heutige Verblendung in den USA vor Augen kommt bei mir nun wahrlich keine Freude auf. Die Waffe alleine ist nicht gefährlich, die Geisteshaltung aber, damals wie heute mit Sicherheit.

 

Hans

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