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Heute morgen in Zürich


Tobisky

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Ne Hans, das ist sicher nicht nur Personalmangel etc. das es i.d.R. so lange dauert.

 

Meistens liegt die Ursache in der Tatsache das die Unfallbeteiligten das juristisch so lange versuchen "hin zu biegen", bis es Ihnen, aus welchen Gründen auch immer, genehm ist.

 

Genau dieses hat u.a. auch diese Holländische Sicherheitsfirma beim UVEK moniert.

 

Gruss

Joachim

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Hallo Beat,

schön, einen Jumbo- Cptn. hier im Forum zu haben!

Doch, doch, ich weiss natürlich schon, was so alles zu einem Flug- Unfallbericht gehört.

Habe damals den Lauda- Crash und den von Warschau richtig ausführlich durchgearbeitet. Das war ja beide Male nach vielen Monaten, nach dem Unfall.

Es gibt dafür verdankenswerterweise ausführliche Literatur in Buchform und Berichte aus erster Hand hier im Net.

Diesmal hat mich kurzfristig die reine Verwunderung übermannt, zusätzlich etwas legère Vermutungen, weil es glücklicherweise keine Verletzten gegeben hat.

Mit dem Wetter habe ich ja auch fürchterlich daneben gehauen.

Und einen Furz loszulassen, nur um im nächsten Moment durch Fakten belehrt zu werden, ist ja auch ziemlich zerknirschend. Deshalb gelobe ich, in künftigen diesbezüglicher Zwischenfällen, mich in vornehmer schweizerischer Zurückhaltung zu üben.

Versprochen, gälled!

 

Gruss Walti

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Joachim

 

Mir ist schon klar an wen Du denkst....

 

Was Du beschreibst ist in der Kleinfliegerei aber eben nicht die Regel. Bei grösseren Firmen (Fluggesellschaften Und Grosshersteller) sieht das etwas anders aus. Grad aber der komplizierte Fall der MD11 beweisst, dass es auch dann verhältnismässig schnell gehen kann.

 

Warum muss man bei einem Unfall, wo der Pilot überlebt, der Passagier ein blaues Auge hat und nur das Fahrwerk eingeknickt ist, weil der Boden weich war 3 Jahre warten? Genau ... das Farbband in der Schreibmaschine .....

 

Hans

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Original geschrieben von Hans fuchs

Beat

 

Es mag teilweise viel Arbeit zu einem Unfallbericht gehören, doch recht oft ist es eindeutig. In diesen Fällen wird offenbar nun durch die Aufsichtsbehörde vom BFU verlangt, dass es nicht die üblichen 3- 4 Jahre dauert, um den Akt wiederzufinden, abzustauben und endlich an die Öffentlichkeit zu bringen.

 

Soweit ich gehört habe, sollen dafür auch Personalbestände aufgestockt werden.

 

Und dieser Unfall hier könnte wirklich ein solch einfacher Fall sein.

 

Hans

 

Hallo Hans (alle anderen auch...).

 

Ich denke viele hier im Forum wissen in diesen Belangen nur teilweise Bescheid:

 

1. Das BFU (Büro für Flugunfalluntersuchungen) ist NICHT Aufsichtsbehörde und arbietet UNABHÄNGIG vom BAZL.

 

2. In der VFU gibt es ganz klare Richtlinien was wann nach einem Unfall zu publizieren ist. (Vorbericht, Zwischenbericht, Entwurf Schlussbericht und zuletzt der Schlussbericht). Diese wurden meines Wissens nur in wenigen Fällen nicht auf den Tag genau eingehalten.

 

3. Das BFU sucht KEINE Schuldingen, sondern nach der Ursache eines Unfalls. Dies kann teilweise sehr Umfangreiche Untersuchungen nach sich ziehen.

 

4. Bis vor kurzer Zeit (letzte Woche) ging ein Schlussbericht nach #2 an die Eidg. Flugunfall Komission. An dieser Stelle konnte nochmals rekuriert werden bis alle Parteien "zufriedengestellt" waren. Erst danach wurde ein Schlussbericht verröffentlicht.

 

Man kann 1+1 zusammenzählen um Eure Posts (Walti und Hans) zu verstehen. Am meisten Zeit ging wegen Punkt #4 verloren, und auf den hatte das BFU keinen Einfluss mehr.

Letzte Woche har aber Bundesrat Leuenberger beschlossen (aufgrund des NLR-Berichts), dass in der Zukunft alle Schlussberichte (nach #2) vom BFU direkt veröffentlicht werden können. D.h. die Zeit des Wartens wird vorbei sein.

 

Im November findet im Birrfeld (glaub' ich jedenfalls) ein öffentlicher Anlass über Flugsicherheit statt, bei welchem auch ein Vollamtlicher Flugunfalluntersuchungsleiter genaustens über die Arbiet des BFU referieren wird. Falls ich (oder jemand anderes) das genaue Datum findet (war in der Aerorevue publiziert) wird dieses noch gepostet.

 

Sayonara aus Japan!

Beat

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Hallo Beat

 

Die aufgeführten Punkte sind mehr als hinlänglich bekannt.

Tatsache ist nunmal das um die Formulierungen gefeilscht wird wie auf einem Basar. Es geht um Geld, viel Geld.

 

Gruss

Joachim

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Original geschrieben von BH47

Tatsache ist nunmal das um die Formulierungen gefeilscht wird wie auf einem Basar. Es geht um Geld, viel Geld.

 

Ja dann weisst Du mehr als ich. Danke für die Info.

 

Beat

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Wenn in der Zusammenfassung einen Berichtes steht:

 

Zum Unfallgeschehen mag beigetragen haben, das .... usw.

oder

Beigetragen zum Unfallgeschehen hat ... usw.

 

Das sind 2 scheinbar harmlose Sätze. Aber eben nur scheinbar. Der Unterschied kann bei der Versicherung schnell eine „0“ mehr oder weniger Ausmachen. Bei der rechtlichen Würdigung vor Gericht kann das schnell zwischen SEIN und NICHTSEIN entscheiden.

 

Ich weiss, das Ganze sollte nicht so sein, aber das ist die Realität.

 

Gruss

Joachim

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Original geschrieben von BH47

Bei der rechtlichen Würdigung vor Gericht kann das schnell zwischen SEIN und NICHTSEIN entscheiden.

 

Hallo Joachim.

 

Das habe ich noch nicht mal erwähnt.. Du weisst ja das folgende sicher bereits. Ich erlaube mir trotzdem diesen Quote für andere im Forum zu posten:

 

>>Dieser Bericht wurde ausschliesslich zum Zwecke der Unfallverhütung erstellt. Die rechtliche Würdigung der Umstände und Ursachen von Flugunfällen ist nicht Sache der Flugunfalluntersuchung (Art. 24 des Luftfahrtgesetzes)<<

 

Alles was nach Publikation eines Schlussberichtes geschieht, liegt ausserhalb des Einflusses des BFU.

 

Beat

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Beat

 

... natürlich hab ich nie gesagt, dass das BAZL die Aufsichtsbehörde des BFU sei. Wohl aber das Departement Leuenberger in letzter Instanz. Dort reagiert man ja nun ausnahmsweise der Sachlage entsprechend. Die Piloten müssen möglichst schnell wissen, (nicht wer schuld) sondern wie es passiert ist, damit sie möglichst noch zu eignen Lebzeiten ihre Schlüsse ziehen können.

 

Da Du so genau Bescheid weisst, kannst Du uns sicher sagen in wieviel Prozent der Fälle die Parteien gegen den Unfallbericht rekurriert haben?

 

Hans

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Original geschrieben von Hans fuchs

Beat

 

... natürlich hab ich nie gesagt, dass das BAZL die Aufsichtsbehörde des BFU sei. Wohl aber das Departement Leuenberger in letzter Instanz. Dort reagiert man ja nun ausnahmsweise der Sachlage entsprechend. Die Piloten müssen möglichst schnell wissen, (nicht wer schuld) sondern wie es passiert ist, damit sie möglichst noch zu eignen Lebzeiten ihre Schlüsse ziehen können.

 

Da Du so genau Bescheid weisst, kannst Du uns sicher sagen in wieviel Prozent der Fälle die Parteien gegen den Unfallbericht rekurriert haben?

 

Hans

 

Lieber Hans.

Obwohl beide Behörden beim UVEK liegen sind sie unabhängig voneinander. Doch der in diesem Thread mehrfach zitierte NLR Bericht geht auf diesen Umstand auch entsprechend ein.

 

Die Piloten erfahren auch in wichtigen Dingen sofort was Sache ist:

 

Während einer laufenden Untersuchung kann das BFU, bei entsprechenden gravierenden Sicherheitsmängeln mit einer sog. Sicherheitsempfehlung ans BAZL die nötigen Inputs geben, welches darauf entsprechend zu reagieren hat.

 

Zum letzten Punkt kann ich Dir leider keine Antwort geben, weil ich keinen direkten Einblick in die Arbeit der eidg. Flugunfall Komission habe. Die einzige "Antwort" findest Du wohl nur beim direkten vergleichen von Unfalldatum und Publikation eines Berichtes.

 

Gruess

Beat

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Ok Beat

 

Einer PM zufolge, die ich erhalten habe, sollen es 80% der Fälle sein, wo Abänderungen des Berichtes verlangt werden.

 

Nun, wenns stimmt bedeutet das natürlich Verzögerung. Doch warum ist die Quote so hoch?

 

Hans

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