CarstenB Geschrieben 26. Januar 2004 Teilen Geschrieben 26. Januar 2004 Original geschrieben von Peter Guth Sozusagen als Fixum, wie bei "Autoverkäufern". Nur kann der Autoverkäufer, wenn sein Chef nicht nur völlige Gurken auf dem Hof stehen hat, mit Geschick sein Gehalt beeinflussen. Was machen die Angestellten des Herrn Lauda? Genau, sie tragen einen Teil des unternehmerischen Risikos! Kriegt der Chef genug Fluggäste, wird mehr geflogen und es gibt mehr Geld. Wenn sich einzelnen Strecken als (zeitweiliger) Flop erweisen, können die Jungs zuhause bleiben und Cheffe spart eine Menge Gehalt, ohne dass gleich Leute entlassen werden müssen. In meiner Branche geht der Trend auch in diese Richtung: Es werden nur noch Leute beschäftigt, die bei Bedarf schnell wieder gehen können und die Subs machen immer mehr für weniger Geld. Gleichzeitig hat mein Arbetigeber in denletzten zwei, drei Jahren über 50% des festangestellten Personals abgebaut. zeitweise Piloten völlig umsonst geflogen sind, nur um Stunden zu sammeln. Genau das ist der Grund, warum es nie eine Einigung der Piloten (und Pilotenverbände) geben wird. Zu unterschiedlich sind die Interessen der davon betroffenen Personen. Tja, alle sind sich einig und ziehen an einem Strick, doch wovon träume ich nachts? Das "Hier und Jetzt" ist leider wichtiger als das, was Morgen ist. Angebot+Nachfrage regelt den Markt, ob das nun unmoralisch, verwerflich oder hier emotionell unpassend erscheint. So knallhart ist die Branche. Nicht nur die. In Zeichen von "Shareholder Value" und "Geiz ist geil" wird häufig eines vergessen: Irgendwer muß die Dienstleistung erbringen oder die Waren produzieren, damit er mit seinem so verdienten Gehalt seinen Lebensunterhalt bestreiten kann und mit dem, was dann noch über ist, durch den Kauf weiterer Konsumgüter zum Wirtschaftswachstum beitragen. Mal ein Beispiel: Bisher haben wir unsere Zwischenprodukte von deutschen Zulieferern bezogen. Leider haben unsere Auftraggeber die Preise gedrückt, so dass wir das Zeug jetzt aus dem Ausland beziehen müssen. Die Qualität ist zwar schlechter, doch der Geewinn stimmt weiterhin noch halbwegs. Somit sind in D wieder ein paar Beschäftigte über, die dann natürlich irgendwo sparen müssen und deshalb dann weniger Geld für die Produkte unserer Kunden ausgeben, so dass dann der Gewinn sinkt (das mit den Fixkosten hatte der Peter ja schon erwähnt), worüber natürlich die Aktionäre unglücklich sind und der Vorstand dann das Investitionsbudget verkleinert, so dass wir wiederum weniger Geld bekommen und der Kreis sich schließt. Natürlich geht es den Investoren primär um das Vermehren des eingesetzten Kapitals, doch wird es in letzter Zeit in vielen Fällen übertrieben. Heute verdiene ich Geld, doch wer zahlt morgen für meine Produkte? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 26. Januar 2004 Teilen Geschrieben 26. Januar 2004 Ein wahres Wort- gelassen ausgesprochen! Nur noch eine unendliche Geldgier hält die westliche Zivilisation für kurze Zeit am laufen, bis zum grossen Gong- Schlag zum Abbruch der Runde wegen technischem KO. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 26. Januar 2004 Teilen Geschrieben 26. Januar 2004 so, noch eine Winzigkeit zum Thema Sklavenlohn bei Niki... Ich habe nämlich eine, in der eigenen (!!) Sache äußerst (!) kompetente Person angerufen :D . Diese hat mir erläutert, dass der "Slavenlohn" nur auf Basis 30 Blockstunden beruht!!!! Ab der 31. Stunde erhalten die Piloten 57,60Euro/Std Zusatzvergütung. Erwartet werden - wie branchenüblich - ca. 90 Std/mtl. Zzgl. weiterer Zulagen. Ein PIC hat somit ein Salär von etwa 7500,-- Euro/mtl, ein FO ca 6300,--. Damit liegt die Vergütung auf gleichem Level wie andere, bereits etablierte "Low Cost Carrier". Soviel mal zur Seriosität der Presse und Dummschwätzer, deren Negativmeldungen von vielen Ahnungslosen gierig aufgesogen und für unfachgerechte Statements verwendet werden. Gruß Peter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
mee Geschrieben 26. Januar 2004 Teilen Geschrieben 26. Januar 2004 Peter, findest du das in Ordnung, wenn das ganze Risiko beim Arbeitnehmer liegt. Warum nicht gleich ein Salär auf der angenommen Anzahl Blockhours? Wird der Pilot mit Basissalär krank, arbeitslos oder die Airline hat keine Aufträge trägt er den Verlust. Wenn man eine Airline betreiben will, soll man gefälligst auch mit reellen und fairen Personalkosten budgetieren! Sogar Tyrolean musste dies einsehen und hat nun ihre Pilotengehälter marktkonform gestalltet. Jetzt wird auch der UK bezahlt... Der Markt wirds wohl richten, leider mit ein paar Leichen dazwischen! Gruss Andi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 26. Januar 2004 Teilen Geschrieben 26. Januar 2004 hmm, Du hast vielleicht das System nicht verstanden dort: andere (neue) Airline, andere Bedingungen. Die Kollegen erhalten ein "Fixum", also einen garantierten Mindestlohn (auch wenn ggf. anfangs "nix" zu fliegen gibt.) Arbeiten sie in der Stundenanzahl, die überall üblich oder auf Grund der Nachfrage machbar ist, werden die Stunden selbstverständlich vergütet. Was ist denn verwerflich daran? Autohäuser zahlen z.B. ihren Verkäufern auch ein Fixum, wer gut verkauft, kann gutes Geld verdienen. Die Sache ist zumindest mal sinngemäß was Neues im Airlinegeschäft. Was will man? Keine neue Airline mit neuen Ideen (um sich überhaupt zu etablieren) und dafür die dort angestellten Flightcrews arbeitslos? Oder aber die Kollegen dort stehen zu dem neuen "Vertriebskonzept", haben Arbeit und partizipieren an Erfolg. Bei "Mißerfolg" ist ihnen zumindest ein Einkommen sicher, dass über dem Arbeitslosengeld liegt. Übrigens: trotz der hier im Forum hochgespielten Kritik kann sich die "neue Airline" vor Bewerbungen fast nicht retten. (Alleine in D sind ca 1800! ATPL Inhaber arbeitslos gemeldet). Dann kommt jemand, versucht mit "unorthodoxen Methoden" mal eine Marktnische (auch im Bereich Arbeitsplätze) zu schaffen, und schon geht das Gewusel los. Motto: besser ehrenvoll arbeitslos, als einen Job, der als absolutes Miniumum sofort mehr Geld bietet, als die Arbeitsämter, aber eben nicht das/ein festes Großgehalt. Wobei den Bewerbern die Vertragsbedingungen bekannt sind: Grundgehalt und Stundenbezahlung, so wie bei Arbeitern auch. Man hat hier bei den Postings fast den Eindruck, die Kollegen würden dort mit vorgehaltener Pistole zu Sträflingsarbeit (Vertragsakzeptanz) gezwungen. Gruß Peter, mit Niki Lauda nicht verwandt oder verschwägert Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Esser Geschrieben 26. Januar 2004 Teilen Geschrieben 26. Januar 2004 Hallo zusammen, eine wirklich interessante Diskussion. Peters Argumentation ist durchaus richtig. So ist es und nicht anders. Der (Arbeits-)Markt ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Solange es z.B. Piloten gibt, die für einen Basisgehalt von Euro 700 arbeiten werden diese auch nachgefragt. Sind die alle diese weg und noch Nachfrage da werden die Löhne auch steigen. Auch wenn es etwas lapidar klingt aber im Prinzip wie bei Ebay. Natürlich wird eine Firma nur solange Arbeit nachfragen, wie es für sie profitabel ist. Letztlich ist das Problem der Piloten, dass sie sich nicht koordinieren können. D.h. in der großen Gruppe wird es immer jemanden geben, der für die 700 Euronen arbeitet. Ergo ist 700 offensichtlich ein Angebot, dass fair genug erscheint. Gut, die Problematik mit dem Sammeln von Flugstunden ist ein besonderes, so dass man nicht ganz von einem freien Markt sprechen kann. Dennoch ist es ökonomischer Unsinn von einem "unfairen budegtieren" zu sprechen. Shareholder-Value und solche Dinge sind beliebte Schlagworte der neueren Zeit. Vornehmlich aus dem Börsenboom Ende der 90er. Nun, es gibt zwei Möglichkeiten den Gewinn, nennen wir es mal lieber so, denn Shareholder-Value impliziert noch einige andere Faktoren, kann man nur auf zwei Wegen maximieren: Maximaler Output bei konstantem Input Minimaler Input bei konstantem Output. Leider setzte man in den letzten Jahren in Deutschland auf die zweite Strategie. Das ist allerdings eindeutig ein hausgemachtes politisches Problem. Die variablen Kosten in der BRD sind einfach zu hoch. Aufgrund zahlreicher Faktoren, u.a. der Demographie (!), ist unser Modell der sozialen Marktwirtschaft bzw. deren Umsetzung überholt. Die Ausgaben stehen in einem krassen Missverhältnis zum Volkseinkommen. Dazu belasten geringe Investitionsbereitschaft und Bürokratie auch noch das System. Also die Misere (allein) auf die Wirtschaft zu schieben halte ich für unangemessen. Darüberhinaus ist die Schnelllebigkeit unserer Welt ebenso hausgemacht. Dadurch, dass die Märkte größer und gleichsam besser beherrschbar werden (ich sage nur Internet etc.) findet eine Preisanpassung wesentlich schneller statt, als man es bislang gewohnt war. Gerade der Arbeitsmarkt unterlag traditionell einer besonders langsamen Anpassung. Dies ändert sich gerade. Daddurch, dass uns die Möglichkeit gegeben ist allein technisch gesehen die Marktdaten schneller zu erfassen wir die Preisanpssung beschleunigt. Einfaches Beispiel: War es früher Pilot x aus Hamburg kaum möglich rechtzeitig von einer freien Stelle bei Airline y in Österreich zu erfahren, so reicht ihm heute ein Blick ins Internet inkl. online Bewerbung etc. Alles hat nunmal 2 Seiten. In meiner Generation hat man sich schon längst von der Vorstellung einer festen Stelle verabschiedet. Wer schlau ist, der versucht möglichst schnell und möglichst jung einen Kapitalstock zur Absicherung zu errichten. Wer dafür schon zu alt ist, den hat, so traurig es klingen mag und ich selber finde es auch nicht gut (!!), die Zeit überholt. Vielleicht ist es tröstend, dass es eigentlich fast jeder 2. der 3. Generation so ging. Gesellschaftlicher Wandel fordert offensichtlich seinen Tribut und auch meine eigene Zukunft ist alles andere als sicher. Vor 30 Jahren wäre es bestimmt einfacher gewesen. Zum Abschluss vielleicht noch folgender Gedanke: Es obligt nicht dem Wohlwollen eines Bäckers oder Metzgers uns mit Nahrungsmitteln zu versorgen, sondern allein seiner Vorstellung eigenen Profit zu machen. Gruß Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
CarstenB Geschrieben 27. Januar 2004 Teilen Geschrieben 27. Januar 2004 Hallo Peter! Danke für de ergänzenden Infos. Das der "Vergleich" mit einem Verkäufer hinkt hatte ich ja schon oben angeführt, den wen soll der Pilot belatschern, damit er mehr Flüge verkaufen kann? Sinnvolle Arbeitszeitmodelle zum Ausgleich von Schwankungen im Auftragsvolumen gibt es zu genüge (z.B. Zeitkontenregelungen), ohne dass das unternehmerische Risioko gleich in dem Maße auf die Angestellten abgewelzt wird. Im Sinne der Sicherheit der Passagiere sind natürlich ein gewisse Mindeststundenzahl richtig, doch werden hierduch die ATPL-Inhaber, die den Flugschein usw. u.U. aus eigener Tasche oder vielleicht sogar auf Pump finanziert haben, noch weiter in eine wirtschaftliche Abhängigkeit gedrängt, ohne das es einen Ausgleich gibt, den sie können ja "nur" das brachenübliche Gehaltsniveau erreichen. Wie ist eigentlich bei anderen Gesellschaften das Verhältnis von Grundgehalt und "Erfolgsprämie", sowohl Heute als auch in der Vergangenheit? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 27. Januar 2004 Teilen Geschrieben 27. Januar 2004 also Kameraden, noch einmal zur Erinnerung: das Grundgehalt ("Fixum") beträgt nicht 700,-- Euro für PIC, sondern 3000,-- Euro/Basis 30 Std. Das Vergütungskonzept sollte, um Kritik zu begründen, mit den eigentlich üblichen Stunden der insolventen Airline verglichen werden. Dort lag das Gehalt bei 7000,-- Euro. Jedoch für die "volle Stundenzahl", die i.M. 100 Blockstunden betrug. Wechselt nun ein Pilot zu Niki, so würde er bei gleichem Arbeitseinsatz 3000,--Euro Basis, zzgl 70 x 56,-- Euro, also knapp das Gleiche verdienen. Andere Airlines haben auch oft gestaffelte Vergütungen, häufig basiert dann das höhere Basisgehalt auf z.B. 75 Blockstunden bei ähnlichem Umrechnungsfaktor. Generell sei angemerkt, dass viele Piloten ihren Job aus Enthusiasmus ausüben. Je nach Glücksfall, je nach Karriere, verdient man "angemessen gut" oder im Bereich "das muß man sich leisten können, seinen Traumberuf auszuüben". In Zeiten guter Informationsquellen ist jedem bekannt, dass sich ggf. Ausbildungskosten nicht im erhofften Umfang (Vergütung) rasch amortisieren. Das ist nicht auf diese Berufsgruppe beschränkt. Ein teures Studium in anderen Branchen kann letztendlich statt eines Dipl. Ägyptologen dann auch einen Pizza-Taxifahrer entstehen lassen, weil derjenige sonst arbeitslos bleibt. Diese generellen Risiken sollten aber nicht mit mangelnder Sicherheit der Passagiere -im Beispiel Piloten- in Verbindung gebracht werden. Wenn ein Kollege nicht zu den Glückspilzen in der Branche gehört, die z.B. LH mit hoher Seniorität, oder Emirates oder Air France, so machen alle trotzdem einen guten Job. Gruß Peter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
rudolf.m Geschrieben 27. Januar 2004 Teilen Geschrieben 27. Januar 2004 Das Vergütungskonzept sollte, um Kritik zu begründen, mit den eigentlich üblichen Stunden der insolventen Airline verglichen werden. Dort lag das Gehalt bei 7000,-- Euro. Jedoch für die "volle Stundenzahl", die i.M. 100 Blockstunden betrug. Wechselt nun ein Pilot zu Niki, so würde er bei gleichem Arbeitseinsatz 3000,--Euro Basis, zzgl 70 x 56,-- Euro, also knapp das Gleiche verdienen. Wird eine Mindeststundenzahl garantiert? Ansonsten sind solche Verträge höchstens dem Arbeitgeber dienlich. Gamäss der Auskunft unserer Gewerkschaft sollte das Fixum mindestens 70% des Lohnes ausmachen, sonst ist der Vertrag eher mit Vorsicht zu geniessen. Noch dazu kommen Fragen zum versicherten Verdienst (bei uns AHV...) sowie zur Lohnzahlung im Krankheitsfall oder bei einem Unfall. Es kann nicht angehen, dass ein Beinbruch und eine entsprechende Anzahl Ausfallstunden bereits zu finanziellen Problemen führen. Gruss Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 27. Januar 2004 Teilen Geschrieben 27. Januar 2004 :D ist das kompliziert.... machen wir es mal ganz einfach: der Laden stellt Piloten als "Halbtageskräfte" ein, mit der Option auf Fulltimejob (incl. dann geregelter Mehrleistungsvergütung)... Wobei jede Art eines Lohn- oder Gehaltsbezuges der Sozialversicherungs- und Steuerpflicht unterliegt. Das ist im hier genannten "Laden" nicht anders. Inwieweit Jobs für "halbe Tage" generell in A bedenklich oder mit Vorsicht zu genießen sind, entzieht sich meiner Kenntnisse. In D ist das nicht anrüchig, wenn Firmen (egal in welcher Branche) Halbtages-Stellen ausschreiben. Viele Leute nehmen gerne diese Jobs an, wohlwissend, dass es z.B. für 1/3 Arbeitszeit monatlich auch nur 1/3 Gehalt gibt. Und, bei Mehrarbeit sind überall die Zusatzvergütungen geregelt. Beispiel, sehr wohl vergleichbar: der 32 jährige Sohn meines Freundes ist Assistenzart im Krankenhaus. Grundgehalt 1400,- Euro. Jedoch werden ihm alle Zusatzeinsätze (z.B. Bereitschaftsdienst, Notarzteinsätze...) mit einem Stundenfaktor bezahlt. Unterm Strich verdient "er" so um die 4000 Euro,-. :D Peter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
rudolf.m Geschrieben 27. Januar 2004 Teilen Geschrieben 27. Januar 2004 Original geschrieben von Peter Guth machen wir es mal ganz einfach: der Laden stellt Piloten als "Halbtageskräfte" ein, mit der Option auf Fulltimejob (incl. dann geregelter Mehrleistungsvergütung)... Wobei jede Art eines Lohn- oder Gehaltsbezuges der Sozialversicherungs- und Steuerpflicht unterliegt. Das ist im hier genannten "Laden" nicht anders. Mit Verlaub, ich denke diese Verträge beziehen sich auf eine 100% Anstellung, nur werden nur 30 Arbeitsstunden bezahlt, der Rest wird quasi als eine Art "Überzeit mit geregelter Zuzahlung" gehandhabt. Nun sollte aber in einem Arbeitsvertrag auch die Anzahl tatsächlich zu arbeitender Stunden in einem bestimmten Rahmen festgelegt sein, ansonsten besteht beim Arbeitnehmer keine Einkommenssicherheit ("ach, diesen Monat gibs nicht viel zu tun, da kannst du nur 30 Stunden arbeiten..."). So etwas ist schon bedenklich nah an "Arbeit auf Abruf". Sowas wir in der Regel angewendet, um Kündugungsschutz und andere Rechte der Arbeitnehmer zu umgehen. Mit solchen Verträgen wird versucht, arbeitrechtliche Schutzvorschriften zu umgehen. Der Arbeitgeber kann so das Risiko auf den Arbeitnehmer abwälzen (klappt nicht immer, siehe auch :hier) In D ist das nicht anrüchig, wenn Firmen (egal in welcher Branche) Halbtages-Stellen ausschreiben. Wenn regelmässig mehr gearbeitet wird schon: hier Gruss Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
loww Geschrieben 28. Januar 2004 Autor Teilen Geschrieben 28. Januar 2004 "Neue Gehälter: In der NIKI-Airline gärt es Mit Spannung wird das mit viel Vorschusslorbeer bedachte erste Jahr von Neo-Flugunternehmer NIKI-Airline beobachtet. Mit Spannung sehen auch Piloten und Flugbegleiter dieser Zeit entgegen. Mitarbeiter der finanziell ins Trudeln gekommenen deutschen Aero Lloyd , deren Österreich-Tochter Lauda quasi übernommen hat, arbeiten derzeit nämlich mit "Ablaufdatum". ..... ....Wie es nach Auslaufen der Überlassung per Ende Jänner weitergeht, steht auch schon fest. "Schafft" NL keine nahtlosen Anstellungen, wird das fliegende Personal nach Einsatz bezahlt, und das per Werkvertrag......" http://tinyurl.com/2q43y mfg wolfgang ex loww, vie http://www.fluglehrer.at Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oldchris Geschrieben 29. Januar 2004 Teilen Geschrieben 29. Januar 2004 Mit einem Grundgehalt, welches auf 50-60 Stunden pro Monat basiert, wäre für mich eine seriöse Basis gegeben, aber nicht mit einem Existenzminimum und 30 Stunden. Wie werden Ferien gerechnet ? Wie ist eine gleichmässige Verteilung der Flüge gesichert ? Kann man "ungeliebten" oder nicht zu grenzenlosen Ueberzeiten bereiten Piloten einfach mit minimalen geplanten Stunden das Leben schwer machen ? "Teilzeitbeschäftigung" und vor allem bezahlte Ueberzeit werden im Zweifelsfalle mithelfen den Entscheid bei operationellen oder technischen Problemen für die auch massive Ueberzeit zu fällen. Safety last und ganz sicher in einer solchen Firma nicht die Kultur, welche es zu einem dauerhaft sicheren Flugbetrieb braucht. Sparen, koste es was es wolle, die statistischen Chancen, dass es lange gut geht sind ja nicht schlecht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 6. Februar 2004 Teilen Geschrieben 6. Februar 2004 Das es je länger je mehr flexible Verträge gibt ist doch überall so, guck doch mal in die Büros, da passiert das gleiche quasi "Just-In-Time" Kapazität. Das Unternehmerische Risiko wird auf die Angestellten abgewälzt. Ist heute in und schick, billigst im Ausland produzieren(weg mit der Sozialleistung) und teuerst im Inland verkaufen. Darum müssen ja die Leute so mobil und flexibel sein. Früher hatten wir Kolonien, heute sind wir wieder auf dem besten Weg dahin, quasi digitale Kolonien :) Kurz gesagt, Gewinn privatisieren und Kosten verstaatlichen. Das geht durch alle Branchen, die Mittelschicht bricht weg und am schluss haben wir die Armen und die Reichen. PS: ich sehe auch das in Europa an vielen Orten der Staat viel Fett angesetzt hat. Deutschland ist ein gutes Beispiel, das kommt aber nicht von den Leuten, sonder das dort ca. 16 Jahre Stillstand geherrscht hat, weil sich mit Parteienpolitik und nicht mit Sachpolitik abgegeben wurde. PS II: Ich bestreite das Profit das Ziel eines Unternehmens ist, ja auch, aber die Soziale Verantwortung sollte mindestens gleichhoch angesetzt sein. (Dein Sklave heute, könnte morgen dein Kunde sein) so meine gedanken dazu :) gruz andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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