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flugsimulation.ch in der NZZ


andreas

Empfohlene Beiträge

Hallo!

 

In der heutigen Ausgabe der NZZ (6.6.2002) gibt es in der Luftfahrtbeilage einen grossen Artikel über Flugsimulation am PC. Unter anderem wird auch über die Simmergemeinde berichtet und wie diese sich vor allem via Internet organisiert. Speziell erwähnt ist dabei flugsimulation.ch. Auch Urs Wildermuth, der bei uns Mitglied ist, wurde speziell erwähnt mit seinen Plänen für ein Flugplanungsprogramm.

 

Herzlichen Glückwunsch, flugsimulation.ch! smile.gif

 

Und Grüsse an alle,

 

Andreas

 

...und hier noch der Link der zumindest heute funktionieren sollte: http://archiv.nzz.ch/books/nzztag/0/$874AX$T.html

 

 

[Dieser Beitrag wurde von AST am 06. Juni 2002 editiert.]

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«As real as it gets»

 

Beeindruckende Fortschritte der Flugsimulation am PC

 

Mit dem Zusatz «As real as it gets» verkauft Microsoft seinen Flight Simulator für PC. Das Fliegen am Schreibtisch hat mittlerweile in der Tat einen bemerkenswerten Standard erreicht. Es gibt eine weltweite, Millionen Köpfe zählende «Simmergemeinde». Unterhaltung, Spielzeug oder ernsthafte Beschäftigung mit dem Fliegen? Mit Blick auf das Produkt von Microsoft vermutlich, je nach Art der Nutzung, alles zusammen.

 

 

met. Ohne weiteres 50 Millionen Franken kostet ein Simulator, wie ihn die Airlines für die Aus- und Weiterbildung ihrer Piloten einsetzen. In der Schweiz gibt es zurzeit gut 3500 Linien- und Berufspiloten. Dazu kommen rund 6300 Privatpiloten. In die Zehntausende dürfte die Zahl jener Aviatikbegeisterten gehen, die, ohne je einmal am Steuerknüppel eines Flugzeugs gesessen zu haben, zu Hause, an ihrem PC, «fliegen». Was erhalten sie für die paar hundert oder zwei, dreitausend Franken, je nachdem, für welchen Hauptzweck der Rechner beschafft worden ist? Zumal dann, wenn auch noch ein guter Joystick oder ein Steuerhorn, Ruderpedale und allenfalls ein Zusatzgerät zum Rasten der Funkfeuerfrequenzen zur Verfügung stehen? Verblüffende Flugerlebnisse, lautet die Antwort in jedem Fall. Mit neueren PC, die ja mittlerweile mit Taktraten von über zwei Gigahertz auftrumpfen, mit den heute erschwinglich gewordenen üppigen Speicherausstattungen (RAM) und unter Einsatz einer modernen Hochleistungs-Grafikkarte sind Dinge möglich geworden, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar waren. Das gilt insbesondere für die Darstellung der Landschaft, wie sie sich beim Blick aus dem Cockpit darstellt. Dass die «Scenery» des PC-Piloten, wie das Gelände im Jargon genannt wird, jener im Full-Motion-Simulator der Fluggesellschaften ebenbürtig, eher überlegen ist, gilt heute als Standard. Die Rede ist hier ausschliesslich von zivilen Programmen und nicht von den seit je zahlreich ins Kraut schiessenden Kampfflugzeugsimulationen und im schlechteren Fall «Ballerspielen».

 

Plattform für Software-Tüftler

 

Weltweit ganz klar am stärksten verbreitet ist der Flight Simulator von Microsoft; zurzeit ist, je nach Zählweise, die siebte oder achte Version («2002») im Gebrauch. Das will keineswegs heissen, dass das Produkt des Softwaregiganten auch das beste ist. Es hat immer wieder Anläufe von Konkurrenten gegeben, die innovativer, vielseitiger und wirklichkeitsnäher waren und deren neue Features in neuen Simulatorversionen von Microsoft dann auch eingebaut wurden. Der Durchbruch im grossen Stil ist weder «Flight Unlimited» noch «Fly», noch «X-plane» gelungen, um einige der existierenden oder verschwundenen Alternativen zu nennen. Sonderfälle stellen die Produkte «Elite» der in Winkel beim Zürcher Flughafen domizilierten Firma Initiative Computing AG (www.flyelite.ch) und der «Airline Simulator 2» dar. «Elite» ist ein in der Pilotenausbildung weit verbreitetes Produkt, das naturgemäss vor allem eine perfekte Darstellung des Instrumentenbretts (Panel) und weniger der Landschaft anstrebt. Der «Airline Simulator» wiederum peilt mit seiner anderen Systemen überlegenen «Aerodynamik» der Flugzeuge und den anspruchsvollen Cockpits vor allem das beschränkte Segment der sachkundigen Nutzer an. Dass Microsoft bei den Verkaufszahlen die Nase stets vorne hatte, hängt zum einen sicher mit der Marktmacht des Unternehmens zusammen, zum andern aber mit der Offenheit des Systems, das professionellen und Liebhaber-Entwicklern von Zusatzsoftware (Flugzeugen, Sceneries, Cockpits, Sound-Dateien und anderem) riesige Möglichkeiten eröffnet.

Microsofts Flugsimulator, so, wie er über den Ladentisch geht, hat nach wie vor in erster Linie Spiel- und Unterhaltungscharakter. Der Realitätsgrad bleibt beschränkt. Eine Boeing 777, die auch mit 60 Knoten noch in der Luft zu halten ist, sagt alles. Die Grundbegriffe des Fliegens zu erlernen, halten wir für so gut wie ausgeschlossen. Auch die kleineren Schulflugzeuge halten höheren Ansprüchen nicht stand, das beginnt mit der Physik des Rollens und endet mit der Unmöglichkeit, den Zustand des Ausschwebens beim Landen adäquat nachzubilden. Zum Teil hervorragend gemachte Zusatzprogramme von Entwicklern in der ganzen Welt verbessern die Performance spektakulär, ändern am Befund der begrenzten Tauglichkeit für die fliegerische Grundschulung indes wenig. Anders sieht es beim Instrumentenflug aus. Hier ist ein Training in weitem Umfang möglich. Fast alle gängigen An- und Abflugverfahren sind möglich, weil die Navigationshilfen am Boden (Funkfeuer, Instrumentenlandesysteme) wirklichkeitsnah nachgebildet werden können und weil es mittlerweile auch Programme gibt, die Flight Management Computer, wie sie zur Flugführung in Verkehrsflugzeugen verwendet werden, in akzeptablen Grenzen nachbilden.

Es hat immer wieder Bemühungen von Microsoft um die Zertifizierung des hauseigenen Simulatorprogramms für die Flugausbildung gegeben; zum Durchbruch ist es bisher nicht gekommen. Auf der anderen Seite ist etwa zu hören, Microsoft scheue allzu grosse Realitätsnähe. Im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA geriet der Flight Simulator vorübergehend ins Gerede. Das Softwareunternehmen verschob die Lancierung der neuesten Version um einige Wochen. Mittlerweile steht fest, dass die Attentäter realen Flugunterricht genossen haben, und ist auch erkannt worden, dass das Gefühl für das Steuern eines schweren Airliners am PC kaum zu erwerben ist. Cockpit-Nachbildungen der für die Anschläge verwendeten Boeing 757 und 767 – sie sind fast identisch – gibt es allerdings in sehr hoher Qualität. Die Grenzen bleiben aber allgegenwärtig. So ist beispielsweise bis heute keine befriedigende Nachbildung des Turboprop-Antriebs verfügbar, welcher auch in der Wirklichkeit höhere Ansprüche als das Jet-Triebwerk stellt.

 

Fundgrube Internet

 

Stark zur Verbreitung des Fliegens mit dem Microsoft-Simulator trägt heute das Internet bei. Die Szene ist weltweit vernetzt. Es gibt Hunderte von Websites, die Files zum Herunterladen anbieten. Wird irgendwo in Sibirien oder in Ozeanien eine interessante Neuentwicklung «flügge», weiss es Tage später die ganze Welt. Zwei Beispiele: Eine von zwei Russen optisch wunderbar nachgebildete Tupolew 154 der Aeroflot hat uns trotz den gewöhnungsbedürftigen Eigenheiten der ehemaligen sowjetischen Flugzeugkonstrukteure (Cockpitauslegung, Meter und Stundenkilometer statt Fuss und Knoten) grössten Spass bereitet; auch der «Sound» erinnert akkurat an den alten, hierzulande und in EU-Europa mittlerweile geächteten Donnervogel. Was soll's in den eigenen vier Wänden? Mittlerweile haben Liebhaber das Flugzeug in allen erdenklichen Airline-Varianten Russlands und der ehemaligen osteuropäischen Volksrepubliken «bemalt». Oder: Ein Finne hat den nördlichsten Flughafen seines Landes, Ivalo, unglaublich liebevoll und detailgetreu nachgebaut. Wir werden an kleinste Details erinnert, die wir anlässlich eines Besuchs im vergangenen Jahr dort wahrgenommen haben.

Um ein kommerzielles Zusatzprodukt zu nennen: Die in Pfäffikon (Zürich) beheimatete Mailsoft AG (www.mailsoft.com) hat, nebst zahlreichen Schweizer Flugplätzen, vor kurzem eine Griechenland-Szenerie auf den Markt gebracht. Es ist ein Erlebnis, bei Mach 0,75 weit unten im Dunst die Kykladen vorbeiziehen zu sehen. Einen hohen Stand hat mittlerweile auch die Darstellung des Wetters erreicht (Wolken, Nebel, Dunst, Winde, Niederschläge). Es ist gängig, im Internet das «wirkliche» Wetter in den Simulator herunterzuladen. Kritisch zu bewerten ist die im Flight Simulator 2002 erstmals implementierte Air Traffic Control (Verkehr mit den Fluglotsen). Jedenfalls in Europa. Da merkt man, dass Microsoft ein amerikanisches Unternehmen ist.

 

Was meistert der Laie?

 

In der Schweiz gibt es eine vergleichsweise aktive Simulator-Szene (vergleiche zum Beispiel www.flugsimulation.ch). Einer ihrer «Gurus» ist Urs Wildermuth (www.danur.com), bis vor kurzem Flugdienstberater der Swissair in Kloten. Er hat schon mit dem Commodore 64 (64 KByte Speicher, Floppy-Laufwerk, keine Festplatte) die ersten Flugversuche mitgemacht und die erste Schweizer Szenerie entwickelt. Heute ist er Mitarbeiter des in Österreich verlegten «FlightXPress», eines im Monatsrhythmus erscheinenden, informativen und gut bebilderten, leider mitunter unsorgfältig redigierten Flugsimulations-Magazins. Wildermuths Spezialität ist, kein Wunder, die Kreation von Flugplänen. Seine sorgfältig gerechneten Langstreckenrouten werden oft nachgeflogen. Minuziös berechnet er unter anderem den Treibstoffverbrauch; stimmen die Werte eines simulierten Modells nicht mit jenen einer echten MD-11 überein, wird im «FlightXPress» vernehmlich Klage darüber geführt.

Es erstaunt nicht, dass Wildermuth zurzeit an einem Flugplanungsprogramm für die Flugsimulation arbeitet, das den Tools der Flugdienstberater in Kloten sehr nahe kommen soll. Microsofts Dilemma umschreibt er so: «As real as it gets» habe wohl seine Grenzen; es gehe heute, bei einem Massenprodukt jedenfalls, eher um «as real as the user can take it». So gibt es seit einigen Monaten als Zusatz zum Flight Simulator 2002 ein kommerziell angebotenes Airbus-320-Modell, dessen Handling, bei allen Vereinfachungen gegenüber dem Vorbild, auch fliegerischen Nichtlaien aufwendige Lektüre und eine Einarbeitung Schritt für Schritt abfordert. Begreiflich, dass manch ein Händler im Supermarkt damit zögert, derlei in die Regale zu stellen.

 

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Walter Fischer

So, hier können auch unsere ausländischen Freunde klar sehen, welches die beste und welches die schlechteste Tageszeitung hierzulande ist!

Selten eine so gut recherchierte und austarierte Rezension unseres geliebten FS gelesen!

Süffisant auch der Querverweis auf Guido's Hauspostille...."unsorgfältig redigiert"

Nun diese Bemerkung darf sich die NZZ wahrlich leisten.

 

das Ganze für mich absolut der Aufsteller des Tages.

 

Ganz herzlichen Dank für Deine Arbeit, lieber Brünu!!!

 

Grusswink.gifWalti

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So, jetzt können wir uns langsam aber sicher anfangen zu fragen, in welchem einheimischen Printmedium Flugsimulation.ch denn noch NICHT erwähnt wurde biggrin.gif

 

Der Text ist nun leider nicht mehr abrufbar, da die NZZ ein neues elektronisches Archivsystem hat und nun völlig überrissene 2 € pro Artikel will...

 

Grüsse

 

Flo

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Sonderfälle stellen die Produkte «Elite» der in Winkel beim Zürcher Flughafen domizilierten Firma Initiative Computing AG (www.flyelite.ch) und der «Airline Simulator 2» dar.

 

Juhui, da wohn ich smile.gif

Weiss aber nicht, wo diese Firma ist...

 

Gruss Marc

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@flo

darum habe ich ganz einfach den text kopiert und hier der nachwelt unentgeldlich zur verfügung gestellt...smile.gif

gruss - brünu, der diese abzokerei hasst

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Dankeschön Brünu...hab ich schon gesehen, habe die Info nur gepostet, dass nicht alle vergeben suchen gehen auf der NZZ-Website.

 

Gruss

 

Flo

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Walter Fischer

Und sonst? Keine tiefschürfenden Komentare, der alten Tante (Kosenamen der NZZ) angemessen? Shame on you.

 

Grusswink.gifWalti

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Hoppla... Da komme ich übers Wochenende in den verdienten urlaub aus dem Militär und was sieht mein Glasauge.. super Bericht und der Link zu meiner Page auch gleich noch drin... Hut ab... Gratulation an den Journalisten...

 

gruss Markus

 

 

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