Markus D. Geschrieben 30. September 2003 Teilen Geschrieben 30. September 2003 Und weiter geht es: Nun standen die Solo-Navigationsflüge am Programm. Dabei gilt es das mühsam Gelernte nun alleine im Cockpit umzusetzen ohne das mitfliegende Backup auf der rechten Seite ... ;) Mein erster Solo-Navigationsflug führte mich vom Speck durch St. Gallen Richtung Altenrhein, durchs Rheintal über den Walensee an den Churfirsten vorbei Richtung Wangen-Lachen und nach einer Landung dort noch der kurze Hüpfer zum Speck. Flugplanung hatte ich gewissenhaft durchgeführt und mein Fluglehrer beglaubigte dies auch in meinem Flugbuch, wünschte mir viel Spass und da stand ich nun ... alleine mit meiner Gröbli. Schon etwas seltsam wenn man das erste mal nicht nur für ein paar Platzrunden alleine in die Luft geht sondern für über eine Stunde ohne Verbindung zum Fluglehrer unterwegs ist. Nun gut, Flugzeug bereit gemacht und ab in die Luft. Vor lauter Schreck habe ich mich gleich bei meinem ersten NavPoint in Schmerikon fast verflogen, doch eine Rückkehr zum NavPoint und eine saubere Wiederaufnahme der Navigation brachte mich zurück auf den richtigen Kurs. Ohne besondere Vorkommnisse ging es dann weiter bis Wangen-Lachen. Sogar das Descent-Planning ging gut auf nur als ich Overhead Wangen-Lachen das Pistenkreuz erspähte stiegen mir die Schweissperlen auf die Stirn .... Runway in Use war die 08 und von der Seite bin ich noch nie angeflogen. Na toll ... etwas unsicher drehte ich in den Downwind ein. Irgendwie hatte ich während des ganzen Anflugs kein gutes Gefühl was im Short Final auch in einem Go-Around resultierte. Beim 2. Versuch hat es dann geklappt, zwar noch immer etwas unsicher aber safe setzte ich sogar relativ sanft in Wangen-Lachen auf. Schnell die Landetaxen bezahlt und schon ging es wieder in die Luft Richtung Speck. Ohne Probleme landete ich im Speck ... mein erster Solo-Navflug lag hinter mir. Nach einer kurzen Mittagspause inkl. Spaziergang stand der zweite Solo-Navigationsflug an. Dieser führte mich via Rapperswil, Einsiedeln zum Rigi und über den Zuger See zurück zum Speck. Für den Nachmittag hatte ich mir die einfachere Übung aufgehoben. Der Flug verlief nach Plan, alles lief perfekt bis auf .... na klar, die Landung im Speck habe ich dann ordentlich versaut. Vor mir war der Segelschlepp im Anflug und ich war so darauf konzentriert ob der Segelschlepp es rechtzeitig von der Piste schaffte das ich meine Speed-Controls vernachlässigte, das Gate nicht richtig erwischte was dann zu einer ziemlich unsanften Landung führte. Das hat mich sehr geärgert da dies ein unnötiger Schnitzer bei einer sonst zufriedenstellenden Flugleistung war. Nach einem kurzen Debriefing mit dem Fluglehrer habe ich die gewonnenen Eindrücke dieses Tages auf der Terasse bei einem Bier nochmals Revue passieren lassen. Eine Woche später, am 13.9.2003, stand der "grosse" Solo-Navigationsflug am Programm. Wie schon erwähnt handelt es sich hier um einen Dreiecksflug mit einer Streckenlänge von mindestens 150NM (270km) Luflinie mit 2 Landungen auf auswärtigen Flugplätzen. Nach längeren Überlegungen (siehe >hier< ) und vielen hilfreichen Tips unserer Forumpiloten habe ich mich für die Route Speck - Neuchatel (1. Landung) - Grenchen (2. Landung) - Speck entschieden. Neuchatel war für mich unbekannt, Grenchen kannte ich schon von meiner "Tour de Suisse". Mein Fluglehrer kontrollierte und bestätigte wieder meine Flugplanung und wenig später war ich mit meinem Gröbli HB-UGE in der Luft. Über die inzwischen bekannte Route Zuger See, Baldegger See, Sempacher See ging es dann der A2 bzw. der A1 dem Jura entlang. Dort machten sich auch die ersten angesagten Bisenturbulenzen bemerkbar. Weiter ging es über den Bieler See Richtung Neuchatel. Die Bise wehte dort ganz anständig und beim Descent schüttelte es ein paarmal ganz heftig. Den Flugplatz Neuchatel zu finden stellt kein grosses Problem dar und nach kurzer Zeit war ich schon im Downwind Runway 05. Den Final musste ich mit ordentlich viel Power fliegen da mir 18kts Wind entgegenblies. Die Landung war sehr sanft und ich war stolz das erste mal einen fremden Flugplatz angeflogen zu haben. Schnell die Landtaxen bezahlt, ins Gästebuch eingetragen und gleich wieder in den Flieger ... next stop Grenchen. Die Flugdauer von Neuchatel nach Grenchen beträgt gute 20 Minuten ... also nicht viel Zeit zum verschnaufen. Über dem Bieler See nahm ich Kontakt mit Grenchen Tower auf welcher mir einen Direct Approach auf Runway 07 via Whiskey gab. Na toll, wieder eine Landung von der Seite welche ich nicht kenne. Es war ganz schön viel los in Grenchen, über dem Meldepunkt Whiskey bekam ich "Number 3" zugewiesen. Auf mein Angebot ein Holding über Whiskey zu fliegen bekam ich nur ein "Negative. Continue Approach." ... na gut, die wissen schon was sie tun. Und tatsächlich ging die Landeinteilung auf. Etwas ungewohnt für mich einen sooo langen Final (schon fast wie ein Airliner) zu fliegen setzte ich relativ sanft in Grenchen auf. Dort traf ich in der Beiz dann Wilko, Joachim (BH47) und Hans-Peter (HaPe) wo u.a. auch diese Fotos entstanden sind. Nach einer kurzen Pause mit Sirenengehäul (siehe Fotos vorher) betankte ich mein Gröbli noch für den Heimflug und rollte schon Richtung Start auf Runway 07. Der Start erfolgte problemlos Richtung Aarwangen und ich meldete mich bei Grenchen Tower ab. Mein Heimweg führte wieder durch die CTR Emmen welche nach erstmaligen Aufruf "Not active" war. Nun gut, ich machte mich schon auf einen gemütlichen, wenn auch aufgrund der Bisenturbulenzen etwas ruppigen Heimflug gefasst, als ca. 3 Minuten vor Einflug in die CTR Emmen plötzlich ein "Emmen is now active. Please contact Emmen Tower on 120.42" aus dem Funk quäkte. Die scheinen wirklich auf Wochenendarbeit zu stehen ... da war dann plötzlich einiges los im Funk aber das Crossing im Endeffekt kein Problem. Aber wie gesagt "Expect the unexpected!" ;) Im Speck legte ich trotz böigen Seitenwind eine ganz brauchbare Landung hin und war erleichtert und stolz zugleich diesen Navigationsflug hinter mich gebracht zu haben. Das Debriefing mit meinem Fluglehrer fiel kurz aus und so konnte ich auch diesen Tag auf der Terrasse nochmals Revue passieren lassen. To be continued ... Ciao, Markus ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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