VFR-(Aus)Flug der besonderen Art mit der DC-3(FS2004)

[Tommy Tomov]

Man kennt es alle 2 Jahre...die neue Version von MSFS kommt raus, man pflündert die Portokasse, kauft es...und das Geld wird infolge dessen knapp und man muß sich bemühen, um den Sprit für die Flieger zu bezahlen. So erging es mir auch, doch diesmal bin ich auf einer Goldader gestoßen - der Wechsel von dem verschlafenen Meigs Field zum Seattle Tacoma hat mich auf die Idee gebracht und Microsoft hat sich auch gütig gezeigt und mir mit der DC-3 den idealen Flieger hingestellt. Nur noch eine entsprechende Firma gründen, einen Copiloten und eine nette Stewardess engagieren.Um den Sprit zu bezahlen habe ich dann alle Münzen aus meinen Taschen rausgekramt, meine CD-Sammlung und die Katzen von einer Freundin zum Pfandleiher gebracht(kleiner Tip für die verheirateten unter euch - ihr könnt schon hier kräftig sparen, indem ihr ihre Frau als Stewardess engagiert und die Schwiegermutter pfändet - letzteres sollte ihnen beim Pfandleiher angeblich auch mehr Geld einbringen, einfach ausprobieren)....nach Telefonaten mit einigen Reisebüros wurde auch der erste Flug binnen Stunden ausgebucht. Jetzt galt es nur noch diverse Geographie- und Geologiebücher zu studieren...denn die Kenntnisse werde ich bei dem Flug sehr gut gebrauchen...und der startete an einem klaren, schönen Nachmittag von Sea-Tac. Hier sind schon die Paxe am Bord und wir rollen in unserer DC-3 gemütlich zur 34R. Wer gaaaanz genau hinschaut, wird auch eins unserer heutigen Reiseziele erkennen:

 

 

Wir müssen erst warten, bis dieser 747-Frachter startet. Hmmm, das wird vielleicht ein Erlebnis.

 

 

In der Kabine wird es lauter, bis mein Copilot die Durchsage macht: "Meine Damen und Herren, seien sie beruhigt, von der 747 vor uns brauchen sie keine Angst zu haben. 747er und ihre Pilote sind im Grunde genommen feige, die werden sich nie dorthin begeben, wo wir alle jetzt hinfliegen"...kollektives Gelächter in der Kabine, während die 747 startet und wir abheben dürfen:

 

 

Ohne Umwege dürfen wir dann auch Kurs auf unser erstes Ziel nehmen:

 

 

Erraten, was es ist? Richtig, der Mount Rainier. 14.410 Ft(4.392m) hoch und damit der höchste Berg in dem gesamten Cascade-Massiv. Und noch dazu ein Vulkan, was noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Eins der größten Vulkans in den Rocky Mountains insgesamt, ist der Vulkan während des vorletzten Jahrhunderts sehr aktiv gewesen und hatte seinen letzten größeren Ausbruch 1882. Zahlreiche heiße Felsen, Risse mit entweichendem Gas in Gipfelnähe und von Zeit zu Zeit schwache seismische Aktivität machen aber deutlich, daß es im inneren des Berges immer noch heftig rumort.In der Vergangenheit haben Ströme aus heißem Gas und Staub sogar öfters die Puget Sound erreicht. Von den Indianern "Tahoma"("Schneegipfel") und "Ta-Co-Bet"("Der Platz, wo das Wasser beginnt") genannt, wurde er von Kapitän John Vancouver 1792 auf dem Namen von Kontra-Admiral Peter Rainier getauft, als zum ersten mal britische Schiffe die Puget Sound erkundet haben.

 

Im stetigen Steigflug nähern wir uns dem mächtigen Gipfel. Im höher zu steigen werden wir wohl ein Paar Runden um den Berg drehen müssen:

 

 

 

Gleich haben wir es geschafft:

 

 

Erster Überflug, die Passagiere auf der rechten Seite dürfen den Ausblick genießen:

 

 

 

Es gibt auch eine Runde für diejenigen, die Sitze auf der linken Seite gebucht haben:

 

 

Danach drehen wir nach Westen ab Richtung Columbia River und Puget Sound:

 

 

Und nehmen einen südlichen Kurs auf Portland. Am Bord wird ein Service der gehobenen Klasse angeboten(soweit es bei dem (noch) knappen Budget möglich ist):

 

 

Unterwegs überfliegen wir noch zwei Vulkane - den Mount Adams und den berühmt-berüchtigten Mount Saint Helen. Wir halten uns dennoch fern davon, da die USGS erhöhte Aktivität für Mount Adams gemeldet hat. Dennoch kann man einen guten Blick auf die Caldera von Mt. StHelen werfen, was meinen Copilot wieder mal zu einer Durchsage animiert: "Ach wissen sie, Vulkane sind manchmal ziemlich dumm. Die sammeln ungeheure Energien, die sich in gewaltigen Ausbrüchen entladen, doch em Ende sprengen sie damit ihren eigenen Kopf in die Luft". Vor Lachen muß ich mich anstrengen, um das Steuerhorn nicht zu verreißen. Stimmt aber - bei dem gewaltigen Ausbruch 1980 wurden die letzten 100 meter von Mt StHelen weggesprengt binnen minuten. Seitdem sieht der Berg aus, als hätte ihm irgendein SEHR großes Tier die Spitze weggebissen.

 

Über Portland drehen wir dann nach Osten zu dem zweiten Höhepunkt des Tages:

 

 

Es ist der 11.239ft(3.492m) hohe Mount Hood, ein Wahrzeichen des gesamten Gebiets um Portland. Nicht so hoch und insgesamt ruhiger als MtRainier und andere Vulkane in dem Cascade-Massiv, hatte er seine letzten kleinen Ausbrüche in den Jahren 1859, 1865 und 1903. Die Hänge des Berges sind während der letzten großen Eiszeit von Gletschern "geschliffen" worden, was deutlich in dem einzigartigen Relief zu sehen ist. Unter den Indianern ist er als "Louwala-Clough"("Rauchender Berg"). Mit dem anderen indianischen Namen des Vulkans - "Wy'East" ist die Legende von der schönen "Loowit" verbunden, um dessen Hand sich Wy'East und Klickitat, zwei Söhne des mächtigen "Sahale"("Großer Geist") einen verbitterten Kampf ´geliefert haben. Enttäuscht und zornig über alle drei ließ Sahale sie in Berge verwandeln - aus Louwala wurde Mt StHelen, aus Klickitat "Pahto"(MtAdams) und Wy'East wurde zum "Louwala-Clough". Seinen jetzigen Namen bekam der Vulkan ebenso 1792 von einem Offizier in der Vancouver-Expedition, der den Vulkan auf dem Namen von Lord Samuel Hood taufte.

 

Gruppenbild: die DC-3, MtHood und Wolken:

 

 

Und natürlich gibt es auch hier zwei Überflüge, damit keiner enttäuscht bleibt:

 

 

 

 

 

Wir sind mittlerweile 3 Stunden in der Luft und nehmen Kurs auf Portland, wo der (Aus)flug endet:

 

 

Und wenig später legen wir eine federweiche Landung auf die 28L:

 

 

Taxi zur Parkposition:

 

 

Leider gibt es auch hier keine weiteren Bilder, denn ich müßte meine Uniform zurechtrücken und die Passagiere beim Aussteigen noch einen schönen Abend wünschen. Strahlende Gesichter sagten mir, daß sie den Flug genossen haben....und nun hoffe ich, euch lieben Forumlesern hat es auch gefallen.

[Flusi Dave]

ein wirklich sehr schöner bericht

[Toledo]

Schöne Bilder! Ist das das Standart FS04 Mesh?

[Viktor D.]

Wirklich klasse Bilder! nur die Maschine sieht imho etwas wie ein Spielzeug aus ;)

 

Aber die Shots sind vom Aufbau her wirklich gut!

 

Original geschrieben von Toledo

Schöne Bilder! Ist das das Standart FS04 Mesh?

 

Ich denk schon, dass es default ist...

 

cya, coppy

[Tommy Tomov]

Ja, es ist default FS2004 Mesh..schon erstaunlich, was für eine Qualität Microsoft schon ab Werk geliefert hat. Auch die Flughafen-Sceneries(zumindest in Nordamerika) haben eine Qualität, die man bei manchem Payware-Produkt vermißt

[Thomas]

Hi Tommy,

 

ein sehr schöner Bericht mit einer originell erzählten Story dahinter! Hat Spass gemacht zu lesen...die Farbe der DC-3 finde ich allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.

 

Ich kann Dir nur zustimmen.. bin ebenfalls positiv überrascht von der Landschaftsdarstellung im FS9. Bei einer so tollen Umgebung wie Washington und Oregon lohnt sich das natürlich besonders! Seattle ist übrigens meine Lieblingsstadt in den USA, wenn die Luft mal nicht gerade voller Tränengas ist ;)

 

Vor ein paar Jahren sind wir mal mit einer Delta 727 von Seattle nach Portland geflogen. Die Reise dauerte ungefähr 20 Minuten und man hatte einen tollen Blick auf die Berge, vor allem den Mount St. Helens, der aufgrund seiner fehlenden Spitze ja wirklich gut zu erkennen ist. Auf die FS-Version davon wäre ich besonders neugierig.

 

Gruss,

 

Thomas