herbie_ Geschrieben 23. September 2003 Geschrieben 23. September 2003 Hallo, Anlass dieses Postings ist ein Film, dessen Sprache das ist, was in der Schweiz wohl als übliches Deutsch verwendet wird. Hier in D (fernab des Grenzgebietes) wirkt der Dialekt ziemlich exotisch. Nun frage ich mich, ob für die dt.-sprachigen Schweizer unter uns Hochdeutsch ebenso kurios wirkt, oder einfach gewöhnlich? Hier in D ist es selten zu hören, beschränkt sich für mich beinahe auf die Nachrichtensendung bei 3Sat mit den feschen Moderatoren und viel zu intensiven Farben. ;) Englisch wirkt gewöhnlich dagegen... Gruss, Herbie Zitieren
herbie_ Geschrieben 24. September 2003 Autor Geschrieben 24. September 2003 @Martin: Zu Link 1: Hehe. :-)) Zu Link 2: Die neue Rechtschreibung ignoriere ich noch weitgehend. Das hat vor allem ästhetische Gründe (persönliche Vorliebe). Jedoch habe ich mich auch noch nicht darum bemüht: Die Schulzeit konnte ich (gerade noch) mit der alten Schreibung bewältigen, seitdem entdecke ich keine Nachteile bei der Verwendung der von mir bevorzugten, weitgehend alten Schreibung. Noch eine Ergänzung zum Ausgangsposting: Im Grunde ist meine Frage mehr ein Statement über die Wahrnehmung der sprachlichen Unterschiede. Wegen der stark ungleichen Verbreitung wäre vielmehr die Frage treffend, ob Dt. im Sinne von Hochdeutsch besonders wahrgenommen wird. Gruss, Herbie Zitieren
ZeroAltitude Geschrieben 24. September 2003 Geschrieben 24. September 2003 Für mich als Rheinländer hört sich Schweizer Akzent (im Gegensatz zu Schweizerdeutsch, bei dem ich keine Chance habe, etwas zu verstehen) in etwa so exotisch an wie Sächsisch, Hamburgisch, Bayrisch oder Schwäbisch. Zitieren
herbie_ Geschrieben 24. September 2003 Autor Geschrieben 24. September 2003 Es geht nicht nur um eine mehr oder weniger schwache Einfärbung. Allerdings war es auch weitgehend verständlich, ohne die Untertitelung zu lesen. Zitieren
ZeroAltitude Geschrieben 24. September 2003 Geschrieben 24. September 2003 Original geschrieben von herbie_ Es geht nicht nur um eine mehr oder weniger schwache Einfärbung. Allerdings war es auch weitgehend verständlich, ohne die Untertitelung zu lesen. Also ich erinnere mich an ein Interview mit Emil Steinberger, der sagte, daß er sein Programm für Deutschland in "Hochdeutsch" brachte, statt in Schweizerdeutsch. In Deutschland hat man das dann immer für reines Schweizerdeutsch gehalten. ÄÄÄÄhh, Haaaardy? Zitieren
Martin Janser Geschrieben 24. September 2003 Geschrieben 24. September 2003 Hoi zusammen Für mich ist Schweizerdeutsch die Muttersprache. Hochdeutsch, wie wir es nennen, oder Schriftdeutsch ist für mich eine Fremdsprache, welche ich jedoch schon in der 1. Klasse gelernt habe. Dass heisst, natürlich ein typisches Schweizer-Hochdeutsch. Wirr send jezzt hierr. Ich glaube irgend ein CH-Botschafter in Deutschland hat es mal so beschrieben: Schweizer sprechen ein Deutsch ohne erkennbaren Akzent. Also wenn ich mir sehr grosse Mühe gebe, tönt es nicht schlecht. Aber Ostfriesisch ist ja auch nicht bayerisch. Genauwie Züri- und Berndeutsch meilenweit voneinander entfernt sind.;) Wenn ich Deutsche sprechen höre, versteh ich alles als sei es ganz normal, aber trotzdem ist es ein Fremdsprache. Selber sprechen tu ichs nicht gern, obwohl wir das in der Schle eigentlich sollten. (Auch die Lehrer sprechen lieber Schwiizerdütsch) Gruess Martin PS: Chuchichäschtli:D Zitieren
Gast Toni Bosshard Geschrieben 24. September 2003 Geschrieben 24. September 2003 Eintrag gelöscht Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 24. September 2003 Geschrieben 24. September 2003 Sprachunterricht für Germanier in der Schweiz Lektion 1: Zürichsee, in Deutschland Zürichersee Matschi " " Magiii BMW siebner " " BMW siebener Lago matschore " Lago magiore Grüetzi " " Grüüzi Särviss " " Sörvis parkieren " " parken Trottoir " " Gehsteig das Tram " " die Tram Aigle " " Eigle Basler " " Baseler Gruss Walti Zitieren
N.Grunder Geschrieben 24. September 2003 Geschrieben 24. September 2003 ....hydrant" "hochdruckwasserpfosten mfg noël Zitieren
Raffael Geschrieben 24. September 2003 Geschrieben 24. September 2003 Hallo zusammen Einer der Hauptunterschiede liegt wohl darin, dass schweizer deutsche Dialekte besser verstehen können als umgekehrt. Was vielleicht daran liegt. Dies mag daran liegen, dass deutsche Dialekte noch näher mit der Standardsprache (also Hochdeutsch) verwandt sind als die Schweizer Dialekte. Für mich gibt es auch hochdeutsche Dialekte, welche ich kaum verstehen kann. Reines Hochdeutsch ist übrigens eine Kunsrtsprache (oder wie man dem sagen soll). Jedenfalls wird nirgends in deutschland ein astreines Hochdeutsch gesprochen, es gibt überall Dialekte. Zitieren
Gast harry Geschrieben 24. September 2003 Geschrieben 24. September 2003 Original geschrieben von Raffael ... es gibt überall Dialekte. stimmt, und es kommt auch oft vor dass verschiedene dialekte verschiedene woerter fuer das gleiche objekt haben. z.b. schrippe (berlin), rundstueck (hamburg), weck (ludwigshafen), semmel (muenchen). und wie heissen die dinger in der schweiz? ich persoenlich hab probleme mit plattdeutsch, saechsisch, aber auch mit dem schweizer dialekt. ne berliner schnauze macht mir keine probleme, wahrscheinlich weil mein vater aus berlin kommt... Zitieren
herbie_ Geschrieben 24. September 2003 Autor Geschrieben 24. September 2003 In Sachen Schweiz kenne ich mich wenig aus, danke daher auch Martin für die Ausführungen. Meine Grundannahme ist, dass "Schweizerdeutsch" die übliche Sprache ist. (Damit war und ist von meiner Seite übrigens auch absolut keine Wertung verbunden!) Für Deutschland sehe ich das etwas anders... Echte Dialekte mögen von Ureinwohnern daheim oder im Kegelclub praktiziert werden. Auf breiter Ebene ist theoretisch ;-) ein mehr oder weniger stark regional eingefärbtes Hochdeutsch üblich. Für die Festlegung des Hochdeutschen habe ich die Region Hannover in Erinnerung. Das hat jedoch heutzutage jede Künstlichkeit verloren, weil es als natürlich angenommen ist. Gruss, Herbert Zitieren
Raffael Geschrieben 25. September 2003 Geschrieben 25. September 2003 Hallo @Harry Was sind denn Schrippe, Rundstück... ? @Harbie_ In der Schweiz gibt es unzählige verschiedene Dialekte und selbst bei den einzelnen Dialekten gibt es diverse Abarten. Um einige Beispiele zu nennen: Nicht: Nid, Nüd, Nöd Ich: Ig, Ich ech Mond: Ma, Mon, Mond Rauf: Ufe, Uhi, wui Ja: Ja, Jo Nein: Nei, Näi Abend: Abe, Obe, Abig Zitieren
Dieter Brugger Geschrieben 25. September 2003 Geschrieben 25. September 2003 Original geschrieben von Raffael Was sind denn Schrippe, Rundstück... ? Raffael, das musste seinerzeit schon Klara der Heidi in Maienfeld erklären und bekam folgende Antwort: "Aaaah Wiiissbrötli..." :) :D Cheers, Zitieren
qowiboy Geschrieben 25. September 2003 Geschrieben 25. September 2003 Hallo... ahaaa! also Semmeli... Mütschli Zitieren
herbie_ Geschrieben 25. September 2003 Autor Geschrieben 25. September 2003 Ich biete "Brötchen", in D die einzig wahre Bezeichnung dafür. Der Rest ist Slang. ;-) Zitieren
Raffael Geschrieben 25. September 2003 Geschrieben 25. September 2003 Soviel ich weiss sind Mütschli mit Brotteig und Weggli mit Zopfteig. Oder ist es umgekehrt, bin mir nicht ganz sicher. Zitieren
Gast harry Geschrieben 26. September 2003 Geschrieben 26. September 2003 Original geschrieben von herbie_ Ich biete "Brötchen", in D die einzig wahre Bezeichnung dafür. Der Rest ist Slang. ;-) bingo, du hast's erfasst. Zitieren
Flo Geschrieben 26. September 2003 Geschrieben 26. September 2003 Ja ein Brötchen ist einfach ein kleines Brot, das ist der Oberbegriff dafür...ein Weggli und ein Büürli sind in dem Sinn beides "Brötchen" :D Zitieren
Roli Geschrieben 26. September 2003 Geschrieben 26. September 2003 Semmeli: Brot aus Weissmehl, etwa Faustgross mit harter Kruste. Weggli: Brot aus Zopfteig, ebenfalls etwa Faustgross, aber flacher und meist in der Mitte unterteilt und vorallem viel weicher und eher süsslich. So wurde es mir jedenfalls beigebracht. :D Roli Zitieren
Alladin Geschrieben 27. September 2003 Geschrieben 27. September 2003 Toll, was Ihr alles wisst. ;) Aber was ist eine Bemme...?:D Zitieren
Gast harry Geschrieben 28. September 2003 Geschrieben 28. September 2003 Original geschrieben von Alladin Toll, was Ihr alles wisst. ;) Aber was ist eine Bemme...?:D lass es raus, mann, lass es raus! Zitieren
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