Danix Geschrieben 24. September 2003 Teilen Geschrieben 24. September 2003 Wenn ich das lese, wird mir bewusst, dass ich überhaupt nicht fliegen kann! Ich habe kein Wort davon verstanden (und ich würde nicht behaupten, dass ich schlecht Englisch spreche). Ein wunderschönes Beispiel von High sophisticated eloquent ignorance. Oder zu Deutsch: Wie man sich Autorität verschaffen kann, indem man simple Sachen in ein pseudowissenschaftliches Kauderwelsch presst. Sorry, nichts gegen dich Peter oder jemand anders. Aber fliegen ist was anderes. Zum Inhaltlichen: Hat jemand von euch Piloten schon mal so was gemacht, wie es da drin steht? Zuerst kontrolliert man es mit Pitch und Thrust, dann mit Thrust und Pitch?! Also meiner Meinung funktioniert fliegen folgendermassen: Man fliegt Power und Pitch, und zwar mit den Werten, die man gelernt hat (oder die im Buch drin stehen). Zu jeder Geschwindigkeit/Konfiguration gehört genau ein Power- und ein Pitchwert. Reines Fliegen ist etwas völlig einfaches. Wie dir jeder Schuljunge und jeder Qaida-Terrorist bezeugen kann :003: Dazu benötigt es eher Gefühl als Grips. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 24. September 2003 Teilen Geschrieben 24. September 2003 siehst Danix, und deshalb (genau deshalb) habe ich mich stets bemüht, in vereinfachter Form diese Dinge allgemein verständlich "rüberzubringen".. Gruß PG Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
hferraz Geschrieben 25. September 2003 Teilen Geschrieben 25. September 2003 Ein wunderschönes Beispiel von High sophisticated eloquent ignorance. Oder zu Deutsch: Wie man sich Autorität verschaffen kann, indem man simple Sachen in ein pseudowissenschaftliches Kauderwelsch presst. Sorry, nichts gegen dich Peter oder jemand anders. Aber fliegen ist was anderes. Zum Inhaltlichen: Hat jemand von euch Piloten schon mal so was gemacht, wie es da drin steht? Zuerst kontrolliert man es mit Pitch und Thrust, dann mit Thrust und Pitch?! Also ... ich finde den Artikel absolut klar verständlich und korrekt in jedem Detail. Es stimmt überein mit meinen Erfahrungen im FS und mit den Kommentaren die ich von realen Piloten bekommen habe, die wenigen Male die ich jemanden dazu gebracht habe mir beim FS fliegen zuzusehen. Das mit dem kontrollieren ist ganz klar. Ich fliege in letzter Zeit im FS praktisch immer die Projekt Fokker F70 und habe mir folgendes angewöhnt: 1.- Localizer Intercept mit 200 KIAS im level flight und clean. 2.- GS wird alive. Wenn man 1 dot below ist nimmt man thrust auf idle und fährt Flaps 8, wobei man zunächst level flight hält (dazu muss man bei ausfahrenden Klappen drücken und nachtrimmen). Dadurch sinkt die Airspeed auf ca. 175-180 KIAS bis man auf Glideslope ist. 3.- Man folgt mit Idle thrust dem GS. Es stellt sich je nach Wind automatisch eine Geschwindigkeit zwischen 170-180 KIAS ein. Der Descent wird nun mit dem Pitch kontrolliert, da thrust auf idle stehen bleibt. Man sinkt mit ca. 1000 fpm. 4.- Bei 2000-2200 ft AGL gear down. Sobald man three greens hat flaps 15. Durch den erhöhten Widerstand sinkt die Airspeed auf ca. 150 KIAS. Jetzt würde man immer langsamer werden, weil man immer mehr den pitch hinauf geben müsste, um nicht unter GS zu sinken. Man gibt etwas gas, um zu verhindern, dass man zu langsam wird. Man sinkt mit ca. 900 fpm. 5.- Bei ca 1600 ft AGL flaps 25. Man muss nochmals drücken. Die Airspeed sinkt auf 140 KIAS. 6.- Bei ca 1200 ft AGL flaps 40. Man muss kräftig drücken. Man kontrolliert mit dem Pitch damit man auf GS bleibt. Die speed baut immer mehr ab. Bei 125 KIAS gibt man gas um nicht langsamer zu werden. Zielspeed beim threshhold ist 120 KIAS. 7.- Wenn man die obige Prozedur sauber hingekriegt hat muss man auf den letzten 700-800 Fuß überhaupt nicht mehr eingreifen. Die Maschine fliegt ausgetrimmt den GS mit der richtigen Speed runter (theoretisch: in der Praxis muss man immer wieder ein wenig nachtrimmen, da man es selten so genau erwischt). 8.- Bei 15 ft AGL thrust auf idle. 9.- Bie 10 ft AGL ziehen. Man fixiert das Ende der Runway und platziert diese auf der richtigen Höhe über der Nase. Man hält dort bis man Bodenberührung hat. Wie weit man zieht ist theoretisch 3° pitch up, in der Praxis jedoch ein Erfahrungswert den man durch Sehen auf das Ende der Landebahn einhält. 10.- Wenn das Hauptfahrwerk aufgesetzt ist idle reverse. Die Hälfte von dem was man im flare gezogen hatte nachlassen, wodurch sich die Nase senkt. 11.- Bremsen. So ist zumindest mein Erfahrungswert im FS2002 mit der F70. Ich halte dieses Verfahren für "as real as you can make it with FS2002", was mir schon von einigen realen Piloten bestätigt wurde. Der von Peter Guth zitierte Text beschreibt genau so eine Landung. Insbesondere auch die Referenz auf den Aufsetzpunkt beim Visual Approach der weder hinauf noch hinuterwandern soll, sowie die Runway die nicht nach Links oder Rechts wandern soll entspricht voll dem was man im Simulator macht. Ich frage mich, ob dies im Simulator nicht sogar leichter als in real ist, weil man den Erfahrungswert hat an welcher Stelle des Bildschirms dieser Punkt zu liegen kommen muss ... etwas was man real nicht so leicht bestimmen kann. Liebe Grüße, Heber Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 25. September 2003 Teilen Geschrieben 25. September 2003 schön für dich - wo sind die Pitchwerte, wo das Thrustsetting? Du hast beschrieben, wie du deinen PC fliegst, aber nicht, dass du das Boeing-Buch verstanden hast ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
hferraz Geschrieben 25. September 2003 Teilen Geschrieben 25. September 2003 Original geschrieben von Danix schön für dich - wo sind die Pitchwerte, wo das Thrustsetting? Du hast beschrieben, wie du deinen PC fliegst, aber nicht, dass du das Boeing-Buch verstanden hast ;) Ich habe den Smiley gesehen ! ;-) Ich habe versucht zu beschreiben, dass man im PC sehr ähnliche Vorgangsweisen wie in der Realität verwenden kann. Die Thrust und Pitch Werte stehen doch eh im Posting von Peter Guth. Darüberhinaus gibt es Tabellen die im Verhältnis zum Landegewicht die Vref angeben auf die man zielt. Mein Punkt bezüglich Pitch und Thrust Steuerung war der, dass ein Airliner zu träge ist, um die Sinkrate nur durch eine Änderung des Thrusts zu steuern, wie bei einer Cessna. Will man steiler auf dem GS runter so drückt man die Nase und sinkt damit schneller. Da man dadurch anfängt zu beschleunigen nimmt man Thrust weg, um nicht zu schnell zu werden. Analog geht es in die andere Richtung. Im Endeffekt ist es immer eine Kombination aus Pitch und Thrust. Liebe Grüße, Heber Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 25. September 2003 Teilen Geschrieben 25. September 2003 Also, ich will mich hier nicht zu einem Fluglehrer hochspielen oder sonstwas markieren. Ich wollte nur sagen, dass ich mit einem Kochbuchrezept für's Fliegen nichts anfangen kann. Und du selber sagst ja auch, dass du einfach "ein bisschen" die Nase runterlässt oder das Gas nachschiebst usw. Da sind wir uns ja völlig einig. Meine Bemerkung von Pitch/Power war nur, dass ich - und mit mir wohl alle Airline-Piloten in diesem Forum - gelernt haben, wie man einen Jet richtig fliegt: Nämlich mit einem kleinen Set von Pitch-Power-Werten. Wenn du die im Kopf hast, kann dir nichts passieren. Vor allem beim OEI-Fall (Motorenausfall). Das hochakademische Boeing-Buch nennt aber keinen einzigen Pitchwert, ausser kurz beim Flare. Also muss ich sagen, dass die nicht ganz das erzählen, was jeder Airline-Fluglehrer sagt. Aber eigentlich ging es doch in diesem Thread um die Landung, jetzt reden wir generell vom Fliegen. Und auch bei der Landung ging es um diejenige im FS. Lasst euch sagen: Sogar in den richtigen Full-Motion-Simulatoren weiss man, dass Landen nicht richtig geübt werden kann (weshalb das Zero-Flight-Training immer noch nicht durchwegs akzeptiert wird). Ich liebe den FS, und ich weiss um seine Realität, aber alles kann man nicht realistisch machen. Dani Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oldchris Geschrieben 25. September 2003 Teilen Geschrieben 25. September 2003 Original geschrieben von Danix .....pitch/power Werten., Wenn Du die im Kopf hast....... Einverstanden. Damit ist es wahrscheinlich doch mehr für den Grips und weniger für das Gefühl.........oder ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 25. September 2003 Teilen Geschrieben 25. September 2003 OK, wenn dein Hirn schon voll mit diesen paar Werten beansprucht ist, dann ist es eine Gripsaufgabe. Wenn du aber von diesen Werten ausgehst und dich an die Realität herantastest, eher nicht. Kommt drauf an, wieviel Grips dein Hirn erträgt :D Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rolf Thöne Geschrieben 21. Oktober 2003 Teilen Geschrieben 21. Oktober 2003 Also ich staune immer wieder über einige Simmerkollegen die bei so einem Thema -Landung in real- den hier anwesenden Realpiloten die Erfahrung ihrer Landungen im FS mitteilen meinen zu müssen. Bei allem Respekt: Ich fliege seit 7 Jahren begeistert FS aber 3 Fullsimuaufenthalte bei LH mit diversen Starts und Landungen und man kommt schön wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Also: Verfahren etc. alles i.O, kann man sehr gut lernen aber nicht meinen man könne fliegen. Gruß Rolf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Herbert Frehner Geschrieben 22. Oktober 2003 Teilen Geschrieben 22. Oktober 2003 Liebe Kollegen Seit längerer Zeit lese ich mit Interesse viele Beiträge in diesem Forum. Alle Achtung, ein wirklich sympathisches Forum mit viel Fachkompetenz! Mein Eindruck nach dem „Studium“ von über 60 Beiträgen zum Thema Landen ist dennoch etwas diffus. Ich bin kein Airline Pilot und kann will die Thematik in dieser Hinsicht nicht beurteilen. Bezüglich Landungen im Bereich von uns Hobby-Realos scheint mir denn doch einiges ein bisschen arg theoretisch. Ganz ehrlich, ich habe mir in meiner langen Hobby Pilotenkarriere noch nie darüber den Kopf zerbrochen mit welcher Winkelgeschwindigkeit (in Grad pro Sekunde) ich abflache und durchziehe (um einmal auch deutsche Ausdrücke zu gebrauchen). Was um Himmels Willen habe ich da wohl verpasst? Zugegeben, auch bei mir – wie vermutlich bei allen Praktikern – waren nicht immer alle Landungen vom absolut Feinsten, die meisten waren aber durchaus akzeptabel. Herbert Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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