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Schalte dein Handy im Flugzeug aus...


markus

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hallo zäme!

 

die handydiskussion ist ziemlich vielschichtig...

 

einerseits geht's mal um frequenzen und signalstärke...

typische tri-band handys decken 900/1800/800 MHz ab.

wireless lan und auch bluetooth (um das auch noch einzubeziehen) funktionieren im 2.4 und z.t. im 5 GHz bereich.

 

bei handys wie auch wlan / bluetooth wird die sendeleistung dynamisch angepasst. am schlimmsten ist also eine situation wo keine station / partnergerät vorhanden ist, dann fährt der sender seine leistung hoch.

bei gsm: (powercontrol level) und reicht von min. 25 mW(4 dBm) bis 8W! (39dBm)

wlan erreicht maximal 100 mW (20 dBm)! (ausser 802.11h, ist aber nicht in laptops eingebaut)

bluetooth ebenso, wobei viel tiefere werte üblich sind.

 

da liegt schon mal ein grosser unterschied bei der outputpower.

 

dazu kommt, dass das 2.4 GHz Band (industrial, scientific, medical ISM) sehr verbreitet und weltweit konzessionslos benutzbar ist, ein elektronikhersteller wird also seine geräte möglichst auf diese interferenz abzuschirmen versuchen.

 

bei handys in der luft kommt noch dazu, dass ausser die reichweite, der groundspeed des flugzeugs ein problem wird. im cruise ist der gs so hoch, dass der dopplereffekt eine verbindung zur bodenstation verunmöglicht. dank fehlerkorrektur reicht's vielleicht für ein sms, sicher aber nicht zum telefonieren...

im anflug ist's natürlich etwas anderes (und vom möglichen einfluss auf die flugzeugsysteme auch am gefährlichsten).

 

ohne wlan wäre das onboard internet nicht machbar, connexion (boeing) hat mit kabelinstallationen getüftelt, laut damaligen aussagen (vor 4 jahren an der cebit) ging's um 500kg total mehrgewicht! untragbar, wenn 500kg weniger fracht geflogen werden kann...

 

jetzt funktioniert's mit wlan access points, wenn ich mich richtig an ein weiteres gespräch vor 2 jahren erinnere, sind 3 access points in der kabinendecke verbaut, was für die abdeckung eines 340er reicht... dazu kommt dann noch ein proxy server welcher auch die benutzerkontrolle übernimmt, danach geht's via array antenne auf ungenutzte / brachliegende satelliten.

die access points wurden bereits bei den "kabeltests" eingebaut, einfach die stromstecker gezogen ;-) (und wohl zwischendurch auch mal gesteckt)... schliesslich wurde das ganze offiziell in deutschland abgenommen...

ironie des ganzen ist, dass das ganze system "by boeing" ist, erst aber airbus ausgerüstet werden *g*

 

preise sind 10$ für eine halbe stunde, danach 25$cts / min. oder dann 30$ flatrate für den ganzen flug. ziemlich peanuts verglichen mit dem ticketpreis...

dafür gibt's 20mbps downstream verteilt auf 4 kanälen und 1mpbs upstream pro flieger, welcher dann auf anzahl nutzer geshared wird... :-) das geniale ist, dass es ein kompletter internetzugang ist und nicht nur so ein halbwertiger "mail synchronisation" à la tenzing...

 

bereits wird an der erweiterung auf telefone gebastelt.. VOIP bzw picozellen um ev. doch handys zulassen zu können...

 

das tragische ist, dass die swiss kein geld und wohl auch keine managementkapazität hat für solche sachen... wie bei den liegebetten und anderen entwicklungen ist das fatal, besonders weil gut zahlende pax auf solche dinge achten...

 

my 20cents

 

 

bernie

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Moin!

 

Zwei kleine Anmerkungen: Die "Handys" haben eine max. Sendeleistung von nur 2 Watt im 900MHz-Bereich (D1, D2) und 1 Watt im 1.80MHz-Bereich (D1, D2, e+, o2), liegen damit aber immer noch deutlich über dem anderen Geraffel (wieso haben die Eltern dann was gegen die Snedenalagen in 100m Entfernung zur Schule, wenn die Kiddies ... ach nee, das ist Off Topic) und die D-ABTE war der erste Flieger der Hansa mit Internet an Bord:abte_g.jpg , auch wenn jetzt bei der weiteren Nachrüstung die modernen Flieger bevorzugt werden.

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Original geschrieben von cavoknosig

(8W bei gsm900, klar ist eher ein theoretischer wert, aber möglich)

Den möchte ich sehen, der heute mit Portys ala Siemens P1 rumläuft. 8W ist übrigens auch ein typischer Wert für ein Mobiltelefon welches fest im PKW eingebaut ist, jedoch nicht für die "Handy"s wie z.B. einem Motorola International 3200, bei denen gilt schon schon immer Leistungsklasse 4 (2 Watt) für's D-Netz und für's E-Netz ist die Sendeleistung auf einem Watt begrenzt.
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Also, abstürzen sollte man nicht gleich, falls ein Handy benutzt wird. (Jeder Toaster und Staubsauger der auf den Markt kommt, muss beim TüV oder der EMPA beweisen, das Funk und Fernsehen nicht gestört werden).

 

(Habe im Holding in Pristina schon stundenweise mit der Einsatzleitstelle telefoniert, hatte wunderbaren Empfang).

 

Tomi

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Original geschrieben von Claudio

Wie sieht es denn jetzt mit einem Scanner aus? :D Der empfängt ja nur und schliesslich würde es mich auch interessieren, was im Cockpit vorne abgeht.

 

Meine Frage lautet somit, darf ich im Flieger Scanner benützen?

 

Wird dir nicht viel bringen, denn das Flugzeug besteht aus Metall und ist ein faradyscher Käfig, genau wie ein Auto... ergo so gut wie keinen Flugfunkempfang ;)

 

mfg

 

 

Joseph

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Ein Handy kann sehr wohl den Funk stören.

 

Ich kennt sicher alle das Geräusch, das das Autoradio macht wenn das Handy eine Netzsuche macht???

 

Genau das hört man am Funk auch - aber meistens nur Bodenseitig resp. die anderen Piloten. Die Crew des Flugzeuges mit dem laufenden Handy bekommt z.T. davon gar nichts mit.

 

Bei GA-Flugzeugen hört man das sehr häufig - die FIC-Frequenz zu 'managen' an einem schönen Wochenendtag kann sehr zur Tortur werden. Aber auch Linienflugzeuge bieten das manchmal.

 

Müssen wohl Interferenzen sein, bei welchen das Funkgerät zu senden beginnt - auch ohne dass die Sendetaste gedrückt ist.....falls ein 'Radiowellenphysiker' (oder wie auch immer die heissen ;) ) eine Erklärung hätte wie genau das zustande kommt wäre ich daran interessiert.....

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Hallo Aviatik-Begeisterte,

 

Bin zwar kein eigentlicher "Radiowellenphysiker" habe aber etliche Jahre beim BBC-Ascom-Bosch-Motorola Funkladen unterschiedliche Funksysteme "betreut". Ob jetzt da 1W, 5W oder 8W rausblasen spielt schon eine Rolle, ebenso die Frequenzen die benutzt werden. Was hier aber noch nicht erwähnt wurde ist die Modulationsart.

 

Da gibts AM, FM, PM, PCM, 4Q, usw.. Bin kein Aviatik-Spezialist, denke aber dass in der Fliegerei AM am gebräuchlisten ist, im Sprechverkehr zumindest. Was für andere Systeme an Bord eines Flugzeugs Daten zur Erde senden wollen entzieht sich meiner Kenntniss. VOR, ADF, GPS, DME usw. sind doch nur "empfangende" Systeme. Ob ein TCAS mit anderen Fliegern "kommuniziert" und wenn wie - keine Ahnung. Transponder? :confused:

 

AM, FM, PM werden mit Vorteil für analogen Funkverkehr (Sprache) verwendet. PCM, 4Q u.v.a. werden hingegen bevorzugt für den digitalen Datenverkehr verwendet, sei es drahtgebunden oder durch die Luft.

 

Der grosse Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen von Modulationsarten ist die Art und Weise wie das Nutzsignal in das Trägersignal "eingebaut" wird. Während dies bei analogen Modulationsverfahren sehr "harmonisch" geschieht, gehts bei den digitalen sehr "brachial" zu und her, da wird "zerhackt", "verschoben" und gepulst.

 

Und eben diese "brachialen" Methoden können schon Probleme bereiten. Eben zum Beispiel das bekannte "tröten" eines GSM's das sich in seiner Zelle orientieren und mitteilen will. Da gibts doch diese Aufkleber mit LEDs für GSM-Handys, die anfangen wie irr zu blinken wenn sich ein Anruf ankündigt. Da hats keine Batterie drin, die absorbieren einen Teil dieser hochenergetischen Pulse !!!

 

Und eben diese "Pulserei" verträgt sich an sich gar nicht mit umgebender Elektronik. Ich kenn mich mit Aviatik-Elektronik gar nicht aus, wird da alles abeschirmt (Kabel, Stecker, Gehäuse) :confused:

 

Ein anderer Faktor ist dann auch noch der "Frequenzsalat" der entsteht wenn mehrere Systeme gleichzeitig im gleichen Raum senden. Ein einzelnes Handy stellt da vielleicht noch kein Problem dar, wenn dann aber plötzlich alle PAXe (weiss nur Dank dieses Forums was das ist :D , merci) anfangen zu telefonieren, ihre Bluetooth-Gimmicks in Betrieb nehmen und den nächsten WLAN-Hotspot suchen, dann könnte es schon ein Problem mit den umgebenden elektrischen/elektronischen Flugzeug-Systemen geben.

 

@urs:

Es gibt Systeme welche man willentlich ferngesteuert mittels Funk zum senden bringt, dies wird dann aber sehr störsicher gelöst. Wenn aber ein System anfängt zu senden ohne dass es sollte, kann das ein Fehler in der HW- oder evtl. auch SW des Gerätes sein......................oder eben, wie vielleicht schon vermutet, ein Störsignal welches das System entgegen aller Bemühungen des Inscheniörs unfreiwillig zum senden bringt :D .

 

 

En Gruess,

Geni.

 

P.S.: Man nehme 10 Transistoren, drei Spulen, ein kleine Hand voll C's und R's. - Ein Lötkolben, Lötdraht, Zange und zwei ruhige Hände, brutzelbrutzel, und fertig ist der 10W-AM-Sender :cool:

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die fröhliche Diskussion zeigt, wie vielfältig Einflüsse dieser Geräte sein können oder auch nicht. Ist es da nicht verständlich, dass der Gesetzgeber im Sinne "safety first" einfachheitshalber generelle Verbote erlassen hat und damit alle "abfertigt".

 

Stellt Euch vor, es gäbe für bestimmte Geräte "schriftliche Freigabelizenzen", für andere nicht. Das Gewusel muß man sich ausmalen, wenn z.B. eine Cabincrew alle Unterlagen abfragen muß, um individuelle Nutzungserlaubnisse zu gewähren, anderen Users dagegen nicht. Diskussionen, Tumulte, Schlägereien, Hungerstreik wären die Folge zwischen den Passagieren und der mitreisenden Hundertschaft von kompetenten Airlinetechnikern oder Gesandtschaften einiger Hersteller.

 

Einfach köstlich.....

 

Gruß Peter

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Nana Peter

 

übertreibs mal nicht...;)

 

Ich denke, des Pudels Kern ist hier ja wirklich eigentlich nur das Handy. Es wäre doch einfach, das Handyverbot durchzusetzen.

Handy verboten, Rest erlaubt. Das dürfte doch nicht so schwer sein. Wenn man nicht mal mehr fotografieren darf finde ich das ehrlich gesagt schon fast eine Zumutung!

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