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Keep on flying - Tour de Suisse


Markus D.

Empfohlene Beiträge

23.8.2003 - 07.00 Flugplatz Speck-Fehraltorf:

 

Heute stand ein wirklich flugintensiver Tag am Programm. Noch etwas verschlafen studierte ich die Wettervorhersagen welche mich jedoch nicht vor grosse Schwierigkeiten stellten, es war Kaiserwetter angesagt. Das war auch gut so da quasi eine "Tour de Suisse" auf dem Programm stand. Alleine die Flugplanung hat mich gut einen ganzen Abend gekostet. Hier die Flugroute:

 

1. Abschnitt: Speck - Zug - Luzern - Brünig - Interlaken - Jungfrau - Aletschgletscher - Brigg - Sion

2. Abschnitt: Sion - Martigny - Bex - Col de Mosses - Château d´Oex - Saanen

3. Abschnitt: Saanen - Zweisimmen - Thun - Burgdorf - Grenchen

4. Abschnitt: Grenchen - Aarwangen - Sempacher See - Cham - Meilen - Speck

 

Mit Sion und Grenchen standen 2 Anflüge auf kontrollierte Flugplätze und mit Saanen ein schwierig anzufliegender Flugplatz über 1000m AMSL am Programm.

 

Nach einigen Soloplatzrunden im Speck ging es dann auf den ersten Abschnitt Richtung Sion. Echt traumhaftes Wetter, man konnte Eiger, Mönch und Jungfrau schon vom Zürichsee aus sehen. Wir stiegen auf 10500ft und nahmen Kontakt mit Zürich Information auf. Nach einem 360°-Turn über Luzern ging es weiter Richtung Brünig. Nach dem Brünigpass stiegen wir weiter auf 12500ft um die notwendige Höhe für die Überquerung des Jungfraujochs zu haben. Dann auch schon der erste Höhepunkt dieses Tages ... dem Eiger entlag, vorbei am Mönch und dann über das Jungfraujoch zum Aletschgletscher. Die gewonnenen Eindrücke lassen sich mit Worten kaum beschreiben. Über dem Aletschgletscher übten wir ein paar Umkehrkurven und gingen auf die Gefahren bei einem Anflug des Jungfraujoches von der südlichen Seite ein. Dann ging es die "Autobahn" runter nach Brigg und weiter Richtung Sion. Das Descent-Planning ging gut auf und so nahm ich Kontakt mit Sion Tower auf. Da war auch einiges los im Funk ... Englisch und Französisch gemischt was es für mich nicht leichter machte. Trotzdem schaffte ich es irgendwie meine Landung anzukündigen und bekam eine Clearance für einen Straight-In-Approach auf den Runway 25. Nach der Landung die Landetaxen (11.90 CHF) bezahlt, kurze Kaffeepause und schon sassen wir wieder im Flieger bereit zum Abflug.

 

Sion Tower lies uns schnell wieder starten und wir stiegen Richtung Westen entlang auf 6500ft. In der Gegend von Martingy konnten wir einen Blick auf den Mont Blanc werfen. Weiter ging es nach Bex über den Col des Mosses nach Saanen. Der Anflug dort ist sehr speziell. Runway in Use war die 26 mit der Anweisung für ein Short-Landing da am Pistenende Testfahrten für die deutsche Automarke mit den 4 Ringen durchgeführt wurden. Man schleicht also auf 5000ft Platzrundenhöhe dem Berghang Richtung Gstaad entlang wobei man den Sichtkontakt zur Piste verliert. Erst in der Base wird die ca. 1000m lange Piste wieder sichtbar. Das mit dem Short-Landing nahm ich wohl zu ernst ... es wurde ein Too-Short-Landing oder besser ein Too-Short-Aufschlag vor dem Threshold. Naja, das Fahrwerk hat es jedenfalls überstanden. Wir betankten die Maschine (2.00 CHF/Liter) und bezahlten die Landetaxen (25 CHF!!) und waren nach einem kurzen Debriefing wieder bereit für den Start. Das Departure-Briefing gestaltete sich diesmal etwas umfangreicher da auch der Abflug von diesem wunderschön gelegenen Flugplatz nicht trivial ist. Gleich nach dem Start auf er Runway 26 muss man einem Hügel nach rechts ausweichen, Leanen ist aufgrund der hohen Dichtehöhe ebenfalls angesagt. Immerhin hat es erst vor einigen Wochen einen tödlichen Unfall in Saanen bei ähnlich heissen Wetterbedingungen gegeben. Doch unser Gröbli mit ihren 160 PS schaffte brave 500-700 fpm nach dem Start, also kein Problem. Wir bauten Richtung Rougemont Höhe auf um nach einem anschliessenden 180°-Turn Richtung Schönried und Zweisimmen weiter nach Thun und danach ins Mitteland nach Grenchen zu fliegen.

 

Bei meinem ersten Besuch in Grenchen hatte ich mit der Orientierung bzgl. des Anflugs und Einordnung in die Platzrunde von Kirchberg und Bätterkinden kommend noch so meine Schwierigkeiten. Der Anflug geriet etwas zu hoch, aber eine Glissade brachte mich wieder auf Track für die Landung. Nach einer kurzen Pause drehten wir noch 3 Platzrunden. Bei der ersten Platzrunde hat noch gar nichts gepasst da ich mehr mit der Orientierung bzgl. des Voltentracks als mit Fliegen beschäftigt war. Aber das besserte sich dann bei den nächsten Platzrunden. Nach dem Landetraining in Grenchen ging es über Aarwangen Richtung Homebase Speck. Besonders nett fand ich den letzten Funkkontakt mit Grenchen Tower welcher sich für unseren Besuch bedankte und uns einen guten Heimflug wünschte.

 

Den Heimweg flogen wir mit Full-Power da wir etwas in Zeitverzug waren und der Flieger pünktlich zurück musste. Also ging es via Sempacher See, Baldegger See, Zuger See und Zürich See direkt zurück zum Speck. Kurz vor 15.00 sind wir dann im Speck gelandet.

 

Unglaublichen Eindrücke aus der Bergwelt und neuen Erfahrungen fliegerischer Art machten diesen Tag zu einem wirklichen Highlight meiner PPL-Ausbildung.

 

Tripdauer: 08.00-15.00

reine Flugzeit: 3h36min

Landungen: 13

Gesamtstrecke: ca. 500km.

 

Ciao, Markus ;)

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Hallo Markus

 

Na das klingt doch sehr gut!!!

 

Bravo, weiter so!!! Du hast schon Pässe geflogen, die hab ich noch gar nicht gesehen... :D

 

Bis bald

Tom

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Tja, Markus, schon bald wirst Du solche Routen ohne Dein Gewissen auf der rechten Seite durchführen. Du wirst sehen, dass das Anfliegen von fremden Plätzen auch eine Gewohnheitssache ist. Trotz meiner nun schon etwas grösseren Erfahrung und vielen Auslandflügen gelingt mir auch nicht jeder neue Platz so, wie ich es gerne hätte.....und dann brachuts auch mal den einenn oder andern Kniff, um den Anflug noch richtig zu biegen;) Aber aus jeder Situation erlangst Du neue Erkenntnisse, welche Du dann beim nächsten Anflug schon wieder einbringen kannst.

Weiterhin viel Spass!

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