TAGI vom 12.08.03 Pilot repariert Flugzeug selbst

[DNovet]

@Flo-e:

Das man aus dem Gefühl des "suspekt-seins" nicht an Bord eines Flugzeuges geht, ist das für mich tatsächlich ok.

Wenn dann aber von einem Bürolist mit absolut keinerlei technischem Verständniss und drei linken Händen zuhause Schandtaten wie zB Überbrücken einer Sicherung mit Alufolie, oder fahren eines Autos mit defekter Bremsanlage, begangen werden, so versteh ich nicht ganz, warum er bei einem Flieger (ist ja nur ein weiteres Objekt, das diesmal aber professionell geschändet wurde...) dann plötzlich zurückschreckt...

Wäre es denn in Ordnung gewesen, wenn da einer gekommen wäre und behauptet hätte, er wäre Mechaniker und die gleiche Arbeit erledigt hätte?

Allerdings schien es ja eigentlich gar nicht darum zu gehen, dass die Leute kein Vertrauen in den Flösser hatten, sondern ob sie tatsächlich ein drittes mal den Flieger boarden wollten...

 

@Noël:

Soweit ich das System verstehe, hat die "Anzeige" nix mit dem Höhenmesser zu tun. Es handelt sich dabei um ein Umschaltung der Avionikkühlung von "aufdemBodensein=erhöhteKühlungerforderlich" auf "inderLuftsein=durchFahrtwindundtiefeOATwenigerKühlungerforderlich".

Diese Schaltung hat keinerlei Einfluss auf den Operation des Fliegers, dass zB das Fahrwerk nicht eingefahren werden könnte oder Reverse nach Landung nicht aktiviert werden kann.

Ich kenne allerdings dieses System (mit Bugrad) nur von der MD80 her und möchte mich daher aufgrund fehlendem Fachwissen nicht allzuweit in technische Vermutungen verwickeln.

Vielleicht kann uns der Wilko oder der Martin näheres Erzählen?

[Pascal Küffer]

Naja, in Sachen Instrumentenpannen fällt mir da nur folgenden Funkspruch ein (Tatsache!):

 

Tower: Delta Bravo Charlie, ist Ihr Squawk wirklich sieben null vier sechs?

 

Pilot: Positiv.

 

Tower: Ich schicke Ihnen einen Bagger zu Hilfe, Sie haben eine angezeigte Hohe von minus neunzig Fuss.

 

Cheers;

 

Pascal

[Peter Guth]

na endlich wieder ein gieriges (lustiges) Thema im Sommerloch der Presse. Demnächst schreiben diese Zeitungs "Experten" noch über fehlerhafte Deckel der Wastebox oder über eine klemmende "Ofentüre" (Microwelle der Galley).

 

Es gibt oft genug etwas durch die Flightcrew zu reparieren, sei es enroute oder auf der Ramp. Entweder Kleingkeiten, bekannte oft auftretende Ausfälle. Da hilft man sich eben selber, wenn es Lapalien sind. Andere Reparaturen werden, wenn die Kollegen der Technik nicht direkt vor Ort sein können, mittels Com. Einrichtungen (ggf. sogar Handy) besprochen und man erhält fernmündliche Weisungen und dazu passende Testhinweise.

 

Darüber "schwebt" insgesamt die MEL, die minimum equipment list, die sehrwohl eine erstaunlich große Anzahl von Systemstorungen erlaubt, ohne dass der Vogel gegroundet werden MUSS.

 

Gerade die laienhaften Sensationsartikel der Presse führen bei den Paxen zu solch zitierter Reaktion. Da wird bereits ein Pilot, der sich beim Groundcheck nur bückt oder an einem Section mehr aus 30 Sekunden prüfend aufhält, mit großem Misstrauen gegen die Flugsicherheit der Maschine bewertet.

 

Nun haben alle Leser (auch ich) von dem den "Vorfall" nur einseitig erfahren. Es wäre interessant, hier bei uns das Gebot der Fairneß zu beachten und den Piloten dazu zu hören. Was selbstverständlich nicht geht und auch letztendlich nicht in das System der Sensationsgier passt. Es könnte dann nämlich sein, dass sich die ganze Sache als harmlos und völlig überbewertet darstellt. Aber dann wäre der Kick der Meldung futsch. Und genau das ist nicht erwünscht....

 

Gruß PG

[Hergi]

unterschätzt mal die vogelsch... am pitotrohr nicht...

 

1996 is ne 757 deshalb abgestürzt (waren reste von nem insektennest, aber vergleichbar)

 

http://www.airdisaster.com/cgi_bin/view_details.cgi?date=02061996&reg=TC-GEN&airline=Birgenair

 

gruss, hergi