Dieter Brugger Geschrieben 7. Juli 2003 Geschrieben 7. Juli 2003 Hallo, was mich schon immer mal interessiert hat: Über Funk hört man immer wieder mal, dass von Piloten ein ELT auf 121.500 aufgefangen wird und die Information an den Controller weitergegeben wird. 1. Was genau hört eigentlich der Pilot? Das SOS Morsesignal, ein anderes Signal? 2. Was macht der Controller mit der Information des Piloten. Wie wird das am Boden weiter verarbeitet? Danke schon mal für die Antworten :) Zitieren
FalconJockey Geschrieben 7. Juli 2003 Geschrieben 7. Juli 2003 Hallo Dieter, ich hab keine Ahnung wie ich das ELT-Signal beschreiben soll. Ist so eine Art "Sirene", die man da auf dem Funk hören kann. Was ATC machen kann ist mehrere Piloten fragen, ob sie das Signal auch hören können, um so den Ort etwas eingrenzen zu können. Meistens kriegt man als Antwort nur "roger" oder "copied", mehr nicht. Man könnte dann auch noch die lokalen SAR-Einheiten informieren, damit das Signal geprüft wird. Meist ist es nur ein versehentlich ausgelöster Sender eines Flugzeugs in irgendeiner Halle.... Aber das genaue Prozedere bei sowas werden Dir bestimmt die ATC-Profis hier erklären können. Zitieren
blackswan Geschrieben 7. Juli 2003 Geschrieben 7. Juli 2003 hallo dieter Man hört folgendes http://www.ipg-protect.com/sar/doc083.htm mfg tobi Zitieren
DanielSchweizer Geschrieben 7. Juli 2003 Geschrieben 7. Juli 2003 Hallo zusammen, Ich hatte gerade heute den Fall, von Oslo nach ZRH. In der Gegend von Aalborg hörten wir zunächst schwach ein ELT Signal, das dann zunehmend stärker wurde. Wir haben die ATC informiert, jedoch zeigten die sich irgendwie uninteressiert, obwohl wir nebst einer BA eigentlich die Einzigen waren, die das Signal gehört haben. Es würde mich auch interesieren, was die Flugsicherung mit den Info's der Piloten macht. Sind diese Info's irgendwie relevant für euch oder habt ihr andere Möglichkeiten, das Notsignal zu empfangen resp. zu lokalisieren? Gruss Dani Zitieren
Ueli Zwingli Geschrieben 8. Juli 2003 Geschrieben 8. Juli 2003 Jemand hat mir einmal erzählt, dass diese Signale von Satelliten lokalisiert werden können und dass diese Informationen an eine zentrale Stelle übermittelt werden. Ist das richtig? Zitieren
blackswan Geschrieben 8. Juli 2003 Geschrieben 8. Juli 2003 hallo ueli Das sind die SARSAT und COSPAS Polar-Orbiting Satelliten... Der Ablauf dort ist allerdings etwas anderst... 1 Aviators and mariners in distress use an ELT or EPIRB to transmit an emergency signal to the SARSAT and/or COSPAS satellites. 2 The ELT or EPIRB emergency signal, received by the SARSAT and /or COSPAS satellites, is retransmitted to the ground receiving station called a Local User Terminal (LUT). 3 The LUT receives the signal from the satellite, processes the signal, and estimates the location of the aviator or mariner in distress. 4 This position is then passed on to the Rescue Coordination Center (RCC) who coordinates the search forces. 5 Search and Rescue (SAR) forces are dispatched by either the U.S. Air Force or U.S. Coast Guard. This may include fixed wing aircraft, helicopters, ships, boats, ground search parties, and may also include the use of commercial airlines or commercial ships. Satellite Orbital Period (minutes) Altitude (miles) U.S. NOAA SARSAT 102 528 Russian COSPAS 105 621 Ich weiss nicht in wie fern, dass ATC, Zugang zu diesen Satellitendaten hat. mfg tobi Quelle: http://www.grc.nasa.gov/WWW/MAEL/ag/sarsat.htm Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 8. Juli 2003 Geschrieben 8. Juli 2003 Die Alarmierung erfolgt in der Theorie über eine Europäische Zentral Stellen automtisch auch in die Schweiz. Ab und zu gabs an unserem Platz Anrufe der RCC (Schweizer Such und Rettungszentrale) dass ein Satellit ein ELT in unserer Region geortet habe. Es scheint also teilweise zu funktionieren. Allerdings auch nicht immer, das haben wir mal versehentlich getestet und auch hier darüber berichtet. Brandneu ist die Mitteilung unseres lieben Luftamtes, dass ab 2009 keine Signale der Frequenzen 121.5 und 243 mehr durch Satelliten verarbeitet werden können. Das neuen Frequenzband wird 406.0 bis 406.1 sein. Die dafür nötigen neuen Geräte können dann auch noch weitere Daten, wie Rufzeichen weitergeben. Daneben bleiben aber die alten Frequenzen für die terrestrische Suche erhalten. Flugzeuge, die kommerziell eingelöst sind, also auch die Schul- und Charter Flieger müssen die Nachrüstung bis 2004 vollzogen haben. Ausserdem muss der Pilot in der Lage sein, das ELT von seinem Sitz aus manuell anzustellen. Freuen wir uns also, denn bald dürfen wir wieder etwas Neues kaufen. :) Hans Zitieren
Ueli Zwingli Geschrieben 8. Juli 2003 Geschrieben 8. Juli 2003 @Hans und Tobi Vielen Dank für die Antworten. Es ist für mich ein wenig beunruhigend, wenn ein gutes System für die Ortung verlorener Flugzeuge nur so nebenbei eingesetzt wird. Ich habe schon öfters im Scanner gehört, dass Piloten von Controllern angefragt wurden, ob sie ein ELT-Signal empfangen können. Mit Satellitenortung wäre dies nicht notwendig und sicher genauer. Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 8. Juli 2003 Geschrieben 8. Juli 2003 Ueli für die Feinortung muss heute nach wie vor, vor Ort jemand die Suche mit Hanpeiler aufnehemen. Satelliten könnten das nur besser, wenn künftig nebst Rufzeichen auch noch ein GPS Standort an den Satelliten übermittelt würde. In der Seeschiffart werden solche Geräte bereits eingesetzt und ich hoffe sehr, weiss es aber nicht mit Bestimmtheit, dass die neuen Geräte für die Luftfahrt genau das können werden. Hans Zitieren
blackswan Geschrieben 8. Juli 2003 Geschrieben 8. Juli 2003 Satelliten könnten das nur besser, wenn künftig nebst Rufzeichen auch noch ein GPS Standort an den Satelliten übermittelt würde. The experimental ELT EPIRB 406 MHz radio frequency will provide the location to within 1-3 miles. Wollte das nur noch als zusätzliche Erklärung einbringen mfg tobi Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 8. Juli 2003 Geschrieben 8. Juli 2003 2009 ?? Hmmmm... tönt mir sehr nach Galileo. Nix US- GPS:) Wird allerdings nicht mehr gratis sein:rolleyes: http://www.dw-world.de/german/0,3367,1575_A_818619_1_A,00.html Gruss Walti Zitieren
ursmunger Geschrieben 9. Juli 2003 Geschrieben 9. Juli 2003 Hallo, jede ACC-Stelle muss 121.5 auch abhören - dass auf einer Bodenstation jedoch ein ELT empfangen wird, dafür sind die Chancen relativ klein. Meldet ein Flugzeug ein ELT, so wird das der REGA-Suchzentrale durchgegeben. Die versuchen dann (in Zusammenarbeit mit der Europäischen Rettungszentrale in Paris), festzustellen ob 1) es ein Fehlalarm ist, 2) es nicht ein Signal ist, das schon bekannt ist (manchmal läuft ein ELT über Tage hinaus). Muss wirklich gesucht werden, so können die SARSAT-Koordinaten angefordert werden. SARSAT kann, wenn die ungefähre Position bekannt ist eine relativ genaue Position ausspucken. übrigens: auch gewisse auf 121.5 funktionierende ELT's senden jetzt schon das Callsign des Flugzeuges aus - wie das genau aussieht (morsecode???) weiss ich auch nicht. Zitieren
Ueli Zwingli Geschrieben 9. Juli 2003 Geschrieben 9. Juli 2003 Danke Urs, jetzt ist alles klar. Zitieren
BH47 Geschrieben 13. Juli 2003 Geschrieben 13. Juli 2003 Hallo zusammen, Das BAZL hat mit der Technischen Mitteilung 20.140-01 vom 16.06.2003 eine Richtlinie zur Mindestanforderung für automatische Notsender (ELT/ELBA) herausgegeben. Wer sich für die Details interessiert dem schicke ich gerne die 3 Seiten per Fax zu. Nachstehend aus der TM den Absatz „Allgemeines“ „Ab dem 01. Februar 2009 werden von den SAR-Satelliten keine Signale auf der Frquenz 121,5 und 243 MHz mehr verarbeitet und weder Alarmierungen ausgelöst noch Lokalisierungen durchgeführt. Gemäss ICAO Annex 6 und Annex 10 werden in Zukunft nur noch die Frequenz 121,5 MHz sowie das Frequensband von 406,0 bis 406,1 MHz für Notsender verwendet. In diesem band werden verschiedene Frequenzen benötigt, um die Ortungskapazität zu gewährleisten. Die Ortung durch den Sateliten wird im Frequenzband von 406,0 bis 406,1 MHz erfolgen. Für die Peilung durch Suchflugzeuge werden weiterhin die Frequenzen von 121,5 und 243 MHz verwendet. Der 406 MHz ELT erlaubt ausserdem die Aussendung von zusätzlichen Signalen zur Identifikation des Flugzeuges. Die entsprechende Codierung hat nach den Anweisungen von ICAO Annex 10 zu erfolgen.“ So, alle weiteren Details möchte ich nun nicht abtippen. Es grüsst Euch Joachim Zitieren
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