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Achtung bei nicht aktivierten Flugplänen !


Gast Hans Fuchs

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Gast Hans Fuchs

Ein brandaktueller Fall beweist, dass auch nicht aktiviert Flupläne Rettungs und Suchaktionen auslösen können. Hier der Bericht:

 

Die Namen der Plätze sind natürlich NICHT authentisch.

 

Ein Flugplan wurde in Frankreich für einen Flug ab dem Platz Grenoble nach Grenchen in der Schweiz aufgegeben. Der Pilot befand sich dabei noch auf einem etwas entfernteren Platz in Avignon. Er wollte nun von Avignon ohne Flugplan nach Grenoble fliegen, um dort nachzutanken. Erst nach Abflug von Grenoble sollte der Flugplan aktiviert werden.

 

Nach dem Start in Avignon fällt die gesammte Elekrik und auch der Funk aus, und es wird zur Sicherheit in Montelimar gelandet. Per Telefon wird in Avignon der Auftrag erteilt, den Flugplan ab Grenoble in die Schweiz gänzlich zu annulieren.

 

Offenbar geschieht das dann nicht oder nicht richtig??; und obwohl Grenoble nie eine Startmeldung durchgibt, läuft, nachdem kein Flugzeug in Grenchen eintrifft, die Suchmaschinerie an.

 

Nachdem klar ist, dass das Flugzeug in Montelimar am Boden steht, wird ein Rapport erstellt und der Pilot muss mit einer scharfen Rüge rechnen.

 

Fazit:

 

1. Offenbar muss man sicherheitshalber in solchen Fällen immer noch den Zielflugplatz anrufen und melden, warum man nicht ankommen werde.

2. Ich selber telefoniere auch immer mit der ARO = ATS Reporting Office in Zürich. 0041 (0)43 816 39 63. Dort lasse ich auch meine Flugpläne schliessen, wenn ich irgendwo im Ausland niemanden am Zielflugplatz antreffe.

 

Hans

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Hallo,

 

klar, da lief im ARO in Frankreich etwas falsch....wenn ein Flugplan telefonisch annuliert wird, dann sollte die Message durch.

 

Zu Deinen Punkten, Hans:

 

1) Seit etwa einem Jahr MUSS bei einem Flugplan - egal ob aktiviert oder nicht - die Suche 30 Minuten nach ETA gestartet werden. Wurde er aktiviert, dann wird natürlich die aktuelle Startzeit berücksichtigt, sonst ist es anhand der EOBT. Dies war früher in der Schweiz nicht der Fall - ein unaktivierter Flugplan verschwand sozusagen in der Schublade. Nach ICAO MUSS aber JEDER Flugplan beachtet werden. Natürlich wird das ARO in der Schweiz zuerst mal am Startflughafen nachfragen, ob er überhaupt gestartet sei. Und: Keine 'departure message' erhalten zu haben bei Abflug ab einem kontrollierten Platz - da sollte mal jeder AIS-Mitarbeiter stutzig werden.

 

2) ARO Zürich oder Genf dürfen eigentlich ausschliesslich Flugpläne mit Destination innerhalb der FIR schliessen. Ausnahmen werden häufig gemacht bei grenznahen Plätzen - ruft man aber nach der Landung in Calvi das ARO Zürich an, um den Plan zu schliessen, so ist die Chance gross, dass das verweigert wird. Tip: immer die Telefonnummern für das entsprechende Land griffbereit haben.

 

Hans, der von Dir zitierte Pilot hat wohl nicht einmal eine Rüge zu befürchten. Er hat alles in allem richtig gehandelt und den Flugplan beim zuständigen ARO annulliert. Zudem wird sicher kein Suchhelikopter starten, bevor abgeklärt wurde, ob das Flugzeug in Grenoble überhaupt abgeflogen ist.

 

Aber Vorsicht an Alle: Bei JEDEM Flugplan (ob aktiviert oder nicht) gibt es WELTWEIT 30 Minuten nach ETA die Auslösung der INCERFA (incertainity phase oder so). Da wird begonnen, den Verbleib abzuklären. Tip: Wenn ich Flugpläne für den Weiterflug im Voraus mache (z.B. heute LSGG-LSGK-LSGG), dann errechne ich die EOBT sehr pessimistisch. Bist Du dann in der Luft, so kann der Plan jederzeit mit der aktuellen Startzeit aktiviert werden.

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yves.schneider

Hallo Hans.

 

Vielleicht kann ich noch genuer erläutern wie das in der Schweiz funktioniert. Alle VFR Startmeldungen laufen in der Schweiz in ein zentrales System(VFR ALERTING SYSTEM). Kommt auf den Flug keine Arrivalmessage, wird nach den 30 min angfangen zu suchen. Respektive zuerst mal telefoniert. Meistens löst sich dann das Problem... :D

 

Zu den Start- und Landemeldungen aus dem Ausland an das ARO Zürich:

Eigentlich ist das zuständige ARO für die entsprechenden Meldungen verantwortlich. Aber bekanntlich gibt es da grosse Probleme, sei es dass niemand anwesend ist oder dass gestreikt wird. In diesen Fällen ist es eine gute Idee dem ARO LSZH oder LSGG telefonisch die Sache zu schildern. Obwohl nicht unsere Zuständigkeit, erledigen wir diese Meldungen gerne.

 

Gruss

yves

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Yves,

 

eine kleine Korrektur noch (ich hoffe, damit richtig zu liegen, bin mir aber 100 pro sicher):

 

Seit einiger Zeit ist der Alerting-Service für die ganze FIR Schweiz in Genf (da bin ich mir nur 99 prozentig sicher ;) ).

 

Auch wenn keine Startmeldung (Departure message) gemacht wurde, wird 30 Minuten nach ETA (gemäss ursprünglichem Flugplan) die Sucher gestartet. Das ist ja Hansens Pilot zum 'Verhängnis' geworden. Also: dran denken, immer Flugplan schliessen, auch wenn er nie aktiviert wurde.

 

Dass gerade mit Frankreich die Flugpläne, Meldungen usw. häufig nicht übermittelt werden ist in meiner Firma altbekannt - grosse Anstrengungen, das zu beheben, scheint niemand zu machen :(

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yves.schneider

Hallo Urs

 

Ich habe das offenbar unklar beschrieben. Der Alerting Service wird für die ganze UIR Schweiz in Genf gemacht. sorry, for troubles!

 

Das heisst, Genf koordiniert. Sofern das betreffende Leg, respektive Landeort, innerhalb der Area Zürich ist, wird das ARO Zürich vom Alerting Service mit diesem Problem beauftragt und wir leiten die nötigen Schritte ein.

 

Ich hoffe dieses Mal etwas klarer geschrieben zu haben. ;)

 

Gruss

yves

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Hoi Yves,

 

mein letztes Posting war weniger, um auf Genf zu bestehen  - wo der Alarm ausgelöst wird ist ja eigentlich egal - sondern um das Problem mit nicht aktivierten Flugplänen zu schildern.

 

Wie gesagt, auch ohne Startmeldung löst dieses System einen Alarm aus. Und häufig früher, als wenn eine Startmeldung gemacht wurde. Wieso? Es nimmt dann die Flugplan-Startzeit. Und erfahrungsgemäss wird in der Realität meistens ein bisschen später als geplant gestartet.

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