retoisler Geschrieben 3. März 2002 Teilen Geschrieben 3. März 2002 Hoi mitenand unser Sonntags-Blick schreibt heute wieder mal etwas ganz interessantes: neben 'Swiss', 'Air Switzerland' soll die gute alte 'Swissair' doch noch weiterleben; ein US-Investor möchte scheinbar die Marke kaufen und eine gleichnamige Airline (weiter-)betreiben ! Aber lest selbst, was heute in der Onlineausgabe des SoBli's steht. Gruss, Reto Die Hintergründe um den Markenstreit Ein Amerikaner will die Swissair kaufen! VON SUSANNE MÜHLEMANN ZÜRICH – Das Nervenspiel um die Zukunft der Schweizer Fluggesellschaft wird immer verrückter. SonntagsBlick-Recherchen zeigen, was hinter dem Millionen-Streit um die Marke Swissair steckt: Ein Investor, vermutlich aus den USA, will den Namen Swissair kaufen und eine Fluglinie betreiben! Die Nachricht ist kein Witz, Swissair-Sachwalter Karl Wüthrich bestätigt: «Ja, wir haben interessierte Käufer für die Marke.» Mehr will der Sachwalter nicht sagen. Nach SonntagsBlick vorliegenden Informationen hat einer der Interessenten Grosses vor: Er will die Swissair als Fluggesellschaft weiterbetreiben. Der Investor soll aus den Vereinigten Staaten kommen. Es handelt sich dabei aber nicht um den Initianten von Air Switzerland, die diese Woche einen Auftritt hatte. Gehen wir künftig mit Swiss, Swissair und Air Switzerland in die Luft? Swissair-Sprecher Rainer Meier will sich zur Identität und den genauen Absichten des unbekannten Anlegers nicht äussern. Er bestätigt aber: «Es gibt einen ernsthaften Interessenten.» Am Freitag hat die Swissair Klage beim Handelsgericht eingereicht, weil sich der Auftritt der neuen Swiss stark an die Swissair anlehne und damit die Markenrechte verletze. Die Swissair verlangt von der Swiss 660 Millionen Franken. Die Crossair weist die Forderungen zurück und droht ihrerseits mit rechtlichen Schritten. Den Preis für die Swissair-Restposten so hoch wie möglich zu halten, sehen der Sachwalter und die verbleibenden Vertreter der alten Airline als ihre Aufgabe an – im Interesse der Gläubiger. Denn der mögliche Swissair-Käufer würde bei einer Verletzung der Markenrechte einiges weniger aufwerfen. Airline-Experten reagieren skeptisch auf die neuen Swissair-Pläne. Die Potenz zum Fliegen hätte allenfalls eine grosse ausländische Airline, die sich einen Schweizer Ableger aufbauen möchte. Will die Swissair auch künftig von der Schweiz aus fliegen, müsste allerdings eine Schweizer Holding gegründet werden, mit mehrheitlich schweizerischem Verwaltungsrat. Die Verwirrung ist total. Der Ärger über den Rückschlag für die junge Swiss gross. Im Bundeshaus ist man über den Markenkrieg so oder so nicht begeistert. Daniel Eckmann, Sprecher von Bundesrat Kaspar Villiger: «Wir bedauern, dass es so kurz vor dem Start der neuen Airline wieder Streit und Unruhe gibt.» Und zwar «gerade jetzt, wo die Vorbereitungen professionell vorangetrieben werden», so Eckmann. Letztlich aber müsse das Handelsgericht entscheiden: «Über rechtliche Fragen haben wir nicht zu urteilen.» Der Vorwurf, die Aktion sei ein Störmanöver, angezettelt von Mario Corti, weist Sachwalter Wüthrich zurück: «Die Klage ist nicht auf dem Mist von Mario Corti gewachsen, ich trage die Verantwortung zu gleichen Teilen mit.» Es gehe nicht darum, Swiss «den Start zu vermiesen». Er selbst habe aber von Anfang an klar gemacht, dass die Markenrechte abgeklärt und fair abgegolten werden müssten. Wer zahlt am meisten und wer fliegt schliesslich? Die Crossair, die Swiss, ein neuer Swissair-Retter? Die Passagiere werden es irgendwann erfahren – so viel ist sicher. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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