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Top of the flops: S.O.S. über dem Pazifik (kein Tipp, Statement)


Tis

Empfohlene Beiträge

Hi zäme,

 

heute mittag hatte ich auf Pro7 (?) den Film "S.O.S. über dem Pazifik " gesehen....darin geht es darum, dass ein Pilot eine alte Cessan von San Francisco nach Australien überfliegen soll....auf dem Flug von irgendeiner Pazifikinsel nach Norfolk Island fällt aber irgend ein Instrument aus, und er berechnet den Winddrift falsch, kommt also vom Kurs ab. So weiss er irgendwann nicht mehr wo er ist über dem Pazifik, nach 14(!) Stunen Flug.

Die einzige Maschine in seiner Nähe ist eine 767 der Air New Zealand. Sie versuchen ihn mit diversen Mitteln zu finden. Sie wenden einige Tricks an, lassen z.B. Treibstoff ab, um eine Spur zu ziehen, die der privatflieger sehen kann. Sie haben ja eh Treibstoff für 4 Stunden mehr (wow, gute Planung!). Dies nützt allerdings nichts. Schlussendlich bestimmen sie mittels SOnnenuntergangszeit seine etwaige Position des Fliegers, während sie ihn endlich auch auf der VHF Frequenz (welche scheinbar nur im Umkreis von 200nm funktioniert) erreichen können.

Doch der Privatflieger sieht sie noch immer nicht, und ein Sturm zieht auf. Der Privatflieger fliegt nun 15 Meter über dem Wasser, und schläft, was nach mittlerweile 17 Stunden FLug auch verständlich ist, auch immer wieder ein.

Da er beim Sturm aber keine Chancen hat, durch die Wolken die Linienmaschine auszumachen, sinken diese auf 5000ft. Der Captain ruft noch "Flaps 20, 210kts" Naja, sehr reales Vorhaben, irgendwo über dem Ozean, ich muss schon sagen!

 

Das Vorhaben gelingt zum Glück und schliesslich kann der privatflieger der Linienmaschine folgen, und sie führt ihn zum nächsten Airport. Dort landet er nach rund 19 Stunden FLug, und just auf der Landebahn angekommen, stellt der Propeller mangels Treibstoff ab, wie könnte es auch anders sein.

 

____

 

Trotzdem fand ich den Film nicht schlecht. Zwar wird zum Beispiel im Cockpit einer 767 der Air new Zealand gespielt, während in der Aussenansicht wahlweise solche in neuer und alter Bemalung, oder gar eine 737-200 vorkommen. MAcht aber genau so wenig wie die Tatsache, dass sie am Funk immer mit Ansett angesprochen wird :rolleyes:

 

Abgesehen von einigen dieser Lacher fand ich den Film wirklich gut, die Story auch interessant und sehr gut und schön aufgemacht! Es machte Spass ihn zu schauen! Ich finds nur schon schön, dass sich überhaupt Filme unserem Hobby annehmen, da nehm ich auch einige Fehler in Kauf...

 

Im Grossen und ganzen kann ich euch also den Film wirklich empfehlen, eine spannende Geschichte, und die Flugzeugbilder sind sowieso immer schön! Ich weiss leider nicht, wann und ob er wiederholt wird, Augen aufhalten!

 

Gruss,

Tis

 

P.S. Gibts einpropellrige Maschinen die 19 Stunden am Stück fliegen können? :D

 

P.P.S. Basiert der Film wirklich auf einer wahren Geschichte, wie der Schluss hätte sagen können?

 

P.P.P.S. Wer hat den Film auch gesehen, wie ist Deine Meinung?

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Hi Tis,

 

ich hab den Film heute auch zufällig gesehen (nicht zum ersten Mal). Ja, er basiert auf einer wahren Story.

Der Pilot fliegt übrigens keine "Cessna" sondern einen "Air Tractor", der für die Landwirtschaft in Neuseeland gedacht war.

Man kann in kleine Maschinen Zusatztanks einbauen und so die Flugzeit für solche Ferryflüge stark vergrössern. Da gab es auf diese Weise mal einen Flug nonstop von Alaska über den Nordpol nach München - mit einer Beech Bonanza - 35 Stunden Flugzeit, ohne Halt! Krass!

 

Ach ja: Seit wann gibt es in einer 767 einen Flugingenieur? :)

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Hoi Tis

 

Habe den Film zwar nicht gesehen, doch diese Story ist tatsächlich wahr! Irgendwo habe ich einen Text darüber, muss den mal hervorsuchen.

 

Wenn ichs richtig in Erinnerung habe sollte eine Cessna 188 von SFO nach Australien überflogen werden, und sie wurde zuerst von einer zweiten Cessna 188 begleitet, welche dann irgendwann notwassern musste. Wieso er sich verirrte weiss ich nicht mehr, aber die Air New Zealand-Crew (glaube es war eine DC10) hat da diverse innovative Suchverfahren durchgeführt...falls ich den Text noch finde poste ich hier noch mehr darüber.

 

Ach ja, die Maschinen waren sicher mit Zusatztanks ausgestattet, sonst wär sowas ja gar nicht möglich.

 

Gruss

 

Flo

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Markus Burkhard
Original geschrieben von EmbraerJockey

Ach ja: Seit wann gibt es in einer 767 einen Flugingenieur? :)

Hi Andi

 

Da staunt der Laie: :D

 

Text von Boeing:

United Airlines was the first to order the 767 (July 14, 1978). After lengthy deliberation, the airline decided that a three-person crew would reduce the introductory risk associated with being the first to put the 767 into revenue service. Boeing continued to develop a second, two-crew version as an option for later customers. Contracts with major suppliers for the two-crew flight deck were being established as early as October 1978.

 

By the end of that year, three different flight-deck configurations were being planned. The "hard-wired," or permanent, three-crew was to be introduced in August 1982 on the first 767 delivered to United.

 

The crew-size debate reached its peak in the spring of 1981, when a U.S. presidential task force was commissioned to determine the safety of two-crew operations for large widebody aircraft. After several months of hearings and extensive human-factors and safety data analyses, the task force concluded in July 1981 that two-crew operations could be conducted safely. This decision came less than a month before the first 767 was to roll out of the factory. Following the task force report, the United Airlines pilots' union agreed to fly a two-crew 767. With similar agreements among other airlines and their pilots, the last major barrier to full acceptance of the two-pilot configuration was removed.

 

Eleven of the 12 airlines that had ordered the three-crew 767s changed their orders to the two-crew design.

 

 

Fazit; es war geplant, wurde sogar gebaut, aber dann nie ausgeliefert...

 

Gruss Markus

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Na da bin ich aber beruhigt! :) Aber: Wieder was gelernt! Danke für die ausführlichen Infos, Markus!

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Markus,

 

Da hast du nicht recht. Einige wenige 767er wurden tatsächlich mit dreimann-cockpit ausgeliefert, allerdings nicht an UAL, sondern an Ansett. Da hat sich leider die Pilotenvereinigung durchgesetzt mit ihrer Forderung nach einem dreimann-cockpit. Nur, die Maschinen flogen so eine extrem kurze Zeit und wurden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf das "übliche" 767-Cockpit umgerüstet.

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  • 2 Wochen später...

Und ... ganz nebenbei bemerkt... :) ... die Geschichte, mit der verlorenen Cessna ist nachzulesen in "Emergeny!" von Stanley Stewart, der vor allem durch sein Buch "Flying the Big Jets" und "From the Flight Deck 4: Heathrow- ???" (oder so) bekannt ist.

 

http://www.amazon.co.uk/exec/obidos/ASIN/1853100315/qid=1057251184/sr=1-10/ref=sr_1_3_10/202-1303726-5146232

 

Die Grundgeschichte weicht gar nicht so stark von der Version, die Tis wiedergegeben hat, ab, man erkennt allerdings deutlich die starken Übertreibung der Filmindustrie (Sturm! Flaps 20! Pilot schläft ein!)...

 

Der Kapitän der DC-10 war übrigens Gordon Vette, sein 2nd Officer (oder FE?) war Gordon Brooks, der später beim Absturz der ANZ am Mt. Erebus getötet wurde. Von Gordon Vette stammt auch das berühmte Buch "Impact Erebus" (toll zu lesen!!), in dem Vette nachweist, daß der Erebus-Crash keineswegs Pilotenfehler war.

 

Wie auch immer, mit den Namen der Crew findet man in google folgendes:

 

http://www.navworld.com/navcerebrations/mayday.htm

 

http://www.airodyssey.net/articles/movie-flt771.html

 

http://www.ion.org/newsletter/v11n2.html

 

und einiges mehr...

 

 

 

Markus

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Ich habe es gerade nochmal nachgelesen...

 

Wie gesagt, Kapitän war Gordon Vette. Aus der Kabine kam ihm Malcolm Forsyth zu Hilfe, 1st officer bei ANZ und wie Vette ausgebildeter Navigator auf der DC-8 (damals noch ohne INS). Während die beiden die Suche koordiniert haben (und später dafür hohe Preise bekommen haben), wurde die DC-10 von F/O Arthur Dovey und FE Gordon Brooks geflogen.

 

Übrigens ist auch die Sache mit der Extramenge Treibstoff keine Fiktion. Laut Stanley Stewart "by good fortune, the DC10 carried a load of extra fuel and could remain airborne for some considerable time. In NZ, aviation fuel is expensive and the jet was 'tankering' fuel to save costs." So viel, daß Vette es sich sogar leisten konnte, 5t abzulassen, in der Hoffnung, die Cessna würden den Kondensstreifen im Sonnenuntergang sehen. Was evtl. auch geklappt hätte, wäre die DC-10 nicht genau über der Cessna gewesen.

 

Markus

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Wow,

 

Hut ab, ich hätte nicht gedacht, dass das (oder die Basis) real ist! Eine sehr schöne Fliegergeschichte, und jetzt wo ich weiss, dass sie real ist, freu ich mich, wenn ich den Film das nächste Mal sehe!

 

Ich finde es irgendwie atemberaubend, eine solche Geschichte nun bestätigt zu finden! Wenn ich mir das so vorstelle....wahnsinn!

 

Auf jedenfall danke ich für all die guten Infos!

 

Gruss,

Tis

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  • 4 Wochen später...

hallo Tis,

 

der film ist sehr gut gemacht. meiner meinung nach der beste fliegerfilm.

das callsign war NZ (was fast gleich wie Ansett klingt). NZ steht ja für New Zealand.

 

gruss,

 

emmanuel

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