cosy Geschrieben Sonntag um 22:11 Geschrieben Sonntag um 22:11 Eine Tecnam P2020 der (heute) Flugschule APA in Tours (Heute Teil der Gruppe Mermoz Academy) wurde am 31. Mai 2021 eingesetzt, um die von der ATO vorgeschriebene Einführung in Standardverfahren für neu eingetretene FI's durchzuführen. Die Maschine mit 3 POB war nahe am MTOM. Der PF hatte die Aufgabe, den beiden rechts und hinten sitzenden FI einen simulierten Motorausfall zu demonstrieren. Er rotierte mit 63kt, begann den initial climb mit 67kt und reduzierte die Leistung ohne Ankündigung auf Leerlauf bei 80kt. Das Flugzeug konnte in diesen wenigen Sekunden nicht aufgefangen werden und Hauptfahrwerk, Bugfahrwerk sowie eine Strebe und Flügelende wurden beschädigt. Die Gesammterfahrung an PIC-Zeit der drei Instruktoren in der Maschine war 7932 Stunden. Die ATO schreibt in ihrem OM vor, dass Triebwerksausfall nicht unter 300ft AGL geübt werden sollen. Alle Insassen müssen gebrieft und der Beginn der Übung signalisiert werden. Die FFA (französischer Verband der Aeroclubs) empfielt in seinen Safety Richtlinien , dass Motorausfallübungen nicht unter 500ft AGL eingeleitet werden und spätestens bei 200ft enden sollen. Der PF war frisch pensionierter Militärpilot (Mirage 2000, Mirage F1, Alpha Jet mit 5500 PIC-Stunden, davon 550 auf SEP, 317 auf dem Typ. Der FI (frisch engagiert, CPL, IR-SEP) auf dem rechten Sitz hatte 1002 h PIC und nur 4h auf dem Typ. Der Abschlussbericht erschien Ende Dezember 24 (hier) Cosy Zitieren
CFM Geschrieben Gestern um 07:50 Geschrieben Gestern um 07:50 Halte ich für eine unsinnige Regelung. Motorausfall sollte man zu jeder Zeit üben können. Werde ich auch weiterhin so machen. Fred 1 1 Zitieren
Dierk Geschrieben Gestern um 09:14 Geschrieben Gestern um 09:14 (bearbeitet) Wenn man den Unfallbericht liest, fällt auf: Diverse Notlandeübungen wurden gebrieft, die Notlandeübung mit Motorausfall unmittelbar nach dem Abheben und sofortiger nachfolgender Landung noch auf der Piste wurde jedoch nicht gebrieft, da sich keiner der Beteiligten an ein solches Briefing erinnern kann Die Notlandeübung wurde dem Controller angekündigt und der FI auf dem rechten Sitz war von der Ankündigung, noch auf der Piste zu landen, überrascht Bei der Notlandeübung wurde ungenügend gedrückt, die Vglide bei weitem nicht erreicht - erschwerend kommt hinzu, dass der Spread zwischen Vstall und Vglide bei diesem Muster für ein Sportflugzeug relativ gross ist. Die Annäherung an die Piste erfolgte daher im Sackflug weit hinter der Leistungskurve mit zunehmender Sinkrate, laut Garmin mit ca. 1000 ft/min beim Aufschlag. Der ehem. Militärpilot hat den Sackflug nicht mit (noch) mehr drücken korrigiert, um Vglide zu erreichen und die zunehmende Sinkrate akzeptiert - eventuell aerodynamisch auch nicht möglich, ich kenne das Muster nicht, aber es wäre zu fragen, ob in der T/O Konfiguration mit gesetzten Klappen überhaupt Vglide erreichbar ist, ohne massives Sinken in Kauf zu nehmen. Der ehem. Militärpilot hat die Notlandeübung nicht abgebrochen, z.B. durch Geben von vollem Schub. Konkret wollte er offensichtlich keine simulierte Notlandung durchführen, sondern tatsächlich landen, sonst hätte er Schub gegeben. Die Entscheidung, die Notlandung bei dieser Flughöhe durchzuführen, war dem "Bauchgefühl" geschuldet und erscheint wenig überlegt. Zwischen Beginn der Übung (Anfassen des Leistungshebels für die Schubreduktion) und Crash lagen laut Garmin 7 s, zwischen dem Punkt höchster Flughöhe und Crash sogar nur 5 s. Entsprechend starker Zeitdruck ohne Raum für Fehler. Bearbeitet Gestern um 09:29 von Dierk 1 Zitieren
FalconJockey Geschrieben Gestern um 10:30 Geschrieben Gestern um 10:30 Solche Übungen habe ich vor ein paar Jahren auch beim Skill Test meines SEP-Ratings gemacht, allerdings mit einer Piper Archer. Geht einwandfrei, man darf da nicht zuviel drücken (Sinkrate...), aber auch nicht zu wenig. 1 Zitieren
CFM Geschrieben Gestern um 11:12 Geschrieben Gestern um 11:12 Eine Übung die ich Recht interessant finde ist sofort nach dem Abheben Gas rausziehen. Am besten dann nichts machen. Pitch halten und der Flieger setzt sich wieder hin. Man muß halt wissen wann man drücken sollte und wann nicht. Aber nur ab einer gewissen Höhe einen Motorausfall üben ist für mich negatives Training. Fred 1 Zitieren
FalconJockey Geschrieben Gestern um 12:48 Geschrieben Gestern um 12:48 vor 1 Stunde schrieb CFM: Eine Übung die ich Recht interessant finde ist sofort nach dem Abheben Gas rausziehen. Am besten dann nichts machen. Pitch halten und der Flieger setzt sich wieder hin. Man muß halt wissen wann man drücken sollte und wann nicht. Aber nur ab einer gewissen Höhe einen Motorausfall üben ist für mich negatives Training. Sehe ich ganz genau so. Genau dieses Szenario - Verlust der Triebwerksleistung direkt nach dem Abheben - haben mein Prüfer und ich durchgeführt. Selbstverständlich wurde das vorher genau besprochen! Das ist gelebtes AQP: Advanced Qualification Program! https://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_Qualification_Program https://www.aviation101.com/aqpgrassroots Zitieren
cosy Geschrieben Gestern um 17:46 Autor Geschrieben Gestern um 17:46 (bearbeitet) vor 8 Stunden schrieb Dierk: erschwerend kommt hinzu, dass der Spread zwischen Vstall und Vglide bei diesem Muster für ein Sportflugzeug relativ gross ist. Die Annäherung an die Piste erfolgte daher im Sackflug weit hinter der Leistungskurve mit zunehmender Sinkrate, laut Garmin mit ca. 1000 ft/min beim Aufschlag. das muss intuitiv sitzen, da im Moment wo so etwas geschieht, kann der PIC keine Überlegungen anstellen sondern muss instinktiv den "Gleiter" auf die notwendige Speed bringen. Dass dies einem ausgekochten MIL-Piloten passiert, der doch den Sensor im Hosenboden genügend geschäft hatte in seinen tausend Stunden, ist irgendwie einfach peinlich. - abgesehen von den formellen und prozeduralen Fehlern. Cosy Bearbeitet Gestern um 17:46 von cosy Zitieren
mountain_Andy Geschrieben vor 13 Stunden Geschrieben vor 13 Stunden Nur weil jemand Militärflugzeuge fliegen kann und x-tausend Stunden darauf hat, lässt dies keinen Rückschluss auf die Fähigkeiten auf einer Tecnam zu. Jeder Flug gehört so vorbereitet und gebrieft wie es notwendig ist. Beim Fliegen gibt es eben keine Credits bei der erfolgreichen Durchführung einer Mission. Daher ist der Unfall nicht peinlich sondern zeigt eher Selbstüberschätzung auf. 1 Zitieren
MarkusP210 Geschrieben vor 12 Stunden Geschrieben vor 12 Stunden Zitat Nur weil jemand Militärflugzeuge fliegen kann und x-tausend Stunden darauf hat, lässt dies keinen Rückschluss auf die Fähigkeiten auf einer Tecnam zu Korrekt, aber der Mindset ist mindestens so wichtig wie die motorischen Fähigkeiten und der scheint bei dem Militärpiloten nicht gepasst zu haben (ich gehe von Selbstüberschätzung aus). Zitieren
jodelboy Geschrieben vor 6 Stunden Geschrieben vor 6 Stunden Würde ein Admin bitte so nett sein diesen Thread ins richtige Subforum zu verschieben (und gleich einen passenderen Titel 'rein-zu-editieren, z.B. "31.05.2021 | Tecnam P2010 | F-HFMO | Tours (F) | Bruchlandung nach simuliertem "engine-out on takeoff")? Merciii Zitieren
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