Niko Geschrieben 30. Dezember 2024 Autor Geschrieben 30. Dezember 2024 vor 25 Minuten schrieb Peter3: Ist das denn wirklich durch Fakten belegt? Das wird hier immer so dargestellt. Sie sind ja noch durchgestartet und wenn es ihnen bei einem Ausfall genau bis zur Runway gereicht hätte, wäre das grosser Zufall oder geniale Airmanship. Vielleicht hatten sie ja noch partiellen Schub und sie hätten sich ein paar mehr Minuten nehmen können für ein seriöses Troubleshooting. In diesem Fall wäre allenfalls ein viel besserer Ausgang noch möglich gewesen. Ich glaube, wir wissen das einfach noch nicht, aber die Recorder werden das wohl klären. Peter Das was wir sehen mussten, ist im besten Fall nur mit Ausfall von allen Triebwerken zu erklären. Sowohl technisch als auch CRM mäßig. One engine out im Anflug bzw. G/A wird so häufig im SIM geübt, da sollte niemand vollkommen überrascht sein. 2 Zitieren
HB-ERO HB653 Geschrieben 30. Dezember 2024 Geschrieben 30. Dezember 2024 vor 7 Stunden schrieb FalconJockey: Nein. Lieber zieht man, um mehr Anpressdruck des Hecks zu erreichen, das ist die größere Reibungsfläche. Ausserdem will man im vorderen Teil des Rumpfs kein Feuer provozieren, denn die Leute müssen ja noch aussteigen/evakuieren können! Für die Bremswirkung ist nicht die Fläche entscheidend, sondern Kraft pro Fläche beziehungsweise Druck multipliziert mit der Fläche multipliziert mit dem Reibungskoefffizienten. Wird die Kraft auf eine grössere Fläche verteilt, sinkt schlicht der Druck proportional und mit dem konstanten Reibungskoeffizienten bleibt dann alle beim Alten. Bei einer Geschwindigkeit von > 120 bis 150 kts dürfte es kein Problem sein, den Bug auf die Piste zu drücken. Für das Evakuieren ergeben sich keine Änderungen, mit der sich verringernden Geschwindigkeit kippt dann irgendwann als Folge der nachlassenden Höhenruderwirkung der Rumpf wieder auf das Heck. Bezüglich Brandgefahr schneidet der Bug auch besser ab. Sollte während dem Skidding Fuel austreten, ist die Gefahr durch Entzündung verursacht durch die Reibungshitze gleich null. Als Wenignutzer des Flightforums sind es die fundierten Kommentare und dokumentierten technischen Details, die mein Interesse wecken. Sicher gibt es hier jemanden, der anhand eines Seitenrisses der B738 bei Auflage auf den Triebwerke die beiden Anstellwinkel für Heck- und Bugauflage geometrisch ermitteln kann. Anhand der Polare für den clean wing wäre es dann ein Einfaches den Kraftgewinn nach unten und damit die prozentuale Verbesserung der Bremswirkung zu ermitteln. Andererseits hätte mit grosser Wahrscheinlichkeit bei der hohen Geschwindkeit auch beim frühem Aufsetzen nicht ausgereicht, um zum Stillstand zu kommen ohne Zusatzkraft/Bremskraft durch negativen Anstellwinkel. Und noch einmal. Beim späten Beginn des Bodenkontaktes dürfte auch das nicht mehr geholfen haben. Ausgangspunkt für das schliessliche Scheitern bleibt der verknorzte unter erschwerten, nicht trainierten Bedingungen durchgeführte Anflug auf die 19. Der Ausdruck Aufsetzen, auch von mir verwendet, ist eigentlich falsch. Es ist eher ein Übergang vom Flugzustand auf einen Zustand bei dem dieser Zustand unterstützt wird von der Reaktionskraft der auf der Piste gleitenden Teile. Das rechte Triebwerk beispielsweise wirkt beim Erreichen des Pistenendes noch weitgehend intakt. Heck war abgehoben. Höhenruder etwa Neutralstellung. Gruss Bert 1 Zitieren
Pax707 Geschrieben 30. Dezember 2024 Geschrieben 30. Dezember 2024 Eigentlich könnte man die Diskussion beenden, man muss abwarten was CVR und FDR an Informationen auswerfen, alles andere ist nur eine Spekulation, und liegt auf Blick bzw Bild Niveau Zitieren
Dierk Geschrieben 30. Dezember 2024 Geschrieben 30. Dezember 2024 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Niko: Vielleicht wäre sogar gar keine RWY besser gewesen, weil damit keine Fixierung des potentiellen Zieles passiert, sondern sich mehr auf Ressourcen und Möglichkeiten konzentriert wird. Sully wusste sofort dass er keinen Airport mehr erreicht, weshalb seine gesamte Organisation auf Energie-Ressourcen lag. Wäre er dem Instinkt gefolgt eine RWY zu erreichen, wäre der Absturz nicht so verlaufen. Ich finde das einen der wichtigsten Aspekte bei diesem Unfall: die Zielfixierung. Immer wenn eine Runway in vermeintlicher Reichweite ist, besteht dieses Risiko der Zielfixierung. Die unmögliche Umkehrkurve (impossible turn), so oft als unmöglich kategorisiert, und dann wird sie immer wieder trotzdem versucht. Zielfixierung auf die nahe Runway, welche "Sicherheit" anzubieten scheint, und deshalb alle anderen Lösungsmöglichkeiten überstrahlt. Davon müssen wir wegkommen, gemeint ist damit: Alternativen erwägen, die scheinbar sich anbietende Lösung wenigstens für ein paar Sekunden in Frage stellen, um eine Chance zu haben, aus der Fixierung bei der Suche nach der besten Lösung herauszukommen, aber es ist offensichtlich, insbesondere in einer unerwarteten Stresssituation, nicht so einfach. Bearbeitet 30. Dezember 2024 von Dierk 1 Zitieren
Maxrpm Geschrieben 30. Dezember 2024 Geschrieben 30. Dezember 2024 2 hours ago, Dierk said: aus der Fixierung bei der Suche nach der besten Lösung herauszukommen, aber es ist offensichtlich, insbesondere in einer unerwarteten Stresssituation, nicht so einfach. True. Sully is unfortunately not representing the average of us. 1 Zitieren
spornrad Geschrieben 30. Dezember 2024 Geschrieben 30. Dezember 2024 (bearbeitet) Weiß hier jemand von den Spezialisten, welcher elektrische Fehler in der 738 zum Ausfall / Lastabwurf des Transponders / eines Teils der Avionik führt? Was ist die Bedingung dafür? Reicht dafür Ausfall beider Triebwerksgeneratoren ohne APU? Oder wird dann der TX per Batterie versorgt? Ich krieg irgendwie im Kopf nicht zusammen, dass beim Durchstarten auf die 01 der Transponder ausfiel, aber beim Aufsetzen das re. Triebwerk scheinbar zumindest teilweise (noch? wieder?) gelaufen ist (vielleicht ohne nennenswert Schub zu erzeugen)... Edit: Hatten die nicht nur einen beidseitigen Ausfall, sondern einen uncontained engine failure, mit Beschädigung Kabelbaum / Hydraulikleitungen? Wurde durchgestartet - und 7 min später bauchgelandet, weil sie nicht sicher sein konnten, ob sie noch Bremsen hatten? Hat der PM in der Umkehrkurve die re. Engine wieder gestartet bekommen? Gruss Albrecht Bearbeitet 31. Dezember 2024 von spornrad Zitieren
DaMane Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) Am 30.12.2024 um 23:05 schrieb Maxrpm: True. Sully is unfortunately not representing the average of us. True! Aber auch ein Sully hat seine Fähigkeiten durch Lernen und Verstehen erworben. Warum soll man sich nicht an ihm orientieren dürfen? Ohne sich an den Besseren oder Klügeren zu orientieren gibt es keine Weiterentwicklung. Ich hatte das Glück, mehrere "Ausnahme-Piloten" kennenlernen zu dürfen, und das hat mich geprägt. Das heisst nicht, daß ich mir anmaße, es ihnen gleichtun zu können. Ähnlich wie mit der Flugsicherheit hilft ein Durchschnitt nur zur Gewichtung des Ganzen, und taugt genau deshalb nicht zur Beurteilung des Einzelfalles. Als Beispiel die Behauptung: "Fast jeder hält sich für einen besseren Autofahrer", wobei die Definition, was einen guten Autofahrer ausmacht durchaus diskutiert werden kann. . Die Unfallstatistik beweist, daß ein gewisser Anteil einer Fehleinschätzung unterliegt. Aber man sollte deswegen nicht ignorieren, daß mathematisch eine Hälfte über dem Durchschnitt liegt. Als Fluglehrer hast Du sicher ausreichend Erfahrung, wie weit die individuellen Talente auseinander liegen können. Mein PPL-Lehrer, ein ehemaliger Kriegspilot, der mich vor 33 Jahren nicht mit "Samthandschuhen" angefasst hat, prophezeihte mir: "Du fällst einmal deswegen auf die Nase, weil du so ein fürcherlicher Perfektionist bist...." Zum Glück hat er bis heute nicht recht behalten, und ich sehe keinen Fehler darin, möglichst viel Perfektion erreichen zu wollen...... Gruß Manfred Bearbeitet Mittwoch um 16:55 von DaMane 1 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) Zitat Sully is unfortunately not representing the average of us. Was an dieser Aussage und deren Implikationen ist nicht zu verstehen?? Sollte Sully auf seine alten Tage noch eine "Tournee" durch Asien, Afrika, dem mittleren Osten und Südamerika machen, wo er mit ganze anderen - tw. über Jahrtausende gewachsene - kulturelle Aspekte und Verhaltensweisen (z.B. Obrigkeitshörigkeit, Angst vor Gesichtsverlust etc.) konfrontiert ist und folglich - vor allem in der Führungsetage - unweigerlich auf einen Wall trifft, ähnlich wie ihn die Boeing hier am Ende der rwy getroffen hat?? Bleibt realistisch! Das LCC-Business ist selbst bei uns zweitweise viel zu schnell gewachsen. Mittlerweile paßt die Qualität hier und in den USA offenbar weitgehend, aber auch wir erlebten zeitweise scheinselbständige Piloten, Pay-to-fly (mega Rookies), unmenschliche Roster und solche Sachen. In Asien sind die u.U. noch nicht so weit und werden es u.U. auch nicht so schnell sein, und zudem haben die eben diese Kultur, welche es dem CRM besonders schwer macht. Wenn Du Dich etwas mit der südkoreanischen, aber auch japanischen und chinesischen Mentalität befassen würdest, gäbe es womöglich mehr Einsicht. Und ich verrate Dir ein Geheimnis am Schluss: die saufen auch ned Unmengen an Weissbier! Gruß Johannes Bearbeitet 31. Dezember 2024 von Phoenix 2.0 2 Zitieren
Manfred J. Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 vor 11 Stunden schrieb Maxrpm: True. Sully is unfortunately not representing the average of us. Wenn man zusätzlich das Glück bei einer schwierigen Entscheidung auf seiner Seite hat, ist man schnell ein Held... 2 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) vor 36 Minuten schrieb Manfred J.: Wenn man zusätzlich das Glück bei einer schwierigen Entscheidung auf seiner Seite hat, ist man schnell ein Held... Das mag stimmen, aber wenn man sich das CVR-Transcript und so gibt, dann muss man schon feststellen, dass Sully und sein Kollege "never their cool" verloren haben. Da war keine Aufregung und Überforderung spürbar, sie haben funktioniert und einen guten Job gemacht. Keine Blockaden usw., sie haben sogar Funkkontakt gehalten und die PA nicht vergessen. "Glück" gehört zum Leben, aber man muss jenem nicht die gesamte "Ehre" zuteil werden lassen. Es ist wie mit dem Talent, manche machen aus ihrem Glück nichts, wie andere aus ihrem Talent nichts machen. Hast Du Tunnelblick, siehst Du die Offenbarungen des Glücks u.U. nicht mehr... Gruß Johannes Bearbeitet 31. Dezember 2024 von Phoenix 2.0 3 3 Zitieren
Manfred J. Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 vor 6 Minuten schrieb Phoenix 2.0: Das mag stimmen, aber wenn man sich das CVR-Transcript und so gibt, dann muss man schon feststellen, dass Sully und sein Kollege "never their cool" verloren haben. Da war keine Aufregung und Überforderung spürbar, sie haben funktioniert und einen guten Job gemacht. Keine Blockaden usw., sie haben sogar Funkkontakt gehalten und die PA nicht vergessen. "Glück" gehört zum Leben, aber man muss jenem nicht die gesamte "Ehre" zuteil werden lassen. Es ist wie mit dem Talent, manche machen aus ihrem Glück nichts, wie andere aus ihrem Talent nichts machen. Hast Du Tunnelblick, siehst Du die Offenbarungen des Glücks u.U. nicht mehr... Gruß Johannes Ja, da stimme ich dir insgesamt gesehen zu... Ich bin kein Kenner kein Fachmann bezüglich Cockpit aber kann mich sehr gut in das hinein versetzen da es auch andere Zweige beruflich gibt wo es ähnliche Situationen gibt wo schnell richtig im Fokkus denkend reagiert werden muss. Aber das Glück sollte man auf seiner Seite haben und genau das hatte doch auch Sully - aber klar, große Hochachtung, alles zu 100% richtig gemacht. Zitieren
Niko Geschrieben 31. Dezember 2024 Autor Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb DaMane: True! Aber auch ein Sully hat seine Fähigkeiten durch Lernen und Verstehen erworben. Warum soll man sich nicht an ihm orientieren dürfen? Ohne sich an den Besseren oder Klügeren zu orientieren gibt es keine Weiterentwicklung. Sully ist aber nunmal nicht der klassische Airlinepilot. Er hat sich neben seinem Hauptjob bereits für CRM, Flugunfallanalysen und SOPs interessiert und war als Berater selbstständig. Aus meiner Erfahrung sind 98% der Piloten gerne auf ihrem Pilotensitz, aber bitte nur mit den notwendigsten Fortbildungen. Die Firma in der ich arbeite bietet verschiedene On-Top-Modulkurse an. Airlines buchen Kontingente, Piloten entscheiden selbst welchen Kurs diese besuchen. Die, welche sich fürs CRM entscheiden, sind in hohen Fallzahlen diejenigen, welche es gar nicht benötigen, weil es aus der eigenen Haltung bereits ihr Thema ist. Darum kannst du meiner Erfahrung nach Sully nicht mit klassischen Piloten vergleichen. Viel mehr müssen wir die Piloten erreichen, welche einfach bequem durchs System kommen und auf jedem Flug eine priese „ich mache das schon immer so“ verbreiten. Bearbeitet 31. Dezember 2024 von Niko Zitieren
FalconJockey Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 vor 45 Minuten schrieb Niko: Viel mehr müssen wir die Piloten erreichen, welche einfach bequem durchs System kommen und auf jedem Flug eine priese „ich mache das schon immer so“ verbreiten. Das ist in Asien - stark vereinfacht gesagt - das Problem, dass dort im Cockpit Regeln und Gesetze über allem stehen und dass man sich sklavisch daran hält. Darum fällt es manchen dort schwer, davon abzuweichen und eine Entscheidung mit gesundem Menschenverstand zu treffen, wenn es nötig ist. Wie eventuell hier in diesem Fall: Vogelschlag? Wir landen trotzdem! 1 2 Zitieren
spornrad Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) Nur: der Ausfall des Transponders nach dem Birdstrike ist ein starker Hinweis dafür, dass die Crew mit Schäden dealen musste, die wir nicht kennen, und deshalb derzeit noch nicht beurteilen könnnen. Electrics? Hydraulics? Brakes? Thrust? Bearbeitet 31. Dezember 2024 von spornrad 1 1 Zitieren
cloudcruiser228 Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb spornrad: Nur: der Ausfall des Transponders nach dem Birdstrike ist ein starker Hinweis dafür, dass die Crew mit Schäden dealen musste, die wir nicht kennen, und deshalb derzeit noch nicht beurteilen könnnen. So sieht es aus. Der Transponderausfall macht die ganze Geschichte noch viel seltsamer. Zudem ist ja noch nicht einmal gesichert, dass der compressor stall in der Smartphone-Aufnahme auf einen Vogelschlag zurückzuführen ist. Genau genommen wissen wir nicht einmal sicher, ob die Aufnahme das Flugzeug zeigt, über das wir reden. Ist die Aufnahme verifiziert? Von unten ist die HL8088 nicht zu identifizieren. Dass irgendwo auf der Welt irgendjemand zufällig einen Vogelschag filmt, ist überhaupt nichts ungewöhnliches. Wenn die Person dann Lust auf etwas Aufmerksamkeit hat, wird die Aufnahme einfach nur zum richtigen Zeitpunkt ins Netz gestreut... Übrigens, dazu ein weiterführender Gedankengang - allerdings nicht ganz Off-Topic: In Zeiten von KI und Deepfakes dürfen wir so langsam auch damit rechnen, dass Cyberkriminelle Videos von ganz normal landenden/startenden Flugzeugen mit Raketeneinschlägen und brennenden Triebwerken veredeln und online stellen werden. Noch gruseliger: Videos dieser Art müssen nicht einmal mehr von echten Personen gefilmt werden, die den Missbrauch ihres eigenen Materials eventuell entlarven könnten. Und wer glaubt, er habe als Fachmann so viel Ahnung von der Materie, dass er solche Fakes schon erkennen werde ... Nein. Dieses Material kann irgendwann so gut, so technisch/fachspezfisch korrekt gefaked werden, dass selbst die fachlich versiertesten Experten darauf reinfallen werden. Zumindest wenn man nicht noch zusätzlich ein Experte für Cyberforensik ist ... Da kommen ziemlich unvorhersehbare Zeiten auf uns zu. Bearbeitet 31. Dezember 2024 von cloudcruiser228 2 Zitieren
FalconJockey Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 Noch kann man es aber erkennen, wenn es gefaked wurde. Das menschliche Gehirn ist ein Supercomputer, der seinesgleichen sucht. 1 Zitieren
cloudcruiser228 Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) vor 43 Minuten schrieb FalconJockey: Noch kann man es aber erkennen, wenn es gefaked wurde. Das menschliche Gehirn ist ein Supercomputer, der seinesgleichen sucht. Dieses kleine kurz aufpoppende compressor stall-Wölkchen im aktuellen Handyvideo? Das könntest du, wenn du wolltest, schon jetzt easy faken. Ich sage nicht, DASS es ein Fake ist. Das macht in diesem Fall ohnehin wenig bis gar keinen Sinn. Ich sage nur dass man die Möglichkeit zunehmend auf dem Schirm haben muss. Das menschliche Gehirn ist nicht nur ein Supercomputer, sondern auch ein unberechenbarer Taschentrickspieler, der dir perfekt falsche Tatsachen vortäuschen kann. Es simplifiziert komplexe Sachverhalte und kategorisiert Dinge, die es zu kennen glaubt, als "selbstverständlich" und übersieht dabei wesentliche Details. Bearbeitet 31. Dezember 2024 von cloudcruiser228 1 Zitieren
FalconJockey Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 Noch kann das Gehirn blitzschnell berechnen und erkennen, ob es ein Fake-Wölkchen ist, oder eben nicht. Es muss alles passen, ansonsten sieht es "seltsam" aus. 1 Zitieren
cloudcruiser228 Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) vor 14 Minuten schrieb FalconJockey: Noch kann das Gehirn blitzschnell berechnen und erkennen, ob es ein Fake-Wölkchen ist, oder eben nicht. Es muss alles passen, ansonsten sieht es "seltsam" aus. Eben genau dieses "richtige Feeling" schafft learning AI sehr bald absolut mühelos, weil es das gesamte Internet nach Videos von compressor stall Wölkchen von CFM Engines an 737 Modellen durchsucht, die Informationen perfekt im richtigen Blickwinkel und im korrekten Timing in das Video hineinrechnen und dir ein Ergebnis vorlegen wird, das dich als Experte überraschen wird. Wir sollten und werden in der Hinsicht gegenüber KI noch einiges an Demut und Achtsamkeit dazulernen. Ob wir wollen oder nicht. Bearbeitet 31. Dezember 2024 von cloudcruiser228 1 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 (bearbeitet) vor 44 Minuten schrieb cloudcruiser228: Wir sollten und werden in der Hinsicht gegenüber KI noch einiges an Demut und Achtsamkeit dazulernen. Ob wir wollen oder nicht. Stimmt! Man könnte es auf Glaubensebene auch ironisch-überspitzt so formulieren: Die K.I. wird der "Gott" der Gottlosen! Nach all den Inputs der letzten Tage sagt mein Bauch mir, dass - egal was wirklich war - die Piloten etwas vorschnell entschieden haben könnten. Aber verurteilen tu ich nichts. In Bezug auf das kritische Hinterfragen: Bei den Südkoreanern ist m.E. auch etwas Vorsicht geboten, das ist zwar eine beeindruckende Sache, die die seit den 50er-Jahren hingelegt haben, aber die gesellschaftlichen Muster sind noch da. Gerade bei Katastrophen haben die eine teilweise mehr als verstörend wirkende Historie vorzuweisen. Wer da etwas eintauchen will, dem empfehle ich diese zweiteilige Doku eines coolen Typen (überlebt haben u.a. Schüler, die sich über die Lehrer und Crew hinwegsetzten und es eigenmächtig an Deck schafften - das ist diese mentalität, die auch Andreas oben ansprach: "was von 'oben' kommt, wird getan - komme was wolle!!"). Gruß Johannes Bearbeitet 31. Dezember 2024 von Phoenix 2.0 Zitieren
FalconJockey Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 vor 2 Stunden schrieb cloudcruiser228: Eben genau dieses "richtige Feeling" schafft learning AI sehr bald absolut mühelos Das werden wir sehen, wie schnell das die heilige Kuh, die AI, hinkriegt. 1 Zitieren
cloudcruiser228 Geschrieben 31. Dezember 2024 Geschrieben 31. Dezember 2024 vor 2 Stunden schrieb FalconJockey: Es muss alles passen, ansonsten sieht es "seltsam" aus. Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben Mittwoch um 00:09 Geschrieben Mittwoch um 00:09 vor 8 Stunden schrieb FalconJockey: Noch kann man es aber erkennen, wenn es gefaked wurde. Das menschliche Gehirn ist ein Supercomputer, der seinesgleichen sucht. Spezialisten vielleicht die genau hinschauen. Die normalen Leute da draussen können das nicht... und bereits jetzt ist die Flut von AI B.S. der da verbreitet wird auf Social Media irre und extrem negativ für die Luftfahrt. MSFS ist dabei ein extremes Problem, weshalb MS da einschreiten sollte, bevor mal jemand auf die Idee kommt sie wegen "mental distress" ausgehend von einem Fake Video zu verklagen. Es ist oft wirklich ein Problem auf den ersten Blick und vor allem für unqualifizierte Leute diese Fakes zu erkennen. Und das führt zu einer weiteren Erosion des Vertrauens in Nachrichten und Behörden. Persönlich sehe ich AI und die ganzen "Photoshop" Bilder e.t.c. wo gefakt wird was das Zeug hält für eine der grössten Bedrohungen der Gesellschaft überhaupt. Und der Misbrauch ist gewaltig. Für mich wurde mit diesen Tools eine Grenze überschritten und Möglichkeiten den Fakern gegeben, die sie vorher nicht hatten. MSFS schadet in diesem Respekt der Glaubwürdigkeit der Berichterstattung über Aviatik enorm. MS sollte zum Beispiel eine deutlich sichtbare Watermark auf Screenshots und Videos anbringen, die jedem klar machen, was er da vor sich sieht. Und auch das Gegenteil ist der Fall: Da dann echte Videos und Bilder oft schlechtere Qualität haben als die gefakten, werden auch diese sofort als Fake betitelt. Einmal mehr, eine Erosion der Glaubwürdigkeit und weiterer Vertrauens- und Realitätsverlust in der Bevölkerung. KI gehört MASSIVSTENS reguliert und Tools die dazu geeignet sind, derartige Fakes herzustellen, solange aus dem Betrieb genommen, bis es 100% klar kennzeichenbar ist, was Fake und was echt ist. 1 Zitieren
Phoenix 2.0 Geschrieben Mittwoch um 08:29 Geschrieben Mittwoch um 08:29 (bearbeitet) vor 9 Stunden schrieb Urs Wildermuth: KI gehört MASSIVSTENS reguliert und Tools die dazu geeignet sind, derartige Fakes herzustellen, solange aus dem Betrieb genommen, bis es 100% klar kennzeichenbar ist, was Fake und was echt ist. Wird m.E. nicht in ausreichendem Masse passieren! Regierungen/Regime, Kriminelle, unethische Medien, radikale Aktivisten, ideologisierte Agitatoren - sie alle werden sich zukünftig alle dessen bedienen und die unbedarften Massen vor sich hertreiben bzw. sie dadurch umso einfacher als "überzeugte" Mitläufer gewinnen. Alleine, dass wir hier bei diesem Thema (B737-Crash) schon zweifeln, zeigt, dass es "wirkt". Das führt soweit, dass Leute sich - derzeit konkret - fragen, ob z.B. "Magdeburg" wirklich passiert ist, weil man über die Opfer nichts liest, sieht und hört, und so weiter. So werden im Laufe der Zeit immer mehr zu "VT'lern", selbst die, die dann immer noch überzeugt sind, keine zu sein... Und für Regierende, die es mit der Demokratie nicht so ganz ernst nehmen, ist diese Unsicherheit der Masse eines der besten Instrumente seit langem! Man kann quasi mit null Aufwand die Demokratie weiter demontieren, indem man den Gegner "fälscht" und ihn mittels K.I. krasses Zeug reden u./o. tun läßt. Die K.I. birgt selbst mit diesen "Spielereien" (Bild, Film, Audio) letztlich das Potential, dass Unruhen, Kriege und dgl. wegen solcher - in wenigen Sekunden/Minuten kreierten - Werke ausgelöst werden! // OT-Ende // Meine Eltern und auch Bekannte fallen übrigens auf die MSFS-Clips auf YouTube schon länger rein. Es ist auch schwierig, ihnen zu erklären, warum man selbst sieht, dass es nicht echt ist. Am Ende wird man oft eher als "Kenner" angezweifelt, als das artifizielle Werk - manchmal rein aus Prinzip oder Ego heraus. Ähnlich, wie hier im Forum, wenn die Profis was zum Fach schreiben - viele Hobbyknüppler, Simmer und Enthusiasten wissen stets besser, was wirklich (!) Sache ist... NACHTRAG: Dieser Standard-Artikel passt m.E. ganz gut zum Thema. Erschreckend, wie man vor allem die Youngsters da in diese A.I.-Sache verstricken will! Die K.I.-Thematik können wir ja im OT-Corner weiterführen... Gruß Johannes Bearbeitet Mittwoch um 09:12 von Phoenix 2.0 Zitieren
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