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25.12.2024 | Azerbaijan Airlines E190 | 4K-AZ65 | Aktau | Absturz nach vermutlichem Flight Control Problem


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Eine Rolle mag auch die in den Saaten der früheren UDSSR verbreitete SOP Kultur gespielt haben. ATC hatte und hat dort einen ganz anderen Stellenwert. Eine Crew die im westlichen System groß geworden ist hätte sich wohl kaum davon abbringen lassen ihre schwer beschädigte Maschine auf dem Flughafen direkt vor ihnen zu landen.

 

Ein deklarierter Notfall übergibt im Westen faktisch die Kontrolle über den Luftraum an die Besatzung. ATC hat hier im Notfall die Aufgabe der Besatzung zu assistieren nicht ihr Anweisungen zu geben. 
 

 

Wolfgang 

Geschrieben (bearbeitet)

Dierk :"Wo waren sie um 4:39 UTC? "

 

Nordwestlich von  Wladikawkas auf 13 600 ft.

Unten brennt ein Einkaufszentrum wegen eines Drohnenabschusses um 8.28 LT

Bearbeitet von dashdot
Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb dashdot:

Dierk :"Wo waren sie um 4:39 UTC? "

 

Nordwestlich von  Wladikawkas auf 13 600 ft.

Unten brennt ein Einkaufszentrum wegen eines Drohnenabschusses um 8.28 LT

 

Wo siehst Du das? Evtl. sind sie nur bis  Makhachkala (oder Kaspiysk) gekommen und dann Richtung Aqtau geflogen. 

 

Spekulation: theoretisch könnte es auch sein sie hatten tatsächlich einen Birdstrike kurz nach Kaspiysk, sind dann so knapp 2h nach Aqtau geflogen, und dort ist ihnen das Triebwerk beim Landeversuch explodiert, was das Shrapnel (vielleicht) auch erklären würde.

 

Gruß

Jan

Bearbeitet von JanCx
Geschrieben
47 minutes ago, JanCx said:

 

 

 

Spekulation: theoretisch könnte es auch sein sie hatten tatsächlich einen Birdstrike kurz nach Kaspiysk, sind dann so knapp 2h nach Aqtau geflogen, und dort ist ihnen das Triebwerk beim Landeversuch explodiert, was das Shrapnel (vielleicht) auch erklären würde.

 

Gruß

Jan

Die Triebwerke des E190 liegen unter und vor den Tragflächen auf Höhe der ersten Rumpfdrittels. Nicht im Heck.

cloudcruiser228
Geschrieben

Interessante Einschätzung aus Sicht eines Militärexperten:

 

 

Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

 

Das sind starke Anschuldigungen

 

https://www.austrianwings.info/2024/12/abgestuerzter-azerbaijan-airlines-embraer-immer-mehr-indizien-fuer-abschuss-durch-rakete/

 

"Indes scheint das Portal "Aviation Herald" unter die russlandfreundlichen Verschwörungstheoretiker gegangen zu sein. Obwohl die Schrapnellschäden am Embraer für Experten weltweit außer Fragen stehen, ignoriert man diese Fakten dort nicht nur, sondern behauptet stattdessen, dass es sich dabei um "politische und militärische Propaganda" handle, mit der "Russland beschuldigt werden soll". Außerdem wurde mit dieser Begründung die Kommentarfunktion unter dem Artikel zum Unglück gesperrt."

 

Für mich war gesten um 14 Uhr anhand der Bilder schon klar, das es ein Abschuss war. Ohne jeden Zweifel.

 

Die genaueren Umstände kennen wir immer noch nicht, nur das die Piloten am Ende an Vogelschlag glaubten und versucht hatten, mittels Checklisten dass Problem in den Griff zu bekommen.    Was aber bei kompletten Ausfall der Hydraulik nicht mehr  funktioniern kann.
Nur eine sofortige Außenlandung hätte hier noch Menschenleben retteten können.  
Ein Blick in die Kabine hätte sich gelohnt. Zerfetzte Rettungswesten verletzte blutende Personen und beschädigte Kabinenverkleidungen hätten die Vogelschlag Theorie schnell beerdigt. Nur hatten die Piloten genug mit den Checklisten zu tun und  haben so nicht mehr sich einen Gesamtüberblick über den Zustand der Maschine machen können.

 

Hinterher von der Couch aus ist man immer schlauer...

 

Es bleibt die traurige Erkenntnis, dass ein Passagierflieger zu Weihnachten abgeschossen wurde und ein weiteres ziviles Opfer des Krieges wurde.
RIP Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Übrigens hat Flightradar einen Blog zu dem Vorfall.

 

https://www.flightradar24.com/blog/azerbaijan-airlines-e190-crashes-near-aktau/

 

Interessanterweise kann man dort die Daten mit höher aufgelösten Zeitstempeln herunterladen (granular data):

 

Zitat

Download flight data

ADS-B data is available for download. The granular data file contains the ADS-B data received from the aircraft at a higher rate of reporting than shown on the Flightradar24 site. Additionally, the granular file also contains data for frames that do not contain position updates.

 

Insbesondere die barometrischen Höhendaten nach Verlassen des Reiseflugs sind interessant. Man war bis auf 2700 ft gesunken (möglicherweise tiefer, es fehlen Zeitstempel um Grozny herum). 

 

Da man laut geleaktem ATC Transkript (falls dieses echt ist) den Druckabfall der Kabine erst beim Versuch, auf FL150 zu steigen, bemerkt hat, muss sich zum Zeitpunkt der Perforation der Druckkabine der Flieger auf Höhe der Druckkabine aufgehalten haben, d.h. maximal 8500 Fuss oder deutlich tiefer. Der „Bird strike“ und der Kontrollverlust bereits um 5:16Z gemeldet wurde. In den 60 Sekunden zwischen 5:15 und 5:16 UTC waren sie im Steigflug von 6400 auf 8000 ft. D.h. sie wurden unter 8000 ft getroffen.

 

7700 wurde erst später, um 5:25Z geschaltet, vielleicht weil man gemerkt hat, dass über FL100 die Sauerstoffmasken rausfallen. Sie hatten den Anstieg der Kabinenhöhe um 5:19Z gemeldet.

 

Bearbeitet von Dierk
Frank Holly Lake
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hoffe mal nur , das die Recorder was aufzeichen konnten nach dem Anschlag. Sollten die Datenleitung oder Stromversorgung geappt worden sein durch die Splitter, wird es schwierig. Die saßen genau da, wo die Splitter einschlugen. 

 

Wenn das GPS Signal gejammt ist, fehlt auch der GPS Zeitstempel. Ich weis nicht, in wie weit das Flugzeug eigene Uhren besitzt um eine Zeit auch bei GPS Ausfall darzustellen. 

 

In Zügen gibt es den Zentralcomputer CCU welcher die Zeit weiter führt hat, falls ein Zug durch den Tunnel fährt. Ist dann wieder ein GPS Signal vorhanden, wird die Zeit wieder abgeglichen, auch auf der Blackbox

Grüße Frank

Bearbeitet von Frank Holly Lake
Geschrieben

@AustrianSimon 

 

Vielleicht hast du die Zeit und die Lust hier deine Einschätzung mit uns zu teilen. Welche Erklärung hast du, weshalb die Kabine bereits inflight Schäden erlitten hat und am Boden solche Löcher im Rumpf aufweist?

 

 

 

Frank Holly Lake
Geschrieben

Das wird er sicher noch tun. Wenn Er Zeit findet.

So weit ich Simon kenne, wartet Er auf belastbare Fakten, bevor er das veröffentlicht.

Und ist bis zu dem Zeitpunkt eher zurückhaltend  gewesen.

Ist schon nicht leicht, da den Spagat hin zu bekommen.  

Grüße Frank

 

cloudcruiser228
Geschrieben (bearbeitet)

Wie aus der Heinrichs-Analyse hervorgeht sollte man festhalten: Selbst wenn es, wonach es aussieht, ein russisches Abwehrgeschoss war, wird es sehr wahrscheinlich kein vorsätzlicher Abschuss gewesen sein - was den Angehörigen natürlich nicht weiterhilft. Dennoch wirkt schlüssig was passiert ist, wenn man es nüchtern betrachtet. Das Schadensmuster passt zu Raketenwerfern, die beim Einsatz von Drohnenbekämpfung eingesetzt werden. Dazu passt folgendes Szenario: Beim Anflug auf Grozny ist die Maschine verhältnismäßig dicht an einer ukrainischen Drohne vorbeigeflogen. Die Russen tun in dieser Situation was sie halt tun, wollen selbige ausschalten. Die Embraer ist zur falschen Zeit am falschen Ort, die Rakete schaltet das falsche Ziel auf, da die Triebwerke der E-190 eine deutlich stärkere Hitzesignatur abgeben.

 

Der Rest ist selbsterklärend.

 

 

Bearbeitet von cloudcruiser228
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Frank Holly Lake:

Für mich war gesten um 14 Uhr anhand der Bilder schon klar, das es ein Abschuss war. Ohne jeden Zweifel.

 

Die genaueren Umstände kennen wir immer noch nicht, nur das die Piloten am Ende an Vogelschlag glaubten und versucht hatten, mittels Checklisten dass Problem in den Griff zu bekommen.    Was aber bei kompletten Ausfall der Hydraulik nicht mehr  funktioniern kann.
Nur eine sofortige Außenlandung hätte hier noch Menschenleben retteten können.  
Ein Blick in die Kabine hätte sich gelohnt.

 

Hm mit Hydraulikverlust in Grozny auf dem Flughafen zu landen hätte nicht funktioniert, möglicherweise wären sie gleich nochmals abgeschossen worden (ok, von der Gefahr wussten sie nichts). Es gab leichte Einschränkungen bei der Sicht: BR (brume)

Um Groszny ist das Gebiet bebaut, da wären sie in Wohnhäuser gekracht.

 

Aktau ist eigentlich sehr gut geeignet wegen der unbebauten flachen Küste und dem Flughafen, um dem herum es von Westen her nur wenig Infrastruktur gibt (keine Gebäude).

 

Offenbar hat die Steuerbarkeit doch sehr rasch abgenommen, so dass man nicht mit „Restdruck“ irgendwo um Grozny hätte landen können. 
 

Die einzige Alternative wäre evtl. das Ablassen von Treibstoff bis auf eine geringe Restmenge gewesen, z.B. während der Orbits über Aktau. Aber da sie die Maschine über die Triebwerke gesteuert haben dürften, wäre das ebenfalls extrem riskant gewesen. 

 

 

Bearbeitet von Dierk
Geschrieben

Kann eine E190 überhaupt fuel dumpen?

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb cloudcruiser228:

Wie aus der Heinrichs-Analyse hervorgeht sollte man festhalten: Selbst wenn es, wonach es aussieht, ein russisches Abwehrgeschoss war, wird es sehr wahrscheinlich kein vorsätzlicher Abschuss gewesen sein - was den Angehörigen natürlich nicht weiterhilft. Dennoch wirkt schlüssig was passiert ist, wenn man es nüchtern betrachtet. Das Schadensmuster passt zu Raketenwerfern, die beim Einsatz von Drohnenbekämpfung eingesetzt werden. Plausibel wäre also die folgende These: Beim Anflug auf Grozny ist die Maschine verhältnismäßig dicht an einer ukrainischen Drohne vorbeigeflogen. Die Russen tun in dieser Situation was sie halt tun, wollen selbige ausschalten. Die Embraer ist zur falschen Zeit am falschen Ort, die Rakete schaltet das falsche Ziel auf, da die Triebwerke der E-190 eine deutlich stärkere Hitzesignatur abgeben.

 

Der Rest ist selbsterklärend.

 

 


Herr Heinrichs Videos verfolge ich schon sehr lange. Er hat eine hohe Expertise, aber in manchen Details verliert er sich gelegentlich. Eine Infrarot-gesteuerte Rakete auf deine Drohne zu feuern ist sinnlos. Auf 5km Entfernung benötigt man mindestens einen 50m langen Hot-Trail des Zieles.  Das kann keine Drohne erzeugen. 

Frank Holly Lake
Geschrieben

Wenn  der Zielflugplatz gerade wegen Luftalarm nicht anfliegt bar ist  und man ihnen  sagt, „Platz ist dicht, fliegt woanders in“ mussten die abdrehen.  Ihnen wurde der Wegpunkt PINTA genant, der wegen GPS Störung nicht gefunden werden konnte.  Erst dann beim Flug Richtung Ausweichflugplatz ist die Notlage eingetreten.  Dann war die Hydraulikflüssigkeit ausgelaufen. 

Am Ende die letzten 5 Minuten war die Maschine flugunfähig und oszillierte nur noch. (Sinken, Geschwindigkeit erhöht sich, Auftrieb steigt Flugzeug steigt. Durch den Steigflug sinkt die Geschwindigkeit, der Auftrieb sinkt wieder, die Maschine sinkt wieder.  Und so weiter) Unkontrollierbar

Beim A320 Neo gibt es eine Software, welche in Grenzen nur durch den Schub der Treibwerke die Höhe Richtung und Schräglage regelt. Dort hat man den Hydraulik Komplettausfall als  Szenario für den Notfall berücksichtigt.

Grüße Frank

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb cloudcruiser228:

Wie aus der Heinrichs-Analyse hervorgeht sollte man festhalten: Selbst wenn es, wonach es aussieht, ein russisches Abwehrgeschoss war, wird es sehr wahrscheinlich kein vorsätzlicher Abschuss gewesen sein - was den Angehörigen natürlich nicht weiterhilft. Dennoch wirkt schlüssig was passiert ist, wenn man es nüchtern betrachtet. Das Schadensmuster passt zu Raketenwerfern, die beim Einsatz von Drohnenbekämpfung eingesetzt werden.

 

Bin nicht wirklich von der These überzeugt, hauptsächlich wegen der verminderten Bodensicht und der sehr geringen Wahrscheinlichkeit, dass geometrisch gerade an diesem Zeitpunkt sich eine Konstellation ergab, wo eine ukrainische Drohne überhaupt visuell gesehen werden konnte (d.h. sie war relativ nah und tief am Schützen) und gleichzeitig in Schussrichtung der Airliner vorbeigeflogen ist, ebenfalls relativ nah. Das wäre schon extremes Pech gewesen. Da halte ich ein Abschuss durch eine Pantsir doch für wahrscheinlicher. Wenn die mit etwas Abstand rechts neben dem Leitwerk explodiert, warum sollte sich nicht ein ähnliches Schadensbild ergeben?

 

Die Analyse des Shrapnels und die Richtung der Ein- und Ausschüsse werden helfen, das aufzuklären.
 

 

Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Frank Holly Lake:

Am Ende die letzten 5 Minuten war die Maschine flugunfähig und oszillierte nur noch. (Sinken, Geschwindigkeit erhöht sich, Auftrieb steigt Flugzeug steigt. Durch den Steigflug sinkt die Geschwindigkeit, der Auftrieb sinkt wieder, die Maschine sinkt wieder.  Und so weiter) Unkontrollierbar

 

Also die barometrischen Daten zeigen spätestens ab ca. 5:25 UTC eine fehlende genaue Kontrolle über die Höhe. Die sind ab da den ganzen Flug vom der Region Grozny nach Aktau Schlangenlinien geflogen. 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Dierk:

 

.......................

 

Die Analyse des Shrapnels und die Richtung der Ein- und Ausschüsse werden helfen, das aufzuklären.
 

 

.....sofern eine solche Aufklärung in diesen Zeiten überhaupt erwünscht ist......

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb oneworldflyer:

Kann eine E190 überhaupt fuel dumpen?

 

Habe ChatGPT dazu befragt, der meint nein. Flugzeug zu klein, kann auch ohne abzulassen landen. Tja.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb DaMane:

.....sofern eine solche Aufklärung in diesen Zeiten überhaupt erwünscht ist......

Russland will bei der Aufklärung mithelfen

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Dierk:

 

Habe ChatGPT dazu befragt, der meint nein. Flugzeug zu klein, kann auch ohne abzulassen landen. Tja.

Nein, kann die E190 nicht und war auch sicher nicht notwendig. Wenn du bereits am Ausweichflughafen bist, bist du in der Regel eh nah am Minimum. 

Geschrieben

Auch interessant:

 

https://www.aa.com.tr/en/asia-pacific/survivor-of-azerbaijani-airlines-plane-crash-claims-there-was-explosion-when-plane-tried-to-land-in-chechnya/3434670

 

Zitat

A survivor of Wednesday’s Azerbaijan Airlines crash said the plane’s pilots tried to land in Grozny, Chechnya three times, followed by an explosion outside the plane, according to an audio recording shared by Russian TV channel RT.

Subkhankul Rahimov said that something exploded on the third landing attempt and that when he reached for his life jacket, he found a hole in it caused by shrapnel.

 

Erstaunlich, das gerade RT über die Sache mit dem Shrapnel berichtet. 

Geschrieben

 

 

 

 

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