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23.12.2024| HB-JCD | SWISS | LX1885 | BC3 | Nahe Graz | Rauch, Notlandung in Graz


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Der Linienflug LX1885 heute von Bukarest nach Zürich musste wegen Rauch in Graz notlanden. Das Flugzeug wurde dort evakuiert, der Flughafen Graz ist bis 22 Uhr Lokal per Notam geschlossen. 

 

Die Maschine war auf 40'000 ft querab Graz als ein schneller Sinkflug eingeleitet wurde. Die Maschine landete kurz darauf auf der Piste 34 in Graz Thalerhof, wo sie auf der Piste stehen blieb und über die Notrutschen evakuiert wurde. 

 

An Bord waren 74 Passagiere und 5 Crew. Nach unbestätigten Berichten sind mehrere Passagiere sowie Crew Mitglieder in ärztlicher Betreuung bzw im Krankenhaus. 

 

 

https://avherald.com/h?article=521ec68d&opt=1

 

https://www.20min.ch/story/bukarest-zuerich-swiss-flug-muss-in-graz-landen-taskforce-eingerichtet-103245746

 

 

 

  • Urs Wildermuth änderte den Titel in 23.12.2024| HB-JCD | SWISS | LX1885 | BC3 | Nahe Graz | Rauch, Notlandung in Graz
Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb Urs Wildermuth:

An Bord waren 74 Passagiere und 5 Crew. Nach unbestätigten Berichten sind mehrere Passagiere sowie Crew Mitglieder in ärztlicher Betreuung bzw im Krankenhaus. 

Mittlerweile ist klar, dass 10 Passagiere und alle 5 Crewmitglieder in ärztlicher Behandlung sind. Ein Crewmitglied musste sogar mit dem Heli ins Spital geflogen werden.

https://www.blick.ch/ausland/stopp-in-graz-rauch-im-flugzeug-zwingt-swiss-maschine-zur-landung-id20440731.html

 

Grüsse Ernst

Geschrieben

Ja, das ist mittlerweile bestätigt, ein Cabin Crew Member per Helikopter ins KH geflogen, die anderen 4 plus mindestens 10 Passagiere in ärztlicher Behandlung.

 

Deutet schon auf eine heftige Rauchentwicklung hin, da war die schnelle Landung wohl sehr wichtig um schlimmeres zu verhindern... 

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Geschrieben

LX7550, HB-JCG, ist auf dem Weg nach Graz, offenbar um ein LX Team vor Ort zu bringen und den Flieger für den Rückflug bereit zu stellen.

 

Gemäss Swiss wird sie heute um 0945 als LX7385 die Passagiere und Besatzungsmitglieder der HB-JCD zurück nach Zürich bringen.

Geschrieben

Auszug Swiss Pressemitteilung: "SWISS confirms that flight LX1885 from Bucharest to Zurich made an emergency landing at Graz Airport on December 23, 2024 due to engine problems and smoke in the cockpit and cabin."

 

Es gab in der Vergangenheit Vorfälle mit dem P&W GTS, wo ein Triebwerks-Lagerschaden zu Ölaustritt und Rauch in der Kabine geführt hat (z.B. IndiGo 2018). Frage an die Piloten: 

 

1) Kann im A220 die Zapfluft des linken und rechten Triebwerks und der APU selektiv unterbrochen werden? 

 

2) Im "Mix manifold" für die Aufbereitung der Kabinenluft sind offenbar zwei Rauchdetektoren eingebaut: Können diese die Quelle für den Rauch identifizieren?

 

3) Besteht die Möglichkeit, die Kabine innerhalb weniger Minuten mit frischer Luft umzuwälzen? Oder ist das Volumen der Kabine zu gross bzw. der Volumenstrom zu klein?

 

4) Die Sauerstoffmasken in der Kabine wurden offenbar nicht aktiviert. Vermutlich weil der Sauerstoff brandfördernd wirkt. Aber wenn als Ursache für den Rauch verunreinigte Triebwerks-Zapfluft ausgemacht wurde, dann ist dieses Argument doch hinfällig, oder nicht?

 

Gruss, 

Oliver

 

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Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb MurphyFlake:

 

 

4) Die Sauerstoffmasken in der Kabine wurden offenbar nicht aktiviert. Vermutlich weil der Sauerstoff brandfördernd wirkt. Aber wenn als Ursache für den Rauch verunreinigte Triebwerks-Zapfluft ausgemacht wurde, dann ist dieses Argument doch hinfällig, oder nicht?

 

 

Sauerstoffmasken sind rein für den Druckabfall installiert, sie können wie du sagst aufgrund des Sauerstoffs brandfördernd wirken und sitzen nicht dichtschließend auf. Für den Rauchfall sind andere Prozeduren vorgesehen, man sucht den Grund für den Rauch um ihn abzustellen und anschließend aus der Kabine zu bringen. Und man landet schnell, was die Kollegen taten.

 

Gruß Alex

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Geschrieben (bearbeitet)

Air Tanzania flight scare returns spotlight onto PW 1500G engines - The EastAfrican

 

Zitat

The PW Geared Turbofan engine series, which also power the Airbus A320 family and the Embraer E-Jet E2 and the Ikurt MC-21, came into the spotlight after several inflight shutdown incidents, triggered by overheating, premature wear and inflight failure of key components.

 

Safety First magazine - issue 12

 

Vielleicht haben sich die Algorithmen seitdem geändert. 

 

Die Frage ist: konnte die Quelle lokalisiert werden und wurde sie "isoliert"? 

 

Z.B. wenn ein Triebwerk defekt war und als wahrscheinlichste Ursache für den Rauch identifiziert wurde, hätte es abgeschaltet werden können.

 

Rauch kommt durchaus häufiger vor: Recent smoke in the cockpit events – VisionSafe

 

Bearbeitet von Dierk
Geschrieben (bearbeitet)

Leute das sind alles sehr gute Ideen.

 

Die Checklisten zu smoke - source unknown sind sehr, sehr lang und schalten mit zunehmenden Verlauf immer mehr wichtige Systeme ab.

 

Über dem Ozean bleibt einer Crew keine andere Wahl. Aber Überland in der Nähe eines brauchbaren Flughafens.  
 

Masken auf und runter so schnell wie möglich. Während des Notabstiegs unter der Maske den neuen Flughafen und den Anflug ins FMS zu programmieren, während der Kollege fliegt und gleichzeitig mit ATC für die Notlandung koordiniert, mit der Kabinen Crew Kontakt aufnimmt und versucht einen Überblick über die Situation im Passagierraum  zu kriegen, gleichzeitig vielleicht noch einige Worte über PA um die Pssagiere zu vorzubereiten und einer Panik vorzubeugen. 
 

Das braucht bereits alles was an Kapazität da ist auf diesem letzten Flug des Tages, nach einem anstrengenden Tag. 
 Dann immer im Hinterkopf der Gedanke an vorhergegangene Fälle mit unknown source of smoke, Fälle bei denen die Crew das Flugzeug verloren hat weil die Situation immer schneller eskaliert ist.

 

Deshalb nach der Landung stehengeblieben und sofort auf der RWY evakuiert. Es sind auch schon Passagiere noch am Boden verbrannt.

 

Wolfgang 

Bearbeitet von Maxrpm
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb MurphyFlake:

 Die Sauerstoffmasken in der Kabine wurden offenbar nicht aktiviert. Vermutlich weil der Sauerstoff brandfördernd wirkt. Aber wenn als Ursache für den Rauch verunreinigte Triebwerks-Zapfluft ausgemacht wurde, dann ist dieses Argument doch hinfällig, oder nicht?

 

Gruss, 

Oliver

 

 


Es ist nicht nur die brandfördernde Wirkung des Sauerstoffs auf ein mögliches Feuer. Die Masken in der Kabine sind bei Rauch auch ziemlich wirkungslos, weil sie nicht hermetisch abschließen und den abgegebenen Sauerstoff außerdem mit Umgebungsluft anreichern. Sprich, wenn Paxe die Maske aufsetzen und dann besonders tief einatmen, saugen sie die Rauchgase nur noch tiefer in ihre Lungen. Habe ich heute auch als Kommentar geschrieben, da ich etliche Anfragen diesbezüglich hatte: https://www.austrianwings.info/2024/12/swiss-notlandung-in-graz-wieso-sauerstoffmasken-fuer-passagiere-bei-feuer-und-rauch-kontraproduktiv-sind/
 

LG


HuPa

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb MurphyFlake:

Auszug Swiss Pressemitteilung: "SWISS confirms that flight LX1885 from Bucharest to Zurich made an emergency landing at Graz Airport on December 23, 2024 due to engine problems and smoke in the cockpit and cabin."

 

Es gab in der Vergangenheit Vorfälle mit dem P&W GTS, wo ein Triebwerks-Lagerschaden zu Ölaustritt und Rauch in der Kabine geführt hat (z.B. IndiGo 2018). Frage an die Piloten: 

 

1) Kann im A220 die Zapfluft des linken und rechten Triebwerks und der APU selektiv unterbrochen werden? 

 

2) Im "Mix manifold" für die Aufbereitung der Kabinenluft sind offenbar zwei Rauchdetektoren eingebaut: Können diese die Quelle für den Rauch identifizieren?

 

3) Besteht die Möglichkeit, die Kabine innerhalb weniger Minuten mit frischer Luft umzuwälzen? Oder ist das Volumen der Kabine zu gross bzw. der Volumenstrom zu klein?

 

4) Die Sauerstoffmasken in der Kabine wurden offenbar nicht aktiviert. Vermutlich weil der Sauerstoff brandfördernd wirkt. Aber wenn als Ursache für den Rauch verunreinigte Triebwerks-Zapfluft ausgemacht wurde, dann ist dieses Argument doch hinfällig, oder nicht?

 

Gruss, 

Oliver

 

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Kann man das APU starten und von dort Zapfluft ohne Rauch holen, um die Kabine vom Rauch zu befreien?

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Maxrpm:

Leute das sind alles sehr gute Ideen.

 

Die Checklisten zu smoke - source unknown sind sehr, sehr lang und schalten mit zunehmenden Verlauf immer mehr wichtige Systeme ab.

 

Über dem Ozean bleibt einer Crew keine andere Wahl. Aber Überland in der Nähe eines brauchbaren Flughafens.  
 

Masken auf und runter so schnell wie möglich. Während des Notabstiegs unter der Maske den neuen Flughafen und den Anflug ins FMS zu programmieren, während der Kollege fliegt und gleichzeitig mit ATC für die Notlandung koordiniert, mit der Kabinen Crew Kontakt aufnimmt und versucht einen Überblick über die Situation im Passagierraum  zu kriegen, gleichzeitig vielleicht noch einige Worte über PA um die Pssagiere zu vorzubereiten und einer Panik vorzubeugen. 
 

Das braucht bereits alles was an Kapazität da ist auf diesem letzten Flug des Tages, nach einem anstrengenden Tag. 
 Dann immer im Hinterkopf der Gedanke an vorhergegangene Fälle mit unknown source of smoke, Fälle bei denen die Crew das Flugzeug verloren hat weil die Situation immer schneller eskaliert ist.

 

Deshalb nach der Landung stehengeblieben und sofort auf der RWY evakuiert. Es sind auch schon Passagiere noch am Boden verbrannt.

 

Wolfgang 

Danke für die insights an die Piloten hier. 

Alex sagt, Maske hat andere Zwecke, du sagst, Maske auf. Ist das nach Airline anderst? Oder was ist SOP? 

 

Danke und schöne Weihnachten allen! 

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Gulfstream:

Danke für die insights an die Piloten hier. 

Alex sagt, Maske hat andere Zwecke, du sagst, Maske auf. Ist das nach Airline anderst? Oder was ist SOP? 

 

Danke und schöne Weihnachten allen! 

 

Ich bezog mich alleinig auf die Passagiermasken, entschuldige bitte wenn das missverständlich war.

Wir Piloten haben komplett andere Masken, daher ziehen wir sie auf. Unsere können 100% Sauerstoff mit Überdruck aus Sauerstofftanks liefern, sitzen dicht an und bieten je nach Flugzeugtyp auch kompletten Gesichtsschutz. Die Kabinencrew wiederum hat Smoke Hoods um sich vor Rauch zu schützen und Feuer zu bekämpfen. 

 

Gruß Alex

Geschrieben

Danke Alex, jetzt klar. 

Bei Weiterdenken hätte ich auch drauf kommen können 😉

 

Gruss

Markus 

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