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Abbruch der PPL Ausbildung oder Intensiv-PPL nach 20 Stunden?


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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo zusammen 😎

 

Ich bin PPL-Schüler und habe mittlerweile etwa 20 Stunden praktische Flugerfahrung sowie meinen First Solo absolviert. Vor Beginn der praktischen Ausbildung habe ich die gesamte Theorie (BZF1, English Language Proficiency und PPL-Theorie) erfolgreich abgeschlossen.

 

Leider gab es einige Herausforderungen auf meinem Weg: Mein erster Fluglehrer ist verstorben, und danach war es schwierig, einen neuen Lehrer zu finden, der die Zeit und Motivation hatte, regelmäßig mit mir zu fliegen. Und diesen Sommer gab es gefühlt kaum gutes Wetter.. Nach einem Wechsel zu einer neuen Flugschule bin ich jetzt jedoch sehr zufrieden und motiviert.

 

Jetzt ist es jedoch Oktober, und ich mache mir Sorgen, dass das schlechte Wetter in den kommenden Monaten es mir schwer machen wird, regelmäßig zu fliegen. Ich habe nur noch bis Ende April Zeit, um meine praktische Prüfung abzuschließen, da ich sonst die gesamte Theorie erneut wiederholen muss.

 

Ich suche daher dringend nach Möglichkeiten, die praktische Ausbildung in einem Intensivkurs oder ähnlich abzuschließen. Hat jemand von euch Erfahrungen oder Empfehlungen für Flugschulen, die solche Programme anbieten?

Eventuell habt ihr sogar andere Tipps🥲

 

Vielen Dank im Voraus für eure Unterstützung!

 

Beste Grüsse und guten Flug!

Darius

 

 

Bearbeitet von darius
  • darius änderte den Titel in Abbruch der PPL Ausbildung oder Intensiv-PPL nach 20 Stunden?
Geschrieben

Hoi Darius

 

Wenn ich mich nicht täusche bietet die Flugschule Grenchen (fliegen.ch) die PPL-Ausbildung in "Blöcken" an. Es sind 3 Blöcke à jeweils 2 Wochen. Diese bereiten dich direkt auf die Prüfung vor. Auf der Homepage sehe ich, dass dieses Jahr keine mehr stattfinden, aber ab Ende Februar gibt es 3, welche (sofern du sie alle aneinander reihen kannst) noch vor Ende April fertig wären. Ich würde dir raten, einmal mit der Flugschule zu sprechen, ob, du evtl. auch den ersten Kurs überspringen kannst, da du ja bereits 20 Stunden hast.

 

Wichtig ist aus meiner Sicht einfach, dass du dir bewusst bist, dass es trotz dieser Variante sehr eng werden könnte. Man weiss nie ob noch etwas dazwischen kommt oder schief geht (Flugzeug fällt aus, Wetter etc. - du hast es ja schon erwähnt). Da musst du dir einfach bewusst sein, dass du unter Umständen am Ende entweder die Theorie noch einemal machen müsstest - oder halt die Kurse gemacht hast ohne "Ertrag"...

 

Viel Erfolg & Gruss

Loris

Geschrieben (bearbeitet)
  • Hast Du Dir überlegt, von der PPL(A) vorerst auf die LAPL(A) Ausbildung zu wechseln (kleinere Mindest-Stundenzahl)? Sollte m.E. möglich sein (Deine Flugschule kann Dir da sicher mehr dazu sagen). Damit hättest Du bessere Voraussetzungen in der limitierten Zeit abschliessen, bevor die Theorie verfällt. Das Upgrade vom LAPL(A) zum PPL(A) danach wäre dann ein separates Projekt.
  • Ob der LAPL-Abschluss eine realistische Option ist, hängt hauptsächlich davon ab, wo genau in der Ausbildung Du momentan "stehst" und was noch vor Dir liegt. Dazu kann nur dein Fluglehrer mehr sagen. Auch Deine eigene Verfügbarkeit (bei Flugwetter) und die Lage der Flugschule (Einschränkunen im Winter? Schönwetter-Tage?) spielen natürlich eine wichtige Rolle, zu was es reicht bis Ende April (=6 Monate)
  • Erneuerung der schriftliche Theorieprüfung? Damit wärst Du den Stress mit dem Verfalldatum los. Dazu kann Deine Flugschule vielleicht mehr sagen.
Bearbeitet von ArminZ
Ergänzungen
Geschrieben

Du brauchst 45 Stunden. 5 im Simulator machbar.  Du hast 20. Fehlen noch weitere 20. 

 

Sollte in 6 Monaten ( auch in dieser Jahreszeit ) überhaupt kein Problem sein. 
 

Ein schönes Wochenende = gute 5 - 6 Stunden Flug möglich. 

 

Immer am Ball bleiben, nachfragen, Termine machen und da sein. Alle Wochenenden frei nehmen und da sein. Immer in der Flugschule sein, wenn Du frei hast. Es ergibt sich immer was. 

 

 

lg micha

Geschrieben

Hi Darius,

 

Die reinen Stunden in der Zeit sollten schon machbar sein. Auch mit Winter-Wetter und ein paar flugfreien Feiertagen dazwischen. 

Ich würd mir auch generell mal den Fluglehrer für jede freie Minute krallen und halt Priorität im Leben da drauf setzen. Normale Woche hat dann z.B. 2-3 Termine mit Nachmittagen, vielleicht einen ganzen Tag darunter. In der zweiten Ausbildungshälfte gibt es ja eh längere Flüge, wo du eben schon mal ein paar Stunden brauchst und die Tage entsprechend kurz sind. Es wird auch sicher einige Tage geben, wo das Wetter einfach nicht ans fliegen denken lässt. Bin mir nicht sicher, wie spontan du beruflich unterwegs bist, dass du sowas gut wegstecken kannst und dann halt im Fall einer Absage trotzdem arbeitest. 

 

Etwas gefährlich find ich die Rechnung mit den 45h abzgl. Simulator - das ist zwar das gesetzliche Minimum. Relevant ist aber viel eher, ob du dann auch bereit für die Prüfung bist. Zudem sind da noch die Solo-Stunden, die wettermässig vielleicht noch etwas kritischer sind (wird nur bei gutem Wetter gehen, mit Fluglehrer kannst hingegen schon eher mal an die eigenen Grenzen gehen).

LAPL ist sicher eine Idee, wenn dir das was relevantes ersparen sollte. 

 

Wir haben vom Verein jeweils ein Schulungslager z.B. ab Sion organisiert, für ein paar wettersichere Tage Schulung ohne nasse Graspiste. In der Gruppe find ichs auch hilfreich bei einem anderen Schüler über die Schulter zu schauen und von dessen Fehlern oder Ideen zu profitieren. Auch ausserhalb vom Flieger kannst jeweils mit gleichgesinnten Tipps austauschen oder einfach fachsimpeln. So ähnlich stell ich mir auch das Paket in Grenchen vor. 

Doch auch wenn deine Flugschule nichts dergleichen bietet, kannst einfach mit einem Fluglehrer deines Vertrauens den Flieger ein paar Tage mieten und mit etwas Konzept losdüsen. Träumer-Beispiel:

Erster Stop Sion mit z.B. 2 Hotelübernachtungen, ein paar Navigationsflüge in den Alpen gibt viel Übung. Matterhorn und Jungfraujoch darf natürlich nicht fehlen, schliesslich brauchst du Stunden 😉 Dann noch ein Soloflug nach Lausanne und zurück. Weiter nach Locarno, die Gegend dort etwas besser kennen lernen und die Pizza an der Nachmittagssonne geniessen, während die Kollegen im Mittelland Nebelmeer haben. Nach einer Übernachtung schliesslich via Zwischenlandung in Ambri zurück in die triste Homebase und das gleich noch als Alpeneinweisung reinnehmen. Bei Lust kannst in Samedan noch Nusstorte holen für die Leute zu Hause. Zack, schon wieder 15h mehr auf der Uhr und ein paar Tausend weniger auf dem Konto 🙃

Verrückte Alternative 2: ein paar Tage Südfrankreich oder Korsika. Ist wettermässig sicher stabiler und navigatorisch resp. von der Flugvorbereitung her auch interessant. Eine Nola fliegt sich dort ähnlich wie hier, auch die VORs funktionieren gleich.

Ich hoffe, du verstehst was ich meine, du hast keine alltägliche Situation, hast aber auch fast nur selbst auferlegte Einschränkungen. Setz das Programm für dich sinnvoll zusammen und füll es mit deinen Syllabus Lücken. Ganz wichtig, unbedingt geniessen!

 

Hoffe, das hilft dir die ganze Sache etwas positiver zu sehen. Denn selbst wenn es irgendwie nicht klappen sollte, hast du so unvergessliche Erlebnisse - und die helfen den ganzen Theorie-Mist nochmal durchzuziehen 😇

Ach ja: Skill Test nicht auf den letzten Tag planen - da kann auch was dazwischen kommen

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  • Danke 2
Geschrieben

Wenn die Zeit knapp wird, wird der Fluglehrer dir den Umstieg auf LAPL vorschlagen.

 

Wenn du trotzdem PPL machen willst, ist folgendes zu beachten:

 

1. Geographischer Ort der Schulung 

 

Mittelland? Zähe Nebeldecke fast den ganzen Spätherbst, Winter und Frühlingsanfang. Erschwerte Bedingungen, um auf mehr als 2000 Fuss zu steigen. Konkret: viele reservierte Termine werden ausfallen. Ausserdem gilt: Nebel engt den Tag sowohl morgens als auch spät nachmittags weiter ein. Auflösung z.B. erst um 11 Uhr oder gar nicht, erneute Nebelbildung ab 16:30 Uhr. D.h. die Schulung an das Büroende hängen wird nicht funktionieren. 

 

2. Runway

 

Start ab Graspiste? Kannst du über den Winter vergessen. Wenn die Flugschule nicht eine Vereinbarung mit einem zweiten Flugplatz mit Asphaltpiste getroffen hat, und ein Teil der Schulungsflotte über den Winter dort stationiert, sieht es schlecht aus. 

 

3. Verfügbarkeit Flugzeug

 

Reservieren alle 3 Wochen im Voraus und du selbst kannst deine Freizeit schlecht im Voraus planen? Ungünstigt. Man muss im Winter damit rechnen, dass von drei Reservierungen mindestens zwei wetterbedingt ausfallen. 

 

4. Verfügbarkeit Fluglehrer

 

Selbst wenn das Wetter passt, sind plötzliche Absagen möglich, wenn der FI eben noch andere Termine hat, die dazwischenfunken

 

5. Gesamtzahl Stunden für die PPL

 

45 Stunden sind ein rein theoretischer Wert. 

 

Wenn du 

  • jung und dynamisch bist (unter 30)
  • bereits fliegerische Vorerfahrung hast (z.B. immer beim Vater mitgeflogen, oder bereits Segelflugschein)
  • keine Unterbrüche in der Ausbildung stattfanden
  • technisch interessiert
  • über eine sehr gute Augen-Hand-Koordination verfügst
  • selbstbewusst auftrittst aber deine Grenzen genau kennst

und also ein „Käpsle“ bist, könnte es mit den 45 Stunden klappen.

 

Allerdings: erster Soloflug mit 20 Flugstunden spricht nicht gerade dafür.

 

Daher: übliche Schulungszeit bis zur PPL sind in der Praxis ca. 60 Stunden. Wenn du älter als 50 bist, dann eher 65 Stunden. Ohne einen Blockkurs eher unrealistisch bis zu deinem Termin. 

 

Das Wetter muss z.B. einen Alpenflug und den Solo-Navigationsflug ermöglichen, ausserdem sind Landungen auf einem fremden Grasplatz üblich. Wenn bisher auf einem Grasplatz geschult wurde, entfällt dies wohl. 

 

Und schliesslich: die Flugschule wird keinen halbfertigen Kandidaten zur Prüfung anmelden, egal ob bereits 45 Stunden erreicht sind, oder 50, oder 60. 

 

 

Urs Wildermuth
Geschrieben

Hallo Darius,

 

mit Deiner neuen Flugschule solltest Du das besprechen, damit die sich auch drauf einstellen, dann sollte das machbar sein bis April. Klar, jetzt im November und allenfalls auch Dezember ist das Wetter teilweise ein Problem, danach aber habe ich schon viele schöne Flüge im Winter gemacht früher. Wenn man dann mal nen ganzen Tag drangeht und das auch regelmässig macht, dann sollten die das planen können. Abgesehen davon, wenn man mit einem guten FI mal in D-Wetter übt, ist auch das eine gute Lektion für's spätere Flieger(über)leben....

 

Gut ist sicher ein Airport ausserhalb der Nebelgebiete oder aber Du planst gleich mal mit Deinem FI eine Woche oder so ein, wo Ihr im schlimmsten Fall irgendwo hin disloziert und von da aus schult. 25 Stunden sind im Schulbetrieb recht gut machbar in noch fast 6 Monaten, aber Du musst dran bleiben. Auch die Alpeneinweisungen sind recht spektakulär im Winter.

 

LAPL ist eine Ausweichmöglichkeit, wenn es dann wirklich ganz am Schluss noch Probleme gäbe... jedoch wäre dann allenfalls auch möglich, beim BAZL eine (kurze) Verlängerung anzufragen (müsste die Schule machen), auch das ist nicht unmöglich, wenn es nur noch um 1-2 Termine geht.

 

Was auch mal ein Kollege gemacht hat: Mit FI sind die in einem Schönwetterfenster raus im Winter und haben danach eine Woche in Südfrankreich Ausbildungssegmente abgehakt, was ihm diverse offene Punkte und Stunden verpasst hat.

 

 

Geschrieben
8 hours ago, Urs Wildermuth said:

Klar, jetzt im November und allenfalls auch Dezember ist das Wetter teilweise ein Problem, danach aber habe ich schon viele schöne Flüge im Winter gemacht früher.

Eine Zürcher (Kloten) Flugschule hat vorletztes und letztes Jahr eine Maschine in Sion stationiert gehabt, um die Grundschulung während der Hochnebel-Saison ausserhalb durchzuführen. letztes Jahr haben sie für die Wintermonate einen Hallenplatz gemietet gehabt. Ich sah in dieser Zeit zwei FI's die sich um die Student Pilots kümmerten.

Wir haben gegenwärtig jeden Tag CAVOC, kaum Wind und eine kristallklare Weitsicht. Traumwetter. Ausserdem ist der Flughafen dank verschiedensten Aktivitäten(GA, viel Heli, Paras, MIL, Commercials) und eher schmalen Platzverhältnissen im Tal mit CTR bis zum Upper Airspace schon eine gute Trainingsgrundlage.

 

Cosy

Geschrieben (bearbeitet)

Guten Tag allerseits. 

 

Zuerst einmal möchte ich mich recht herzlich für all die tollen Antworten in diesem Forum bedanken🫡. Das hat mich wirklich erfreut und Mut gemacht.😀

 

Nun, es gab doch noch die eine oder andere Vermutung über mich, da ich nicht ganz alles von mir so genau preisgegeben habe 😉 Aber nach langem Überlegen habe ich mich doch gegen den LAPL entschieden und werde lieber die Theorie aus persönlichen Gründen noch einmal machen falls es dazu kommt.

Diese Woche habe ich zum Beispiel Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag Flugstunden gebucht. Mit dem Ergebnis: alle abgesagt. Mit dem Nebel ist es kaum möglich, Platzrunden zu fliegen, geschweige denn Navigationsflüge zu machen. Zum Thema Navigationsflüge: Davon habe ich bereits drei absolviert. Nun wären hauptsächlich diese und fremde Flugplätze noch zu erledigen.

 

Wie Simone schon so schön gesagt hat: Immer am Ball bleiben... Das probiere ich wirklich. Aber das Risiko, vielleicht bis Februar durchgehend dichten Nebel zu haben und kaum Stunden fliegen zu können, möchte ich vermeiden.

 

Deshalb meine Idee: Die PPL-Ausbildung eventuell in Florida oder Spanie- Süd Frankreich fortsetzen und als Intensiv-PPL-Kurs abschließen. Hat hier eventuell jemand Erfahrungen damit, und wäre das überhaupt eine gute Idee? Immerhin hätte ich dort nicht das Problem mit dem Wetter. Zeit und finanzielle Mittel wären auch vorhanden. Das ist halt auch ein spannender Punkt meiner Ausbildungszeit: Zeit und finanziell war ich immer gut unterwegs, doch es kam wirklich immer etwas anderes dazwischen. Natürlich lernt man davon, doch es wäre auch einfacher gewesen, hätte ich direkt in der Schweiz die Ausbildung begonnen, wie ich im Nachhinein merke. Aber so ist es halt manchmal im Leben. 😄

 

Ich habe auf Anweisung vieler hier im Forum tatsächlich ein drittes Mal mit dem Fluglehrer über dieses Thema gesprochen. Er meinte, er sieht mich mit 50-55 Gesamtstunden an der Prüfung, und es wird ein neuer Fluglehrer kommen, der sieben Tage die Woche den ganzen Tag zur Verfügung stehen wird und mit dem ich praktisch ständig fliegen kann. Das hat mich natürlich super gefreut, doch leider löst das nicht mein Problem mit dem momentanen Wetter.

 

Und eine zweite Frage habe ich auch noch: Viele hier haben geschrieben, man solle mehrere Stunden oder zweimal am Tag mehrere Stunden fliegen. Mir wurde bisher jedoch (bei zwei Flugschulen) davon abgeraten, weil anscheinend
A) das Gehirn gar nicht so schnell alles beim Fliegen verarbeiten kann und der Lernprozess dadurch ineffizient ist sodass man mehr lernt bei längeren Pausen, und
B) man eine Pause zwischen den Flügen braucht, da es allgemein für die Konzentration und körperlich zu erschöpfend ist wenn man viel Fliegt.
So kam es, dass ich bisher immer nur eine Flugstunde pro Tag gebucht habe und maximal 2-3 Flugstunden pro Woche, obwohl ich mehr Zeit gehabt hätte.

 

Ich bedanke mich jetzt schon für all die Antworten.

 

LG
Darius

 

 

 

Bearbeitet von darius
Geschrieben
11 hours ago, darius said:

Die PPL-Ausbildung eventuell in Florida fortsetzen und als Intensiv-PPL-Kurs abschließen. Hat hier eventuell jemand Erfahrungen damit, und wäre das überhaupt eine gute Idee? Immerhin hätte ich dort nicht das Problem mit dem Wetter. Zeit und finanzielle Mittel wären auch vorhanden.

Die PPL-Ausbildung ist für JEDEN Student-Pilot ein persönlicher Entwicklungsprozess. Es gibt tausend  (Hinter-) Gründe, warum es wichtig ist, seinen persönlichen Rythmus und dadurch den Fortschritt (Entwicklung) im Prozess zu finden.

 

Hier ein paar fantasierte / fiktive Konstellationen, warum sich die Geduld, der Schweiss, das Geld, die Frustration und schliesslich die Erregung immer lohnt:

(sage hier nicht, welche von den Zeilen bei meiner persönlichen Entwicklung vorkam):

  • Als Schnelldenker und Auswendiglerner muss ich Geduld lernen und Beobachtung schärfen statt dreinreden und reflexartig eingreifen
  • So langsam legt sich der Nebelschleier aus Math und Physikstunden und ich begreife wirklich einige Naturgesetze
  • Die Freundin beeindrucken, so schnell wie möglich Traumreisen planen nachdem das PPL endlick in der Tasche ist 
  • Nach dem PPL fängt das Lernen erst an, es schadet meinem Stolz in keiner Weise, wenn ich den erfahrenen Kollegen frage, ob er mitkomt bei meinen geplanten NAV-Flügen
  • Es ist cool, so viele verschieden Flugzeuge wie möglich zu fliegen. Aber ich muss zuerst Routine und Methode intus haben- auch für Unvorhergesehenes, bevor ich andere Sättel reite
  • Viele Stunden in kurzer Zeit sind weniger Wert als viele kurze Flüge homogen Verteilt über die Zeit. 
  • Keine Gebirgsflüge ohne solide Alpeneinweisung. Keine selbstgebastelten Alpencrossings ohne eigene Erfahrung
  • Ratschläge von Kollegen, die Erfahrung haben sind wertvoll, ersetzen aber den eigenen (Lern-)Prozess nicht

Cosy

Urs Wildermuth
Geschrieben
Am 3.11.2024 um 22:10 schrieb darius:

Diese Woche habe ich zum Beispiel Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag Flugstunden gebucht. Mit dem Ergebnis: alle abgesagt. Mit dem Nebel ist es kaum möglich, Platzrunden zu fliegen, geschweige denn Navigationsflüge zu machen.

 

November ist meist so, das ist leider Fakt, auch im Dezember kann das vorkommen. Ab Januar und speziell Februar März würde ich meinen, sollte es deutlich besser gehen. Auch nicht zu früh absagen: Zb. heute war auch Nebel durchwegs angesagt und jetzt ist es tw offen.

 

Oder halt eben: Wetterfenster schnappen (z.b. an einem Nachmittag) und raus mit der Mühle ins Wallis oder nach Eplatures e.t.c. wo man über oder ausserhalb des Nebels ist und dann mal einen Tag zwei schulen was das Zeug hält.

 

Und was ist denn Deine momentane Homebase? Wäre auch noch interessant.

 

 

Geschrieben

Es soll uns nicht besser gehen:

Wir haben hier in Sion diese Woche Top- Wetter (wie letzte Woche auch), und ausgerechnet jetzt ist der Flughafen für eine Woche geschlossen (Siehe NOTAM LSGS)!! Das tut weh!

 

Cosy

Geschrieben

Könnt ihr nicht auf Raron ausweichen und temporär dort ein paar Flugzeuge abstellen?

 

Am 5.11.2024 um 14:49 schrieb Urs Wildermuth:

November ist meist so, das ist leider Fakt, auch im Dezember kann das vorkommen. Ab Januar und speziell Februar März würde ich meinen, sollte es deutlich besser gehen. Auch nicht zu früh absagen: Zb. heute war auch Nebel durchwegs angesagt und jetzt ist es tw offen.

Genau. November und Dezember sind definitiv die 'schlimmsten' Monate, ab Januar geht es i.d.R. deutlich Bergauf und der Februar finde ich meistens schon wieder sehr gut brauchbar.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo zusammen!

 

Ich finde diesen Thread sehr gut, da ich wahrscheinlich auch in diese Situation kommen werde, auf die LAPL herabzustufen, da das sonst wahrscheinlich zeitlich nichts wird. Für sowas finde ich das Forum wirklich praktisch und da bin ich auch sehr dankbar für!

 

Allerdings muss ich sagen, dass mich gewisse Aussagen etwas stutzig machen und Anfänger wie mich verschrecken/verunsichern können:

 

Am 29.10.2024 um 20:35 schrieb Dierk:

Allerdings: erster Soloflug mit 20 Flugstunden spricht nicht gerade dafür.

 

Wie kommst du zu dieser Aussage? Welche Bemessungsgrundlage kommt hier zum Tragen? Ich habe meinen eigenen Syllabus vom BAZL angeschaut und dort kommt der First Solo erst in der 24. Flugstunde vor. Dann habe ich im Internet gewühlt und einen Syllabus von 2015 ausgegraben, in welchem der First Solo etwas früher, aber trotzdem im Bereich der 20. Stunde stattfindet. Anpassungen wurden dahingehend durchgeführt, weil man überlegt hat, was der Flugschüler denn machen würde, wenn bei seinem Solo etwas auf der Runway geschieht und er nicht wüsste, wie er sein Alternate erreichen soll. Deswegen wurden die Module 4 und 5 getauscht, um dem Flugschüler nochmal mehr Sicherheit geben zu können, dass er auf entsprechende Situationen reagieren kann und selbstständig seinen Alternate findet. 

 

Rein vom dokumentarischen Standpunkt her ist ein First Solo mit 20 Flugstunden absolut solide und man kann davon ausgehen, dass er jede vorhergehende Flugstunde souverän gemeistert hat und keine davon wiederholen musste. Für mich ist das schon ein Hinweis drauf, dass derjenige auf jeden Fall ein gewisses Talent besitzt. Und es ist mein Verständnis, dass dieser Syllabus mit einem gewissen Hintergedanken aufgebaut wurde, um solides Wissen zu vermitteln, bevor man den Schüler sich selbst überlässt. 

Geschrieben (bearbeitet)

First solo mit 24 Flugstunden?

 

Dann muss jemand, der sich für das LAPL entscheidet, um die Lizenz in 30 Stunden zu absolvieren, deutlich talentierter sein.

 

LAPL: mind. 15 Stunden mit Fluglehrer Pflicht, mind. 6 Stunden Alleinflug Pflicht, die restlichen 9 Stunden können aufgeteilt werden.

 

Da nach dem ersten Solo in der Platzrunde aber noch weitere Übungen mit Doppelsteuer anstehen, zwecks Konsolidierung und Prüfungsvorbereitung, heisst das nicht automatisch, dass der erste und alle weiteren Soloflüge nach 24 Stunden erfolgen und dann mit 30 Stunden die Prüfung absolviert wird.

 

Auch bei einem LAPL Piloten muss die Anforderung sein, dass er beim ersten Solo hinreichend geübt und leistungsfähig ist, damit die Platzrunde gefahrlos absolviert werden kann und typische Gefahren wie Stall beim Steigflug, Stall beim Einkurven ins Final, oder inkorrekt durchgeführtes Go-Around vermieden und eine Strategie gelernt wurde, auf überraschenden Leistungsverlust beim Start oder in der Platzrunde adäquat zu reagieren.

Bearbeitet von Dierk
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb HB-MIK:

Ich habe meinen eigenen Syllabus vom BAZL angeschaut und dort kommt der First Solo erst in der 24. Flugstunde vor.

 

Wow. Da hat sich aber schwer was geändert seit meiner Zeit (zugegebenermassen, das ist SEHR lange her). Ich hatte meinen ersten Alleinflug in der 9. Stunde.

 

vor 4 Stunden schrieb HB-MIK:

Anpassungen wurden dahingehend durchgeführt, weil man überlegt hat, was der Flugschüler denn machen würde, wenn bei seinem Solo etwas auf der Runway geschieht und er nicht wüsste, wie er sein Alternate erreichen soll. Deswegen wurden die Module 4 und 5 getauscht, um dem Flugschüler nochmal mehr Sicherheit geben zu können, dass er auf entsprechende Situationen reagieren kann und selbstständig seinen Alternate findet. 

 

Erstens hat man ja auch Solo Kontakt mit dem FI und zweitens kann man sowas briefen oder halt auch schulen zuvor. Aber offenbar läuft die heutige PPL Schulung ganz anders ab als bei uns Dinosauriern. Und in Altenrhein hatten wir eh 2 Pisten... Gras und Beton.

Geschrieben
vor 4 Minuten schrieb Urs Wildermuth:

Erstens hat man ja auch Solo Kontakt mit dem FI und zweitens kann man sowas briefen oder halt auch schulen zuvor. Aber offenbar läuft die heutige PPL Schulung ganz anders ab als bei uns Dinosauriern. Und in Altenrhein hatten wir eh 2 Pisten... Gras und Beton.

Gebe ich dir vollkommen recht. Bis Stufe 4 dümpelt man allerdings die meiste Zeit in der Platzrunde herum, oder macht ausserhalb vom Platz Übungen. Einführung Navigation und Anflüge von fremden Flugplätzen kommt eben erst ab Stufe 4 (ehemals Stufe 5) dran. Ich kann nur das wiedergeben, was man mir gesagt hat 🙂

 

Und im Birrfeld haben wir ja auch 2 Pisten, deswegen sollte das in Ordnung gehen. Den Luxus haben aber wohl auch nicht alle 🙂 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb HB-MIK:

Ich finde diesen Thread sehr gut, da ich wahrscheinlich auch in diese Situation kommen werde, auf die LAPL herabzustufen, da das sonst wahrscheinlich zeitlich nichts wird. Für sowas finde ich das Forum wirklich praktisch und da bin ich auch sehr dankbar für!

 

Allerdings muss ich sagen, dass mich gewisse Aussagen etwas stutzig machen und Anfänger wie mich verschrecken/verunsichern können:

Lass Dich bitte nicht verschrecken. Wir "Alten" sind ja alle auch stetig am Lernen. Und die "alte Schule" war ja nicht einfach 'besser' per se, ganz im Gegenteil.

 

Wenn ich an meine Schulung zurückdenke, dann hatte ich den Eindruck, dass in der Schweiz tendentiell mehr Stunden nötig waren als in Frankreich. Die Schulung für den Segelfliegerschein hatte ich in Buochs gemacht, alles im lokalen Club mit Club-Fluglehrern 1. Solo bei 8h15 im 47. Flug. Später die UL-Ausbildung in Frankreich gieng ruck-zuck, sher oberflächlich (ohne Theorie- da wurde mir die ICAO-basierten Prüfungen vom Segelfliegen komplett angerchnet). Direkt anschliessend so um die 80h auf Dreiachs-UL und direkt danach innert 1 Monat das damalige LPPL (das hies in Frankreich Brevet de Base). Der Fluglehrer war ein frisch pensionierter Geschwaderführer mit entsprechendem Ausbildungsstil. Das hat sich gelohnt, denn ich hatte als frischer Flugschüler genau 2 Flüge mit intensiven 3h10' im neuen Flugbuch, als mich mein Commandant schon allein im Flughzeug zurückliess. 21 Tage und 12 Flüge später Flog ich meinen Prüfungsflug mit amtlichen Experten in meiner Rally Schulmaschine. Beim Antritt zum Test hatte ich auf SEP total 7h10' geloggt. 

 

Ich bin kein Wunderkind oder ausserordentlich gegabter Pilot. Vielleicht kam mir zugute, dass ich durch meine Segelfliegerei locker schräg nach hinten schauen* konnte während ich in einer stabilisierten Standardkurve 1 Minute die Fluglage halten musste. Wenn Speed, Höhe (Powersetting) und Bank schön stimmen, ist man genau auf dem richtigen (Rück)-Kurs und Ort, wo mich der Fluglehrer haben wollte (*das war eine seiner Macken). Das PPL bestand ich auf den Tag genau 4 Monate nach meinem ersten Flug mit 40h10'. Eigentlich war die Richtzeit schon immer 42h gewesen in FR (das Programm enthielt auch einige Übungen im Instrumentflug en route bei VMC (bei mir mit Plastikabdeckungen der Scheiben. 

 

Aber gelernt habe ich NACH der PPL Prüfung! Heute muss ich gestehen, dass ich gerade für Flüge auf fremde Plätze und NAV in fremden Gebieten ein  völliger Grünschnabel war. Ich denke darum, dass die ersten 100 Stunden oder so nach dem Schein die Gefährlichsten sind

 

Cosy 

 

Das gienge auch heute nicht mehr in Frankreich unmöglich mehr. 

Bearbeitet von cosy
Geschrieben (bearbeitet)
vor 23 Minuten schrieb cosy:

Ich denke darum, dass die ersten 100 Stunden oder so nach dem Schein die Gefährlichsten sind

 

Cosy  

 

Jetzt hast du ihn erst recht verunsichert.

 

In der Tat zeigen die Statistiken aus den Jahren 1983 - 2000 einen sehr deutlichen Peak tödlicher Unfälle bei 101 - 150 Stunden. Wobei die ersten 50 Stunden relativ sicher sind. Interessanterweise zeigen die Daten aus den Jahren 2000 - 2011 aber auch einen klaren Rückgang dieser "Übersterblichkeit". Auch allgemein über alle Erfahrungslevel hinweg sind die Unfälle in der GA in diesen Jahren deutlich gesunken. 

 

Das Argument ist, dass unter 50 Stunden entweder noch mit Fluglehrer oder zumindest "überwachte Soloflüge" geflogen werden und das Training inkl. aller eingeübten Prozeduren und gelernten Regularien noch sehr präsent ist. Auch hat man noch Respekt vor dem Wetter, den Alpen, vor dem ersten Auslandflug, der super akribisch vorbereitet wird usw. Mit den Jahren hat man dann zwar mehr Erfahrung, es gibt aber, insbesonderen ab den 2000er Jahren, keine massive Reduktion der Unfallhäufigkeit bei erfahreneren Piloten. Bei manchen Piloten mag auch die Tendenz zur Selbstgefälligkeit den Gewinn an Erfahrung kompensieren, auch werden gerne die persönlichen Limiten erweitert, um zu sehen "was auch noch geht". Oder um es mit Startreck zu sagen: To boldly fly where we have never flown before!

 

Literaturempfehlung: "The killing zone. How and why pilots die" by Paul A. Craig

 

 

Bearbeitet von Dierk

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