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Lilium, Volocopter, Boom Supersonic, Otto Aviation: Ein einziger grosser Betrug??


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
  Am 24.10.2024 um 18:12 schrieb Baeriken:

https://www.aero.de/news-48559/Lilium-will-Insolvenzantrag-stellen.html

 

Insolvenzverfahren in Selbstverwaltung wird angestrebt. Na schauen wir mal was für die Gläubiger von den 1,5 Milliarden Euro noch übrig bleibt.

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Hätten "die Gläubiger" ab und zu das ILS-Flightforum konsultiert, würde von den investierten Millionen eventuell etwas mehr übrigbleiben!

Gruß Richard

Geschrieben
  Am 16.10.2024 um 08:52 schrieb Hotas:

Mir geht es um diese systematische Herangehensweise, mit einem öffentlichkeitswirksamen Projekt (Fliegerei ist immer pressewirksam, Elektromobilität und Biotreibstoffe ermöglichen Zugang zu öffentlich finanzierten Fördertöpfen) Geld zu erheischen, das woanders besser eingesetzt wäre.

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Da hingegen hast Du sicher recht. Wobei ich ehrlich gesagt auch sagen muss, dass ein sehr grosser Teil der Werbeindustrie gerade bei Tech Produkten immer haarscharf am Betrug vorbeimanövriert und trotzdem Millionen Wunschdenker regelmässig darauf hineinfallen. Siehe etwa Kunden von chinesischen Onlineshops. Die WOLLEN einfach glauben, was da steht und werden auch noch agressiv, wenn man sie warnt.

 

Agressive Werbung mit Versprechen auf die eigentlich nur Vollpfosten reinfallen gab es aber gerade in der Luftfahrt immer. Und wie Du richtig sagst, im Endeffekt kommt immer das Eine dabei raus, die Initiatoren "glauben" wirklich dran und sind dann sauer wenn's schief geht. War bei Eclipse so, war bei Columbia so, war bei x-100 anderen so. Erinnerst Du Dich an die VLJ Hype? Exakt EINER von denen fliegt heute erfolgreich aber auch erst dann, als alle anderen pleite waren: Der Cirrus Vision Jet. Alle anderen gingen unter, tw unter massiver Schädigung der Gläubiger.

 

Im Schlusseffekt geht es immer ums Gleiche: Jemand hat ne Idee, verrennt sich drin, sucht gleich verblendete und damit Geld. Und dann gibt's Risikokapitalisten, die da mal was reinbuttern, weil vieleicht gerade "Das Eine" Projekt halt doch klappten könnte. Und sehr oft sind es dann die, die hergehen und Leute die besser bei Disney Animations arbeiten würden anheuern um völlig überrissene Werbefilmchen zu basteln. Und das wird kaum dabei bleiben, warte mal ab was passiert wen AI den Werbern in die Finger kommt (tw schon heute).

 

(Und wie man sieht, gelegentlich kriegen sie auch recht. Siehe etwa TESLA, die seit Jahren mit solcher Werbung und Visionen ein ganzes Firmenimperium aufgebaut haben. Konnte man damals "wissen", dass es klappen würde? Ganz sicher nicht, aber es hat. Wie? In dem man den Leuten den Traum von der emissionsfreien Mobilität sowie selbstfahrenden Autos verkauft hat. Und es hat ein Imperium begründet, bei dem heute auch Space X für die NASA die Kohlen aus dem Feuer holen muss)

 

Werber tun immer das gleiche: Sie verkaufen Träume. Und sehr oft tun sie dies in dem sie auf sehr niedrige Instinkte spekulieren. Damit laufen sehr viele von ihnen immer und im vollen Wissen haarscharf am Betrug vorbei.

 

Wenn dann aber auch staatliche Förderer darauf hineinfallen wird die Grenze halt noch enger. Denn die setzen nicht ihr eigenes Kapital aufs Spiel sondern das  von Steuerzahlern.

Geschrieben
  Am 26.10.2024 um 10:56 schrieb Baeriken:

https://www.aero.de/news-48564/Lilium-hofft-auf-Neustart.html

 

Eine Weisheit der Dakota-Indianer lautet: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!

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Ich weiss, der ist uralt, aber leider immer noch (oder immer wie mehr?) zutreffend😇

 

Strategien, wie man mit toten Pferden umgeht:

  • Kaufe eine stärkere Peitsche.
  • Wechsle den Reiter.
  • Drohe dem Pferd mit der Entlassung.
  • Sage Dinge wie: „So haben wir dieses Pferd immer geritten.“
  • Berufe ein Komitee, das das Pferd untersucht.
  • Besuche andere Standorten, um zu sehen, wie dort tote Pferde geritten werden.
  • Senke die Standards, damit tote Pferde einbezogen werden können.
  • Berufe ein Tiger-Team, um das tote Pferd wiederzubeleben.
  • Reite das tote Pferd „unkonventionell“ oder "disruptiv".
  • Kaufe ein handelsübliches totes Pferd.
  • Erstelle eine Trainingseinheit, um deine Reitfähigkeit zu verbessern.
  • Klassifiziere das tote Pferd als „beeinträchtigt lebend“.
  • Vergleiche den Zustand anderer toter Pferde in der heutigen Umgebung.
  • Ändere den Autopsiebericht, um zu erklären: „Dieses Pferd ist nicht tot.“
  • Töte alle anderen Pferde, damit deines genauso aussieht wie die anderen.
  • Nenne das tote Pferd „Paradigmenwechsel“ und reite es weiter.
  • Reite das tote Pferd „intelligenter“, nicht härter.
  • Stelle externe Auftragnehmer ein, um das tote Pferd zu reiten.
  • Spanne mehrere tote Pferde zusammen, um die Geschwindigkeit zu erhöhen.
  • Führe eine Zeitmanagementstudie durch, um zu sehen, ob leichtere Reiter die Produktivität steigern würden.
  • Erkläre: „Kein Pferd ist zu tot, um es zu schlagen.“
  • Bezeichne das tote Pferd als „Joint Venture“ und lasse andere darauf reiten.
  • Stelle zusätzliche Mittel zur Verfügung, um die Leistung des Pferdes zu steigern.
  • Führe eine Kostenanalyse durch, um zu sehen, ob Vertragspartner es billiger reiten können.
  • Kaufe ein Aftermarket-Produkt, um tote Pferde schneller laufen zu lassen.
  • Erkläre, dass das Pferd tot „besser, schneller und billiger“ ist.
  • Bilde einen Qualitätszirkel, um Verwendungsmöglichkeiten für tote Pferde zu finden.
  • Erkläre: „Bei der Beschaffung dieses Pferdes waren die Kosten eine unabhängige Variable.“
  • Schaffe dem Pferd eine eigene Website.

Und mein besonderer Favorit:

  • Befördern Sie das Pferd in eine Führungsposition🤣

 

Geschrieben (bearbeitet)

Mir fehlt ein Punkt, der leider zunehmend relevant zu werden scheint:

  • Führen Sie nationale u./o. supranationale Gesetze ein, welche unter Androhung unbedingter Haftstrafen verbieten, in einer Gruppe mit mehr als einer Person zu behaupten, das Pferd sei tot. Ebenso dürfen keine Social Media-Postings mit dieser Aussage weiter verbreitet werden.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben
  • Beauftrage einen externen Partner, ein betriebsinternes Audit durchzuführen, halte das Ergebnis geheim und entlasse anschliessend alle jene Personen, die behaupten, das Pferd sei tatsächlich tot. 
Geschrieben
  Am 26.10.2024 um 12:19 schrieb Lubeja:

Strategien, wie man mit toten Pferden umgeht:

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Oder:

  • Diversifiziere in Pferdemetzgereien.
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Geschrieben
  Am 25.10.2024 um 15:09 schrieb Urs Wildermuth:

Erinnerst Du Dich an die VLJ Hype? Exakt EINER von denen fliegt heute erfolgreich aber auch erst dann, als alle anderen pleite waren: Der Cirrus Vision Jet. Alle anderen gingen unter, tw unter massiver Schädigung der Gläubiger.

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Der Cirrus vision jet hat auch nur überlebt, weil die Firma Cirrus ( Klapmeier's),  als sie quasi vor dem Bankrott stand, 2010/2011 von der riesigen AVIC gekauft (sprich gerettet) wurde.

Nun sind sie Teil der Substruktur CAIGA aus Guandong, und da Chinesen immer langfristig denken und handeln, ist der Jahresabschluss weniger kritisch.

 

Es gibt interessante Vergleichsberichte zwischen Turboprpops und der Vision Jet. Sie ist so unförmig, auf Kosten der aerodynamischen Effizizen wurde Kabinendimension vorgezogen.

Sie säuft wie ein Trunkenbold bei gleichen Speeds und Distanzen im vergleich zu den SET's.

 

 

Cosy

Geschrieben (bearbeitet)

Wir halten am Kurs fest. Selbstvertrauen haben sie, das muss man ihnen lassen:

 

https://www.businessinsider.de/gruenderszene/business/lilium-flugtaxis-sollen-trotz-insolvenzverfahren-in-betrieb-gehen/

 

Und zwei illustre Anwälte begleiten dabei den "Sanierungsprozess". Aus meiner Sicht ist Lilium sicher kein Sanierungsfall, denn das hiesse, dass alles gut wird wenn man das Unternehmen nur richtig organisiert und führt! Das Problem sind jedoch die technischen und regulatorischen Hürden, ich weiss nicht was eine Sanierung des Unternehmens daran ändern sollte.

 

Seien wir ehrlich: Lilium ist vor allem ein Prestigeprojekt, bei dem flugbegeisterte Ingenieure sich als Pioniere fühlen, und mit dem Executives, Politiker, Anwälte und Konkursverwalter sich mediales Rampenlicht verschaffen können. Die Rentabilität spielt dabei keine Rolle: Lieber bei einem so schillernden Projekt dabei gewesen zu sein und als Nachhaltigkeitsmärtyrer zu scheitern, als Geschäftsführer einer solid wirtschaftenden Kläranlage zu sein. Verständlich! Das ändert aber nichts daran, dass es ein unrentables Lebensabschnittshobby ist. Sicher wird es aber weder ein Energie- noch ein Mobilitätsproblem lösen.

 

An die Investoren:

Habt euren Spass am Investieren, ich rede niemandem in seine Hobbys rein, und ich bin gewiss kein Venture Capital Experte. Aber überall da wo ich Experte bin (Projektleitung, Industrialisierung, Entwicklung, Produktion, Abgleich Datenblatt vs. realistische Use Cases) läuten die Alarmglocken. Vielleicht schafft ihr es ja, zeitgleich und innert wenigen Jahren zu entwickeln:

- ein neues Unternehmen

- ein neues Mobilitätskonzept

- eine neue, unkonventionelle Flugzeugzelle

- ein neues Antriebskonzept

- ein Elektroantrieb

- Senkrechtstart- und Landefähigkeit

- Fliegen mit Autopilot

- Fliegen in IFR mit Autopilot im Luftraum G

- Aufbau der Start/Landebasen, sowie der Instandhaltungslogistik

- Training des Maintenancepersonals

- Anpassung der regulatorischen Rahmenbedigungen für die vorgesehenen Operationen

 

Ich wünsche viel Erfolg/Glück/Spass, was auch immer. Nur zum Vergleich: Bei der Beechcraft Denali ist man schon 10 Jahre dran und noch nicht in Serie. Und das für ein ganz normales konventionelles Turbopropflugzeug, dem PC-12 ähnlich, ohne Carbon-Monocoque und ohne E-Antrieb, ohne Senkrechtstartfähigkeit usw. Und Textron ist gewiss kein unerfahrenes Startup. Einfach mal so als Massstab, welche Hürden da für ein Lilium noch genommen werden müssen. 

 

Bearbeitet von Hotas
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Geschrieben

Solche Maschen sind leider auf eine Art ein Armutszeugnis für das Bildungswesen und die Medien da niemand die Konzepte technisch analysierte und die Unstimmigkeiten veröffentlichte.

 

Gruss

Fridolin

Geschrieben
  Am 4.11.2024 um 09:49 schrieb cosy:

Der Cirrus vision jet hat auch nur überlebt, weil die Firma Cirrus ( Klapmeier's),  als sie quasi vor dem Bankrott stand, 2010/2011 von der riesigen AVIC gekauft (sprich gerettet) wurde.

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Die gesamte Firma hat nur deswegen überlebt. Sag ich ja: Kein aktueller Hersteller von Kleinflugzeugen (und dazu gehört auch der VJ) hat bis heute die Zertifikation ohne Konkurs oder Übernahme geschafft.

 

  Am 4.11.2024 um 09:49 schrieb cosy:

Es gibt interessante Vergleichsberichte zwischen Turboprpops und der Vision Jet. Sie ist so unförmig, auf Kosten der aerodynamischen Effizizen wurde Kabinendimension vorgezogen.

Sie säuft wie ein Trunkenbold bei gleichen Speeds und Distanzen im vergleich zu den SET's.

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Der VJ ist Teil der Cirrus Philosophie und ist primär für diejenigen gedacht, die mit der SR22 anfangen und dann ins High Performance Segment wollen. Also für Privatleute mit grossem Budget, wie die gesamte Cirrus Serie. Weder die VJ noch die SR Serien sind in ihren Klassen die Besten in Sachen Performance, Reichweite und Speed, trotzdem sind sie wegen dem Fallschirm und der Grundphilosophie sowie dem Marketing heute die einzigen ernst zu nehmenden US Flieger, die noch in Stückzahlen gebaut werden, die wenigstens den oberen Bereich abdecken sowie auch kommerziell ein Erfolg sind.

 

Daher sind die Vergleiche mit TBM und so weiter müssig. Der VJ ist für Amerika gebaut, wo man das Teil ohne die in Europa notwendige Jet Overhead fliegen darf, also jährliche Sim Checks, Manuals und so weiter wie für ne 737. Ich kenne einige Leute, die sie (auch hier) fliegen und die begeistert davon sind. Ich bin mehrmals drin gesessen und ebenso in einer TBM oder JetProp, die Cirrus ist deutlich bequemer und ist absolut für den Single Pilot Betrieb ausgerichtet und damit auch einfacher zu fliegen wie die Props. Dazu kommt Fallschirm und Autoland wenn der SP ein medical kriegt und damit wie auch bei den SR's den "Wife Effect".

 

Im Vergleich zu einer Cessna Mustang ist sie immer noch günstiger und klarerweise hat sie besseren Support wie etwa die Eclipse. Und damit ist sie wohl eben auch die einzige Maschine heute, wo der gut betuchte Otto Normalpilot ohne allzugrosse Gefährdung seinerseits und seiner Passagiere Jet fliegen kann.

 

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Geschrieben
  Am 4.11.2024 um 09:49 schrieb cosy:

Es gibt interessante Vergleichsberichte zwischen Turboprpops und der Vision Jet. Sie ist so unförmig, auf Kosten der aerodynamischen Effizizen wurde Kabinendimension vorgezogen.

Sie säuft wie ein Trunkenbold bei gleichen Speeds und Distanzen im vergleich zu den SET's.

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Das täte sie auch mit einer aerodynamisch besseren Auslegung. Das ist keine Überraschung für jeden, dem die Charakteristiken von Jet-Triebwerken vertraut sind. Bei 240 Knöpfen fliegt kein Jet wirklich effizient, zumal einer mit einem eher mässigen Nebenstromverhältnis von nicht mal 3.5 : 1

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 5.11.2024 um 21:56 schrieb Urs Wildermuth:

Und damit ist sie wohl eben auch die einzige Maschine heute, wo der gut betuchte Otto Normalpilot ohne allzugrosse Gefährdung seinerseits und seiner Passagiere Jet fliegen kann.

 

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Na Ja, der wirkliche Sieger aller Otto Normalos - Jet's ist die 

Sonex  (Sub Sonex Personal Jet)  Fast build kit 50kUSD, Engine 75kUSD, Instrumente + Avionik nach Belieben ab 9kUSD (denke realistisch ist eher ab 25-50kUSD, Arbeitszeit: unbezahlbare Lebenserfahrung.

Zuladung 500 lbs (das sollte reichen für ein paar Minuten Spass auf High adrenalin level. Demnächst woll..en sie einen Zweisistzer auf den Markt bringen..

Empty Weight 500 lbs. [226.8 kg]
Max Range (no reserve) 412 miles
Max Range (30 min. reserve) 304 miles
Cruise Speed (Average) 230-240 mph (TAS)
Cruise Speed (Max Range) 232 mph (TAS) @ 17,500' msl
Max Thrust (PBS TJ-100 E3S) 258.53 lbf [1150 N]
T.O. Distance 1200 ft
Landing Distance 2000 ft

Cosy

Bearbeitet von cosy
  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
  Am 5.11.2024 um 19:02 schrieb Suricato:

Solche Maschen sind leider auf eine Art ein Armutszeugnis für das Bildungswesen...

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Sehe ich auch so. Viele tappen heute unreflektiert in die "Sci-Fi-Realisierungs-Erlebens-Erwartungsfalle". Das gab es natürlich immer schon, von Jules Verne bis zu Star Trek, von den Jetsons bis zu Terminator. Ein kleiner Teil kreativer Menschen konnte oftmals Teile dessen antizipieren, was kommt u./o. teilweise auch die Grundlage für ambitionierte Wissenschaftler legen, um jene unbewußt-bewußt zu motivieren, Teile dieser Zukunft zu realisieren. Leider funktioniert das auch mit Dystopien, also Szenarien über das Leben der Menschen in zukünftigen wenig erbaulichen politischen, gesellschaftlichen u./o. ökologischen Rahmenbedingungen.

 

"Fliegende Autos" gehören seit den 50er/60er-Jahren zur Sci-Fi-Popkultur - in Fritz Lang's Metropolis, der in diesem Werk, beeinflusst vom aufgekommenen Taylorismus, bereits den "quasi-vollmechanisierten" sowie "seelenlosen Sklaven-Menschen" im Rahmen der zweiten industriellen Revolution beschrieb, kamen sie noch nicht vor. Paar Jahrzehnte später hingegen waren nicht wenige der damaligen US-Straßenkreuzer-Designs der 60er dem Jet-Age und dem Space-Age geschuldet (gebt "jet age car model USA" und "space age car model USA" in Google ein).

 

Wie schon oft geschrieben, ist Innovation ein maßgeblicher Aspekt des global-kapitalistischen Paradigmas sowie von dessen Notwendigkeit bzw. Dürsten nach ewigem Wachstum. Dieses Wachstum wird bekanntlich auch durch die sog. "schöpferische Zerstörung" (n. J. A. Schumpeter) - heute sagen viele schlicht "Disruption" dazu - gewährleistet bzw. vorangetrieben. Seit wenigen Jahren versucht man Letztere ganz offensichtlich allzu sehr über's Knie brechen zu wollen, anstatt dies die freien Märkte regeln zu lassen (siehe u.a. EVs). Klaus Schwab vom WEF redete von nichts anderem mehr, bevor er von seiner eigenen Peer ausrangiert wurde. Hier eine m.E. nicht uninteressante Einschätzung aus der sozialdemokratischen Ecke (ÖGB ist eine österreichische "rote" gewerkschaftliche Institution).

 

Der Gründer und Mastermind des Davoser Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, wies bereits anlässlich des Treffens im Jahre 2016 darauf hin, dass das zukünftige Merkmal der kapitalistischen Verwertung nicht mehr in erster Linie die Veräußerung und Aneignung der menschlichen Arbeitskraft ausmacht, sondern den Menschen an sich: „Eines der wesentlichen Charakteristika der vierten industriellen Revolution ist, dass sie nicht mehr verändert, was wir machen und erarbeiten, sondern dass sie uns selbst verändert“.

 

Der Optimierungsgedanke öffnet gleichzeitig das Einfallstor für Kontroll-, Sicherheits- und Überwachungstechnologien, die nicht nur der individuellen oder der öffentlichen Gesundheit, sondern auch der Beobachtung und Sanktionierung abweichenden Verhaltens dienen. Er lässt sich auch in die Welt der Erwerbsarbeit integrieren, damit falsche Handgriffe, schlechte Konstitution und Einstellung, zu lange Pausen, zu langsames Arbeiten u. v. a. m. erkannt und korrigiert werden können. Quelle

 

Also gewissermaßen eine Art "Super-Taylorismus" durch "orwell'sche" Möglichkeiten zur vollautomatisierten Überwachung, Kontrolle und "Optimierung" sowie endgültigen "Ent-Seelung" der dauerüberwachten Konsumsubjekte, die zunehmend von staatlichen Transferleistungen abhängig werden (müdet u.U. in einem "bedingten Grundeinkommen").

 

Fazit: Ich halte von diesen "fliegenden Auto-Konzepten" vor allem wegen dieser beschriebenen größeren Rahmenbedingungen - die manche nun als etwas gar weit ausgeholt erscheinen mögen - wenig bis nichts, es würde wenn dann - so wie Helis - nur etwas für "die Reichen" sein, wie andere hier bereits schrieben. Denn wenn man sich die u.a. aus dem Green Deal und der nachlassenden Kaufkraft der Mittelschicht bei uns im Westen so ansieht, dann geht es - wie schon oft hier geschrieben - viel mehr in Richtung Demontage der Individualmobilität, als in eine "Aviatisierung" jener.

Letzteres würde zudem nur funktionieren, wenn der fliegende Traffic gänzlich von einer mächtigen K.I. vollzogen und kontrolliert würde. "Sepp Bünzli", "Otto Normalverbraucher" und "Kevin Huber" werden m.E. zukünftig nie mit so einem Teil zu Migros, EDEKA oder zum SPAR fliegen..., das ist Bullshit! Eher mit einem E-Scooter als einzig verbliebenes Individualverkehrsmittel für die Plebs...

 

Jaaps oben verlinkter Artikel - willkommen im Forum - berichtet über chinesisches Interesse an einer Akquisition von Volocopter. China ist noch mal eine andere Nummer (Distanzen etc.), aber auch hier wird wohl eher die "Elite" diese Teile nutzen werden, als ein Mittelschichtler oder gar ein Wanderarbeiter. Aber auch diese Entwicklung bedeutet nicht, dass es zwangsläufig ein Erfolg werden muss bzw. dass Shanghai in 20 Jahren so aussieht, wie die Metropolen in "The 5th Element" oder in späteren Star Wars-Episoden. Ich zweifle auch ganz massiv an Elon Musks Vision von einer Kolonie am Mars...

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
Geschrieben
  Am 22.11.2024 um 06:24 schrieb Phoenix 2.0:

 

Sehe ich auch so. Viele tappen heute unreflektiert in die "Sci-Fi-Realisierungs-Erlebens-Erwartungsfalle". Das gab es natürlich immer schon, von Jules Verne bis zu Star Trek, von den Jetsons bis zu Terminator. Ein kleiner Teil kreativer Menschen konnte oftmals Teile dessen antizipieren, was kommt u./o. teilweise auch die Grundlage für ambitionierte Wissenschaftler legen, um jene unbewußt-bewußt zu motivieren, Teile dieser Zukunft zu realisieren. Leider funktioniert das auch mit Dystopien, also Szenarien über das Leben der Menschen in zukünftigen wenig erbaulichen politischen, gesellschaftlichen u./o. ökologischen Rahmenbedingungen.

 

"Fliegende Autos" gehören seit den 50er/60er-Jahren zur Sci-Fi-Popkultur - in Fritz Lang's Metropolis, der in diesem Werk, beeinflusst vom aufgekommenen Taylorismus, bereits den "quasi-vollmechanisierten" sowie "seelenlosen Sklaven-Menschen" im Rahmen der zweiten industriellen Revolution beschrieb, kamen sie noch nicht vor. Paar Jahrzehnte später hingegen waren nicht wenige der damaligen US-Straßenkreuzer-Designs der 60er dem Jet-Age und dem Space-Age geschuldet (gebt "jet age car model USA" und "space age car model USA" in Google ein).

 

Wie schon oft geschrieben, ist Innovation ein maßgeblicher Aspekt des global-kapitalistischen Paradigmas sowie von dessen Notwendigkeit bzw. Dürsten nach ewigem Wachstum. Dieses Wachstum wird bekanntlich auch durch die sog. "schöpferische Zerstörung" (n. J. A. Schumpeter) - heute sagen viele schlicht "Disruption" dazu - gewährleistet bzw. vorangetrieben. Seit wenigen Jahren versucht man Letztere ganz offensichtlich allzu sehr über's Knie brechen zu wollen, anstatt dies die freien Märkte regeln zu lassen (siehe u.a. EVs). Klaus Schwab vom WEF redete von nichts anderem mehr, bevor er von seiner eigenen Peer ausrangiert wurde. Hier eine m.E. nicht uninteressante Einschätzung aus der sozialdemokratischen Ecke (ÖGB ist eine österreichische "rote" gewerkschaftliche Institution).

 

Der Gründer und Mastermind des Davoser Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, wies bereits anlässlich des Treffens im Jahre 2016 darauf hin, dass das zukünftige Merkmal der kapitalistischen Verwertung nicht mehr in erster Linie die Veräußerung und Aneignung der menschlichen Arbeitskraft ausmacht, sondern den Menschen an sich: „Eines der wesentlichen Charakteristika der vierten industriellen Revolution ist, dass sie nicht mehr verändert, was wir machen und erarbeiten, sondern dass sie uns selbst verändert“.

 

Der Optimierungsgedanke öffnet gleichzeitig das Einfallstor für Kontroll-, Sicherheits- und Überwachungstechnologien, die nicht nur der individuellen oder der öffentlichen Gesundheit, sondern auch der Beobachtung und Sanktionierung abweichenden Verhaltens dienen. Er lässt sich auch in die Welt der Erwerbsarbeit integrieren, damit falsche Handgriffe, schlechte Konstitution und Einstellung, zu lange Pausen, zu langsames Arbeiten u. v. a. m. erkannt und korrigiert werden können. Quelle

 

Also gewissermaßen eine Art "Super-Taylorismus" durch "orwell'sche" Möglichkeiten zur vollautomatisierten Überwachung, Kontrolle und "Optimierung" sowie endgültigen "Ent-Seelung" der dauerüberwachten Konsumsubjekte, die zunehmend von staatlichen Transferleistungen abhängig werden (müdet u.U. in einem "bedingten Grundeinkommen").

 

Fazit: Ich halte von diesen "fliegenden Auto-Konzepten" vor allem wegen dieser beschriebenen größeren Rahmenbedingungen - die manche nun als etwas gar weit ausgeholt erscheinen mögen - wenig bis nichts, es würde wenn dann - so wie Helis - nur etwas für "die Reichen" sein, wie andere hier bereits schrieben. Denn wenn man sich die u.a. aus dem Green Deal und der nachlassenden Kaufkraft der Mittelschicht bei uns im Westen so ansieht, dann geht es - wie schon oft hier geschrieben - viel mehr in Richtung Demontage der Individualmobilität, als in eine "Aviatisierung" jener.

Letzteres würde zudem nur funktionieren, wenn der fliegende Traffic gänzlich von einer mächtigen K.I. vollzogen und kontrolliert würde. "Sepp Bünzli", "Otto Normalverbraucher" und "Kevin Huber" werden m.E. zukünftig nie mit so einem Teil zu Migros, EDEKA oder zum SPAR fliegen..., das ist Bullshit! Eher mit einem E-Scooter als einzig verbliebenes Individualverkehrsmittel für die Plebs...

 

Jaaps oben verlinkter Artikel - willkommen im Forum - berichtet über chinesisches Interesse an einer Akquisition von Volocopter. China ist noch mal eine andere Nummer (Distanzen etc.), aber auch hier wird wohl eher die "Elite" diese Teile nutzen werden, als ein Mittelschichtler oder gar ein Wanderarbeiter. Aber auch diese Entwicklung bedeutet nicht, dass es zwangsläufig ein Erfolg werden muss bzw. dass Shanghai in 20 Jahren so aussieht, wie die Metropolen in "The 5th Element" oder in späteren Star Wars-Episoden. Ich zweifle auch ganz massiv an Elon Musks Vision von einer Kolonie am Mars...

 

Gruß

Johannes

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fliegende Autos sind schon lang eine Vision 

 

das sie kommen bleibt sehr unwahrscheinlich 

 

 

 

das geht in zwei Sätzen Johannes 😁

Geschrieben (bearbeitet)

@Wolfgang: Stimmt - erwischt! 😄

 

Einen mitschwingenden Aspekt meiner Schreibe hast Du jedoch vergessen:

Jene Massen, Anleger, Glücksritter, Fortschrittshörigen u. dgl., die unreflektiert übernehmen bzw. glauben, was sie vorgesetzt bekommen. Es ist immer der alte Trick: es muss gut aussehen, gut klingen und Dinge versprechen, die oftmals zu gut erscheinen, um wahr zu sein (mehr Freizeit, mehr Prestige, mehr "Cooleness", mehr neuartige Technik & Software etc.).

 

Vom Florida-swampland über Asset-backed Securities bis hin zu Bitcoin und TESLA..., es braucht nur eine gute Story und gute Verkäufer, und die "Mäuse" laufen scharenweise in die Falle - egal ob Konsumenten oder Trader. Natürlich erkennt man dies erst, wenn sie zuschnappt. Solange dies nicht der Fall ist, sind jene, die vor der Falle warnen, die miesepetrigen Deppen. That's just the way it is...😁

 

Projekte wie so manche dieser "fliegenden Karren" sind aus meiner Sicht nichts anderes, als ein "Prinzen-Trick" auf höherer Ebene. Nur ist es hier kein vermeintlicher Prinz, der schnell Kohle braucht, sondern smarte Entrepreneure.

 

Gruß

Johannes

Bearbeitet von Phoenix 2.0
  • 5 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich machs kurz, Lilium ist tot.

 

Was mich aber viel mehr beschäftigt, ist nicht dieser Einzelfall, sondern diese pervertierte Venture Capital Industrie. Diplomatisch gesagt, deren "Erwartungsmanagement". Weniger dipolomatisch gesagt: Da wird versprochen und gelogen, dass es dem Fass den Boden ausschlägt, und man greift nach immer höheren Sternen um bei Investoren die Reizschwelle erreichen zu können. In Turnschuhen als Keynote Speaker vor einer riesigen Leinwand die Weltverbesserung zu predigen, gehört schon zum Pflichtprogramm eines Startups. Das reicht aber nicht mehr:

Heute muss eine Firma mit Fixbestellungen, Absichtserklärungen, und Serienreife in 4 Jahren prahlen, obwohl erst ein paar CAD-Bilder und Computeranimationen vom Konzept existieren. Es werden systematisch "Innovation Awards" von namenslosen Events gewonnen aufgrund von unbekannten Kriterien, und diese prominent präsentiert auf der Website.  Es werden Joint Ventures mit möglichst angesehenen Universitäten und etablierten Firmen vereinbart, nur damit diese der ganzen Blufferei noch einen vernünftigen Anstrich verpassen. Es wird nicht mehr mit der Zertifizierung geprahlt (dazu kommt es selten), sondern man prahlt schon mit der "geplanten Zertifizierung in 202x", begleitet mit einem Beweisfoto des Kickoff Meetings mit der EASA. Die Behörden merken dabei nicht, dass sie missbraucht werden.

 

Lilium: Ich hatte gehofft, die Insolvenz in Eigenverwaltung hätte zu mehr Demut und Zurückhaltung geführt, da 1000 Mitarbeiter eines niederländischen Unternehmens ja nun von bayerischen Steuerzahlern bezahlt werden. Irrtum.

- Zuerst hiess es vollgas, weiter produzieren wie bisher auf Staatskosten, und gleichzeitig frech drohen dass man ohne Zuschüsse erwägt nach Frankreich abzuziehen (was ein Bluff war, sonst hätten sie diese Karte spätestens heute spielen müssen).

- Am 05. Dezember wurde eine fixe Lilium Jet Bestellung der Ambitious Group verkündet. Schön - aber habt ihr schon mal nachgeschaut wer diese Ambitious Group ist? Hier ist sie: About Us – © A.A.M.G. Frage an euch im Forum: Ist das eine seriöse Firma? Ist das überhaupt eine Firma? Nein, ist es nicht, das verwette meine Grossmutter dass dies höchstens ein Büro (wenn überhaupt) in Dubai ist.

- Zwei Tage vor der Entlassung der ganzen Belegschaft wurde noch damit geprahlt, dass mehrere Kaufangebote vorlägen und damit der Eindruck suggeriert, dass sich die ganze Welt um diese heisse Braut reisst. Wie es sich herausstellte, schien es doch nur 1 potentieller Investor gewesen zu sein, der aber nicht mal nachweisen konnte ob er das Geld hat.

 

Sorry für meine griesgrämigen Worte zur Weihnachtszeit! Ich gebe zu, ich werde immer mehr zu einem grumpy old Man, der jede innovative Idee zerredet aber selber nichts auf die Beine stellt. Aber versteht mich bitte richtig: Ich stehe ein für Ehrlichkeit und Fairness gegenüber Geschäftspartnern, Steuerzahlern, Privat- und Firmenkunden, und auch der Presse. Mir ging aggressive Werbung und Schaumschlägerei schon immer auf den Sack. Und es ist eine gesellschaftliche Bankrotterklärung, dass uns der letzte Bullshit als Heilsbringung verkauft wird und wir es mittlerweile schulterzuckend annehmen "ist halt Werbung, da wird eben übertrieben". 

 

Ich bin ein Gegner der Bürokratie und der Vorschriften. Aber in Fällen wie Lilium, wie auch in der Finanzkrise, CS-Übernahme und so weiter, zwingen nicht nur Linke die Behörden zur Verschärfung von Regularien, sondern ganz sicher auch reiche Geschäftsleute des liberalen Flügels, die viel Geld verzockt haben. Nochmals: Bürokratie, Regeln und Gesetze entstehen oft dort wo jemand kein Mass halten konnte oder Vertrauen verspielt hat, sich nicht an die ungeschriebenen Regeln des Anstandes gehalten hat. Dann muss, als Konsequenz, die Regel eben geschrieben werden. Wir werden noch den Tag erleben, wie es ein "Anti-Dampfplauderei-Gesetz" gibt, glaubt mir. Bei den (NASDAQ) Börsenkotierten Unternehmen ist es schon so; siehe jeweils den unteren Teil der Lilium Pressemitteilungen; dort wird im Wesentlichen ausgedrückt dass das oben stehende reine Dampfplauderei ist und frei von Evidenz ist. -> Lest selber nach beim ersten Link zur Lilium-Pressemitteilung zur Fixbestellung. 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Hotas
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Geschrieben

Aber die Corporate Venture Capital Funds, welche in Start-Ups investieren, die dekarbonisierende oder nachhaltige Technologien und Dienstleistungen entwickeln, suchen doch ständig verzweifelt nach neuen "super profitablen" money-pits, wo man mit guten Gewissen Millionen versenk-, ähm investieren kann. 

Geschrieben

Die Frist lief heute um 16 Uhr ab. Es gibt keine neuen  Inverstoren. Allen 1000 Angestellten wurde gekündigt.

Game over

Grüße Frank

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 23.12.2024 um 14:43 schrieb Dierk:

Aber die Corporate Venture Capital Funds, welche in Start-Ups investieren, die dekarbonisierende oder nachhaltige Technologien und Dienstleistungen entwickeln, suchen doch ständig verzweifelt nach neuen "super profitablen" money-pits, wo man mit guten Gewissen Millionen versenk-, ähm investieren kann. 

Aufklappen  

 

Ja genau, das Problem ist dass eine Hand die andere wäscht. Es eine grosse Nabelschau, wo man im Kreis steht und sich gegenseitig die Eier schaukelt (sorry dass ich mich wieder aufrege)

 

- Die Nachhaltigkeitsfonds haben mit solchen Firmen ein pressewirksames Aushängeschild in ihrem Portfolio, auch wenn es nur eine vergleichsweise kleine Hochrisiko-Position sein wird. Die grössten Engagements dieser Fonds gehen wahrscheinlich eher in Richtung Solarfarmen, Biogasanlagen und Windparks, aber wen interessiert das schon.

- Die Presse selbst liebt auch pressewirksame Themen (logisch) und berichtet noch so gerne über fliegende Autos, Flugtaxis, Mond- und Marsbesiedelung und dergleichen. Erstaunlicherweise auch die Aviatikpresse, die mit ihren dummen Branchen-Awards gleich ihre Geschichte selbst produzieren. Hier stehen die oben genannten Leute nicht mal im Kreis, sondern ihr müsst euch dabei sinnbildlich eine Person vorstellen die sich selber eins pfeift.

- Die Mitarbeiter, Ingenieure, CEO's, CFO's Board of Advisors, das Senior Leadership Team usw. sind ja auf der Gehaltsliste; die finden es auch toll

- Die Steuerbehörden finden es immer toll, wo Geld umgesetzt wird, egal wie sinnlos. Es wird ja manchmal sogar als Argument gebracht, dass ein Teil der verbrannten Gelder ja via Steuergelder wieder zurück kommen (was für eine irre Aussage! Aber bei dem tollen Steuersatz in D nachvollziehbar)

- Die Airlines und potentiellen Operator finden es toll, weil sie Fixbestellungen platzieren können ohne einen Cent dabei zu verlieren. Wie geht das? Ganz einfach, ich kann doch meine Bestellung an Bedingungen knüpfen (im Sinne von: "Hier ist die Bestellung = mein Versprechen dass ich 20 Lilium Jets kaufe, sobald sie verfügbar sind und euer Leistungsversprechen einhalten."). Zu jedem Preis gehört auch eine Leistungsbeschreibung, und wenn diese nicht eingehalten wird dann gibts kein Geld. Bestellungen und Anzahlungen können mit sog. Performance Bonds oder Advance Payment Bonds abgesichert werden, das ist bei solchen grossen Beträgen üblich. Also auch wieder viel Traraa, bei wenig Commitment. Und gleich darauf aber  eine Pressemitteilung rauslassen, "Wir haben bestellt, wir gehen voran und tun etwas gegen den Klimawandel".

- Die Universitäten und Forschungsinstitute sind natürlich immer froh um innovative Projekte und Doktorarbeiten, an denen sie mitarbeiten können. Hier eine Strömungssimulation, dort eine Berechnung, da eine Studie. Umgekehrt können die Startups ihre Kooperation mit solchen Instituten zur Schau stellen und seriös wirken.

- Politiker können sich brüsten mit Arbeitsplätzen, mit dem nächsten Silicon Valley, Standortmarketing und so weiter. 

 

Es gibt also sehr viele Gewinner. Wer sind die Verlierer?

Verlierer sind natürlich alle gutgläubigen Investoren, die sich so einen Stuss haben aufschwatzen lassen. Aber auch da, einigen wird es egal sein (wenn von 20 Investments nur eines wie ein Zäpfchen abgeht, dann geht die Rechnung auch auf). Und ein paar gute und einige geldgierige Aktionäre natürlich. Und der Steuerzahler aus Bayern.

 

Hauptverlierer sind aber alle ehrlichen, guten und soliden Firmengründer, denen Kapital verweigert wird weil ihr Geschäft zu langweilig ist und/oder weil sie nicht mit Turnschuhen die Weltverbesserung versprochen haben. Pech gehabt. Und volkswirtschaftlich ist es natürlich ineffizient, wenn 1000 kompetente und motivierte Fachkräfte jahrelang auf einem toten (aber sexy) Pferd rumreiten, während den guten Pferden ringsherum die Reiter fehlen.

 

 

Bearbeitet von Hotas
Geschrieben
  Am 23.12.2024 um 11:36 schrieb Hotas:

Sorry für meine griesgrämigen Worte zur Weihnachtszeit! Ich gebe zu, ich werde immer mehr zu einem grumpy old Man, der jede innovative Idee zerredet aber selber nichts auf die Beine stellt. Aber versteht mich bitte richtig: Ich stehe ein für Ehrlichkeit und Fairness gegenüber Geschäftspartnern, Steuerzahlern, Privat- und Firmenkunden, und auch der Presse. Mir ging aggressive Werbung und Schaumschlägerei schon immer auf den Sack. Und es ist eine gesellschaftliche Bankrotterklärung, dass uns der letzte Bullshit als Heilsbringung verkauft wird und wir es mittlerweile schulterzuckend annehmen "ist halt Werbung, da wird eben übertrieben". 

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Da hingegen kann ich Dir nur zustimmen, wobei dies ja auch für andere Firmen genau so gilt und galt, die mit sogar noch frecheren Argumenten geworben haben und es nach dem 1. und 2. Konkurs dann doch irgendwie geschafft hatten. Meist funktioniert dies allerdings anders: Man baut ein Projekt auf, zieht Milliarden and Fördergeldern und Investoren über den Tisch und entwickelt so ein Fliwatüt, welches, müssten die Kosten eingespielt werden, per Einzelexemplar ungefähr das BSP eines Kleinstaates kostet. Stattdessen geht die Firma kurz vor Serienreife in Konkurs und ihre Ideen und Prototypen werden von jemand übernommen, der dann die Serienproduktion macht während die ursprünglichen Investoren auf den Schulden der originalfirma sitzen bleiben.

 

Grumpy? Absolut. Nicht nur grunpy, sometimes really furious.

 

Kürzlich in einem Forum weit weit weg: In einer ähnlichen Diskussion kam die Story auf, wie in China Betrüger behandelt werden? Todesstrafe. Und die bellenden Hunde gerieten derart in Extase wie wenn wer in einer Weight Watcher Session eine Kilotüte M&M verstreut!

 

Jaja, ich weiss schon Hunde die Bellen beissen selten. Aber wenn sie´s tun, dann mit Kiefersperre. Genau darum ist die Tatsache, dass immer mehr und mehr Leute zu Grumpy old persons werden (mich eingeschlossen) etwas, wovor sich die sogenannten Eliten mal in Acht nehmen sollten.

Geschrieben

Angeblich eine Rettung in letzter Minute. Wahrscheinlich wird man so günstig an die Patente (Technik) kommen, um damit noch etwas anfangen zu können.

 

Genaueres wird erst im Januar mitgeteilt. Wenn schon der Bund keine Bürgschaft über 50 Millionen gewähren wollte, scheint das alles sehr problematisch zu sein.

 

E-Flugzeugbauer findet in letzter Sekunde Investor

 

 

Geschrieben
  Am 24.12.2024 um 10:16 schrieb LS-DUS:

Angeblich eine Rettung in letzter Minute. Wahrscheinlich wird man so günstig an die Patente (Technik) kommen, um damit noch etwas anfangen zu können.

 

Genaueres wird erst im Januar mitgeteilt. Wenn schon der Bund keine Bürgschaft über 50 Millionen gewähren wollte, scheint das alles sehr problematisch zu sein.

 

E-Flugzeugbauer findet in letzter Sekunde Investor

 

 

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  Zitat

 775 Arbeitsplätze sollen durch den Deal nun zunächst gerettet werden. Der Käufer will offenbar das im Sanierungsverfahren entwickelte Managementkonzept umsetzen.
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https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/775-jobs-bleiben-erhalten-kaeufer-fuer-lilium-gefunden/30144668.html

 

das Pferd, das wir reiten, ist nicht tot, es wird reanimiert

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