Flieger-Chrigel Geschrieben 15. Juni Geschrieben 15. Juni PROLOG Genau vor einem Jahr schrieb ich eigentlich bereits den Prolog für diese Reise: https://www.flightforum.ch/board/topic/112837-skandinavienreise-12-16623/ Dieses Jahr stand die Reise erneut auf der Kippe, waren die Prognosen für Nordspanien (Region Bilbao) resp. deren Berge doch ziemlich übel. Doch wir flogen trotzdem mal planmässig los und hatten einen Plan B im Kopf, der sich aber, wie sich nachfolgend zeigen wird, als unnötig erwies. TAG 1 Wegen der Bürgenstock-Sperrzonge am Tag unserer geplanten Rückkehr, die unsere Homebase Triengen stilllegt, stellen wir ein Auto im Birrfeld ab und laden den dritten Piloten dort auf. Während es in Triengen noch leicht regnete, drückt hier bereits die Sonne durch. Auf dem Flug nach Chambery, unserem ersten Zwischenstopp dann schon cavok. Die Landung in Chambey verläuft problemlos, vom Zoll ist wie erwartet keiner da und das Administrative geht ruckzuck. Ohne Flugplan, dafür mit onboard-Verpflegung machen wir uns auf den Weg weiter nach Cahors. Der unkomplizierte Platz dient uns als Tankstopp, was dank unserer im Vorfeld besorgten Carte Totale speditiv und günstig geht. Nächster halt ist Biarritz. Das obligatorische Handling ist teuer und ein Witz. Der Handlingagent bewegte sich vielleicht 10m aus seinem Büro. Es sollte mit 101.- die dritteurste Landung der Reise werden. Nach dem Start geht es in grader Linie (=Verlängerung der Pistenachse) aufs offene Meer hinaus, parallel zur spanischen Küste. Wegen der Wolken können wir vorerst nur auf 2000ft fliegen.Bald aber reisst es entlang der Küstenlinie auf und wir klettern auf 8500ft on top.Madrid Control scheint wenig Ahnung von dieser ablegenden Region hier zu haben. Unsere Nachfrage, ob wir die LSR des Nationalparks durchfliegen können, wurde bejaht. Doch in dem Moment, als wir einfliegen, meldet sich Asturias auf 121.500, die wir immer monitoren, und warnt uns, sodass wir nach nur wenigen Metern wieder abdrehen können. Madrid entschuldigt sich später dann dafür.Mit einer Entschuldigung war das nachfolgende dann aber nicht getan:Unseren Flugplan hatten wir nach Vigo (ES) eingereicht. Nach diesem langen Flugtag entschieden wir uns spontan, direkt ans Ziel, Vilar de Luz (PT), einem GA-Platz ausserhalb Portos zu fliegen. Madrid Control bestätigt uns die Änderung des FLPNs, doch kurz vor der Grenze verweigert uns Portugal den Einflug aus unverständlichen bürokratischen Gründen. Dann halt doch, und erst noch mit Umweg nach Vigo. Wenigstens geht es dort aber recht zügig und günstig von statten.Nach einem kurzen Flug und insgesamt 7 Flugstunden erreichen wir unser Ziel.Mit einem Uber geht es in unser Hotel direkt an der bekannten Brücke, die von Gustav Eiffel stammt. 2 Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 15. Juni Autor Geschrieben 15. Juni TAG 2Der Blick aus dem Hotelzimmer ist wunderbar. Und schon kurze Zeit später befinden wir uns in der Luft in Richtung Süden. Die Kommunikation verläuft problemlos, hier ist nichts los.Ursprünglich wollten wir in Cascais landen, doch die Handlinggebühren dort sind mit rund 300.- unverschämt. So bevorzugen wir den kleinen Flugplatz Santa Cruz. Landetaxe: 0.-!Bei der Planung vor einem Jahr hatte ich mit Mühe einen Autovermieter gefunden. Der steht nun pünktlich zu unserer Landung da und kostet nur 1/6 der Gebühren von Cascais.In etwas über einer Stunde fahren wir nach Lissabon und besuchen die Region um den Hafen und die Stadt.Gegen Abend geht es zurück in unser Hotel in Santa Cruz. Ein kurzes, wildes und kaltes Bad im Atlantik darf nicht fehlen……bevor wir mit wunderschöner Aussicht direkt am Meer speisen wie Gott in Portugal ;-) 2 Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 15. Juni Autor Geschrieben 15. Juni TAG 3Der heutige Tag wird fliegerisch der spannendste, sowohl was Routing und Plätze angeht, als auch windmässig. Zuerst aber stärken wir uns am Frühstücksbuffet.Die NDC hat die windige Nacht trotz fehlender Verzurrung gut überstanden.Am westlichen Punkt Festlandeuropas vorbei…fliegen wir zu den „Tunnels“ von Cascais und Lissabon. Klappt hervorragend und die Turbulenzen auf 1000ft sind trotz nördlicher 30kt akzeptabel.Ein bisschen Karibik gibt es hier auch noch.In Portimao, einem vor allem von Fallschirmspingern benutzten GA-Platz ist viel los und wir müssen 6min holden. Sehr fairer Preis und unkompliziert. Ganz anders dann in Jerez, nun also wieder in Spanien: Teuer, kompliziert, wenig kundenorientiertes und nur Spanisch sprechendes Handling, dafür nichts los.Für die nächste Landung ziehe ich mir ein vor Jahren genau für diesem Zweck organisiertes Pilotenhemd an. Das soll an unserer Destination ja anscheinend helfen:Wir fliegen über die Strasse von Gibraltar.Und fliegen in marokkanischen Luftraum ein.Im Flug resp. bei der Landung in Tanger klappt alles perfekt. Dann aber erleben wir Afrika at its best: Geschlagene 40min benötigen die zwei Mitarbeiter zur Bearbeitung der horrenden ;-) Landetaxe! Wohlgemerkt, wir reisen nicht ein, nur ein technischer (=fun) Stopp.Die 25 Dirham (umgerechnet CHF 2.38!!!!!) können wir nur mit Karte bezahlen. Geht so ein Minibetrag überhaupt bei diesen Geräten? Ja, Glück gehabt. Ebenso, dass man einfach zu Fuss quer über den Apron laufen darf.Das anschliessende Highlight des heutigen Tages folgt gleich nachfolgend in einem sparaten Post. 3 1 Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 15. Juni Autor Geschrieben 15. Juni Erneut sind Start und (kurzer) Flug durch Marokko einfach.Spanien ist bereits in Sicht, doch dahin wollen wir gar nicht……sondern nach Gibraltar:230° mit 15kt ist knapp unter der Grenze der gefährlichen Böen. Ein paar heftige Rumpler sind im Final dabei.Yessss! Ein Traum ging in Erfüllung. Ich durfte in LXGB landen. Die Fussgänger und Biker müssen warten, bis wir gedreht haben.Stand 9Wir übernachten auf der fix angelegten MS Sunborn:Zur Feier des Tages geniessen wir ein Chateaubriand im Hafen.Was für ein toller Tag! Cool, das LXGB Platz für uns hatte und der Wind mitspielte. 2 1 Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 15. Juni Autor Geschrieben 15. Juni TAG 4Auch der heutige Tag wird wieder mit einem Highlight ausgestattet sein: Der klingende Name „La Caminera“ ist unser Ziel der Träume, das wir schon vor ein paar Wochen gebucht hatten. Aus Wettergründen hätten wir wieder absagen dürfen.Nach ein paar Verzögerungen, weil unser FLPN nicht gefunden wurde, heben wir auf der Piste 09 mit Blick auf unser Hotel ab.Heute ist der Wind sehr schwach.Wie immer fliegen wir fast durchwegs in kontrollierten Lufträumen auf APP/CTL-Frequenzen. Plötzlich, als wir bereits in der CTR Malaga sind, wird uns gesagt, dass wir hier nicht in der CTR fliegen dürfen. Er gibt uns ein Heading, bei dem wir aber trotzdem drin bleiben, auch bei der anschliessenden 90°-Kurve:Allerdings alles on top:Im Anflug auf Almeria staunen wir über das Meer aus Plastik. Irrtum vorbehalten für Tomaten:Hier ist das Handling (Zoll, Avgas) speditiv, superfreundlich und günstig. Die Rechnung wird uns dann zur Zahlung per Mail zugestellt. So einfach kann das sein.Nun geht es in die Sierra Nevada, wir steigen bis FL85. Wichtig zu wissen: In Spanien muss man unter einer LSR immer noch 1000ft Abstand einhalten.Nach rund einer Stunde Flug erreichen wir unser begehrtes Ziel: Eine Piste mit 5*-Hotel irgendwo in der Pampa.Wir werden sehnlichst erwartet. Kein Wunder, wir sind die einzigen Gäste heute.Und nun heisst es einfach nur noch geniessen. Sei es beim Essen, beim Baden, im Spa oder auf dem Golfplatz. Herrlich! Unser Leben ist mal wieder saumässig schwer ;-) 2 2 Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 15. Juni Autor Geschrieben 15. Juni TAG 5Buenos dias!Nach einem gemütlichen Frühstück…Fliegen wir exakt 2 Stunden nach Andorra. Cooler Anflug!Wind calm, straight in rwy 03.Volltanken und im Flugplatzrestaurant was kleines essen. Für mehr reicht die Zeit nicht, da wir dem Wetter nicht trauen.Aber zumindest wollen wir Andorra aus der Luft sehen.Und als Skifan interessieren mich natürlich die Skigebiete.Auf 9000ft überqueren wir die Pyrenäen.Um dann steil nach Perpignan zu sinken. Eigentlich wollten wir nach Montpellier, aber dort herrschen spannenderweise IMC.Ein einfaches Hotel direkt am Meer macht uns glücklich.Und ein Restaurant in der Nähe auch: 4 4 Zitieren
ArminZ Geschrieben 15. Juni Geschrieben 15. Juni (bearbeitet) Toller Bericht, vielen Dank für Deine Mühe! Zu Santa Cruz/Portugal: Das eher kleine Flugplatz-Restaurant (20m rechts im Bild des Mietautos) war übrigens 2019 ein Geheimtipp, das Essen wirklich ausserordentlich gut. Bearbeitet 15. Juni von ArminZ 1 Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 15. Juni Autor Geschrieben 15. Juni TAG 6Unser Timing ist super. In der Nacht ist eine Front durchgerauscht, nun klart es langsam wieder auf.Nach einem weiteren Bad im 19° kühlen Mittelmeer nehmen wir Kurs nach Norden.In rund einem Monat darf ich schon wieder hier am Cap d‘Agde sein. Dann aber mit dem Auto.Bei Grand-Motte verlassen wir das Meer.Das Rhonetal rauf.Landung in Chambery.Fortsetzung folgt 2 2 Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 15. Juni Autor Geschrieben 15. Juni UND DER RESTSowohl der Zoll in Chambery, als auch in Triengen liessen mit sich reden und uns eine Stunde früher heimfliegen. An Genf vorbei:Immer schön links des bösen roten Bürgenstock-Kreises:Mission completed:.EPILOGLäck! Hatten wir ein Wetterglück! Alles hat wie geplant geklappt. Und das auch noch ohne Probleme. Und erst noch bei für die Jahreszeit ungewöhnlich angenehmen Temperaturen.Wir hatten sechs superlässige und spannende Tage. Sowohl fliegerisch, als auch gesellschaftlich. 19 Stunden 39 Minuten waren wir in der Luft.Danke an Andi und Edi für dieses tolle Erlebnis!Eine genauere Karte des Tracks folgt später. 6 3 Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. Juni Geschrieben 16. Juni Danke für die Mühe mit dem Bericht! Da haben wir uns in Gibraltar knapp verpasst: Ich war am 12.6. mit der Falcon für etwa zwei Stunden rechts von dem Learjet geparkt, den man gerade noch auf dem einen Foto sehen kann. 1 Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 16. Juni Autor Geschrieben 16. Juni Ah schade, das wäre ja lustig gewesen Zitieren
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